Heute!

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
moshe.c

Beitragvon moshe.c » 25.11.2008, 22:23

Heute!

Ein trockener Tag.

Zwei Eimer Milch
habe ich gemolken

routinemäßig

dann zum Sammelpunkt getragen
wie mein Nachbar.

Ob meine Tätigkeit
mein Bewußtsein bestimmt?

So selig schlafe ich.

Und der Regen
kommt auch
bald.
Zuletzt geändert von moshe.c am 27.11.2008, 07:23, insgesamt 1-mal geändert.

Mucki
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Beitragvon Mucki » 25.11.2008, 22:30

Lieber Moshe,

das gefällt mir gut. Nach dem Motto: Das war ein guter Tag. Ich habe etwas geleistet! Ich bin zufrieden mit mir.
Sehr schön. Dieses Gefühl überträgt sich auf mich, als Leser.
Ich überlege, ob es das "routinemäßig" braucht. Und auch, ob dies hier:
Ob meine Tätigkeit
mein Bewußtsein bestimmt?

nötig ist, da es im "So seelig schlafe ich" enthalten ist, finde ich.
Sehr gern gelesen!
Saludos
Mucki

MarleneGeselle

Beitragvon MarleneGeselle » 26.11.2008, 09:29

Guten Morgen,

seelig schlafen hat nicht unbedingt etwas mit dem Bewusstsein eines Menschen zu tun oder mit seinem Unbewussten, für mich sind diese beiden Zeilen schon notwendig.

Liebe Grüße
Marlene

Mucki
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Beitragvon Mucki » 26.11.2008, 12:00

Hallo Marlene,

es stimmt schon, was du sagst. Es hat nicht direkt etwas damit zu tun. Doch überträgt sich die innere, gute Stimmung, die eine Tätigkeit auslöst, nicht auch auf den Schlaf, sprich, führt sie nicht auch zu einem seligen Schlaf?

Zudem brechen für mich diese Zeilen aus Moshes Gedicht heraus, da sie reflektierend geschrieben sind, während die anderen Zeilen im Erzähl-Modus geschrieben sind. Na, halt meine Gedanken.
Saludos
Mucki
Zuletzt geändert von Mucki am 26.11.2008, 17:06, insgesamt 1-mal geändert.

ecb

Beitragvon ecb » 26.11.2008, 16:07

lieber moshe,
auf die frage, ob deine tätigkeit dein bewußtsein bestimmt, möchte man in diesem fall ausrufen, oh, hoffentlich!
denn eine solche alltägliche, nahrhafte routine kann etwas sehr befriedigendes sein.
("selig" übrigens schläfst du)
darüber hinaus kommt mir der gedanke, daß trockenheit und regen in deiner gegend etwas anderes bedeuten als in unseren nördlicheren breiten ...

ein schöner und, wie ich ihn spontan lese, hoffnungsvoller text.

lg eva

moshe.c

Beitragvon moshe.c » 26.11.2008, 21:56

Ach.. , meinen besten Dank für eure Kommentare.

Heute will ich nur erstmal ein Bild zu dem Text einstellen und morgen mehr schreiben (Ich will jetzt noch ne Pizza backen)

Soweit....

MlG

Moshe.
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Würstchenverkäufer liest Heine.jpeg
HuHu
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moshe.c

Beitragvon moshe.c » 27.11.2008, 18:53

Hallo!

Nicht immer bestimmt die Tätigkeit das Bewußtsein, oder?

Es gibt doch immer wieder Situationen, da fordert das Leben Dinge, die man sich hätte nicht träumen lassen aufgrund von Notwendigkeit im Rahmen der Sicherung der Existenz.

Und dazu kann ggf. auch das Wetter beitragen durch Trockenheit.

Liebe Mucki!

In der letzten Zeit siehst du Brüche in meinen Texten, von denen ich meine, daß sie in Personen und Ergeignissen im Leben so sind, also eben eine Realität des Daseins bilden. Ich versuche das darzustellen.

