Misanthropisches Epigramm

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Sam

Beitragvon Sam » 29.05.2009, 17:28

Misanthropisches Epigramm


Gäb’ es Liebe auf Rezept
wollt’ ich kein Apotheker sein

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leonie
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Beitragvon leonie » 29.05.2009, 17:50

Hi Sam?

hast Du vielleicht was gegen Husten da?

Liebe Grüße :-)

leonie

Sam

Beitragvon Sam » 29.05.2009, 19:13

Natürlich leonie, aber als misanthropischer Apotheker nur etwas, das nicht hilft.

:mrgreen:

Liebe Grüße

Sam

Herby

Beitragvon Herby » 29.05.2009, 19:48

Hi Sam,

das find ich gelungen - ebenso pointiert wie tief- und hintersinnig.

Lieben Gruß
Herby

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ferdi
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Beitragvon ferdi » 30.05.2009, 00:25

Hallo Sam,

inhaltlich gibt es da natürlich überhaupt nichts zu meckern; fomal geht es mir hier allerdings schon wie bei Nikos "ergründet", ich tue mich sehr schwer, hier ein Gedicht zu erkennen; zu wenig gestaltet scheint mir der Text zu sein?! Aber ich habe sicher nur nicht die passende Optik :sad:

Ferdigruß!
Schäumend enthüpfte die Woge den schöngeglätteten Tannen. (Homer/Voß)

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 30.05.2009, 18:34

Ist denn der Apotheker die richtige Besetzung? Mir kommt diese Position im Moment der Anwendung des Bildes schwach vor?

liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.

Sam

Beitragvon Sam » 01.06.2009, 17:21

Hallo Herby,

vielen Dank! Freut mich sehr, wenn es dir gefällt. Es ist zwar nichts schwergewichtiges, aber wenn du ein wenig Hintergründigkeit entdecken kannst, dann bin ich sehr zufrieden.

Hallo Ferdi,

das ist ja eigentlich auch kein Gedicht, sondern ein Epigramm. Zugegeben, nicht eins im lessingschem Sinne (keine Distichen), aber mit dem Versuch formuliert, ihm eine "poetische Gestaltung" zu geben. Und natürlich mit einem großen Augenzwinkern geschrieben.

Dank dir!


Hallo Lisa,

wie oben schön erwähnt, das Ding ist eigentlich nur eine Schrulle, entstanden aus der Lust nach dem Beichte-Gedicht irgendetwas leichtes zu machen.
Deine Frage aber möchte ich dir gerne zurückgeben: Welche Position wäre denn im Moment der Anwendung stärker?

Auch dir vielen Dank!


Liebe Grüße


Sam

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Mnemosyne
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Beitragvon Mnemosyne » 01.06.2009, 20:51

Hallo Sam!
Hm. Ich weiß nicht recht, was ich davon halten soll. Die beiden Zeilen gefallen mir für sich genommen ausgezeichnet, aber irgendwie habe ich den Eindruck, dass sie als Teil eines längeren Monologes in ein Shakespeare-Drama gehören. Kannst du nicht einfach noch eins drumherum schreiben?
Liebe Grüße
Merlin

Sam

Beitragvon Sam » 02.06.2009, 17:32

Hallo Merlin,

irgendwie habe ich den Eindruck, dass sie als Teil eines längeren Monologes in ein Shakespeare-Drama gehören. Kannst du nicht einfach noch eins drumherum schreiben?


Ha, ich habe in meinem jugendlichen Größenwahn sogar mal versucht, ein Stück ala Shakespear zu schreiben. Das Ergebnis war allerdings das Papier nicht wert, auf das ich es getippt hatte :-)

Aber ich kann die Zeilen da oben ja mal in meinen Zettelkasten verstauen, um es bei den nächsten dramaturgischen Versuchen irgendwie einzubauen.

Vielen Dank und liebe Grüße

Sam

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 02.06.2009, 20:13

Lieber Sam,

warum hast du denn nicht den "Doktor" genommen? Obwohl ich inzwischen den Apotheker nur als vermittelnde Instanz (a la Hermes) vielleicht doch passender finde.
Mnems Eindruck stimme ich zu!

liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.

Sam

Beitragvon Sam » 02.06.2009, 22:14

Hallo Lisa,

nun der Arzt würde nur verschreiben. Beim Apotheker würden die Rezepte aber dann eingelöst bzw. abgeholt werden. Er müsste die Liebe sozusagen "aushändigen". Was für den Misanthropen dann doch irgendwie ein unangenehmer Gedanke ist.

Vielen Dank!


Liebe Grüße


Sam

DonKju

Beitragvon DonKju » 04.06.2009, 17:35

Hallo Sam,

damit die Balance hergestellt wird :

Philantropische Replik

Der docteur pour coeur verordnet hier
Milde Toleranz als Wunderelixier

Mit dialektischen Grüßen von Hannes

Sam

Beitragvon Sam » 05.06.2009, 15:25

Hallo Bilbo,

danke für den menschenfreundlichen Gegenentwurf. Solltest du mal eine Apotheke aufmachen, dann komme ich auf alle Fälle zu dir! :-)

Liebe Grüße

Sam


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