Danton

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
moshe.c

Beitragvon moshe.c » 30.01.2009, 20:17

Danton

wollte fassen
dich und mich

gestern noch

sah ich
recht

klar

heute schon
im geschrei

zerfallen alle
mäntel

die worte
meines gesichts

und es wird geköpft
Zuletzt geändert von moshe.c am 14.02.2009, 19:44, insgesamt 2-mal geändert.

Max

Beitragvon Max » 13.02.2009, 22:50

Lieber Moshe,

es ist vermutlich schwer, einer Persönlichkeit wie Danton in ein paar Zeilen gerecht zu werden.

Du versuchst es, aber ich verstehe zum teil nicht, worauf Du Dich beziehst, ja noch nicht einmal, ob Du Dich auf Dich oder Danton beziehst, aber immerhin gibt das ja die Wirren einer Revolution gut wieder ;-)

Liebe Grüße
Max

moshe.c

Beitragvon moshe.c » 13.02.2009, 22:59

Lieber Max!
Kennst du den Film, von Wadja ist er wohl, wenn ich mich recht erinnere.
Auf jeden Fall mit dem Depardieu in der Hauptrolle.

MlG

Moshe

Max

Beitragvon Max » 13.02.2009, 23:07

Lieber Moshe,

nein, den muss ich mir wohl mal besorgen. Ich dachte eher an Büchner und mein bisschen Faktenwissen ....

Liebe Grüße
Max

moshe.c

Beitragvon moshe.c » 14.02.2009, 16:40

Lieber Max!

Den Film solltest du dir wirklich besorgen. Mir sitzt er heftig im Kopf, weil er sehr gut die 'Krankheiten' von Revulotionen aufzeigt.

Um den Bezug und die Sichtweise klarer herzustellen, ändere ich den Titel in Danton.

MlG

Moshe

DonKju

Beitragvon DonKju » 15.02.2009, 11:45

... komme ich schon klar, wobei ich Danton hier eher allgemein als Symbolfigur im aufgezeigten, wesentlich wichtigeren Revolutionskonflikt sehe, weil er genau diese Entwicklung von anfänglicher Klarheit hin zur Unsicherheit selbst erlebt, sowohl im Büchner'schen Drama als denn wohl auch im Film, den ich aber leider auch nicht kenne.

Für mich durchaus gelungen, nur die zerfallenden Mäntel als Metapher, sind die aus einer Filmszene erklärlich ?

das fragt sich denn doch mit nochmaligen Sonntagsgrüßen Hannes

moshe.c

Beitragvon moshe.c » 15.02.2009, 19:23

Lieber Hannes!

Mit den zerfallenden Mänteln meine ich den Verfall der Vordergründigkeit, und das Auftreten der eigentlichen Absichten.
Vielleicht kannst du dir den Film ja besorgen. Er ist wohl von 1982 und müsste sehr billig zu bekommen sein.

MlG

Moshe

wüstenfuchs

Beitragvon wüstenfuchs » 15.02.2009, 19:55

Es tut mir leid, aber der Text wird Danton in keiner Weise gerecht.

Ich finde ihn sehr enttäuschend und wundere mich, dass er überhaupt eingestellt wurde.

Er ist fast schon ein Ärgernis in seinen paar kläglichen Metaphern,
seiner Kürze und Armut der Aussage,

kopfschüttelnd

Fux

moshe.c

Beitragvon moshe.c » 16.02.2009, 19:33

Fux,

ich verstehe, daß du mich nicht verstehst.

Deshalb einen Tod-Schlag-Kommentar zu schreiben, halte ich für unangemessen.

Du zeigst halt dein Unverständnis mir gegenüber und setzt dich als Norm.

Du bist aber nicht die Norm und wirst sie hoffentlich hier auch nicht setzen.

Ein besserer Ton sollte schon sein.

Moshe

wüstenfuchs

Beitragvon wüstenfuchs » 16.02.2009, 19:54

Moshe,

es geht nicht um mein Unverständnis dir gegenüber,
es geht allein um diesen Text.

Der Text steht für sich hier,

und nach wie vor bin ich platt, das als ernste Aussage über Danton einzustellen.

Um Danton zu erfassen ( anders als oberflächlich) müsste man sein Werk getrunken haben und verdaut und in der Lage sein, darüber hinauszugehen.
Das alles sehe ich hier nicht.

Meine Norm sind interessante Texte,
und mir liegt an dem Niveau von Texten,

generell, manches von dir finde ich nicht mal schlecht, aber oft habe ich das Gefühl, dass du deinen Stil der Wortverstreuung, der auf Vieldeutigkeit abzielen soll, tot reitest.

Einfach ein paar Worte, bedeutungschwanger hingestreut, das reicht definitiv nicht für einen Lyriker.

