Neue Fassung:
WARST DU NICHT NUR...
Warst du nicht nur, was ich schuf:
Despot!
Gabst jedem schwarzen Aug die Hand
Verschenktest dein Gezwinker
Beließest mir lediglich den Zorn
Dass ich nach Tageslicht suchen möge
In deiner Stimme
Nach Wasser
In deinen Wüsten,
Das sich verheimlicht
Nach dem Wort,
Das du nicht sprichst
-
Erstfassung:
Warst du nicht nur, was ich schuf:
Despot!
Gabst jedem schwarzen Aug die Hand
Verschenktest dein Gezwinker
Beließest mir lediglich den Zorn
Dass ich nach Tageslicht in deiner Stimme suchen möge
Nach Wasser,
Das in deinen Wüsten sich verheimlicht
Nach dem Wort,
Das du nicht sprichst
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Habe diesen Text auch in einer Erzählung verwendet, von der ich demnächst einen Teil posten werde
-
VFM
Warst du nicht nur...
Hallo Zafar,
nu tob' ich mich zur Abwechslung mal aus :
WARST DU NICHT NUR...
Warst du was ich schuf ?
Despot !
Gabst jedem schwarzen Aug die Hand
Verschenktest dein Gezwinker
Beliessest mir nur den Zorn
und dass ich
nach Tageslicht
in deiner Stimme suchen möge
nach Wasser,
das in deinen Wüsten sich verheimlicht
nach dem einen Wort,
das du nicht sprichst
Vielleicht erscheint Dir das eine oder andere ja bedenkenswert.
Mit lieben Grüßen von Hannes
nu tob' ich mich zur Abwechslung mal aus :
WARST DU NICHT NUR...
Warst du was ich schuf ?
Despot !
Gabst jedem schwarzen Aug die Hand
Verschenktest dein Gezwinker
Beliessest mir nur den Zorn
und dass ich
nach Tageslicht
in deiner Stimme suchen möge
nach Wasser,
das in deinen Wüsten sich verheimlicht
nach dem einen Wort,
das du nicht sprichst
Vielleicht erscheint Dir das eine oder andere ja bedenkenswert.
Mit lieben Grüßen von Hannes
- Thomas Milser
- Beiträge: 6069
- Registriert: 14.05.2006
- Geschlecht:
Hallo Zafar,
vorläufig möchte ich nur deinem 'ie' in 'beliessest' ein 'ß' schenken ... das Doppel-s beisst immer so ... :o)
Tom
vorläufig möchte ich nur deinem 'ie' in 'beliessest' ein 'ß' schenken ... das Doppel-s beisst immer so ... :o)
Tom
Menschheit, Du hattest von Anfang an nicht das Zeug dazu... (Charles Bukowski)
Liebe Zafar,
jetzt ich .-).
Ich habe zum Glück nicht mehr ganz gegenwärtig, was Tom in seinem allgemeinem Kommentar geschrieben hat, sonst würde ich einiges wohl in ungenaueren Worten nur wiederholen, aber was ich noch im Ohr habe, ist das Wort "dogmatisch" - und das möchte ich aufgreifen, weil ich finde, dass es deine Texte, verwendet man es nicht (typisch) wertend, sondern nur beschreibend relativ gut am Kern trifft. Was ich damit meine, und ich finde, das lässt sich an diesem "Liebeslyriktext" exemplarisch auch gut zeigen, ist, dass im Grunde deine lyr. Ich oft von dem, worauf sie Bezug nehmen, abzuhängen scheinen. Ob das nun eine Beobachtung einer Landschaft, ein die-Stimme-erheben zu einem transzendentem Fluchtpunkt oder auch zu einem menschlichen Gegenüber ist: Man hat aufgrund der berstenden, vollen, "dicken", kräftigen, sinnlichen und fast buchstaben gedrängten Form das Gefühl, das lyr. Ich ist durch den Eindruck, den es hat, entweder zusammengebannt oder sich ausweitend hinausbegebend, dass es völlig im Verhältnis zum Anderem/Anderen bestimmt ist. Und dann aber, in diesem Gefühl, und das ist das kräftige, merkt man, dass in Wirklichkeit die Macht beim lyr. ich liegt - wie in diesem dummen Computerspiel, indem der Gott nur (um so mächtiger) existieren kann, umso mehr Gläubige er hat. Die Macht liegt beim Abhängigen...und das aufgrund der Ungerhörigkeit der Größe der Abhängigkeit.
