Flug
Ohne einen Kopf mehr,
ins Flugzeug
mit kleiner Karte
eine Rettungsdarstellung erst,
als wir rollen.
Und oben sind keine Wolken
und der Himmel auch nicht,
und unten ist kein Boden,
Meer nur,... kaum erkennbar...
soll ich Brandy kaufen...
Neben mir eine dicke Frau,
als wäre sie
der Grund
für meine Reise.
Wenn wir landen
erkenne ich,
daß ich jetzt
anders bin,
aufgefordert
ein Fremder zu sein
vom Touristenführer.
Angekommen bin ich,
zurückgeblieben meine Position,
sagt man.
Dir schreibe ich eine schöne
Karte mit Foto,
damit es stimmt.
Flug
Lieber Moshe,
das ist ein Text, den ich zu einem kleine teil nicht verstehe (was für unser Textverhältnis durchaus schon ein Fortschritt ist), beispielsweise an den Stellen, wo das lyr. Ich sich wundert:
oder
wundere ich mich auch - aber über das lyr. Ich und dessen Erstaunen. An anderer Stelle aber freue ich mich über die Beobachtung. Das anerzogene Fremdsein in
gefällt mir ebenso wie die lakonische zweite Strophe.
Insgesamt habe ich das gern gelesen.
Liebe Grüße
Max
das ist ein Text, den ich zu einem kleine teil nicht verstehe (was für unser Textverhältnis durchaus schon ein Fortschritt ist), beispielsweise an den Stellen, wo das lyr. Ich sich wundert:
Ohne einen Kopf mehr,
ins Flugzeug
oder
als wäre sie
der Grund
für meine Reise.
wundere ich mich auch - aber über das lyr. Ich und dessen Erstaunen. An anderer Stelle aber freue ich mich über die Beobachtung. Das anerzogene Fremdsein in
aufgefordert
ein Fremder zu sein
vom Touristenführer.
gefällt mir ebenso wie die lakonische zweite Strophe.
Insgesamt habe ich das gern gelesen.
Liebe Grüße
Max
Lieber Max!
Was passiert, bevor man in ein Flugzeug steigt?
Man wird gecheckt nach allen möglichen Kriterien, durchleuchtet, erhält Unterlagen, die sich nicht revidieren lassen, Daten werden erfasst und weitergegeben, das Gepäck gewogen, wenn man zu dick ist, soll man auch noch mehr bezahlen, eine kleine Flasche Wasser kann man nicht mehr mitnehmen, ohne bestimmte Kriterien, die Schuhe muß man ausziehen, die Taschen leeren, das Bankkonto wird ausgeleuchtet, und ggf. wird man auch noch abgetastet von unsymphatischen Menschen. und so weiter.
Man kann nichts beinflussen. Man ist nur noch Gegenstand ohne Kopf, zu tranportierendes Material, jedenfalls in der Vieh-Klasse, oder?
Und denne: Hast du noch nie eine schwatzhafte Frau neben dir gehabt, die dich als Objekt sieht?
Man kann sich den/die Nachbarn auch nicht aussuchen. Man wird ja rücksichtslos plaziert.
Vielleicht ging es in letzteren Fällen nur mir so.
Ich fliege nie wieder!!!!
MlG
Moshe
Was passiert, bevor man in ein Flugzeug steigt?
Man wird gecheckt nach allen möglichen Kriterien, durchleuchtet, erhält Unterlagen, die sich nicht revidieren lassen, Daten werden erfasst und weitergegeben, das Gepäck gewogen, wenn man zu dick ist, soll man auch noch mehr bezahlen, eine kleine Flasche Wasser kann man nicht mehr mitnehmen, ohne bestimmte Kriterien, die Schuhe muß man ausziehen, die Taschen leeren, das Bankkonto wird ausgeleuchtet, und ggf. wird man auch noch abgetastet von unsymphatischen Menschen. und so weiter.
Man kann nichts beinflussen. Man ist nur noch Gegenstand ohne Kopf, zu tranportierendes Material, jedenfalls in der Vieh-Klasse, oder?
Und denne: Hast du noch nie eine schwatzhafte Frau neben dir gehabt, die dich als Objekt sieht?
Man kann sich den/die Nachbarn auch nicht aussuchen. Man wird ja rücksichtslos plaziert.
Vielleicht ging es in letzteren Fällen nur mir so.


