Der mythische Berg, im Nebel versunken.
Noch vor Morgengrauen breche ich auf.
Ich weiss jetzt: Es ist nicht wichtig,
ob die Begegnung stattfindet.
Vielleicht werden sie sich nicht entbergen.
Vielleicht werde ich sie verfehlen.
Vielleicht sind sie Legende.
Jede Sekunde dieses Aufbruchs und Weges aber
ist mir zugedacht.
Gorilla
Liebe Lydie,
zunächst einmal willkommen hier.
Mit deinem Gedicht habe ich so meine Probleme:
Du beginnst, indem du einen mythischen Berg im Nebel beschreibst. In der nächsten Zeile aber wechselst du abrupt zu einem LyIch, welches schon vor Morgengrauen aufbricht. Dieser unerwartete Wechsel von einer Landschaft zu einer Person hat mich zunächst verwirrt, dann fiel mir auf, dass ich bei der Erwähnung des Nebels erwartete hatte, es sei entweder früher Morgen oder Abend, aber du sagst, es sei "noch vor Morgengrauen".
Die folgenden Zeilen hingegen "Ich weiss jetzt: Es ist nicht wichtig, // ob die Begegnung stattfindet." ergeben für mich einen Sinn. Das Mythische und der Aufbruch weisen schon auf eine aufregende Reise hin, und diese Reise hat offenbar eigentlich eine "Begegnung" zum Ziel - Aber wie so oft ist der Weg das Ziel. Das kann ich hier gut erkennen.
Auch die Frage, ob LyIch "sie" verfehlen wird oder ob "sie" sich überhaupt "entbergen" (schön, da kam mir der mythische Berg sofort wieder in den Sinn!) scheint mir klar zu sein, besonders im Hinblick auf den Titel.
Weshalb "sie", die mir hier nun als Gorillapopulation im Kopf schweben, allerdings eine Legende sein sollten, ist mir unklar. Es sei denn LyIch ist ein Forscher und das ganze spielte vor langer Zeit, z.B zur Zeit von Hanno (http://de.wikipedia.org/wiki/Hanno_der_Seefahrer), der, wie Wikipedia mir verriet, ja einige seltsame Wesen gefangen haben soll, die man dann als gorillai bezeichnete.
Eiegntlich kam mir ja zuerst Dian Fossey in den Sinn, dazu würde auch der Nebel gut passen (in Anlehnung an den Film "Gorillas im Nebel") aber weshalb sollten sie dann eine Legende sein?
oder aber es geht dir tatsächlich um etwas ganz anderes, um ein mythisches Bergvolk oder sowas, dann aber ist mir der Titel absolut unklar. Es sei denn du suchst ein kleines mythisches Bergvolk, dann würde "goril" ja passen, warum aber dann das ganze "Gorilla" nennen?
Du siehst, hier stehe ich leider total auf dem Schlauch.
Die letzten beiden Zeilen finde ich eigentlich überflüssig, denn was du dort sagst, wird meiner Meinung nach bereits bei "Es ist nicht wichtig..." vollkommen klar.
Also, ich glaube da steckt eine schöne Idee dahinter, aber ich sehe sie leider nicht ganz. Vielleicht könntest du mir ja helfen, das zu entwirren. Ich bin wahrscheinlich einfach nur zu blöd um das richtig verknüpfen zu können... hm. Ich würde mich freuen wenn du mir helfen könntest.
Liebe Grüße,
Ellie
zunächst einmal willkommen hier.
Mit deinem Gedicht habe ich so meine Probleme:
Du beginnst, indem du einen mythischen Berg im Nebel beschreibst. In der nächsten Zeile aber wechselst du abrupt zu einem LyIch, welches schon vor Morgengrauen aufbricht. Dieser unerwartete Wechsel von einer Landschaft zu einer Person hat mich zunächst verwirrt, dann fiel mir auf, dass ich bei der Erwähnung des Nebels erwartete hatte, es sei entweder früher Morgen oder Abend, aber du sagst, es sei "noch vor Morgengrauen".
