der perfekte schrei

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Mucki
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Beitragvon Mucki » 10.05.2009, 01:43

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in der wüstentrauer
verrückt die wut meines glücks
den hellen narren in mir
zum perfekten schrei


© Gabriella Marten Cortes 2009
Zuletzt geändert von Mucki am 12.05.2009, 12:37, insgesamt 2-mal geändert.

Herby

Beitragvon Herby » 11.05.2009, 22:00

Liebe Mucki,

so grübeln wir denn gemeinsam ... :12:

müsste ich das "verrückt" streichen. Das aber kommt für mich nicht in Betracht. Das ist hier wichtig, jedenfalls für mich.


Das sehe ich genauso, ja.

Grübelgrüße
Herby

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Elsa
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Beitragvon Elsa » 11.05.2009, 23:33

Liebe Mucki,

Ich plädiere unbedingt für die 1. Fassung!

Warum nimmst du nicht das versehntlich genannte "verzückt" als Titel?
Das würde mir gefallen!

verzückt

in der wüstentrauer
verrückt die wut meines glücks
den hellen narren in mir
zum perfekten schrei


Lieben Gruß
ELsie
Schreiben ist atmen

Mucki
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Beitragvon Mucki » 12.05.2009, 00:15

Liebe Elsie,

schön, mal wieder von dir zu lesen, hab dich schon vermisst!
"verzückt" als Titel, hm, denk denk, ich weiß nicht. Aber es bringt mich auf die Idee, mit den Worten "entrückt", "verführt", "geführt" oder "entführt" zu spielen. Da muss aber noch etwas dazu. Das Licht. Oder der Narr. Hm, ich denke gerade laut *g*.

vor das licht geführt
vor das licht verführt
das licht verführt

das entrückte licht
der verführte narr
der entführte narr
der geführte narr
der vom licht entführte narr
der vom licht verführte narr

Au Mann, warum ist das mit den Titeln bloß oft so schwierig? Aber ohne Titel geht nicht.
Ich werde weiterspielen. ,-)
Danke dir!

Saludos
Mucki

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 12.05.2009, 12:24

Liebe Mucki,

ich finde nicht, dass der Text einen anderen Titel braucht - ich glaube seinetwegen haben die meisten diesen Text angeklickt, er lockt an un ist kräftig! Und ich finde auch nicht, dass er Text sich mit der Vorwegnennung etwas vergibt, denn man weiß sich nichts darunter vorzustellen, ist neugierig und das Gedicht stillt diese Neugier dann und füllt den starken Vers mit Inhalt.
"verzückt" und alle Varianten davon finde ich weit weniger affizierend...

wenn dann wäre ich noch für die wiederholung der ersten Zeile: "in der wüstentrauer"

Mir gefällt es also, wie es ist.

liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.

Mucki
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Beitragvon Mucki » 12.05.2009, 12:36

Hallo Lisa,

das ist witzig. Heute Nacht dachte ich noch mal über den Titel nach und kam zu dem gleichen Schluss wie du. Er bleibt, weil er genau diese Wirkung hat. Alles andere wäre fad.
Ich werde auch die Originalsetzung wieder übernehmen. Und so bleibt es jetzt.
Danke dir für die Bestätigung! :)))
Manchmal ist der erste "Schuss" eben doch der richtige. ,-)

Saludos
Mucki

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Elsa
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Beitragvon Elsa » 12.05.2009, 15:45

Liebe Mücki,

deine "ü"-Worte Abhandlung hat auch was. Wäre vielleicht ein neuer Text?

Aber dieser hier soll so bleiben, wie er war.

Lieben Gruß
ELsie
Schreiben ist atmen

Mucki
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Beitragvon Mucki » 12.05.2009, 17:02

Liebe Elsie,

*lach* ja, vielleicht mach ich da mal etwas draus. Kann man schön mit spielen. ;-)

Saludos
Mucki

Sam

Beitragvon Sam » 12.05.2009, 18:19

Hallo Mucki,

den Titel so zu behalten, ist eine gute Entscheidung. Ich halte diese immer wieder aufkommenden Titeldiskussionen sowieso für müßig. Viele Gedichte haben gar keinen Titel, oder einfach die erste Zeile. Ein guter Titel macht ein schlechtes Gedicht nicht besser, aber ein gutes Gedicht verkraftet es leicht, sogar gar keinen Titel zu haben.

Liebe Grüße

Sam

Mucki
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Beitragvon Mucki » 12.05.2009, 18:41

Hi Sam,

stimmt, die Frage nach dem Titel wird oft überbewertet.
Danke dir.

Saludos
Mucki

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Zakkinen
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Beitragvon Zakkinen » 12.05.2009, 21:07

Lass den Titel. Lass die Setzung. Gut so.

H

Mucki
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Beitragvon Mucki » 12.05.2009, 22:02

Hola Enrique,

si, lo dejo así. Gracias por tu afirmación!

Saluditos
Mucki

wüstenfuchs

Beitragvon wüstenfuchs » 13.05.2009, 13:32

Hallo Gabriella,

intensive Zeilen.
Ich stocke nur bei der Wut des Glücks,
rasendes Glück?

Schwingt Wut im Glück mit? Unwillkürlich frage ich mich das immer wieder.

Glaube aber dann wieder, dass ich Glück vielleicht idealisiere.

VIele Grüße
Fux

Mucki
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Beitragvon Mucki » 13.05.2009, 14:03

Hi Ben,

der ganze Text ist ja ein bisschen "verrückt" gestrickt und das ganz absichtlich. ,-) Es soll hier keine Wut im Glück mitschwingen, sondern "die Wut des Glücks". Das Glück wird hier personifiziert, sprich, es tobt, es wütet, (ja, im wahrsten Sine des Wortes "rasendes Glück", genau), weil "wüstentrauer" herrscht und das Glück will das nicht, deshalb "verrückt" es den "hellen narren" zu diesem, eben ganz besonderen Schrei. Und nach dem Schrei entsteht ein bestimmter Zustand, den sich der Leser selbst assoziieren soll. Doch glaube ich, dass klar ist, an welchen Zustand ich da denke.
Ich hoffe, ich habe dich jetzt nicht noch mehr verwirrt. ;-)

Saludos
Mucki

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Mnemosyne
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Beitragvon Mnemosyne » 16.05.2009, 20:46

Hallo Gabriella,
die Schlacht scheint ja geschlagen, aber ich gebe mal meinen Senf dazu: Die jetzige Fassung gefällt mir am Besten. Sehr stimmungsvoll, die Nähe von Wut und Glück ist ungewohnt, die dahinter stehende Frage, wie Wüstenfuchs gesagt hat, spannend.
Liebe Grüße
Merlin


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