Orient-ierungslos
In der Wüste ist mein Ort
der Geburt.
Was soll ich denken im dunklen Wald,
den Städten?
Die Trockenheit, das Wasser, den Stein?
Der Sand ist zu feucht,
und hat keinen Brunnen.
Die Gesichter sind kalt.
Warum bin ich hier ohne meinen Reichtum,
ohne das Tal des Mondes
im Licht?
Wieder?
Orient-ierungslos
Lieber Stefan!
Wenn Orit und ich in Haifa auf dem Karmel sitzen, nach dem Besuch des japanischen Museums dort, sehen wir etwas sehr Erstaunliches, sitzen dort lange Zeit, und manchmal wandern wir dann abwärts.
Immer wieder entstehen sehr tiefe Fragen.
Einen kleinen Eindruck will ich dir nicht vorenthalten, auch wenn er die eigentliche Atmosphäre nicht treffen kann:
http://www.bahaipictures.com/
MlG
Moshe
P.S.: Vielleicht kannst du ja verstehen, wie weh es tut, wenn das vom Libanon aus beschoßen wird.
Wenn Orit und ich in Haifa auf dem Karmel sitzen, nach dem Besuch des japanischen Museums dort, sehen wir etwas sehr Erstaunliches, sitzen dort lange Zeit, und manchmal wandern wir dann abwärts.
Immer wieder entstehen sehr tiefe Fragen.
Einen kleinen Eindruck will ich dir nicht vorenthalten, auch wenn er die eigentliche Atmosphäre nicht treffen kann:
http://www.bahaipictures.com/
MlG
Moshe
P.S.: Vielleicht kannst du ja verstehen, wie weh es tut, wenn das vom Libanon aus beschoßen wird.
Lieber Moshe,
was soll ich zu diesen Zeilen sagen, sie lassen mich etwas traurig und wehmütig werden.
Das ihr beiden dort oben auf dem Karmel oft lange Zeit sitzt und euch unterhaltet, kann ich gut verstehen, hab selbst diesen traumhaften Ausblick vom Bahai-Tempel hinunter nach "Down Town", so hab ichs genannt, den Hafen Haifas, in allen Zügen genossen, so stell ich mir die Treppe, den Ausblick ins...Andersland vor...
Was da in Hochglanz-Styling auf dieser Online-Werbe-Website zu sehen ist, würde ich persönlich sofort in den Müll schmeißen, gegen diese gängige Art von Werbung mit ihren visualen `Hochglanzfressen`, egal ob in naturaler oder, wie hier, geograler Ästhethik, bin ich relativ allergisch, in meinen Augen würden wir noch dringender eine Werbereform brauchen als eine Finanzreform, eine radikale Abkehr von den bisherigen Bildern, da denk ich an Worte, die eine österreichische Schriftstellerin (Elfriede Jelinek) sinngemäß so mal vor zig Jahren in einem Interview gesagt hat, die ich hier jedoch nicht wiedergeben will.
Deswegen hole ich mein Fotoalbum wieder her, um wirklich der Atmosphäre des Ortes nahezukommen...wenn ich euch beide da vor mir über dieser Treppe jetzt so sitzen sehe, kommt mir unwillkürlich dein Tomatensoßenrezept wieder in den Sinn...
Übrigens, das Maulosleum dort oben musste ich umgehend wieder verlassen, weil ich trotz handgreiflicher `Führung` ihren Praktiken an diesem Schrein nicht Folge leisten wollte, es wäre mir nicht im Traum eingefallen.
In mein Fotoalbum hab ich über Babs Nachfolgers Gärten geschrieben: "Für meinen Geschmack sind die Gartenanlagen viel zu reißbrettartig angelegt. Mir gefallen sie nicht. Die Blumen stehen alle streng in Reih und Glied. Gilt diese `Zucht` auch für die Anhänger des Bahai-Glaubens? "
Als ich hier vor einem Jahr einen meiner ersten Kommentare zu einem Text von dir abgab, hat mich deine Reaktion darauf ratlos zurückgelassen. Hab nur instinktiv gewusst, ich muss halt machen. Jetzt - in Verbindung mit Heute - entwickle ich langsam ein Gespür für deine Sicht, die anders ist als meine. Ich vermag mich deiner Sichtweise nur allmählich anzunähern...
Wenn ich jetzt eben vor dem Abposten Muckis Zeilen lese; ich selbst weiss immer noch nicht so genau, wovon dein Text spricht. Dein Text ist vielleicht eine Reflexion auf Nachdenken über Fragen, wie sie dir (euch) wohl da oben auf dem Karmel in den Sinn gekommen sind.
Du stammst also aus der Wüste. Das wird mir erst jetzt bewusst.
Gruß,
Stefan
was soll ich zu diesen Zeilen sagen, sie lassen mich etwas traurig und wehmütig werden.
Das ihr beiden dort oben auf dem Karmel oft lange Zeit sitzt und euch unterhaltet, kann ich gut verstehen, hab selbst diesen traumhaften Ausblick vom Bahai-Tempel hinunter nach "Down Town", so hab ichs genannt, den Hafen Haifas, in allen Zügen genossen, so stell ich mir die Treppe, den Ausblick ins...Andersland vor...