Die folgenden Zeilen hingegen "Ich weiss jetzt: Es ist nicht wichtig, // ob die Begegnung stattfindet." ergeben für mich einen Sinn. Das Mythische und der Aufbruch weisen schon auf eine aufregende Reise hin, und diese Reise hat offenbar eigentlich eine "Begegnung" zum Ziel - Aber wie so oft ist der Weg das Ziel. Das kann ich hier gut erkennen.
Auch die Frage, ob LyIch "sie" verfehlen wird oder ob "sie" sich überhaupt "entbergen" (schön, da kam mir der mythische Berg sofort wieder in den Sinn!) scheint mir klar zu sein, besonders im Hinblick auf den Titel.
Weshalb "sie", die mir hier nun als Gorillapopulation im Kopf schweben, allerdings eine Legende sein sollten, ist mir unklar. Es sei denn LyIch ist ein Forscher und das ganze spielte vor langer Zeit, z.B zur Zeit von Hanno (http://de.wikipedia.org/wiki/Hanno_der_Seefahrer), der, wie Wikipedia mir verriet, ja einige seltsame Wesen gefangen haben soll, die man dann als gorillai bezeichnete.
Eiegntlich kam mir ja zuerst Dian Fossey in den Sinn, dazu würde auch der Nebel gut passen (in Anlehnung an den Film "Gorillas im Nebel") aber weshalb sollten sie dann eine Legende sein?
oder aber es geht dir tatsächlich um etwas ganz anderes, um ein mythisches Bergvolk oder sowas, dann aber ist mir der Titel absolut unklar. Es sei denn du suchst ein kleines mythisches Bergvolk, dann würde "goril" ja passen, warum aber dann das ganze "Gorilla" nennen?
Du siehst, hier stehe ich leider total auf dem Schlauch.
Die letzten beiden Zeilen finde ich eigentlich überflüssig, denn was du dort sagst, wird meiner Meinung nach bereits bei "Es ist nicht wichtig..." vollkommen klar.
Also, ich glaube da steckt eine schöne Idee dahinter, aber ich sehe sie leider nicht ganz. Vielleicht könntest du mir ja helfen, das zu entwirren. Ich bin wahrscheinlich einfach nur zu blöd um das richtig verknüpfen zu können... hm. Ich würde mich freuen wenn du mir helfen könntest.
Liebe Grüße,
Ellie
Liebe Lydie,
ich kann Ellies Einwände hier ganz gut nachvollziehen.
Mein Eindruck von dem Text ist, dass er so lange funktioniert wie der Leser bereit ist, das "sie" auf die Überschrift zu beziehen (wobei dies grammatisch ja ein bisschen problematisch ist) und selbt etwas über die Gorillas (ob nun im Nebel oder wo immer weiß). In diesem Fall würde ich nur einwenden (das schreibt sich vermutlich inzwischen mit ä), dass ich die gewissermaßen moralische Wendung des Textes
als sehr explizit geäußer empfinde. Durch die abgesetzten Zeilen, die sich auch inhaltlich-perspektivisch von den vorhergehenden Zeilen untzerscheiden, indem sie nicht mehr die innere oder äußere Realität beschreibt, sondern kommentierend eingreift, emfinde ich diese wie einen unischtbaren Doppelpunkt: Achtung, jetzt kommt die Moral.
Ich könnte mir vorstellen, dass man diese Konsequenz in dem text besser versteeckt, sie durch Beschreibungen hindurchschimmern lässt.
Insgesamt habe ich allerdings den Eindruck, dass sich dieser Text als kurze Erzählung besser präsentieren ließe, da gäbe es mehr Raum, die vielen Dinge, die mir erzählenswert erscheinen, auch zu zeigen.
Liebe Grüße
Max
ich kann Ellies Einwände hier ganz gut nachvollziehen.