MlG

Moshe

Mucki
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Beitragvon Mucki » 27.11.2008, 20:07

Lieber Moshe,
In der letzten Zeit siehst du Brüche in meinen Texten, von denen ich meine, daß sie in Personen und Ergeignissen im Leben so sind, also eben eine Realität des Daseins bilden. Ich versuche das darzustellen.

nein, nicht in letzter Zeit. Schon immer, bei allen Texten von allen Mitgliedern hier. Ich lese einen Text und mache mir halt meine Gedanken. Und das, was dabei herauskommt, teile ich dem Autor mit, meine Gedanken eben, mehr ist es nicht. Du stellst doch Texte ein, um zu erfahren, wie sie von der Leserschaft aufgenommen werden, nicht wahr. Und genau das tue ich. Und ich tue dies, weil es mir Freude bereitet, mich mit euren Texten hier auseinanderzusetzen.
Und außerdem teilte ich dir mit, dass ich deine Zeilen sehr gern gelesen habe. ;-)
Saludos
Mucki

moshe.c

Beitragvon moshe.c » 29.11.2008, 17:59

Ach Mucki! Es war ja keine Kritik an dir .
---------------------------------------------------------


Also, ich habe hier nun ein Bild eingestellt um die Frage aufzuwerfen, ob es wirklich noch so weiter sein wird, daß die Tätigkeit das Bewußtsein bestimmt, oder ob es nicht mehr und mehr zu dem gegenteiligen Zustand kommt.

Mein Eindruck ist, daß die Aussage: 'Die Tätigkeit bestimmt das Bewußtsein' für zurückliegende Generationen wohl gültig ist, aber heute, bei einem immer mehr ausgebauten Bildungssystem, es zu dem umgekehrten Zustand kommt: 'Das Bewußtsein bestimmt die Tätigkeit'

Was meint ihr?

MlG

Moshe

african queen

Beitragvon african queen » 30.11.2008, 12:48

Lieber Moshe,
stelle mir nach deiner Ausführung die Frage, was ist das Bewußtsein und woher kommt es, wie wird es
gebildet. Da sehe ich einen Zusammenhang, was die Tätigkeit anbelangt. sicherlich aber auch Erfahrungswerte, Erziehung. Bin mir da nicht sicher, ob man das so voneinander trennen kann, ob
die nicht irgendwie indirekt oder direkt miteinander zusammenhängt.
Bewußtsein,sich etwas bewußt werden..... was passiert dabei und warum, wie wird es ausgelöst.
oft sehr rätselhafte Vorgänge, die zu bestimmten Zeitpunkten passieren ????
Ich glaube, daß sehr häufig durch anderer Menschen Reaktion bzw. Benehmen mir auch etwas
bewußt wird, worüber ich vorher nicht befaßt war, bzw. darüber nachgedacht oder reflektiert habe.
Hat das Bewußtsein etwas mit Wissen zu tun, oder eher mit einem Gebilde, das in unserem
Unterbewußtsein angelegt ist. ( Selbstbewußtsein !!)
Hat der Schlaf etwas damit zu tun??? vielleicht auch Träume??? Routine und Wiederholungstätigkeiten,
Beeinflußung des Alltages, etc. sehr spannend.
viele Fragen tauchen bei mir auf, wenn ich deinen Text lese.
lg
Gertraud

Mucki
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Beitragvon Mucki » 30.11.2008, 16:44

Lieber Moshe,
Mein Eindruck ist, daß die Aussage: 'Die Tätigkeit bestimmt das Bewußtsein' für zurückliegende Generationen wohl gültig ist, aber heute, bei einem immer mehr ausgebauten Bildungssystem, es zu dem umgekehrten Zustand kommt: 'Das Bewußtsein bestimmt die Tätigkeit'

