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Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Dita

Beitragvon Dita » 29.05.2006, 23:06

Man zählt zurück
Im Kinderreim
Und hüpft
Kästchen um Kasten
Und fehlt

Last

Beitragvon Last » 31.05.2006, 12:04

Hallo Dita,

mir gefällt das Bild, dass du gewählt hast und auch die Umsetzung. Mir fällt jetzt gar nicht mehr der Name ein von diesem Spiel, das du meinst...
Kästchen um Kasten ist sehr veranschaulichend, die Verniedlichung, die dem normalen Wort weicht, von der kindlichen, zur vernünftigen Betrachtungsweise. Wer aber auf diese Art versucht, wieder zurückzuwachsen, der fehlt.

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 31.05.2006, 21:53

Hallo Dita,

Last: Das Spiel heißt glaube ich "Himmel und Hölle"? (Jedenfalls bei uns hieß das so)

Mir gefällt die Formulierungsart dieses Textes: "Man zählt zurück im Kinderreim" drückt sprachlich sehr gut die (unmögliche) Reise in die Vergangenheit aus.

Woran ich noch überlege: Die leichte Doppeldeutigkeit des "fehlen" ist doch beabsichtigt, oder?

Liebe Grüße,
Lisa

Dita

Beitragvon Dita » 31.05.2006, 23:10

Liebe Louisa,

zuerst sollte das FEHLT ein FÄLLT sein. Allerdings ist fallen so endgültig, und ein fehlen muss nicht zwingend zum Sturz führen. Was mir bei der Wortwahl gefiel: das FÄLLT schimmert durch den Klang noch immer durch.

Salut Last,

wir haben dazu auch ganz simpel Kasterlhupfen gesagt. Ist aber wohl auch eher eine regionale Geschichte...

Euch beiden einen lieben Dank fürs Lesen und Kommentieren,
Dita

moshe.c

Beitragvon moshe.c » 01.06.2006, 00:10

Liebe L(ou)isa, was meinst du zu verfehlt

moshe.c

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 01.06.2006, 08:22

Hallo moshe,

ich meine in erster Linie schlägt die bedeutung = fehlen im Sinne von = jemand scheitert/fehlt

die zweite Bedeutung = etwas fehlt (ist nicht da)...

Das ist meiner Meinung nach aucn eine interessante Perspektive, wenn man die Vergangenheit reist...

L(ou??)isa

PS: Die Assoziation zu "fällt" ist auch gelungen!

moshe.c

Beitragvon moshe.c » 01.06.2006, 14:22

Ein interessantes Wort, das hier die Vielschichtigkeit der deutschen Sprache aufzeigt.
U.a. deshalb mag ich so gern damit arbeiten.

moshe.c

Iris

Beitragvon Iris » 02.06.2006, 08:23

und fehlt finde ich klasse, geht mir immer so, wenn ich in der vergangenheit rumhüpfe, ich komme nur bis zu meiner letzten erinnerung, zuvor haben himmel und hölle noch nicht angefangen, da war ich noch quark im schaufenster ...

iris

lichelzauch

Beitragvon lichelzauch » 09.12.2006, 19:31

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Mucki
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Beitragvon Mucki » 12.12.2006, 01:10

Hallo Dita,

ich finde es sehr gelungen, lese es als wehmütige Erinnerung an die Kindheit einerseits und andererseits als eine traurige Erkenntnis, dass man eben nicht mehr Kind ist, deshalb passt das "fehlt" sehr gut. Es trifft es auf den Punkt. Die Kindheit fehlt im Jetzt, als Erwachsener.
LG
Magic

Hakuin

Beitragvon Hakuin » 12.12.2006, 20:44

hey dita,

weiss gar nicht wieviele ebenen ich hier in mir beim lesen spüren kann, wills auch gerade noch nicht wirklich genauer wissen.
starke metaphern in steigerungsform....
mit einem "verstörenden" ausgang.

sehr gerne gelesen, macht was mit mir.

ahoh+
salve
hakuin


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