Mein Eindruck von dem Text ist, dass er so lange funktioniert wie der Leser bereit ist, das "sie" auf die Überschrift zu beziehen (wobei dies grammatisch ja ein bisschen problematisch ist) und selbt etwas über die Gorillas (ob nun im Nebel oder wo immer weiß). In diesem Fall würde ich nur einwenden (das schreibt sich vermutlich inzwischen mit ä), dass ich die gewissermaßen moralische Wendung des Textes
Jede Sekunde dieses Aufbruchs und Weges aber
ist mir zugedacht.
als sehr explizit geäußer empfinde. Durch die abgesetzten Zeilen, die sich auch inhaltlich-perspektivisch von den vorhergehenden Zeilen untzerscheiden, indem sie nicht mehr die innere oder äußere Realität beschreibt, sondern kommentierend eingreift, emfinde ich diese wie einen unischtbaren Doppelpunkt: Achtung, jetzt kommt die Moral.
Ich könnte mir vorstellen, dass man diese Konsequenz in dem text besser versteeckt, sie durch Beschreibungen hindurchschimmern lässt.
Insgesamt habe ich allerdings den Eindruck, dass sich dieser Text als kurze Erzählung besser präsentieren ließe, da gäbe es mehr Raum, die vielen Dinge, die mir erzählenswert erscheinen, auch zu zeigen.
Liebe Grüße
Max
Hallo Lydie!
Ich finde im Gegensatz zu Max und Ellie die letzten beiden Zeilen am schönsten. Bis darauf, dass mir "des Aufbruchs und des Weges" zu viel ist. So, als müsste da noch mehr stehen, als könntest du dich nicht entscheiden, ob jetzt der Aufbruch oder der Weg wichtiger ist. Eines davon würde ich weglassen. Vielleicht sogar den Weg, da das eben schon zu oft gehört und gelesen ist. Warum nicht mal den Aufbruch als Erfüllung benutzen?
Der Rest wirkt bei mir nicht. Warum? Du versuchst, etwas geheimnisvolles, verschleiertes zu beschreiben durch Wörter wie "mythisch" "Nebel" "Legende" - aber du nimmst eigentlich durch den Titel alles vorweg. Man weiß ja gleich um was es geht und so wirkt es gar nicht mehr geheimnisvoll. Ich als Leser habe das Gefühl, ich weiß eher um was es geht als das LyrIch selbst und somit kann es mir gar nichts Neues mehr erzählen, bzw. mir verspricht das Gedicht, dass es um einen Gorilla geht - und dann geht es eigentlich nur um das LyrIch selbst und die Gorillas - wieso auf einmal mehrere? - werden zur Nebensache, denn: Der Weg ist das Ziel. Das heißt, du führst mich in die Irre, aber nicht so, dass ich als Leser am Ende denke "ahaaa, geschickt!" sondern eher "hä, wieso jetzt das ...?"
Ich würde unbedingt den Titel ändern, vielleicht sogar die letzten beiden verkürzten Zeilen als Titel nehmen.
Insgesamt gefiel es mir, hat es mich neugierig gemacht, etwas über Gorillas zu lesen, dann ich glaube, darüber habe ich hier bisher noch kein Gedicht gelesen.
Der Ansatz ist sehr gut, die Umsetzung für mich nicht ganz gelungen.
Liebe Grüße
die Trix
Ich finde im Gegensatz zu Max und Ellie die letzten beiden Zeilen am schönsten. Bis darauf, dass mir "des Aufbruchs und des Weges" zu viel ist. So, als müsste da noch mehr stehen, als könntest du dich nicht entscheiden, ob jetzt der Aufbruch oder der Weg wichtiger ist. Eines davon würde ich weglassen. Vielleicht sogar den Weg, da das eben schon zu oft gehört und gelesen ist. Warum nicht mal den Aufbruch als Erfüllung benutzen?
