Traum

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Lydie

Beitragvon Lydie » 21.03.2009, 10:08

Der Schwarm wilder Schwäne,
weiss im Morgengrauen,
schreckte auf,
als du dich erhobst vom Schlaf,
wie dein Traum,
wirrer Flügelschlag,
die Wasser wieder unberührt.
Zuletzt geändert von Lydie am 07.04.2009, 19:29, insgesamt 1-mal geändert.

Mucki
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Beitragvon Mucki » 21.03.2009, 20:12

Hallo Lydie,

mir gefällt die Synchronisierung, die dein Gedicht ausmacht:
die aufschreckenden Schwäne und das gleichzeitige Aufwachen. Dann die wilden Schwäne und der Traum als wirrer Flügelschlag. Auch das Wasser nimmt wieder Bezug auf die Schwäne. Nur bleibt es vom Traum des LI unberührt, sprich, hier scherst du aus.
Es ist fast so, als ob der Schwarm der wilden Schwäne aufschreckt, weil LI aus seinem wirren Flügelschlags-Traum aufwacht, das Wirre quasi vertrieben wird, personifiziert durch den aufgeschreckten Schwarm der Schwäne. Diese Idee mag ich.
Beim Lautlesen stolperte ich ein wenig über die vielen "Sch"-Laute, aber das ist eigentlich sekundär.
Gefällt mir gut.

Saludos
Mucki

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Zakkinen
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Beitragvon Zakkinen » 23.03.2009, 22:34

Ich glaube nicht, dass die sch-Laute sekundär sind. Dafür sind sie zu prominent.

Könnte man fast noch verstärken, wenn

schreckte auf,
als du dich erhobst vom Schlaf.

zu

erhob sich,
als du schrecktest vom Schlaf.

Ok, bisschen weit gedehnt.

Nacht,
H

Mucki
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Beitragvon Mucki » 23.03.2009, 22:52

Hola Enrique,

ich finde "erhob sich" klingt nicht gut, ist zu glatt. Dieses "schreckte auf" passt m.E. klasse zum Schwarm wilder Schwäne. Da hat man ein tolles, bewegtes Bild vor Augen.

Saludos
Mucki

carl
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Beitragvon carl » 24.03.2009, 16:05

Hallo Lydie!

Willkommen im Salon!
Manchmal schreibe ich statt Kommentaren Änderungen.
Aber nicht, weil ich meine, es sei so besser, sondern um einen Raum, einen Spannnungsbogen zu öffnen zwischen Original und Änderung.
So auch hier (Gruß, Carl):


Der Schwarm wilder Schwäne
weiss im Morgengraun
als du aufschreckst vom Schlaf
Wie dein Traum.

Wirrer Flügelschlag -
die Wasser wieder unberührt.

Max

Beitragvon Max » 24.03.2009, 19:35

Liebe Lydie,

ich finde die Stimmung dieses Morgens ist gut im Gedicht eingefangen. Dabei finde ich Carls Version noch etwas gelungener als die ursprüngliche, weil es das "erhobst" umgeht.
Da ich mich gefragt habe, was denn ein Schwarm Schwäne ist, ob ich das schon jemals gesagt habe und warum nicht (weil ich zwei, drei Vögel noch für keinen Schwarm halte, aber zwanzig Scheaäne noch nicht auf einen Haufen gesehen habe würd eich sogar schreiben

Wilde Schwäne
weiss im Morgengraun
als du aufschreckst vom Schlaf
Wie dein Traum.

Wirrer Flügelschlag -
die Wasser wieder unberührt.


Liebe Grüße
Max

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leonie
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Beitragvon leonie » 24.03.2009, 20:49

Liebe Lydie,

ich finde, Du hast die Verwirrung durch so einen Traum schön in beziehung gesetzt zu dem Bild. Ja, und das Lautmalerische mag ich auch sehr!

In der Form stimme ich Carl und Max zu, ich finde, so gewinnt der Text noch. Und irgendwie mutet "Morgengraun" mich seltsam an. Solte man ihm nicht doch ein "e" schenken?

Liebe Grüße

leonie

Max

Beitragvon Max » 24.03.2009, 21:52

Und irgendwie mutet "Morgengraun" mich seltsam an. Solte man ihm nicht doch ein "e" schenken?



Stimmt, das dachte ich auch ...

Liebe Grüße
max

Mucki
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Beitragvon Mucki » 30.03.2009, 15:54

Hallo Lydie,

die Kommentare zu diesem Gedicht sind dir vermutlich durch die Lappen gegangen, da es einen 2. Text von dir mit gleichem Titel gibt. (vielleicht das andere in "Traum II" oder s.ä. umbenennen?)
Ich wäre neugierig, was du zu unseren Gedanken hier meinst.

Saludos
Mucki

Lydie

Beitragvon Lydie » 30.03.2009, 18:41

Hallo Gabriella,

Ich hatte die Kommentare gelesen, wollte nur erst auf das Gorilla-Gedicht und die Kommentare zu diesem Gedicht eingehen, und dann auf das Traumgedicht. Zu den neu eingestellten Gedichten muss ich sagen, dass ich sie fast als Antwort oder Anklang auf andere Beiträge hin eingestellt habe, aber sie nicht in einen Kommentar einflechten wollte, da ich den Eindruck hatte, dass das nicht die Vorgehensweise ist. Ja, ich werde sie auch umbenennen, oder vielleicht wieder rausnehmen, wenn das geht.

Dank auch für deinen Kommentar auf meinen Gorilla-Kommentar! Ansonsten geht bei mir zur Zeit alles so etwas drunter und drüber, das ist dann dem Kommentieren oder Nachdenken nicht so dienlich.

Lieber Gruss jedenfalls und das Bild von Gertraud in Deiner Wohnung sieht toll aus,

Lydie

Mucki
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Beitragvon Mucki » 30.03.2009, 18:52

Hi Lydie,
Zu den neu eingestellten Gedichten muss ich sagen, dass ich sie fast als Antwort oder Anklang auf andere Beiträge hin eingestellt habe, aber sie nicht in einen Kommentar einflechten wollte, da ich den Eindruck hatte, dass das nicht die Vorgehensweise ist. Ja, ich werde sie auch umbenennen, oder vielleicht wieder rausnehmen, wenn das geht.

schreib doch in den Untertitel der Texte: "Echo zu ....." Dann weiß derjenige, auf dessen Text du dein Gedicht als Reaktion eingestellt hast, Bescheid, hm?

Saludos
Mucki

moshe.c

Beitragvon moshe.c » 30.03.2009, 20:55

Mein kleiner Senf hierzu:

Traum

Der Schwarm wilder Schwäne,
weiss im Morgengraun,
schreckte auf,
als du dich erhobst vom Schlaf,
wie dein Traum,
wirrer Flügelschlag,
die Wasser wieder unberührt.

MlG

Moshe

Lydie

Beitragvon Lydie » 30.03.2009, 21:46

Hallo Moshe,

Hmmm. Ist das nicht genau meine Ausgangsversion oder hab ich irgendwas nicht gesehen?

Dank übrigens an alle für ihre Vorschläge und Beobachtungen. Ich geh noch damit schwanger. Das dauert bei mir immer etwas... Dafür gibt's dann hinterher manchmal einen recht ausführlichen Kommentar...

LG zur Nacht,

Lydie

moshe.c

Beitragvon moshe.c » 31.03.2009, 18:52

Liebe Lydie!

Nimm mal die Lupe. Ich habe eine Kleinigkeit in der Mitte des Textes geändert, der für mich aber beim Lesen notwendig ist.

MlG

Moshe

:daumen:


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