und immer öfter

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Hakuin

Beitragvon Hakuin » 23.06.2009, 08:56

neue version III:

und immer öfter
das licht

in den augen
der menschen

mir scheint - und

wie sie es
zu verbergen

suchen - und

wie sie es
zu zäumen

scheinen - und

wie sie vor furcht
entdeckt zu werden

verschleiern


© hakuin09



und immer öfter
das licht

in den augen
der menschen

mir scheint

und -

wie sie es
zu verbergen

suchen

und -

wie sie es
zu zäumen

scheinen

und -

wie sie vor furcht
entdeckt zu werden

verschleiern



© hakuin09



version II - linksbündig


und immer öfter
das licht

in den augen
der menschen

mir scheint

und -

wie sie es
zu verbergen

suchen

und -

wie sie es
zu zäumen

scheinen

und -

wie sie vor furcht
entdeckt zu werden

verschleiern



© hakuin09
Zuletzt geändert von Hakuin am 08.07.2009, 08:27, insgesamt 2-mal geändert.

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ferdi
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Beitragvon ferdi » 23.06.2009, 09:52

Hallo Fremder!

Wer bist du, und was hast du mit unserem Hakuin gemacht? So fragt man ja wohl an solchen Stellen ;-) Ne, im Ernst: Gefällt mir, wie eigentlich alle deine "langen" Texte, recht gut. Ein leichtes Missbehagen bleibt ob der sehr bewusst durchgezogenen Form, das lenkt doch eine Menge Aufmerksamkeit auf sich - vielleicht etwas zu viel?!

Ferdigruß!
Schäumend enthüpfte die Woge den schöngeglätteten Tannen. (Homer/Voß)

Mucki
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Beitragvon Mucki » 23.06.2009, 12:54

Hola Hakuin,

mir gefallen deine längeren Texte echt viel besser, auch dieser hier.
Eine Idee: wie wäre es, das "und" weg zu lassen und stattdessen, nur den Gedankenstrich stehenzulassen?
wie sie vor furcht
entdeckt zu werden

verschleiern

Hier würde ich konsequenterweise auch ein "es" nach "sie" einsetzen.

Saludos
Mucki

Max

Beitragvon Max » 23.06.2009, 13:38

Lieber Hakuin (wenn Dui es bist ;-) ),

da geht es mir aber genau wie den anderen - die länger Form erschließ sich mir viel besser.

Das Missbehagen Ferdis bezüglich der Form bezieht sich auf die 'und-' -Passagen, oder? Ich bin da zwiegespalten: Einserseits betrachte ich das als ein Mittel, mit dem das Gedicht zum giestigen Luftholen, Innehalten zweingt, auf der anderen Seite zerhackt es schon den Lesefluss sehr.

Trotzdem mag ich den Text.

Liebe Grüße

Mucki
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Beitragvon Mucki » 23.06.2009, 13:56

Ich dachte, dass ferdi die Zentrierung des Textes meint.
Aber davon abgesehen (also mich stört das Zentrierte nicht), finde ich, dass du, Hakuin, hier entweder "und" oder den Gedankenstrich wählen solltest, jedoch nicht beides.

Saludos
Mucki

DonKju

Beitragvon DonKju » 23.06.2009, 16:42

Ave Hakuin,

da scheint sich nun ein Wandel anzubahnen; Schwebten früher ein paar Worte durch den Raum und der Leser musste sich die Brücken bau'n, so kommt jetzt ein wenig mehr Gerüst - noch einer, dem's durchaus gefällt, allerdings würde ich uber den formalen Aufbau nochmals grübeln, besonders diese Kombination "und -", falls das nicht schon andere erwähnt haben ...

Und Salve Hannes

scarlett

Beitragvon scarlett » 23.06.2009, 19:14

Salut Hakuin,

also mir gefällt dieses Gedicht, genauso wie es dasteht!

Durch die "und"s entsteht auch für mich eine gewisse Atemlosigkeit. In der Verbindung mit den Gedankenstrichen habe ich das Empfinden, als wolle jemand/ein Gegenüber diese unterbrechen, kommt aber nicht zu Wort ... da LI ungehemmt weiter"redet".

Interessant finde die Verwendung des Wortes "zäumen" in diesem Zusammenhang - ein Wort, das mit Sicherheit nicht (mehr) sehr gebräuchlich ist, sich aber inhaltlich wunderbar hier einfügt. Ja ja, das mag ich sehr.

Über das zentriert Gesetzte kann man sicherlich noch diskutieren, ich hab es mir probeweise mal linksbündig angesehen - muss sagen, so zentriert mag ich es lieber.