Der Rest wirkt bei mir nicht. Warum? Du versuchst, etwas geheimnisvolles, verschleiertes zu beschreiben durch Wörter wie "mythisch" "Nebel" "Legende" - aber du nimmst eigentlich durch den Titel alles vorweg. Man weiß ja gleich um was es geht und so wirkt es gar nicht mehr geheimnisvoll. Ich als Leser habe das Gefühl, ich weiß eher um was es geht als das LyrIch selbst und somit kann es mir gar nichts Neues mehr erzählen, bzw. mir verspricht das Gedicht, dass es um einen Gorilla geht - und dann geht es eigentlich nur um das LyrIch selbst und die Gorillas - wieso auf einmal mehrere? - werden zur Nebensache, denn: Der Weg ist das Ziel. Das heißt, du führst mich in die Irre, aber nicht so, dass ich als Leser am Ende denke "ahaaa, geschickt!" sondern eher "hä, wieso jetzt das ...?"
Ich würde unbedingt den Titel ändern, vielleicht sogar die letzten beiden verkürzten Zeilen als Titel nehmen.
Insgesamt gefiel es mir, hat es mich neugierig gemacht, etwas über Gorillas zu lesen, dann ich glaube, darüber habe ich hier bisher noch kein Gedicht gelesen.
Der Ansatz ist sehr gut, die Umsetzung für mich nicht ganz gelungen.
Liebe Grüße
die Trix
Hallo Lydie,
mich spricht dein Gedicht sehr an. Ich lese hier von einer spirituellen Suche. Deshalb braucht es m.E. die Gorilla gar nicht. Einen neutralen Titel fände ich gelungener, weil "Gorilla" zu sehr ablenkt. Es geht ja eigentlich gar nicht um die Gorillas, sondern um die Suche, zu der LI sich berufen fühlt und da kann es ruhig geheimnisvoll bleiben, was LI sucht.
Hier:
frage ich mich, warum du nicht einfach "verbergen" schreibst. Das "entbergen" klingt für mich zu gesucht.
Saludos
Mucki
mich spricht dein Gedicht sehr an. Ich lese hier von einer spirituellen Suche. Deshalb braucht es m.E. die Gorilla gar nicht. Einen neutralen Titel fände ich gelungener, weil "Gorilla" zu sehr ablenkt. Es geht ja eigentlich gar nicht um die Gorillas, sondern um die Suche, zu der LI sich berufen fühlt und da kann es ruhig geheimnisvoll bleiben, was LI sucht.
Hier:
Vielleicht werden sie sich nicht entbergen.
frage ich mich, warum du nicht einfach "verbergen" schreibst. Das "entbergen" klingt für mich zu gesucht.
Saludos
Mucki
Gabriella:
>> Ich lese hier von einer spirituellen Suche. Deshalb braucht es m.E. die Gorilla gar nicht.
So sehe ich das auch.
Die ersten beiden Zeilen finde ich schön (obgleich das mythisch recht fett ist).
Die Stimmung vor Morgengrauen sich auf den Weg zu/auf einen Berg zu machen, ist sehr besonders. Und den Aufbruch erwähnst du ja noch einmal in den Schlusszeilen, mE das Entscheidene in diesem Text. Da haben mich die "Sekunden" besonders gestört, eine klein getaktete Zeiteinheit in einem zeitlosen Moment.
Trixi:
>> Eines davon würde ich weglassen. Vielleicht sogar den Weg
Gorillas könnten drin vorkommen, sind ja wohl auch Anlass der Expedition, aber so zentral?
"entbergen" empfinde ich auch als sehr gesucht.
Grüße,
Y.
>> Ich lese hier von einer spirituellen Suche. Deshalb braucht es m.E. die Gorilla gar nicht.
So sehe ich das auch.
Die ersten beiden Zeilen finde ich schön (obgleich das mythisch recht fett ist).
Die Stimmung vor Morgengrauen sich auf den Weg zu/auf einen Berg zu machen, ist sehr besonders. Und den Aufbruch erwähnst du ja noch einmal in den Schlusszeilen, mE das Entscheidene in diesem Text. Da haben mich die "Sekunden" besonders gestört, eine klein getaktete Zeiteinheit in einem zeitlosen Moment.
Trixi:
>> Eines davon würde ich weglassen. Vielleicht sogar den Weg
Gorillas könnten drin vorkommen, sind ja wohl auch Anlass der Expedition, aber so zentral?
"entbergen" empfinde ich auch als sehr gesucht.
