Ein Schlüsselblumenkind bin ich
und sehne mich nicht nach Küssen.
Ich tanze und öffne die Türen -
in meiner Wohnung die Wände sind weich.
Bin ich allein, dehnen sich die Räume
und treffen sich mit mir im Unendlichen.
Dann wohne ich am Puls der Welt, nicht der Zeit
und das Wort „Einsamkeit“ wird mir so fremd
wie der eigene Name.
vormals dritte Strophe gestrichen:
Ich streiche sie honiggelb und sie
fangen das Licht der Sterne für mich.
Schlüsselblumen
Liebe leonie,
zur Zeit scheinen wir beide - ohne das voneinander im Vorfeld zu wissen - auf ähnliche Wortschöpfungen zu kommen, auch wenn wir unterschiedliche Intentionen damit verfolgen ...
Das fiel mir schon unlängst in einem anderen Gedicht von dir auf und jetzt hier, mit dem "Schlüsselblumenkind" ist es ähnlich: mein neuestes Gedicht trägt den Titel "Akazienkind" ....
Schlüsselkind - Blumenkind: ein Kind, ohne Vater und Mutter, zumindest ohne anwesende Eltern ...
das sich die Welt auf seine eigene Art und Weise erobert, vertraut macht, zurechtlegt.
(Im Rumänischen bedeutet "Blumenkind" - copil din flori - übrigens ein uneheliches Kind).
Da sind zum einen die dehnbaren Wände, die Unendlichkeit suggerieren sollen und damit das Verbundensein mit der ganzen Welt, einer Phantasiewelt, die die reale vergessen lassen.
Zum anderen die unendliche Einsamkeit, die gerade in einem Satz wie "ich sehne mich nicht nach Küssen" für mich zum Ausdruck kommt.
Ich lese dein Gedicht als einen "stummen Aufschrei" - und es macht mich traurig.
Was ich nicht so ganz verstehe ist die S2: zum einen die Inversion, der Gedankenstrich und überhaupt: was genau willst du damit ausdrücken?
Den "eigenen Namen" in S5 empfinde ich auch als doppelt gemoppelt.
Soweit mein erster Leseeindruck.
Liebe Abendgrüße,
scarlett
zur Zeit scheinen wir beide - ohne das voneinander im Vorfeld zu wissen - auf ähnliche Wortschöpfungen zu kommen, auch wenn wir unterschiedliche Intentionen damit verfolgen ...
Das fiel mir schon unlängst in einem anderen Gedicht von dir auf und jetzt hier, mit dem "Schlüsselblumenkind" ist es ähnlich: mein neuestes Gedicht trägt den Titel "Akazienkind" ....
Schlüsselkind - Blumenkind: ein Kind, ohne Vater und Mutter, zumindest ohne anwesende Eltern ...
das sich die Welt auf seine eigene Art und Weise erobert, vertraut macht, zurechtlegt.
(Im Rumänischen bedeutet "Blumenkind" - copil din flori - übrigens ein uneheliches Kind).
Da sind zum einen die dehnbaren Wände, die Unendlichkeit suggerieren sollen und damit das Verbundensein mit der ganzen Welt, einer Phantasiewelt, die die reale vergessen lassen.
Zum anderen die unendliche Einsamkeit, die gerade in einem Satz wie "ich sehne mich nicht nach Küssen" für mich zum Ausdruck kommt.
Ich lese dein Gedicht als einen "stummen Aufschrei" - und es macht mich traurig.
Was ich nicht so ganz verstehe ist die S2: zum einen die Inversion, der Gedankenstrich und überhaupt: was genau willst du damit ausdrücken?
Den "eigenen Namen" in S5 empfinde ich auch als doppelt gemoppelt.
Soweit mein erster Leseeindruck.
Liebe Abendgrüße,
scarlett
Liebe scarlett,
das mit den ähnlichen Wortschöpfungen ist erstaunlich! Ich werde jetzt auch darauf achten...
