dunkelzeit

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
scarlett

Beitragvon scarlett » 17.11.2008, 00:19

:pfeifen:
Zuletzt geändert von scarlett am 07.02.2009, 22:17, insgesamt 2-mal geändert.

ecb

Beitragvon ecb » 17.11.2008, 18:29

eindrucksvolle bilder eines "nicht" ...

jedoch bleibt mir leider die zeitliche zuordnung der letzten zeile ganz unklar.

lg eva

scarlett

Beitragvon scarlett » 18.11.2008, 12:28

Liebe eva, ich danke dir.

Zur letzten zeile:

"als sprechen noch möglich war" --- eben vor der dunkelzeit ... eine zeit, die mit dem "niemals-wort" beendet wurde.

Liebe grüße dir und alles gute!

scarlett

Mucki
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Beitragvon Mucki » 18.11.2008, 12:43

Liebe Monika,

in deinem Gedicht lese ich von Trennung, einer Trennung, die bereits mehrfach "drohte" (und wieder ...) und doch scheint mir LI unentschieden, fordert es doch LD auf, zu horchen auf die ungesagten Worte. Es scheint mir so, als ob durch diese Aufforderung (sei leise - hörst du das schwarzeis wachsen) diese "lauernde" Trennung erneut (im positiven Sinne) zur Nichttrennung führen wird. Es wird nach meiner Lesart ein Zustand der Schwebe beschrieben, obwohl vieles in den Zeilen sehr nach Ende klingt.
Saludos
Mucki

scarlett

Beitragvon scarlett » 18.11.2008, 13:21

Liebe Mucki,

ja ja um trennung geht es schon, um nicht-liebe, um eine zeit, die mit einem wort beendet wurde. Das verbindende zwischen dem LI und LD scheint doch hier nur noch das "schwarzeis" zu sein, das wächst und wächst und wächst ... und ein nicht-reden thematisiert.

Heraufbeschworen wird das ganze als erinnern, das mit dem beginn der "dunkelzeit" einhergeht ... Na ja, vielleicht sollte ich schreiben: "wieder bricht dunkelzeit an", und das "niemals-wort ERwacht, wär vermutlich klarer.

ABer egal, es kann ja jeder das rauslesen, was er meint, sofern überhaupt irgendwas herauszulesen ist, bin ich schon zufrieden. *zwinker*

Merci dir vielmals,
Monika

Mucki
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Beitragvon Mucki » 18.11.2008, 13:30

Liebe Monika,
Na ja, vielleicht sollte ich schreiben: "wieder bricht dunkelzeit an", und das "niemals-wort ERwacht, wär vermutlich klarer.

finde ich eigentlich nicht nötig, da du es durch "und wieder wacht das niemals-wort" ausdrückst.
Was mich auf diesen "Schwebezustand" brachte, ist das Wort "wieder". Aber es ist schon klar, dass die Beziehung vorbei ist.
Saludos
Mucki

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 18.11.2008, 21:09

Liebe scarlett,

mir gefällt der Text - und finde du hast durchgängig starke Bilder gefunden! Nur eins stört mich: Ich finde, die Bilder sagen zu oft dasselbe:

dunkelzeit
niemals-wort
nicht-liebe
schwarzeis

Diese Bilder/Wortschöpfungen erfassen für mich alle dasselbe: das, was niemals eingetreten ist und deshalb real ist in seiner Nicht-existenz. Zwei sind expliziter (niemals-wort, nicht-liebe), zwei sind bildlicher - ich würde überlegen, ob du nicht zwei streichst (entweder beide expliziten oder je eins von beiden, dann aber unbedingt das gestrichene wort für ein anderes Gedicht aufheben, da ja für sich genommen ganz tolle Wortschöpfungen sind, nur eben ein bisschen überdosiert fürmich).

Liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.

scarlett

Beitragvon scarlett » 18.11.2008, 21:47

Liebe Lisa,

da drüber muss ich erstmal nachdenken.
so einfach wäre das nämlich nicht, hier eines der angesprochenen wörter zu streichen.

mal sehen.

dank dir fürs lesen und rückmelden.

abendgrüße,
scarlett

Max

Beitragvon Max » 18.11.2008, 21:55

Liebe Scarlett,

auch mir gefällt das. Das hat etwas Magisches, das mich bannt.
Lisas Einwand verstehe ich aber - alledings auch die Probleme, die Du damit hast.

Liebe Grüße
Max

scarlett

Beitragvon scarlett » 19.11.2008, 10:55

Lieber Max,

mit diesem text ist etwas ganz eigenartiges: anfangs stand ich ihm ziemlich neutral gegenüber. ich empfand ihn sogar als etwas fremd ...
erst nach und nach "offenbarte" er sich mir gewissermaßen und ich bin selber erstaunt darüber, was sich hier in einem guss sozusagen bahn gebrochen hat. und ich erfahre ihn mittlerweile wie du, er hat etwas magisches. er gehört mir nun ganz und gar.
schön, dass er dich erreichen konnte. danke.

Liebe Lisa,

nun, das ergebnis der nacht lautet: ohne die "nicht-liebe".

das "schwarzeis" vereint und steigert "dunkelzeit" und "niemals-wort". verstehst du, wie ich das meine?

ich denke, so könnte es gehen.

trostlos graue novembergrüße,
scarlett

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 19.11.2008, 13:45

Liebe scarlett,

jetzt wollte ich mich gerade daran machen, nach deinem Kommentar gestern einen Vorschlag zu liefern, und nun hast du es schon selbst - in meinen Augen perfekt - gelöst - ja, das finde ich sehr ausgewogen/runder - und die Magie, die ich übrigens beim Erstlesen auch verspürte (wie das wort dunkelzeit wirkte/empfand ich sie), ist so noch stärker. Gefällt mir sehr gut!

liebe Grüße,
Lisa
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Beitragvon Mucki » 19.11.2008, 16:11

Liebe Monika,

ja, das Streichen der "Nicht-Liebe" hat wirklich was. Das "schwarzeis" wird dadurch geheimnisvoller und dadurch wiederum noch dunkler. Sehr fein! :daumen:
Saludos
Mucki

scarlett

Beitragvon scarlett » 19.11.2008, 20:58

Liebe Lisa, liebe Mucki,

freut mich, wenn ich das richtige gestrichen habe und es dadurch noch besser geworden ist.

Yepp, ich denke, das ist es!!!

Liebe grüße,
scarlett/monika

Max

Beitragvon Max » 19.11.2008, 21:23

Liebe Scarlett,

auch ich habe den Eindruck, dass die zweite Version gegenüber der ersten gewinnt.

Liebe Grüße
Max


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