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Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Louisa

Beitragvon Louisa » 03.06.2006, 17:24

Ganz weit von mir
beginnt Dein eigenes
abgelegenes Hier.

Heute will ich fortlaufen dorthin
um sein Geschehen zu suchen

Dabei die nächtlichen Nebel,
und weiße Frische im Fahrtwind
auf meinen Handflächen sammeln

Währenddessen die Nässe der Blätter
und die sommerlichen Minzedüfte
in meinen Atemzügen aufbewahren

um das Leben auf Deine Lippen zu küssen.

Doch die Kiefernadeln beißen in unser verlorenes Wir
und ich renne richtungslose schreiende Schritte zu Dir.

Ganz weit von hier
verläuft ein neues
gemeinsames Wir.
Zuletzt geändert von Louisa am 08.06.2006, 14:01, insgesamt 16-mal geändert.

Paul Ost

Beitragvon Paul Ost » 03.06.2006, 17:55

Liebe Louisa,

das lässt sich gut lesen, wenn ich auch gelegentlich die Naturbilder (Minzeduft) zu nett finde, aber so schreibst Du. Wer wäre ich, es Dir zu verleiden?

Ich denke in der dritten Strophe müsste es heißen: "in meinen fliegenden Händen".

Die Reime "mir", "wir", "hier" und "Dir" sind beabsichtigt. Zunächst fand ich das auch schön, aber gegen Ende wurde es mir ein bisschen viel.

Trotzdem finde ich Dein Gedicht ansprechend.

Grüße

Paul Ost

Louisa

Beitragvon Louisa » 03.06.2006, 17:59

Hallo Paul O:) !

Wie schön, dass es Dich anspricht (was hat es denn erzählt?)

...ich habe es jetzt noch etwas verändert.

-Du hast es sozusagen noch in der Rohfassung kommentiert, aber ich meine, dass es jetzt besser klingt.

Man könnte gegen Ende noch etwas streichen, wenn es zu viel ist. Wenn Du mir sagst, was genau Du meinst, ließe sich das machen.

Ansonsten warte ich hier noch gespannt auf weitere Rückmeldungen.

Dankeschön und liebe Grüße, louisa

(Wie sieht es aus mit Deinen erotischen Zeilen?)

PS: Achso...die letzten drei Zeilen stören Dich. Da muss ich noch einmal überlegen. Du hast recht.

Dita

Beitragvon Dita » 03.06.2006, 22:17

Liebe Louisa,

Ganz weit von mir
beginnt Dein eigenes
abgelegenes Hier


Das sind für mich große Zeilen!!!

Was mich stört : nächtlich, weiß, fliegend, trocken usw.
Da bin ich immer versucht zu sagen: Ja, ist ja jetzt mal gut...
Und muss es nicht heißen: zu werfen?

Mir gefallen die zwei- und dreizeiligen Sätze wahnsinnig gut, der Rest ist ein bisschen viel Bild in Worte gezwängt...

Lieben Gruß und schönen Abend,
Dita

Louisa

Beitragvon Louisa » 03.06.2006, 23:02

Dito Dita.

Ich empfinde es genauso. Sollte ich all diese Bildlein entfernen? Oder sie kürzen?

Danke für Deine Hilfe und für Dein schmeichelndes Lob!

Liebe Grüße, louisa

Louisa

Beitragvon Louisa » 03.06.2006, 23:18

So. ich antworte mal auf mein eigenes Kommmentar O:) . Jetzt ist es extrem zurecht geschneidert.

-Ihr hattet beide recht, ob Röcke oder Gedichte: Kurz muss es sein.

Nächtliche Grüße, louisa

Trixie

Beitragvon Trixie » 04.06.2006, 14:01

Servus Louisa!

Es tut mir Leid, aber ich finde dein Gedicht nun etwas zu kurz.
Ich verstehe außerdem nicht, wieso du den Vers mit den richtungslosen Schritten geändert hast! Den fand ich mit am besten. Die Sommernächte haben eigentlich nichts mit dem Lyrischen Du zu tun und beinhaltet eine völlig andere Aussage. Wenn du nicht an "ihn" rankommst, weil er sich entfremdet und so, dann ist es doch gerade ein sehr tiefgreifender Satz, wenn du richtungslos zu ihm rennst.

Und leider muss ich auch an den beiden Strophen rumkritisieren, die mit "suchen" enden. Wenn es dir auf einen Reim ankommt, dann musst du da vielleicht nach einem anderen Wort "suchen". Aber zweimal hintereinander in so einem kurzen Text irritiert mich das. Du könntest es auch einfach ganz weglassen. ALso, eine der beiden Strophen.