Was da in Hochglanz-Styling auf dieser Online-Werbe-Website zu sehen ist, würde ich persönlich sofort in den Müll schmeißen, gegen diese gängige Art von Werbung mit ihren visualen `Hochglanzfressen`, egal ob in naturaler oder, wie hier, geograler Ästhethik, bin ich relativ allergisch, in meinen Augen würden wir noch dringender eine Werbereform brauchen als eine Finanzreform, eine radikale Abkehr von den bisherigen Bildern, da denk ich an Worte, die eine österreichische Schriftstellerin (Elfriede Jelinek) sinngemäß so mal vor zig Jahren in einem Interview gesagt hat, die ich hier jedoch nicht wiedergeben will.
Deswegen hole ich mein Fotoalbum wieder her, um wirklich der Atmosphäre des Ortes nahezukommen...wenn ich euch beide da vor mir über dieser Treppe jetzt so sitzen sehe, kommt mir unwillkürlich dein Tomatensoßenrezept wieder in den Sinn...
Übrigens, das Maulosleum dort oben musste ich umgehend wieder verlassen, weil ich trotz handgreiflicher `Führung` ihren Praktiken an diesem Schrein nicht Folge leisten wollte, es wäre mir nicht im Traum eingefallen.
In mein Fotoalbum hab ich über Babs Nachfolgers Gärten geschrieben: "Für meinen Geschmack sind die Gartenanlagen viel zu reißbrettartig angelegt. Mir gefallen sie nicht. Die Blumen stehen alle streng in Reih und Glied. Gilt diese `Zucht` auch für die Anhänger des Bahai-Glaubens? "
Als ich hier vor einem Jahr einen meiner ersten Kommentare zu einem Text von dir abgab, hat mich deine Reaktion darauf ratlos zurückgelassen. Hab nur instinktiv gewusst, ich muss halt machen. Jetzt - in Verbindung mit Heute - entwickle ich langsam ein Gespür für deine Sicht, die anders ist als meine. Ich vermag mich deiner Sichtweise nur allmählich anzunähern...
Wenn ich jetzt eben vor dem Abposten Muckis Zeilen lese; ich selbst weiss immer noch nicht so genau, wovon dein Text spricht. Dein Text ist vielleicht eine Reflexion auf Nachdenken über Fragen, wie sie dir (euch) wohl da oben auf dem Karmel in den Sinn gekommen sind.
Du stammst also aus der Wüste. Das wird mir erst jetzt bewusst.
Gruß,
Stefan
Zuletzt geändert von jondoy am 26.04.2009, 21:41, insgesamt 1-mal geändert.
Hallo,
Ich denke "Orient"-los. Ein Heimweh-Gedicht. Abgeschnitten zu sein von dem, was einen so tief geprägt hat, dass man damit verwachsen ist. Manchmal denke ich: wir sind eben fast vollkommen durchlässig, mit dem um uns herum verwoben; die Grenze ist imaginär. Das ist etwas sehr Persönliches auch, was in einem dieses Gefühl von Heimat weckt. Für den einen ist es die Stadt, den anderen ein Strand, ein Wald, eine Wiese, ein Park, der Geruch von Bratkartoffeln, Zwiebeln und Pilzen und Geräusche von der Strasse herauf. Etwas, wo die Welt Zugehörigkeit bedeutet und nicht ein Fremdes, das schmerzt, das nicht passt, traurig macht oder sogar bedroht, das vielleicht für andere Heimat ist, aber nicht für einen selbst. So lese ich das Gedicht. Und dass das etwas sehr Sinnliches ist, so eine Art materielle, stimmige oder nicht stimmige Verhältnisbestimmung. Die stimmige Konsistenz von Sand.
Ja, und Orient. Das ist wie die andere Seite des Mondes. Der Gegenpol des Westen.
Und dann gibt es natürlich noch symbolische Geburtsorte. Denk ich mal so.
LG,
Lydie
Ich denke "Orient"-los. Ein Heimweh-Gedicht. Abgeschnitten zu sein von dem, was einen so tief geprägt hat, dass man damit verwachsen ist. Manchmal denke ich: wir sind eben fast vollkommen durchlässig, mit dem um uns herum verwoben; die Grenze ist imaginär. Das ist etwas sehr Persönliches auch, was in einem dieses Gefühl von Heimat weckt. Für den einen ist es die Stadt, den anderen ein Strand, ein Wald, eine Wiese, ein Park, der Geruch von Bratkartoffeln, Zwiebeln und Pilzen und Geräusche von der Strasse herauf. Etwas, wo die Welt Zugehörigkeit bedeutet und nicht ein Fremdes, das schmerzt, das nicht passt, traurig macht oder sogar bedroht, das vielleicht für andere Heimat ist, aber nicht für einen selbst. So lese ich das Gedicht. Und dass das etwas sehr Sinnliches ist, so eine Art materielle, stimmige oder nicht stimmige Verhältnisbestimmung. Die stimmige Konsistenz von Sand.