Grüße,
Y.
Hallo alle!
Ich meditier Eure Antworten, für die ich hier erst einmal herzlich danken möchte -gerade auch Lyrillies, Trixie, Wüstenfuchs und Yorick, die ich noch nicht kannte-, und dann gibt es eine Antwort, die den Nebel lüften soll... oder auch nicht???
LG
Lydie (schade, dass es kein Gorilla-Smily gibt...)
Ich meditier Eure Antworten, für die ich hier erst einmal herzlich danken möchte -gerade auch Lyrillies, Trixie, Wüstenfuchs und Yorick, die ich noch nicht kannte-, und dann gibt es eine Antwort, die den Nebel lüften soll... oder auch nicht???

LG
Lydie (schade, dass es kein Gorilla-Smily gibt...)
schade, dass es kein Gorilla-Smily gibt...
Versuch doch den 8:)
(schön wäre aber der http://lustich.de/bilder/tiere/grinsender-gorilla/ )
Liebe Grüße
Max
Hallo Lydie,
ich bräuchte den Gorilla - Titel auch nicht, wobei ich mir gar nicht sicher bin, ob du damit tatsächlich das Tier gemeint hast.
Ich lese das "sie" durchgängig auf die Berge bezogen, wobei: da steht ja Berg in der Einzahl , so wie ja auch Gorilla. Das ist mir irgendwie eine Ungereimtheit.
Natürlich hat der Text etwas Spirituelles, enthält für mich eine Suche, wobei diese das Ziel selbst ist. Und das hast du m M nach sehr schön fassen können. WENN ich halt die Berge lese ...
Somit macht auch das "Entbergen" durchaus Sinn, ich würde sehr für dessen Erhalt plädieren, es ist ein Zauberwort, nur anders, besser, schöner formuliert.
Ich mag dein Gedicht, es spricht zu mir ...
LG,
scarlett
ich bräuchte den Gorilla - Titel auch nicht, wobei ich mir gar nicht sicher bin, ob du damit tatsächlich das Tier gemeint hast.
Ich lese das "sie" durchgängig auf die Berge bezogen, wobei: da steht ja Berg in der Einzahl , so wie ja auch Gorilla. Das ist mir irgendwie eine Ungereimtheit.
Natürlich hat der Text etwas Spirituelles, enthält für mich eine Suche, wobei diese das Ziel selbst ist. Und das hast du m M nach sehr schön fassen können. WENN ich halt die Berge lese ...
Somit macht auch das "Entbergen" durchaus Sinn, ich würde sehr für dessen Erhalt plädieren, es ist ein Zauberwort, nur anders, besser, schöner formuliert.
Ich mag dein Gedicht, es spricht zu mir ...
LG,
scarlett
Hallo also,
Im Hintergrund oder bzw. inhaltlich im Zentrum steht eigentlich das Thema von Begegnung schlechthin. Die Sehnsucht nach einer bestimmten Qualität von Begegnung. Und die Frage : wird sie stattfinden in meinem Leben oder nicht ? (Entschuldigung, ich sage jetzt nicht LI, sondern einfach ich, kommt auch hin.) Es ist mehr als Sehnsucht. Es ist ein Gefühl von Bestimmung. Ein Gefühl von « hier erfüllt sich was eigentlich mit mir gemeint ist ». Da ist ein Ruf, auf etwas hin, über mich hinaus. So ein « für diesen Augenblick bin ich geschaffen ». Das kann man als Lebenssicht mögen oder nicht, oder überzogen finden und so, aber für mich ist das eben da, das ist so.
