...

[leonie]

wegen Veröffentlichung gelöscht

[Max]

Liebe Leonie,

nun habe ich es mehfach gelesen und - das kommt bei mir ja selten vor - ich habe den Eindruck, das ist völlig stimmig. Du bleibst im Bilde und schaffst Neues.
Vielleicht ließen sich die doppelten "Augen " in den letzten beiden Strophen vermeiden, wenn Du in der vorletzten schriebest:

Im Park
seine Grüße -
ich sammelte sie auf

Sehr gern gelesen.

Liebe grüße
Max

[Elsa]

Ach ist das zauberhaft, liebe leonie!

So ist Frühling, genau so!

Und ich mag, dass der Frühling sich verliebt ins LI, statt das LI in ein Du.

Lieben Gruß
ELsa

[ferdi]

Hallo Leonie!

Sehr starker Text, das Kleinere Probleme habe ich nur mit dem "leisen" Lächeln - fände sich da nicht ein weniger stereotypes Adjektiv? - und mit dem wiederaufgenommenen "wurde" des Schlussabschnitts, da durch dieses eine gehörige Portion Rhetorik ins Spiel kommt und ich nicht sicher bin, wie die dem Text bekommt. Wie hältst du es mit den Satzzeichen? Eigentlich müsste - wieder im letzten Abschnitt - hinter "verliebte" ein Komma, und mein persönlicher Sprechrhythmus hat auch hinter "Kleid" eins (obwohl das natürlich optional ist).

Ferdigruß!

[Louisa]

Hallo Leonie!

Ich finde den Text auch schön, wobei er an manchen Stellen so schön wie eine rote Rose auf mich wirkt, das heißt diese Schönheit hat nicht unbedingt etwas unverbraucht Umwerfendes, aber schön ist es natürlich trotzdem.

Klanglich und Bildlich sehr gelungen finde ich den Anfang:

nahm er mir das Eis
aus den Adern

Bei den folgenden zwei Zeilen schließe ich mich, was das "leise Lächeln" und auch die "roten Wangen" angeht meinem Vorredner an. Diese drei Zeilen sind zum Beispiel ein gutes Beispiel dafür, was ich mit der "Schönheit einer roten Rose" meinte. Meiner Ansicht nach genügt es nicht das so einfach darzustellen. In den ersten Zeilen und in den darauffolgenden tust du das auch nicht. Sie erscheinen mir daher viel überlegter, als diese.

und wärmte mir
mit leisem Lächeln
die Wangen rot.

Dann geht es wieder viel besser weiter:

Aus der Innenseite
des Steins liebte er
eine Melodie;

Den Namen würde ich noch akzeptieren, aber das Lied, da es ja am Ende schon wieder auftauchen soll, ist mir als Dopplung der Melodie zu viel.

er
gab mir einen Namen.
Ein Lied.

Das hier finde ich im Zusammenhang mit dem Frühling auch eine nette Idee:


Als sei ich
zum erstenmal.

Das mit den "vollgestopften Poren" hat mir beim Lesen auch sehr gefallen, wobei man überlegen könnte, ob es an Stelle der "Grüße" nicht noch ein besseres Füllmittel des Frühlings geben könnte.

Im Park
seine Grüße -
ich sammelte sie
mit den Augen auf
und steckte sie mir
in alle Poren.



Dann die letzte Strophe:

Als der Frühling sich in mich verliebte
wurde die Farbe meiner Augen –
sie wurde ein Kleid
und ich ging und tanzte
ein blaues Lied.

- ich würde, wenn du es wiederholen willst, nicht unbedingt noch einmal "den Frühling" explizit nennen. Es reichte auch "er" oder? Wie du meinst... das ist auch nicht so wichtig.

Wieso zwei mal "sie wurde" ? Weil du meinst zuerst "wird die Farbe" und dann "wird ein Kleid" ? Finde ich auch ganz gut.

Aber dann würde ich auf jeden Fall schließen. Das die Farbe der Augen ein Kleid wird, man könnte auch schreiben ein "Tanzkleid" - Dann sparst du dir die vorletzte Zeile... das finde ich noch angenehm, aber dieses "ich ging und tanzte ein blaues Lied" - Das kann ich überhaupt nicht ernst nehmen. Es tut mir auch leid, das meine Romantik und meine Frühlingsgefühle da jetzt schon so verdorben sind, aber es hat doch etwas allzu sehr theatralisches und fast Kinderbuch-haftes für mich.

Aber du musst wissen welche Art der Schönheit dir gefällt. Ich finde das ist ein echtes Geschmacks-Gedicht. Man muss höchstwahrscheinlich selbst verliebt sein und in einer nicht allzu rauhen-grauen Stadt wie Berlin wohnen, um sich darin wiederzufinden ...

Vielleicht kannst du aber doch noch manches Streichen/Kürzen!

Ich hab´s auf jeden Fall gerne gelesen!

Schönen Sonntag!
l

[leonie]

Hallo, Ihr Lieben Leut,

ich habe schon geahnt, dass sich an diesem Text die Geister scheiden werden .
Danke erstmal Max, Ferdi und Elsa fürs Lob, das freut mich natürlich. Ferdi, ich ändere das Adjektiv erstmal in "licht".
Das "werde" war eigentlich Absicht, darüber muss ich nochmal in Ruhe nachdenken.

Liebe Lou,

ich kann Deine Einwände verstehen, ich denke, ich versuche, einiges aufzunehmen. Aber ich denke, es wird doch bei einer roten Rose bleiben. Ein andernmal dann vielleicht eine andere, ausgefallenere Pflanze...

Liebe Grüße und danke!

leonie

[leonie]

Liebe Louisa,

ich habe mal versucht, Deine Ideen aufzunehmen, das Gedicht wurde ganz anders dadurch, deshalb habe ich es mal als zweite Version eingestellt. Ich kann mich noch nicht entscheiden, was ich besser finde...

Danke Dir nochmal!!!!

Liebe Grüße

leonie

[Louisa]

Huhu Leonie!

Gegen die Melodie die aus dem Stein geliebt wird hatte ich zwar gar nichts und finde es schade, dass sie auf einmal weg ist - aber sonst kann ich mich schon viel eher mit der nüchteren Version anfreunden. Das ist dann wie mit einem schlichten Holzstuhl und einem verschnörkelten Sessel für mich... Ich bevorzuge den Stuhl !

Danke für deine Mühe! Finde das so sehr fein!

Schönen Tag!
l

[leonie]

Liebe Louisa,

ich könnte es für Dich ändern . Vielleicht so:

Als der Frühling sich in mich verliebte,
nahm er mir das Eis aus den Adern
und klopfte eine Melodie
aus der Innenseite des Steins.

Als sei ich
zum erstenmal.

Als er sich in mich verliebte,
wurde die Farbe meiner Augen ein Kleid
ich hüllte mich ins Blau, sammelte seine Karten im Park
und steckte sie mir in alle Poren .


Liebe Grüße und danke Dir!

leonie

[Louisa]