Ja, und Orient. Das ist wie die andere Seite des Mondes. Der Gegenpol des Westen.
Und dann gibt es natürlich noch symbolische Geburtsorte. Denk ich mal so.
LG,
Lydie
Liebe Mucki!
Da gibt es Schmerzen, klar, und ich kann sie sehen und empfinden, und du auch.
Lieber Stefan!
Über die Kultur von Gärten will ich nicht streiten. Ich habe viele gesehen, auch die, die die Natur selbstständig bereitet und mag beide Richtungen.
Weder ist dieser Park ein Schrein, noch gibt es dort ein Mausoleum. Da ist deine Erinnerung nicht korrekt.
Ich bin auch weder Anhänger oder Mitglied der Bahai-Religion, sondern mag schlicht das dort gesehene und erlebte. Sodann habe eine Symphatie, weil sie im Iran verfolgt werden.
Mehr zum Text: Also aktuell stamme ich nicht aus der Wüste.
Jedoch habe ich lange genug dort gelebt, um die Perspektive sehen zu können und in der Lage zu sein, sie auch umzusetzen. Sowohl im Theater, als auch im Film, wird der Darsteller sehr oft mit dem Darzustellenden verwechselt.
Liebe Lydie!
Natürlich ist es ein Gedicht über Heimatlosigkeit, aus welchen Gründen auch immer, sich in der Fremde befindent. Aber eben auch Hinweis auf den Orient, dem der Westen ja nicht Unerhebliches zu verdanken hat.
MlG
Moshe
Da gibt es Schmerzen, klar, und ich kann sie sehen und empfinden, und du auch.
Lieber Stefan!
Über die Kultur von Gärten will ich nicht streiten. Ich habe viele gesehen, auch die, die die Natur selbstständig bereitet und mag beide Richtungen.
Weder ist dieser Park ein Schrein, noch gibt es dort ein Mausoleum. Da ist deine Erinnerung nicht korrekt.
Ich bin auch weder Anhänger oder Mitglied der Bahai-Religion, sondern mag schlicht das dort gesehene und erlebte. Sodann habe eine Symphatie, weil sie im Iran verfolgt werden.
Mehr zum Text: Also aktuell stamme ich nicht aus der Wüste.

Jedoch habe ich lange genug dort gelebt, um die Perspektive sehen zu können und in der Lage zu sein, sie auch umzusetzen. Sowohl im Theater, als auch im Film, wird der Darsteller sehr oft mit dem Darzustellenden verwechselt.
Liebe Lydie!
Natürlich ist es ein Gedicht über Heimatlosigkeit, aus welchen Gründen auch immer, sich in der Fremde befindent. Aber eben auch Hinweis auf den Orient, dem der Westen ja nicht Unerhebliches zu verdanken hat.
MlG
Moshe
Lieber Moshe!
seh mir bloß die Blumen an. Gerne rieche ich auch dran. An Vorlesungen über `Kulturen in Gärten` hab ich bisher nicht teilgenommen.
"Da ist meine Erinnerung nicht korrekt."
. Ich wollt doch nur erzählen, es mag da oben stehen, was will
,
vielleicht ist dieses Ding ja zusammen mit meiner Erinnerung auf einem fliegenden Teppich durchgebrannt....
"Also aktuell stamme ich nicht aus der Wüste." Ich hatte es auch nicht vermutet
Du schreibst:
"Natürlich ist es ein Gedicht über Heimatlosigkeit, aus welchen Gründen auch immer, sich in der Fremde befindet. Aber eben auch Hinweis auf den Orient, dem der Westen ja nicht Unerhebliches zu verdanken hat."
Heute sah ich durch Zufall in einem Theater einen Kinderkinofilm. `Max Minsky und ich`hieß der. Der Film ist für mich eine freie Umsetzung dieses Themas. Man darf den Begriff "Kinderfilm" in diesem Kontext jetzt nicht gering schätzen.
Gruß,
Stefan
seh mir bloß die Blumen an. Gerne rieche ich auch dran. An Vorlesungen über `Kulturen in Gärten` hab ich bisher nicht teilgenommen.

"Da ist meine Erinnerung nicht korrekt."


vielleicht ist dieses Ding ja zusammen mit meiner Erinnerung auf einem fliegenden Teppich durchgebrannt....

"Also aktuell stamme ich nicht aus der Wüste." Ich hatte es auch nicht vermutet
.gif)
Du schreibst:
"Natürlich ist es ein Gedicht über Heimatlosigkeit, aus welchen Gründen auch immer, sich in der Fremde befindet. Aber eben auch Hinweis auf den Orient, dem der Westen ja nicht Unerhebliches zu verdanken hat."
Heute sah ich durch Zufall in einem Theater einen Kinderkinofilm. `Max Minsky und ich`hieß der. Der Film ist für mich eine freie Umsetzung dieses Themas. Man darf den Begriff "Kinderfilm" in diesem Kontext jetzt nicht gering schätzen.
Gruß,
Stefan
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