nur ein fragment

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Niko

Beitragvon Niko » 15.11.2008, 10:52

vom Autor gelöscht
Zuletzt geändert von Niko am 07.06.2009, 16:22, insgesamt 1-mal geändert.

jondoy
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Beitragvon jondoy » 16.11.2008, 22:36

Hallo Niko,

beim Lesen der ersten beiden Zeilen hab ich mich glatt verlesen.

Ich las:
wo man nicht wohnt
lebt es sich bedenkenlos.

Vom Erfassen her wärs ja kein Problem gewesen, doch in der Sekunde scheinen offenbar die Buchstaben vor meinen Augen ganz verformt gewesen zu sein *kopfschüttel* .

im garten wandern die dünen


Das Bild find ich ja witzig, gefällt mir ausgesprochen gut, sehr schön :daumen:

Gruß,
Stefan

Mucki
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Beitragvon Mucki » 16.11.2008, 23:38

Hi Niko,

du hast es zur Zeit mit Wortspielen. ,-)

Hier steige ich noch nicht dahinter:

die geräderte zeit steht
später still


Wenn ich es wörtlich nehme, die Zeit also gerädert ist, sprich total k.o., warum steht sie dann später still? Hat sie keine Zeit, um eine Auszeit zu nehmen?

Bei den wandernden Dünen im Garten denke ich an Maulwurfshügel. ,-)
Saludos
Mucki

moshe.c

Beitragvon moshe.c » 17.11.2008, 17:33

Ja, lieber Niko, es ist und kann nur ein Fragment sein.

Dieses 'Bruchstück' ist archäologisch, obwohl es mitten aus unserer Zeit stammt, die sich als Informationsgesellschaft bezeichnet.

Eine gelungene Finesse!

MlG

Moshe

scarlett

Beitragvon scarlett » 18.11.2008, 13:00

Hallo Niko,

dein Fragment berührt mich auf eigenartige Weise - einerseits würde ich gerne mehr erfahren, es also aus dem Status eines Fragmentes befreit sehen, andrerseits denke ich mir, dass jedes weitere Wort eines zu viel wäre.

Die Auftaktzeilen sind ein Schmankerl für sich; muss ich schon zugeben.
Mit der "geräderten zeit" hatte ich anfangs Probleme. Nachdem ich mir das aber "aufgedröselt" habe (da steckt Rad drin, das Rad der Zeit, dreht sich ständig weiter, manchmal zu schnell, man fällt leicht heraus, vielleicht ins Bodenlose ... aha!) glaube ich, verstanden zu haben. Das passt wunderbar zu dem "wo man nicht wohnt" ... und die wandernden dünen eine schlüssige Fortführung dieses Gedankens.
Das "später" steht für meine Begriffe wieder in direktem Zusammenhang mit dem "garten": wenn man einmal wo wohnt, so der Umkehrschluss, ist ein "wandern" nur noch in diesem möglich.

Letztendlich wurscht: ich finde es für mich schlüssig und regt sehr zum Nachdenken an.

Servus,
die scarlett

Hakuin

Beitragvon Hakuin » 18.11.2008, 13:55

ein in gedanken mäandernderndes fragment.
der text bewegt sich...

denke noch über:
wo man nicht wohnt lebt es sich bodenlos - nach.

bodenlos leben ;-)

eine bodenlose unverschämtheit - kommt mir gerade in den sinn.

salve
hakuin

scarlett

Beitragvon scarlett » 18.11.2008, 13:57

Salve Hakuin,

andersrum: wo man wohnt, da hat man für gewöhnlich Wurzeln (geschlagen) ... ob für immer oder nur vorübergehend. Auf jeden Fall ist das das Gegenteil von "boden-los" leben.

So sehe ich das. Hilft dir das?

scarlett


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