Danke für Deinen Interpretation des Textes. Traurig machen wollte ich Dich natürlich nicht, deshalb hier ein Lächeln für Dich:
.
Das doppelt gemoppelte nehme ich raus, über den anderen Vorschlag denke ich nochmal nach, ich würde gerne nochmal abwarten wie andere den Text lesen!
Liebe Grüße, schön, von Dir zu lesen.
leonie
das mit den ähnlichen Wortschöpfungen ist erstaunlich! Ich werde jetzt auch darauf achten...
Danke für Deinen Interpretation des Textes. Traurig machen wollte ich Dich natürlich nicht, deshalb hier ein Lächeln für Dich:

Das doppelt gemoppelte nehme ich raus, über den anderen Vorschlag denke ich nochmal nach, ich würde gerne nochmal abwarten wie andere den Text lesen!
Liebe Grüße, schön, von Dir zu lesen.
leonie
Liebe leonie,
Oh, das ist aber schön, es eröffnet wirklich Weiten, ich mag das sehr.
Hier würde ich jedoch (auch dem Fluss zuliebe) eher schreiben:
und treffen sich mit mir in der Unendlichkeit.
Ganz persönlich gefiele mir das besser.
Lieben Gruß
Elsie
Oh, das ist aber schön, es eröffnet wirklich Weiten, ich mag das sehr.
Hier würde ich jedoch (auch dem Fluss zuliebe) eher schreiben:
Bin ich allein, dehnen sich die Räume
und treffen sich mit mir im Unendlichen.
und treffen sich mit mir in der Unendlichkeit.
Ganz persönlich gefiele mir das besser.
Lieben Gruß
Elsie
Schreiben ist atmen
Hallo Leonie,
das ist ein sehr schöner Text; Nur ein, zwei kleine Vorschläge hätte ich denn doch :
...
in meiner Wohnung sind die Wände weich.
...
(Das liest sich für mich einfach flüssiger, die Umstellung hat hier so etwas "Geschraubtes")
...
Dann wohne ich am Puls der Welt, nicht der Zeit
und das Wort „Einsamkeit“ wird mir so fremd
wie der eigene Name.
(Der Gegensatz zwischen der allseits bekannten Redewendung und Deiner Variation wird auch ohne die explizite Nennung deutlich, das ergänzte "mir" stellt den Bezug zum LI klarer heraus)
Mit lieben Grüßen von Hannes
das ist ein sehr schöner Text; Nur ein, zwei kleine Vorschläge hätte ich denn doch :
...
in meiner Wohnung sind die Wände weich.
...
(Das liest sich für mich einfach flüssiger, die Umstellung hat hier so etwas "Geschraubtes")
...
Dann wohne ich am Puls der Welt, nicht der Zeit
und das Wort „Einsamkeit“ wird mir so fremd
wie der eigene Name.
(Der Gegensatz zwischen der allseits bekannten Redewendung und Deiner Variation wird auch ohne die explizite Nennung deutlich, das ergänzte "mir" stellt den Bezug zum LI klarer heraus)
Mit lieben Grüßen von Hannes
Liebe Elsie,
danke für Deinen Kommentar. Ich habe es beim Schreiben wie Du empfunden, es ist für mich eher ein gute Laune - Glückstext.
Obwohl ich scarletts Lesart verstehen kann, wenn man in erster Linie das Schlüsselkind sieht.
Hm, ich mag das Unendliche lieber, mag die -keit-Worte nicht.
Lieber Hannes,
danke Dir. Ich kann mich noch nicht zum Umstellen entschließen. Und das mit der Zeit ist mir wichtig, aber das "mir, das nehme ich!!!
Liebe Grüße Euch beiden
leonie
danke für Deinen Kommentar. Ich habe es beim Schreiben wie Du empfunden, es ist für mich eher ein gute Laune - Glückstext.
Obwohl ich scarletts Lesart verstehen kann, wenn man in erster Linie das Schlüsselkind sieht.
Hm, ich mag das Unendliche lieber, mag die -keit-Worte nicht.