Ich fliege nie wieder!!!!
MlG
Moshe
Lieber moshe,
ich finde das eigentlich ganz geschickt und schön geschrieben, du schaffst es irgendwie mit relativ leichter hand sowohl eine (nicht so alltägliche) Alltagserfahrung zu beschreiben als auch zugleich das ganze im übertragenem Sinne zu sagen - das gefällt mir, besonders dabei die erste und die letzte Strophe.
Die dicke Frau allerdings würde ich überlegen zu streichen, weil in nahezu allen Komödien auf Flugzeugreisen die protagonisten von dicken Sitznachbarn geplagt werden - das ist also etwas standardeobachtung und schwächt etwas deine ansonsten eigenen Beobachtungen.
liebe Grüße,
Lisa
ich finde das eigentlich ganz geschickt und schön geschrieben, du schaffst es irgendwie mit relativ leichter hand sowohl eine (nicht so alltägliche) Alltagserfahrung zu beschreiben als auch zugleich das ganze im übertragenem Sinne zu sagen - das gefällt mir, besonders dabei die erste und die letzte Strophe.
Die dicke Frau allerdings würde ich überlegen zu streichen, weil in nahezu allen Komödien auf Flugzeugreisen die protagonisten von dicken Sitznachbarn geplagt werden - das ist also etwas standardeobachtung und schwächt etwas deine ansonsten eigenen Beobachtungen.
liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Hi Lisa,
diese Passage macht das Ganze aber auch sehr authentisch. ,-)
Saludos
Mucki
Die dicke Frau allerdings würde ich überlegen zu streichen, weil in nahezu allen Komödien auf Flugzeugreisen die protagonisten von dicken Sitznachbarn geplagt werden
diese Passage macht das Ganze aber auch sehr authentisch. ,-)
Saludos
Mucki
*lach*: Mir ist das noch nie passiert. Vielleicht, weil ich der dicke Flugpart bin .-)
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Kleine Anekdote, ist zwar OT, passt aber gut:
Ich hatte mal Ärger auf einem Rückflug von Chile nach Deutschland wegen 40 kg Übergepäck und sollte entsprechend Extragebühr bezahlen. Ich dachte aber nicht im Traum daran. Kurzerhand griff ich zu einem ziemlich alten Foto von mir, das ich immer bei mir hatte und zeigte es der Frau am Schalter, sagte zu ihr:
"Schauen Sie mal. Das bin ich, vor zwei Jahren. Da wog ich das Doppelte wie heute. Wäre ich noch so dick wie damals, würden Sie dann auch Extragebühr verlangen?" Die Frau lachte sich kaputt und erließ mir die Gebühr..gif)
Schmunzelgruß
Mucki
Ich hatte mal Ärger auf einem Rückflug von Chile nach Deutschland wegen 40 kg Übergepäck und sollte entsprechend Extragebühr bezahlen. Ich dachte aber nicht im Traum daran. Kurzerhand griff ich zu einem ziemlich alten Foto von mir, das ich immer bei mir hatte und zeigte es der Frau am Schalter, sagte zu ihr:
"Schauen Sie mal. Das bin ich, vor zwei Jahren. Da wog ich das Doppelte wie heute. Wäre ich noch so dick wie damals, würden Sie dann auch Extragebühr verlangen?" Die Frau lachte sich kaputt und erließ mir die Gebühr.
.gif)
Schmunzelgruß
Mucki
Danke für eure Betrachtungen!
Jaja, ich habe mal wieder versucht was Anschauliches zu schreiben....
Komischerweise wurde ich immer neben Frauen gesetzt. Die waren nicht alle dick, aber taten halt oft so.
Eine hat mal die mir zugedachte Verpflegung schlicht aufgegessen, bevor ich begriff, was geschah.
Seitdem ich mit Orit flog, bekam ich mein Essen immer.
MlG
Moshe
Jaja, ich habe mal wieder versucht was Anschauliches zu schreiben....

Komischerweise wurde ich immer neben Frauen gesetzt. Die waren nicht alle dick, aber taten halt oft so.
Eine hat mal die mir zugedachte Verpflegung schlicht aufgegessen, bevor ich begriff, was geschah.
Seitdem ich mit Orit flog, bekam ich mein Essen immer.


MlG
Moshe
Wer ist online?
Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 14 Gäste