Das ist die Brücke zu diesem « Dian Fossey »-Bild, das denke ich, da wirklich präsent ist. Ich denke, dass Menschen wie sie einem Ruf gefolgt sind. Und das kann dann so etwas sein wie « Gorilla ». Oder wie « Kalligraphie ». Oder « China ». Oder « Seide ». Oder « Violine ». Oder « Himalaya ». Ich hatte mal einen Traum, da hiess der Ruf « China ». Ich denke, das in solchem Ruf etwas liegt, das die betroffenen Menschen mehr ahnen als verstehen. Jedenfalls funktioniert das in meinem Gedicht so. Sie gehen einen Weg, sie sind aktiv, und gleichzeitig werden sie in eine Wirklichkeit hineingenommen, die nach ihnen ruft. Gorilla. Berg, wie Scarlett sagt, ginge genauso. Das berühmte : « der Berg ruft ». « Das Meer ruft. » Genau das gibt dann dieses lebendige -und riskante- Zusammenfinden und nicht nur das Konsumieren oder Erreichen eines selbst gesetzten Ziels.
In meinem Fall ist es eben nicht nur eine mythische Landschaft –der mythische Berg, im Nebel versunken-, sondern es ist ganz wichtig, dass da lebende Wesen sind. Und das mit dem Morgengrauen ist wohl so ein Tick von mir, sagt aber gleichzeitig was über den Zauber, die immer neue Möglichkeit, den immer neu, mit jedem neuen Morgen, möglichen Aufbruch. Für mich hat jeder frühe Morgen etwas vom "ersten Schöpfungsmorgen", alles noch alles neu war und offen, alles "neugeboren" atmete.
Ja, und Gorilla. Das ist wirklich so ein Effekt des Unterbewussten. Ich habe mir das nicht wirklich ausgesucht. Aber ich mag es. Es ist gut. Gorilla. Ich bin eine sehr an der « Archäologie » des Bewusstseins und Unterbewusstseins interessierte Frau. Gorilla : das ist eine andere Form von dem, was wir als Menschen sind. Nachbarn. Aber eben klar anders. Gorilla : das ist eine vom Untergang bedrohte Form von dem, was wir als Menschen sind.
Gorilla, das heisst Familie. Das heisst, draussen, am « mythischen Berg » leben. In den Nebelhängen. In einer Naturverbundenheit, die wir nicht mehr kennen, nur manchmal ahnen, und die dann etwas in uns weitet (das mag ich in Scarlett’s Gedichten, dieses Element des Herzweitens). Gorilla : das ist Afrika. Der Ursprungskontinent des Menschen.
Es ist sicher kein Zufall, dass bei mir, was als spirituelle Suche gedeutet werden kann, nicht Himmelsorientiert ist, sondern in « Fleisch und Blut », Kreatürlichkeit und ihr Geheimnis, hineingeht. Gorilla eben. Und es ist sicher auch kein Zufall, dass der Gorilla eben kein « einsamer Wolf » ist, sonder « die Gorillas ». Das gehört zu seiner Art. Ein Leben im Clan. Beziehung. Sozialisierung.
Und nun : wird die Begegnung stattfinden oder nicht ? Und was sind die Gorillas, was ist « Gorilla » dann wirklich ?
Wichtig im Gedicht, das, was den Aufbruch ermöglicht, sind die zweite und letzte Zeile.
Ja, und ein Paradox, sicherlich, und das hängt wohl auch mit etwas in mir zusammen : einerseits Begegnung, als stärkste Motivation, und dann wieder Unabhängigkeit oder Losgelöstheit. Ja, vielleicht ist es das, worauf mein Leben zielt und gleichzeitig kann ich mich innerlich in keinem Schritt davon abhängig machen, dass das nun auch passiert. Das wäre, denke ich, dem entgegen, was ich suche. Es wäre Vorstellung und Illusion. Das "Objekt" der Suche ist eben kein Objekt. Und das Subjekt ist nicht einfach nur "für sich". Die Freiheit zum frühen Aufbruch auf Begegnung hin gewinne ich erst im Vertrauen, dass das "in sich" schon OK ist mit diesem Aufbruch. Alles andere kann dann erst die lebendige Begegnung selbst zeigen. Oder eben auch nicht.
Ich glaube übrigens nicht, dass ich existenziell damit völlig daneben liege :
« Vielleicht werden sie sich nicht entbergen.
Vielleicht werde ich sie verfehlen.