Immer noch Regengrüße,

scarlett

Hakuin

Beitragvon Hakuin » 24.06.2009, 07:51

euch allen einen dank für die zeilen.

bitte vergleicht DAS nicht mit der ANDEREN kurzlyrik.
es ist eine andere art zu schreiben, vielleicht wird das mehr werden, wer weiss das schon ;-)

zentrierte setzung war ein versuch, ich stelle auch mal eine linksbündige variante ein...

UND
die sache mit dem

und -

JA es ist als innehalten angelegt eine aufzählung mit pause soll das beim lesen schaffen, es ist ein text, der durch lautes vorsichhinlesen lebt.

vielleicht gibt es noch bessere möglichkeiten.

also: wen ich die aufzählung mit pause schätze HIER, wie am besten umsetzen?

blauer himmel
hakuin

scarlett

Beitragvon scarlett » 24.06.2009, 12:05

Hakuin,
ich würd es so lassen.

Wie gesagt, das Ganze bekommt dadurch fast sowas unausgeführt "Dialogisches" ... die Hast kommt super rüber.

Aber warte ab, vielleicht kommen ja noch andere Vorschläge ...

Grüße aus dem immer noch regengrauen München,
scarlett

Mucki
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Beitragvon Mucki » 24.06.2009, 13:08

Hola Hakuin,

also im Vergleich - zentriert und linksbündig, macht es für mich kaum einen Unterschied.
Zum "und -": ich finde es zwar gewöhnungsbedürftig, doch Monikas Argument von einem scheinbaren Dialog hat was.
Wenn du es jedoch nur als Pause angelegt hast, könnte man auf eines von beiden verzichten.
Saludos
Mucki

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fenestra
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Beitragvon fenestra » 02.07.2009, 23:31

Lieber Hakuin,

Gedichte aus freien Versen werden gegliedert durch "den Atem des Dichters", habe ich mal gelesen. Dieser Atem kann durch die Zeilenumbrüche nachempfunden werden, aber ich finde, du hast es hier übertrieben. Gedichte liest man doch ohnehin langsam, mit kleinen Pausen. Das Wörtchen 'und' in eine Zeile allein zu setzen - dafür hat es einfach zu wenig Aussagekraft. Auch verstehe ich das zweite 'und' hier semantisch überhaupt nicht:

immer öfter das licht in den augen der menschen
mir scheint und - wie sie es zu verbergen suchen
...

Was scheint dir (bzw. dem lyrischen Ich) denn? Oder sollte es heißen 'immer öfter scheint mir das licht'? Dann ist diese Umstellung irritierend. Darf ich mal eine für mich klarere Version probieren?

immer öfter sehe ich dieses licht
in den augen der menschen

und wie sie versuchen
es zu verbergen
es zu zäumen
es zu verschleiern

vor furcht
entdeckt zu werden

Wenn man es so umstellt, wird sichtbar, wie oft du den Infinitiv mit zu benutzt, was ich für Lyrik nicht so ganz glücklich finde. Und noch was: Wieso "in den Augen der Menschen"? Ist der Betrachter selbst kein Mensch? Eine Perspektive, in der das lyrische Ich sich selbst nicht ausnimmt, wäre für mich glaubwürdiger.

Viele Grüße
fenestra

Hakuin

Beitragvon Hakuin » 05.07.2009, 13:24

fenestra, danke für deine aspekte...

zu: "und -"
wenn ich das so setzte:
...
in den augen
der menschen

mir scheint - und

wie sie es
zu verbergen
...

könnte ich mit leben.

die umstellungen die du für deine lesart vorgeschlagen hast sind nicht mehr meine lyrische sprache, ich kann verstehen, dass es für dich besser ausgedrückt wäre - so. der text war eher gedacht und aufgeschrieben,als geschrieben und überdacht ;-)

dank und gruß
hakuin

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Beitragvon fenestra » 07.07.2009, 19:42

Ja, ich finde es besser, wenn du das Wörtchen und in die vorherige Zeile einbeziehst. Meine unlyrische Art, das umzuschreiben, war nicht als Vorschlag für eine neue Version gedacht, sondern sollte nur deutlich machen, an welchen Stellen ich die Schwierigkeiten habe. :)

Viele Grüße
fenestra

Hakuin

Beitragvon Hakuin » 08.07.2009, 08:28

soh, ich hab jetzt die sache mit dem UND mal in der setzung verändert.
die neue version III ist das ergebnis....

was meint ihr?

in den morgen, hakuin


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