Glutsommer /Mali Losinj/

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Julek

Beitragvon Julek » 06.06.2006, 22:12

Glutsommer

Ich möchte noch so viel erleben
Aber ich bin müde
Ich möchte noch so viel sehen
Doch ich bin blind
Ich möchte noch so viel wissen
Doch ich vergesse nur
Dein Gesicht nicht

Quälend glüht es über mir.

Louisa

Beitragvon Louisa » 06.06.2006, 23:11

Hallo Julek,
ich finde das wundervoll! Aber das Ende...mm..."Quälend" ?

-Du hast vielleicht recht, aber es klingt mir zu negativ und auch zu..ich kann es gar nicht ausdrücken wie es für mich klingt O:) .

Also das Ende hätte ich etwas sachter formuliert, obwohl es vielleicht wirklich für viele Menschen eine Qual ist sich nicht lösen zu können.

Das mit der glühenden Sonne ist, nebenbei bemerkt, ein sehr gutes Bild dafür!

-Wunderbar!

Liebe Grüße, louisa

Julek

Beitragvon Julek » 07.06.2006, 15:54

Louisa, es gibt kein Wort der Welt (zumindest nicht der deutschen Sprache), dass hier besser passen würde als quälend, fürchte ich.
Es ist genau das.... gibt Gedichte, die alles aufwiegen und ausbalancieren (können), dieses hier nicht. Für die Versöhnung braucht man Zeit und Reflexion....das hier ist ein Moment, der so ist wie er ist - quälend nämlich.

Louisa

Beitragvon Louisa » 07.06.2006, 15:59

Gut. Ich empfehle Dir eine Sonnenbrille...

Liebe Grüße, louisa

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Beitragvon leonie » 07.06.2006, 16:00

Hallo Julek,

ich war auch einmal dort in einem heißen Sommer, habe aber offensichtlich bessere Erfahrungen gemacht als Du.
Dein Gedicht gefällt mir trotzdem, gerade der unversöhnliche letzte Satz.
Im ersten Teil würde ich an Deiner Stelle entweder die Wiederholung ganz konsequent durchziehen (immer "doch", statt des aber) oder versuchen, sie zu vermeiden.
Und ich habe mich gefragt, ob es nicht ohne das "nur" noch stärker wirken würde.

Gern gelesen!

Viele Grüße

leonie

Julek

Beitragvon Julek » 07.06.2006, 16:16

Hm Louisa, was soll denn diese Aussage mit der Sonnenbrille? :???:
Ich wollte lediglich sagen, warum quälend.


Leonie, der Urlaub an sich dort war schon OK, der Ort trug wieder mal keine Schuld und wurde nur hineigezogen, als armer Entstehungsort.

Mit den aber und doch könntest du vermutlich recht haben, das habe ich mir beim Posten auch schon gedacht, wollte den Text aber in erst einmal in seiner unveränderten Form belassen. Was das nur angeht, so weiß ich nicht so recht.... ich fand es eigentlich besonders wichtig, weil es hier in seiner zweifachen Bedeutung, einmal nur im Sinne von
nichts außer und dann nur nicht im Sinne von aber, jedoch ...nicht
Aber vielleicht habe ich mir da was ausgedacht?

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Beitragvon leonie » 07.06.2006, 16:28

Lieber Julek,
bei mir kam das nicht so an, aber vielleicht geht es anderen anders. Ich habe gerade überlegt, wie es so wäre:

„Doch ich sehe nur
Dein Gesicht
Quälend glüht es über mir.“

Dann würde ich dieses Doppeldeutige des „nur“ besser verstehen. Aber vielleicht ist es dann nicht mehr „Deins“ und das soll es ja unbedingt bleiben.
Viele Grüße

leonie

Louisa

Beitragvon Louisa » 08.06.2006, 18:31

Hallo Julek!

Ich dachte das hilft mit der quälenden Sonne zurecht zu kommen...

(Es war wieder einer dieser Sätze, die man mit einem Lächeln überfliegen darf...)

Liebe Grüße, louisa


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