Ich muss an eine Hegels Dialektik vom Herr und Knecht denken, ich muss an Judith denken, die Holofernes in der Hingebungsnacht köpft, oder an Penthesilea, wie sie Achill bei Kleist verspeist. Es ist etwas Grausames in all deinen Beschreibungen. Die Hingabe ist so stark, dass sie etwas Grausames erzeugt. Und über diesen Effekt wird dann wieder dein eigentliches Ziel erreicht´: dass du ausdrücken kannst, was dem lyr. Ich das Andere bedeutet, sei es, wie gesagt, eine Landschaft, ein Gedanke, ein Konstrukt oder ein Geliebter. Auf diese Art drückst du für mich im Grunde in erster Linie in deinen Texten Verhältnisse aus, die das lyr. Ich zum Anderen/Anderem hat. Es sind also Texte, die sich um das Ich drehen, indem es solche anstrengenden Gesänge singt, dass es (scheinbar und tatsächlich, die Konstruktion ist für mich anmaßend und heiligsprechend zugleich) daran stirbt. Und letztlich zeichnest du für mich damit das, womit sich jeder kultuvierte Mensch heutzutage beschäftigt: Mit der Überhebung über sein eigenes bloßes Existieren hin zu einer Existenz.
Ich muss sagen, das ist dann ästhetisch betrachtet ein seltsames Gefühl: ich kann weder behaupten, dass ich deine Texte "schön" finde, noch dass ich sie nicht "schön" finde - und das ist ein starker Effekt. Es erzeugt ästhetisch bei mir das Gefühl von etwas angezogen zu werden, wo ich nicht hinwill, was ich unangenehm finde. ich weiß, das klingt jetzt nicht nach einem Kompliment, ich kann auch nicht sagen, dass es nur eines ist, aber es ist auch nicht das Gegenteil. Es ist wie ein Bann. Und das hat für mich auch damit zu tun, dass eben genau zu dieser Art, heutzutage seine Identität aufzubauen, auch gehört, dass man dieses Prozedere leugnet, denn man muss sich selbst betrügen, um sich zu erhöhen. Ob es eine andere Art der Kultivierung einer Person gibt, bleibt die Frage..
Das ist jetzt alles sehr zugespitzt, ein paar konkretere, kürzere Kommentare zu einzelnen Texten, im Laufe der Zeit wird das vielleicht ausgleichen, aber der Kern deiner Stimme, scheint mir dieses zu sein.
liebe Grüße,
Lisa
jetzt ich .-).
Ich habe zum Glück nicht mehr ganz gegenwärtig, was Tom in seinem allgemeinem Kommentar geschrieben hat, sonst würde ich einiges wohl in ungenaueren Worten nur wiederholen, aber was ich noch im Ohr habe, ist das Wort "dogmatisch" - und das möchte ich aufgreifen, weil ich finde, dass es deine Texte, verwendet man es nicht (typisch) wertend, sondern nur beschreibend relativ gut am Kern trifft. Was ich damit meine, und ich finde, das lässt sich an diesem "Liebeslyriktext" exemplarisch auch gut zeigen, ist, dass im Grunde deine lyr. Ich oft von dem, worauf sie Bezug nehmen, abzuhängen scheinen. Ob das nun eine Beobachtung einer Landschaft, ein die-Stimme-erheben zu einem transzendentem Fluchtpunkt oder auch zu einem menschlichen Gegenüber ist: Man hat aufgrund der berstenden, vollen, "dicken", kräftigen, sinnlichen und fast buchstaben gedrängten Form das Gefühl, das lyr. Ich ist durch den Eindruck, den es hat, entweder zusammengebannt oder sich ausweitend hinausbegebend, dass es völlig im Verhältnis zum Anderem/Anderen bestimmt ist. Und dann aber, in diesem Gefühl, und das ist das kräftige, merkt man, dass in Wirklichkeit die Macht beim lyr. ich liegt - wie in diesem dummen Computerspiel, indem der Gott nur (um so mächtiger) existieren kann, umso mehr Gläubige er hat. Die Macht liegt beim Abhängigen...und das aufgrund der Ungerhörigkeit der Größe der Abhängigkeit.
Ich muss an eine Hegels Dialektik vom Herr und Knecht denken, ich muss an Judith denken, die Holofernes in der Hingebungsnacht köpft, oder an Penthesilea, wie sie Achill bei Kleist verspeist. Es ist etwas Grausames in all deinen Beschreibungen. Die Hingabe ist so stark, dass sie etwas Grausames erzeugt. Und über diesen Effekt wird dann wieder dein eigentliches Ziel erreicht´: dass du ausdrücken kannst, was dem lyr. Ich das Andere bedeutet, sei es, wie gesagt, eine Landschaft, ein Gedanke, ein Konstrukt oder ein Geliebter. Auf diese Art drückst du für mich im Grunde in erster Linie in deinen Texten Verhältnisse aus, die das lyr. Ich zum Anderen/Anderem hat. Es sind also Texte, die sich um das Ich drehen, indem es solche anstrengenden Gesänge singt, dass es (scheinbar und tatsächlich, die Konstruktion ist für mich anmaßend und heiligsprechend zugleich) daran stirbt. Und letztlich zeichnest du für mich damit das, womit sich jeder kultuvierte Mensch heutzutage beschäftigt: Mit der Überhebung über sein eigenes bloßes Existieren hin zu einer Existenz.