Vielleicht sind sie Legende. »
Genau das kann mit jeder unserer wesentlichen, auf andere, einen anderen hin intendierten Lebensgesten passieren : dass sich da jemand nicht entbirgt (an dem Wort hänge ich, weil es eben die Freiheit des anderen zum Ausdruck bringt, er entscheidet darüber, ob er verborgen bleibt oder sich entbirgt), man ihn verfehlt, es ihn sogar so, wie man ihn sich vorstellte, gar nicht gibt. Es ist das, was geschieht, wenn man die Begegnung mit einem anderen sucht und wagt. Dann kommen Freiheit und Ungewissheit in’s Spiel. Es ist eine gänzlich offene Geschichte.
Und darum vielleicht die einzige, zum Entstehungszeitpunkt des Gedichtes jedenfalls, Gewissheit : der Aufbruch, das ist mein « Anteil », es ist das mir zugedachte. Und Sekunde ist natürlich wichtig. « Augenblick ». Wachheit, Präsenz im Augenblick. Des Aufbruchs zur Begegnung. Und das hat dann schon was von der Qualität des Ziels, dennoch würde ich nicht einfach so sagen « der Weg ist das Ziel ». Der Aubruch hat seine ganz eigene Qualität.
Also. So ist das. Oder war das. Mit « Gorilla ».
Danke den Kommentatoren ! Und denen, die jetzt noch ein Stück mitgekommen sind, in Richtung « Gorilla ».
Lydie

Im Hintergrund oder bzw. inhaltlich im Zentrum steht eigentlich das Thema von Begegnung schlechthin. Die Sehnsucht nach einer bestimmten Qualität von Begegnung. Und die Frage : wird sie stattfinden in meinem Leben oder nicht ? (Entschuldigung, ich sage jetzt nicht LI, sondern einfach ich, kommt auch hin.) Es ist mehr als Sehnsucht. Es ist ein Gefühl von Bestimmung. Ein Gefühl von « hier erfüllt sich was eigentlich mit mir gemeint ist ». Da ist ein Ruf, auf etwas hin, über mich hinaus. So ein « für diesen Augenblick bin ich geschaffen ». Das kann man als Lebenssicht mögen oder nicht, oder überzogen finden und so, aber für mich ist das eben da, das ist so.
Das ist die Brücke zu diesem « Dian Fossey »-Bild, das denke ich, da wirklich präsent ist. Ich denke, dass Menschen wie sie einem Ruf gefolgt sind. Und das kann dann so etwas sein wie « Gorilla ». Oder wie « Kalligraphie ». Oder « China ». Oder « Seide ». Oder « Violine ». Oder « Himalaya ». Ich hatte mal einen Traum, da hiess der Ruf « China ». Ich denke, das in solchem Ruf etwas liegt, das die betroffenen Menschen mehr ahnen als verstehen. Jedenfalls funktioniert das in meinem Gedicht so. Sie gehen einen Weg, sie sind aktiv, und gleichzeitig werden sie in eine Wirklichkeit hineingenommen, die nach ihnen ruft. Gorilla. Berg, wie Scarlett sagt, ginge genauso. Das berühmte : « der Berg ruft ». « Das Meer ruft. » Genau das gibt dann dieses lebendige -und riskante- Zusammenfinden und nicht nur das Konsumieren oder Erreichen eines selbst gesetzten Ziels.
In meinem Fall ist es eben nicht nur eine mythische Landschaft –der mythische Berg, im Nebel versunken-, sondern es ist ganz wichtig, dass da lebende Wesen sind. Und das mit dem Morgengrauen ist wohl so ein Tick von mir, sagt aber gleichzeitig was über den Zauber, die immer neue Möglichkeit, den immer neu, mit jedem neuen Morgen, möglichen Aufbruch. Für mich hat jeder frühe Morgen etwas vom "ersten Schöpfungsmorgen", alles noch alles neu war und offen, alles "neugeboren" atmete.
