Küstenkanal

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
DonKju

Beitragvon DonKju » 27.02.2009, 16:07

[beitrag vom autor gelöscht]
Zuletzt geändert von DonKju am 11.07.2015, 11:21, insgesamt 3-mal geändert.

scarlett

Beitragvon scarlett » 27.02.2009, 18:40

Lieber Hannes,

das finde ich ganz zauberhaft!
Mit viel Atmosphäre und Liebe zum Detail.

Warum hast du "Verschattete" groß geschrieben?

Und die letzte Verszeile bräuchte es für mich nicht unbedingt, ich würde es mit den leeren Becks Gold enden lassen - das kann man sich so richtig schön weitersprinnen ...

Sehr gern gelesen!

Herzlichst,
scarlett

Mucki
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Beitragvon Mucki » 27.02.2009, 19:45

Hallo Hannes,

dein Gedicht gefällt mir ganz ausgezeichnet. Vor allem die dritte Strophe ist klasse! :daumen:
Ansonsten stimme ich Monika zu, was die letzte Zeile betrifft und das großgeschriebene "Verschattete".

Saludos
Mucki

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leonie
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Beitragvon leonie » 27.02.2009, 20:03

Lieber Hannes,

ein Stimmungsbild vom Küstenkanal, ich sehe ihn vor mir...
Ich habe zwei kleine Anregungen:

Vielleicht "durchs herbstkühle Grau" oder "durch herbstkühles Grau"
Ich würde statt "Zwiegespräch" nur "Gespräch" schreiben, da es sich sonst mit dem "zwei" doppelt.

Den letzten Satz würde ich auch weglassen.

Liebe Grüße

leonie

Max

Beitragvon Max » 28.02.2009, 16:36

Hallo Hannes,

ich mag das kleine Gedicht von seiner Stimmung. Ich sehe darin den Versuch, die Stimmung des Augenblicks, die ja immer die Stimmung des Autoren ist, in die Landschaft zu projezieren. Damit ich als Leser daran partizipieren kann, muss ich meine eigenen Stimmungen auch darin wiederfinden. Dies wird für mich stellenweise durch sehr viele Sdjektive erschwert. Ich würde überlegen, ob man da nicht ein paar einsparen kann.

Liebe Grüße
max

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 28.02.2009, 20:21

Hallo,

das mit den Adjektiven wollte ich auch gerade schreiben!

Für mich wäre es durch geringes Einsparen noch schlichter (weil solche Beck'sflaschenpointen schlichter und damit authentischer ankommen, wenn man nicht zu dick aufträgt, finde ich, weil es sonst so schnell "moralisch" wird; wie wäre denn:


Stillwasser spiegelt
die Bojen

janusköpfig zwischen Welten

Das Grau
sicheln Möwen
verschattete Doppelbögen
im Sturzflug

Auf der Uferbank
zwei leere Beck's Gold
im Zwiegespräch

Kra Kra tönt's vom Schutzgeländer


Wie du siehst, bin ich eine Verfechterin pro letzte Zeile, mir gefällt das Kra Kra (was ich aber schreiben und formatieren würde) und das Wort Schutzgeländer finde ich schlicht, aber metaphorisch wirkstark - es ist für mich Ausdruck dessen, dass die Landschaftsbeschreibung nicht an sich Ziel des Ausdrucks ist, sondern um einen verkehrten (deshalb auch die vielen Spiegelungen und Brechungen) Naturraum zu beschreiben, in dem man, nimmt man seine Widersinnigkeit wahr, Schutz braucht.
Ich selbst würde mich wohl sogar dazu entschließen, die janusköpfigkeit zu streichen, um das Kanalbild nicht durch so ein plötzliches mythologisches Bild zu stören, die Brechung hast du ja vorher schon. Und als Titel fände ich auch Stillwasser ganz toll, das Wort macht viel neugieriger und ist stark ausgedacht!

liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.

Max

Beitragvon Max » 28.02.2009, 20:58

Liebe Lisa,

ja genau, so finde ich es noch runder!

Liebe Grüße
Max

PS: Natürlich findest Du "Stillwasser" zur Zeit toll ;-)

scarlett

Beitragvon scarlett » 28.02.2009, 21:02

Max hat geschrieben:PS: Natürlich findest Du "Stillwasser" zur Zeit toll ;-)


Wenn das nicht lieb ist!

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 28.02.2009, 21:07

lach SO meinte ich es nicht
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.

DonKju

Beitragvon DonKju » 01.03.2009, 10:34

... vielen Dank für die positiven Rückmeldungen; Bezüglich der "Änderungsvorschläge" möchte ich mir noch etwas Zeit nehmen, sie nachwirken zu lassen und erst dann entscheiden - denn was die umstrittenen Adjektive angeht, so sind sie ja bewußt eingesetzt worden, das heißt sie setzen, zumindest an einigen Stellen, das notwendige Attribut ohne das die vom Autor beabsichtigte Wirkung nicht erzielt werden könnte und erscheinen daher unverzichtbar - aber ich prüfe das nochmal kritisch, versprochen.

Seid alle lieb gegrüßt am Sonntagmorgen von Hannes

DonKju

Beitragvon DonKju » 03.03.2009, 22:16

Hallo liebe Saloner,

nach einiger Bedenkzeit habe ich mich zu einer Überarbeitung entschlossen, wobei der eine oder andere Vorschlag von Euch eingeflossen ist; Allerdings sind die meisten Adjektive doch geblieben, weil ansonsten der Text für mich zu viel verlieren würde.

Gespannt auf Eure Rückmeldungen wartend grüßt Euch Hannes

Mucki
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Beitragvon Mucki » 03.03.2009, 23:11

Hallo Hannes,

"im stummen Zwiegespräch" hast du durch "im Disput" ersetzt. Das finde ich etwas unglücklich gewählt, da es zu viel Unruhe in die Stimmung deines Gedichtes hineinbringt. Das stumme Zwiegespräch gefiel mir da gerade recht gut. Und deshalb fand ich die Idee, den letzten Satz rauszunehmen, eigentlich auch gut. So wäre für mich das Gesamt-Stimmungsbild runder, aber du bist der Autor. Für dich muss es passen.

Saludos
Mucki

scarlett

Beitragvon scarlett » 04.03.2009, 07:07

Hallo O.B.S.F. ;-)

ich fand das Zwiegespräch auch besser.
Ein Disput geht schon in eine sehr spezielle Richtung ... ein Zwiegespräch kann alles Mögliche sein.

Aber wie schon Mucki sagte, es ist dein Text und er sollte in erster LInie für dich passen.

LG,
scarlett

Max

Beitragvon Max » 04.03.2009, 22:33

Ja, Zwiegespräch ist viel besser, nur stumm müsste es von mir aus nicht sein, das klingt zu gängig.

Liebe Grüße
Max


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