Meiner bescheidenen Meinung solltest du zur Essenz kommen,




Beste!

moshe.c

Beitragvon moshe.c » 16.02.2009, 20:48

fux

wenn es nicht klar ist, so sei es nochmal gesagt, daß mein Text auf einer Impression des Filmes Danton von Wadja beruht.

Wenn du selbst Danton warst, oder ihn getrunken hast, oder sein Kamerad warst, so kann ich natürlich nicht mit dieser nahen Information dienen, die du zu haben scheinst.

Es bleibt doch dabei, daß du mich nicht magst und dich als objektive Norm versuchst zu setzen.

Objektives gibt es aber nicht in der Lyrik. Immer wieder wird es versucht, aus persönlichen Gründen, hier etwas zu setzen, welches dann eben im subjektiven Allgemeinheitsanspruch kleben bleibt. Du bist da nicht der Erste und nicht der Letzte.

Gegenwart und Geschichte sind gnadenlos: Es zählt nicht die Absicht, sondern das Ergebnis.

Insofern wird subjektives von Subjekten beurteilt, und nicht anhand der Vorstellung einer einzelnen Person.

Deine Norm ist somit eine beliebige, wie die meinige.

Die sollten oder können dann aufeinander prallen, aber im Rahmen eines Forums dann doch so, daß man sich selbst relativieren kann, und ein Interesse für die Andersertigkeit hat.

Wenn ich in deinen Augen versagt habe anhand dieses Textes, oder überhaupt versage, in deinen Augen, dann würde ich es gern schon haben, daß du es auch verständlich begründest, anstatt nur Urteile rauszuhauen

Und wenn du mich nicht verstehst, wäre es doch angemessen, wenn du fragst, oder nicht?

Wenn dich denn meine Texte überhaupt interessieren, fände ich es ganz gut, wenn die Kommunikation etwas besser klappen könnte.

MlG

Moshe

Sam

Beitragvon Sam » 18.02.2009, 13:44

Sorry, wenn ich mich da mal einmische.

Fux,

diesen Teil deiner Kritik:

Ich...wundere mich, dass er überhaupt eingestellt wurde.


kann ich nicht ganz nachvollziehen. Moshe folgt doch nur der Prämisse, die du selber aufgestellt hast:


die Ausrichtung auf einen Leser korrumpiert jede Kunst,

"etwas bieten zu wollen" etc, führt ins Abseits.


Moshes Gedicht nimmt keinerlei Rücksicht auf den Leser, der ja eventuell sehr gut mit Danton vertraut ist, sondern beruft sich als Rechtfertigung für sein "Kunstwerk" auf die subjektive Erfahrung in Verbindung mit einem Film. Er wollte nichts "bieten", also keinerlei Einsicht, die über das hinausgeht, was das Trinken von Dantons Werk (welches Werk eigentlich? Seine Reden und Briefe, die später abgedruckt wurden, seine geschichtliche Rolle, oder er als Thema in Kunstwerken?) in einem bewirkt. Ihm deswegen die Veröffentlichungsberechtigung abzusprechen ist doch reichlich bourgeois.

Mir ist das Gedicht auch zu wort- und gedankenarm. Ich erwarte von einem Kunstwerk, dass es nicht nur zwei Augen im Gesicht, sondern auch eines im Hinterkopf hat, dass es eben den Betrachter nicht außer acht lässt, da sich in ihm immer ein Teil der Kultur manifestiert, in der ein Kunstwerk nicht nur gewachsen oder entstanden ist, sondern in die es auch entlassen wird und diet dessen Wahrnehmung maßgeblich beeinflusst. Subjektivität alleine ist mir da nicht genug. Vor allem bei einem Gegenstand, der so sehr in der allgemeinen Geschichts- und auch Leseerfahrung verankert ist.

LG

Sam

wüstenfuchs

Beitragvon wüstenfuchs » 18.02.2009, 16:11

Mit ohne Rücksicht auf den Publikumsgeschmack habe ich nicht irgendeinen Quargel gemeint.

Auch nicht irgendeine reine Subjektivität.

Ich meinte, man sollte seine Qualität nicht wegen einem imaginären Publikum drosseln, nur damit alles gefällt.

Schon garnicht über eine Person wie z.B. Danton ein paar Zeilen durchreichen.

Nun ist es ja so, dass ich selbst mit diesen Auflagen und Einschränkungen zu tun habe.
Ich arbeite für eine Katzenzeitung und habe auf dem Erotiksektor publiziert.

Das waren und sind harte Einschränkungen für wenig Gewinn.
Damals wollte ich oder dachte, ich könnte mir was damit dazu verdienen.

Irgendwo hasse ich es.

viele Grüße
Benjamin


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