Voneinander trennen kann man das m.E. nicht. Für mich befindet sich das Bewusstsein eines Menschen ständig in Bewegung und Entwicklung. Einflüsse auf diese Entwicklung haben zum großen Teil natürlich das Umfeld und die eigenen Erfahrungen, die man macht. Unter Umfeld verstehe ich die Verhältnisse, in denen jemand aufwächst und auch die Bildung/Ausbildung. Wächst jemand im Krieg auf, erlebt diesen mit, wird dieser Mensch ein anderes Bewusstsein entwickeln. Er wird z.B. Nahrung, Kleidung, gesicherte Verhältnisse, Arbeit etc. zu schätzen wissen. Seine Prioritäten liegen anders und somit auch sein Handeln. Lebt jemand in z.B. reichen, gehüteten und friedlichen Verhältnissen auf, so wird er sich kaum um Nahrung etc. Gedanken machen, sein Handeln fokussiert sich auf andere Dinge und somit auch sein Bewusstsein. Natürlich kommt es auch darauf an, mit welchen Begabungen ein Mensch geboren wird und wie sehr ihn sein Umfeld fördert. Ist jemand sehr musisch veranlagt, wird er seine Handlungen und sein Bewusstsein auf die Kunst fokussieren oder aber rebellieren, wenn er nicht gefördert wird.
Was ich entscheidend finde, sind die Einbrüche, die im Leben eines Menschen geschehen und ihn prägen.
Beispiel: Jemand, der in geordneten, friedlichen, sehr gut-situierten Verhältnissen lebt, wird plötzlich krank. Sein Fokus wird sich völlig verändern. Nämlich auf die Krankheit. Vielleicht gründet er eine Stiftung, etc. All sein Handeln und auch sein Bewusstsein wird sich verändern.
Oder: Jemand ist reich und verliert all sein Geld plötzlich. Auch hier wird sich sein Bewusstsein und sein Handeln schlagartig ändern. Alles, was vorher selbstverständlich war, ist es nun nicht mehr. Er kann resignieren oder aber kämpfen und wieder auf die Beine kommen. Danach wird er ein völlig neues Bewusstsein entwickelt haben und auch anders handeln, wenn er aus der Situation gelernt hat. Und das ist das Entscheidende, finde ich. Wenn wir aus Erfahrungen lernen, wird sich unter Bewusstsein und unser Handeln verändern. Und Erfahrungen machen wir unser ganzes Leben lang, somit vollzieht sich auch eine ständige Bewegung/Entwicklung unseres Bewusstseins. Somit geht Handlung und Bewusstsein für mich Hand in Hand.
Soweit erst mal.
Saludos
Mucki

moshe.c

Beitragvon moshe.c » 02.12.2008, 19:04

Liebe Gertraud!

Ich stelle hier einen Klassiker von Karl Marx in Frage.
Deine Überlegungen und Eindrücke unterstützen das.
Gemeint ist hier aber weniger eine Bewußtwerdung in dem von dir benutzten Sinne, sondern das Bewußtsein als solches.

Liebe Mucki!

Danke für deine Überlegungen. Aber auch dabei meine ich, daß es mehr um das fundamentale gebildete Bewußsein geht. Nicht so sehr um die Herausforderungen, die es dann im Alltag des Lebens erfährt, wie ich es in meinem Bild zeige.
Da Bewußtsein doch eigentlich vor einer Tätigkeit im Sinne einer Arbeit, und so weiter, gebildet wird, kann die Tätigkeit, ggf. wechselnd, doch dann nicht das Bewußtsein bestimmen.

Schlicht und provoziernd zu der These von Marx: Nicht die Tätigkeit bestimmt das Bewußtsein, sondern das Bewußtsein die Tätigkeit. Weil das Bewußtsein vor der Tätigkeit da ist, schon allein vom Ablauf im Laufe des Lebens eines Menschen.

MlG

Moshe

Hakuin

Beitragvon Hakuin » 02.12.2008, 19:08

moshe.c hat geschrieben:Heute!

Ein trockener Tag.

Zwei Eimer Milch
habe ich gemolken

routinemäßig

dann zum Sammelpunkt getragen
wie mein Nachbar.

Ob meine Tätigkeit
mein Bewußtsein bestimmt?

So selig schlafe ich.

Und der Regen
kommt auch
bald.


keene ahnung ob schon geposted...

inhaltlich keene einwände doch frage ich: geht es weniger erklärend...?
...habe ich gemolken...
...routinemäßig

willste arbeiten am text- oder seinsfaktoren postulieren?

h.

moshe.c

Beitragvon moshe.c » 02.12.2008, 19:16

Wenn du am Text arbeiten willst, mache es doch.

MlG

Moshe


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