Ich hoffe das war jetzt nicht zu verwirrend. Denn eigentlich finde ich das Thema wichtig und ich denke, du kannst es auch gut umsetzen. Warten wir mal, was die anderen noch sagen und vor allem Du!

lg Trixie

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Beitragvon leonie » 04.06.2006, 17:10

Liebe Louisa,
mir geht es wie Trixie, ich finde, da hast Du zuviel gekürzt und es ist zuviel von deinem Eigenen weggefallen. Die Bilder empfinde ich gerade als Deine Stärke, jetzt hast Du sie fast weggekürzt.
Ich fand die erste Fassung gut, nur war mir die Zielrichtung nicht ganz klar. Die ersten drei Strophen schien es mir um „Dein eigenes Hier“ zu gehen. Mit dem Ende der dritten Strophe und den drei folgenden schien es dann um „Dein trübes, verdunkeltes Hier“ zu gehen. Da wäre für mich die Frage, ob es nicht besser wäre, sich für ein Thema zu entscheiden. Für mich hätten dann zum Beispiel die ersten drei Strophen fast wegfallen können. Aber vielleicht geht das völlig an Deiner Intention vorbei. In jedem Fall möchte ich nachdrücklich sagen: Bleib Dir und Deinem Anliegen treu, Louisa. Es geht nicht darum, was uns gefällt.

Liebe Grüße

leonie

Louisa

Beitragvon Louisa » 04.06.2006, 17:57

Vielen Dank liebe Dichter-Damen!

-Ja, ich lese eigentlich auch lieber die bildreichen Gedichte...aber ich dachte: Bitte, wenn sie nicht wollen...

-Ich hoffe jetzt ist es weder übertrieben, noch zu vollgepackt. Also ich bin momentan eigentlich ganz zufrieden mit den Zeilen (es ist wieder die fünf-minütige Phase...).

Ihr auch?

Es würde mich freuen! Danke für eure liebe Hilfe §blumen§ .

Schöne Pfingsten! louisa

PS: Trixie, ich mag das, wenn Du "Servus" schreibst O:) .

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Beitragvon leonie » 04.06.2006, 20:20

Liebe Louisa,
jetzt ist es wieder viel mehr „Louisa“, finde ich. Einige Anregungen habe ich noch:
Mir fällt die inhaltliche Doppelung im ersten Vers auf: „Ganz weit“ und „abgelegen“.
Im dritten Vers kann das Komma weg.
Wie wäre es, „währenddessen“ durch „unterwegs“ zu ersetzen.
Die „dorthin“ würde ich vielleicht auch streichen.
Den vorletzten Vers finde ich so sehr stark!
In der letzten Strophe sind zwei „hier“, soll das erste vielleicht wie ursprünglich ein „mir“ sein? Oder das letzte ein „wir“ (das würde mir am besten gefallen)?
Bin gespannt!
Liebe Grüße

leonie

Louisa

Beitragvon Louisa » 04.06.2006, 20:32

Liebe leonie,
danke für Deine Vorschläge. Sehr schmeichelhaft, dass Dich "mehr von mir" anspricht.

Ich habe es etwas geändert und hoffe, dass es Dir jetzt besser gefällt. Das "dorthin" möchte ich aber stehen lassen.

Es hört sich so hoffnungsvoll nach einem Ziel an.

Liebe Grüße und schöne, freie Tage!

ausreichend louisa

Trixie

Beitragvon Trixie » 06.06.2006, 16:52

Servus Louisa!

Da ist man mal zwei Tage nicht im Forum und schon verliert man den Überblick. Musste jetzt wirklich nach diesem Text suchen, da er mir irgendwie abgelegt erschien, aber zum Glück war er noch da!! Ich habe übrigens keine Ahnung, warum mein Name am Ende meines ersten Kommentars in dieser Farbe da stand, das war ich nicht, ehrlich ich schwörs :shock: ! War leicht verwirrt... Aber zu deinem Text: Ja, jetzt ist er wieder mehr Louisa. Du solltest vielleicht in ein paar Tagen nochmal hinschauen und ihn ganz neutral versuchen zu lesen, um zu sehen, was dir besser gefällt und nicht so gut gefällt. Ich glaube, du bist noch nicht fertig mit dem Text. Oder lass ihn dir doch vorlesen, das hilft mir manchmal sehr. Ich erkenne nämlich immer noch ein wenig eine Unbestimmtheit, die ich jetzt leider nicht in Worte fassen kann. Aber wenn der Text einmal fertig und gereift und voll und saftig ist, dann ist er wirklich wunderschön, das weiß ich! Ich gebe dir jetzt bewusst keine weiteren Veränderungsvorschläge, die musst du wohl selber finden, damit dieser Text dir gefällt!

Adieu, Salut, Servus, Ciao, Adios und Tschüss , Trixie

steyk

Beitragvon steyk » 06.06.2006, 19:37

Liebe Louisa,
ja so ist es. Einer macht diesen Änderungsvorschlag, ein anderer jenen - und wenn du es geändert hast, ist es dem nächsten wieder nicht Recht.
Das Problem ist - wenn es den eines ist - das die Menschen nicht alle den gleichen Geschmack haben. Man kannes also auch nicht allen Recht machen.
Ich weiß nicht, wie oft du deinen Text geändert hast. Mir gefällt er - wird auch wieder nicht jedem Recht sein :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:

Liebe Grüße
Stefan

Louisa

Beitragvon Louisa » 06.06.2006, 23:05

Hallo liebe Dichter-Dame unbd verherter Steyk!

Es wird mir hier schon wieder geraten in mich zu gehen. Also werde ich wohl einen kleinen Ausflug unternehmen müssem.

Ihr habt wieder recht, es ist nüchtern zu betrachten, wenn sich der erste Übermut gelegt hat. Dann finde ich vielleicht noch etwas zum Verbessern.

Vielen Dank euch beiden! louisa


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