Ja, und Gorilla. Das ist wirklich so ein Effekt des Unterbewussten. Ich habe mir das nicht wirklich ausgesucht. Aber ich mag es. Es ist gut. Gorilla. Ich bin eine sehr an der « Archäologie » des Bewusstseins und Unterbewusstseins interessierte Frau. Gorilla : das ist eine andere Form von dem, was wir als Menschen sind. Nachbarn. Aber eben klar anders. Gorilla : das ist eine vom Untergang bedrohte Form von dem, was wir als Menschen sind.
Gorilla, das heisst Familie. Das heisst, draussen, am « mythischen Berg » leben. In den Nebelhängen. In einer Naturverbundenheit, die wir nicht mehr kennen, nur manchmal ahnen, und die dann etwas in uns weitet (das mag ich in Scarlett’s Gedichten, dieses Element des Herzweitens). Gorilla : das ist Afrika. Der Ursprungskontinent des Menschen.
Es ist sicher kein Zufall, dass bei mir, was als spirituelle Suche gedeutet werden kann, nicht Himmelsorientiert ist, sondern in « Fleisch und Blut », Kreatürlichkeit und ihr Geheimnis, hineingeht. Gorilla eben. Und es ist sicher auch kein Zufall, dass der Gorilla eben kein « einsamer Wolf » ist, sonder « die Gorillas ». Das gehört zu seiner Art. Ein Leben im Clan. Beziehung. Sozialisierung.
Und nun : wird die Begegnung stattfinden oder nicht ? Und was sind die Gorillas, was ist « Gorilla » dann wirklich ?
Wichtig im Gedicht, das, was den Aufbruch ermöglicht, sind die zweite und letzte Zeile.
Ja, und ein Paradox, sicherlich, und das hängt wohl auch mit etwas in mir zusammen : einerseits Begegnung, als stärkste Motivation, und dann wieder Unabhängigkeit oder Losgelöstheit. Ja, vielleicht ist es das, worauf mein Leben zielt und gleichzeitig kann ich mich innerlich in keinem Schritt davon abhängig machen, dass das nun auch passiert. Das wäre, denke ich, dem entgegen, was ich suche. Es wäre Vorstellung und Illusion. Das "Objekt" der Suche ist eben kein Objekt. Und das Subjekt ist nicht einfach nur "für sich". Die Freiheit zum frühen Aufbruch auf Begegnung hin gewinne ich erst im Vertrauen, dass das "in sich" schon OK ist mit diesem Aufbruch. Alles andere kann dann erst die lebendige Begegnung selbst zeigen. Oder eben auch nicht.
Ich glaube übrigens nicht, dass ich existenziell damit völlig daneben liege :
« Vielleicht werden sie sich nicht entbergen.
Vielleicht werde ich sie verfehlen.
Vielleicht sind sie Legende. »
Genau das kann mit jeder unserer wesentlichen, auf andere, einen anderen hin intendierten Lebensgesten passieren : dass sich da jemand nicht entbirgt (an dem Wort hänge ich, weil es eben die Freiheit des anderen zum Ausdruck bringt, er entscheidet darüber, ob er verborgen bleibt oder sich entbirgt), man ihn verfehlt, es ihn sogar so, wie man ihn sich vorstellte, gar nicht gibt. Es ist das, was geschieht, wenn man die Begegnung mit einem anderen sucht und wagt. Dann kommen Freiheit und Ungewissheit in’s Spiel. Es ist eine gänzlich offene Geschichte.
Und darum vielleicht die einzige, zum Entstehungszeitpunkt des Gedichtes jedenfalls, Gewissheit : der Aufbruch, das ist mein « Anteil », es ist das mir zugedachte. Und Sekunde ist natürlich wichtig. « Augenblick ». Wachheit, Präsenz im Augenblick. Des Aufbruchs zur Begegnung. Und das hat dann schon was von der Qualität des Ziels, dennoch würde ich nicht einfach so sagen « der Weg ist das Ziel ». Der Aubruch hat seine ganz eigene Qualität.
Also. So ist das. Oder war das. Mit « Gorilla ».
Danke den Kommentatoren ! Und denen, die jetzt noch ein Stück mitgekommen sind, in Richtung « Gorilla ».
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