Lieber Hannes,
danke Dir. Ich kann mich noch nicht zum Umstellen entschließen. Und das mit der Zeit ist mir wichtig, aber das "mir, das nehme ich!!!
Liebe Grüße Euch beiden
leonie
wundersam...
der hat hat einen eigenen bann.
& traurig macht er mich gar nicht.
ganz im gegenteil.
meine lieblingsstelle ist
& die zeit würde ich nicht streichen... sie gibt dieser idee den tick mehr,
den tick mehr tiefe
der hat hat einen eigenen bann.
& traurig macht er mich gar nicht.
ganz im gegenteil.
meine lieblingsstelle ist
Dann wohne ich am Puls der Welt, nicht der Zeit
und das Wort „Einsamkeit“ wird mir so fremd
wie der eigene Name.
& die zeit würde ich nicht streichen... sie gibt dieser idee den tick mehr,
den tick mehr tiefe
NOEL = Eine Dosis knapp unterhalb der Toxizität, ohne erkennbare Nebenwirkung (NOEL - no observable effect level).
Wir sind alle Meister/innen der Selektion und der konstruktiven Hoffnung, die man allgemein die WAHRHEIT nennt ©noel
Wir sind alle Meister/innen der Selektion und der konstruktiven Hoffnung, die man allgemein die WAHRHEIT nennt ©noel
Liebe Leonie,
an diesem Gedicht sehe ich eine Leichtigkeit, die sich für mich vor allem in den ersten zwei Zeilen, der ersten Strophe ausdrückt. Diese haben, so finde ich, eine ganz besondere Kraft.
Diese könnten für mich gut auch der Keim des Gedichtes sein. Von der Tonlage her, wird dies auch sehr schön in der 2. Zeile der 2. Strphe noch einmal aufgegriffen. Die dritte Zeile hingegen klingt für mich ein wenig als kennte man sie schon .. (natürlich kennt man sie nicht, aber die Bilder sind bekannter). Ähnliches trifft in meine Augen auf die 3. Strophe zu - der Text ist imme rnoch gut, aber nicht so überraschend, nicht so frisch wie die erste Strophe.
Die letzten beiden Strophen schneiden für mich ein neues Thema an, wobei mir insbesondere das Bild der letzten Strophe gut gefällt.
Gern gelesen
Max
an diesem Gedicht sehe ich eine Leichtigkeit, die sich für mich vor allem in den ersten zwei Zeilen, der ersten Strophe ausdrückt. Diese haben, so finde ich, eine ganz besondere Kraft.
Diese könnten für mich gut auch der Keim des Gedichtes sein. Von der Tonlage her, wird dies auch sehr schön in der 2. Zeile der 2. Strphe noch einmal aufgegriffen. Die dritte Zeile hingegen klingt für mich ein wenig als kennte man sie schon .. (natürlich kennt man sie nicht, aber die Bilder sind bekannter). Ähnliches trifft in meine Augen auf die 3. Strophe zu - der Text ist imme rnoch gut, aber nicht so überraschend, nicht so frisch wie die erste Strophe.
Die letzten beiden Strophen schneiden für mich ein neues Thema an, wobei mir insbesondere das Bild der letzten Strophe gut gefällt.
Gern gelesen
Max
Lieber Max,
danke Dir für Deine Rückmeldung. Seltsam, ich hatte auch vor ein paar Tagen an der dritten Strophe überlegt. ich glaube, ich nehme sie ganz raus.
Die vierte und fünfte gehören für mich zur ersten und zweiten dazu. Inwiefern meinst Du "neues Thema"?
Liebe Grüße
leonie
danke Dir für Deine Rückmeldung. Seltsam, ich hatte auch vor ein paar Tagen an der dritten Strophe überlegt. ich glaube, ich nehme sie ganz raus.
Die vierte und fünfte gehören für mich zur ersten und zweiten dazu. Inwiefern meinst Du "neues Thema"?
Liebe Grüße
leonie
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