Ich muss sagen, das ist dann ästhetisch betrachtet ein seltsames Gefühl: ich kann weder behaupten, dass ich deine Texte "schön" finde, noch dass ich sie nicht "schön" finde - und das ist ein starker Effekt. Es erzeugt ästhetisch bei mir das Gefühl von etwas angezogen zu werden, wo ich nicht hinwill, was ich unangenehm finde. ich weiß, das klingt jetzt nicht nach einem Kompliment, ich kann auch nicht sagen, dass es nur eines ist, aber es ist auch nicht das Gegenteil. Es ist wie ein Bann. Und das hat für mich auch damit zu tun, dass eben genau zu dieser Art, heutzutage seine Identität aufzubauen, auch gehört, dass man dieses Prozedere leugnet, denn man muss sich selbst betrügen, um sich zu erhöhen. Ob es eine andere Art der Kultivierung einer Person gibt, bleibt die Frage..
Das ist jetzt alles sehr zugespitzt, ein paar konkretere, kürzere Kommentare zu einzelnen Texten, im Laufe der Zeit wird das vielleicht ausgleichen, aber der Kern deiner Stimme, scheint mir dieses zu sein.
liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
durch den anfang, das selbstironische, kann
ich die worte nehmen, erscheinen sie mir nicht nur moralinsauer...
aber bei solch einem einstieg...
wo ist der genauso gelungene abgang?
zu kurz, mir fehlt etwas
ich die worte nehmen, erscheinen sie mir nicht nur moralinsauer...
aber bei solch einem einstieg...
wo ist der genauso gelungene abgang?
zu kurz, mir fehlt etwas
NOEL = Eine Dosis knapp unterhalb der Toxizität, ohne erkennbare Nebenwirkung (NOEL - no observable effect level).
Wir sind alle Meister/innen der Selektion und der konstruktiven Hoffnung, die man allgemein die WAHRHEIT nennt ©noel
Wir sind alle Meister/innen der Selektion und der konstruktiven Hoffnung, die man allgemein die WAHRHEIT nennt ©noel



Liebe Lisa, was soll ich sagen...äh...ich bin erstaml sprachlos.
Du hast mit deinem Kommentar den Charakter meiner LIs und LDs sehr gut erfasst, wie ich meine. Ja, ich habe gerade in einem anderen Kommentar geschrieben, dass Hingabe, oft in einer Art die übermenschlisch, gar unmenschlich erscheint, in meinen Gedichten eigentlich die größte Rolle spielt. Es ist meist eine Art sich selbst Definieren über das Beschreiben des Ggü.s, dessen Größe, Macht, Schönheit. Dem Anderen werden die üppigsten Eigenschaften beigemessen, ihm gewährt man die höchste Art der Verehrung, das Ggü wird quasi inthroniert, vielleicht nichtmal mehr im Himmel, sondern schon fern davon, vielleicht fern von allem, was sich beschreiben ließe. Es ist eine besondere Art der Gegenseitigkeit, der Zweisamkeit. Wenn ich also sage: ich warf all meine Gedanken, meine Jahre ab und brachte dir den Regen...dann ist da diese Hingabe, diese Selbstaufgabe einserseits und das Ausschöpfen unmöglichster Möglichkeiten, um das Ggü noch weiter zu erhöhen, es in seiner Erhabenheit zu bestätigen. Aber liegt im letzteren, das Unmögliche tatsächlich möglic zu machen, den Regen zu bringen, nicht eine viel größere Macht? Es ist fast eine Art sich Selbsbezwingen, um zu sich zu gelangen. Es ist paradox, sich in eine Abhängigkeit zu begeben, und doch der größte Herr zu sein. Es ist faszinierend.
Mich erstaunt schon, was für eine Wirkung meine Gedichte zu haben scheinen, diese Hin- und Hergezogensein zwischen eigentlichem Gefallen und doch Zweifeln am Gefallen.
Aber damit bin ich eigentlich sehr zufrieden, ist es doch etwas Außergewöhnliches. Ich freue mich eigentlich sehr, wenn mir gesagt wird, dass man zu meinen Gedichten keine schnellen Kommentare geben kann. Andererseits fürchte ich manchmal, meine Worte könnten zu kryptisch und fremd sein. Naja, es ist eben ein Spagat, den ich eingehen muss, will ich an meiner Art zu Schreiben festhalten, und das will ich in jedem Fall.
Herzlichst
Zafar
Liebe Zafar,
das freut mich, dass ich nicht ganz vorbei gelesen habe. Schauen wir einfach mal, was so bei den kommenden Texten geschieht!
liebe Grüße,
Lisa
das freut mich, dass ich nicht ganz vorbei gelesen habe. Schauen wir einfach mal, was so bei den kommenden Texten geschieht!
liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
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