Der Zauberer

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Niko

Beitragvon Niko » 07.11.2008, 19:00



Der Zauberer

Auf bunte Seidentücher bannt er Sterne,
aus Ärmeln fließen Endlosregenbögen.
Das Staunen hat er längst in seiner Tasche
und wandelt es in eine rote Rose.

Ein großes Tuch aus silbernem Brokat
hebt er. Fünf junge, reine weiße Tauben
entschweben himmelwärts wie aus dem Nichts
und lassen Träume in die Herzen gleiten.

Doch wenn das Rund sich leert, steht er allein.
Kein Wunder ist mehr für ihn selbst geblieben;
Bezichtigt seine Hände des Verrats,
weil sie den Zauber stets aus Lügen fügen.

...auf bunte Seidentücher bannt er Sterne.
Zuletzt geändert von Mucki am 11.02.2010, 19:05, insgesamt 4-mal geändert.
Grund: nach Absprache mit Niko Text wieder eingesetzt

moshe.c

Beitragvon moshe.c » 07.11.2008, 19:34

Hallo Niko!

Gemessen an deinen anderen Texten fehlt mir deine Tiefe, an die ich mich gewöhnt habe.
Das ist keine Kritik, denn ich finde den Text auch so gelungen und schreibe selbst auch manchmal nicht so tiefgründig, wie es sein könnte.
Somit gefällt mir dies hier als eine verständliche Abrundung in deinem Wirken.

MlG

Moshe

ecb

Beitragvon ecb » 07.11.2008, 21:02

schade, wenn sich einer des staunens so sicher ist ...

lg eva

Benutzeravatar
Mnemosyne
Beiträge: 1350
Registriert: 01.08.2006
Geschlecht:

Beitragvon Mnemosyne » 07.11.2008, 21:59

Hallo Niko,
in gewisse Weise schließe ich mich Moshes Ansicht an, wenn ich auch sofort hinzufügen möchte, daß ich Tiefe nur vermisse, weil die hier anklingende Tragik des desillusionierten Illusionisten oder des entzauberten Zauberers mir ein unglaubliches symbolisches Potential zu haben scheint. Hier hat sich jemand dem schönen Schein so weit genähert, dass er sich nicht mehr daran erfreuen kann - Beispiele hierfür finden sich überall im Leben. Hierauf im Spiegel der Innerlichkeit des Zauberers näher einzugehen, stelle ich mir spannend vor.
Lasse ich diese Assoziationen aber beiseite, gefällt mir der Text für sich genommen gut.
Viele Grüße
Merlin

Mucki
Beiträge: 26644
Registriert: 07.09.2006
Geschlecht:

Beitragvon Mucki » 07.11.2008, 23:01

Hi Niko,
Merlin hat geschrieben:die hier anklingende Tragik des desillusionierten Illusionisten oder des entzauberten Zauberers mir ein unglaubliches symbolisches Potential zu haben scheint. Hier hat sich jemand dem schönen Schein so weit genähert, dass er sich nicht mehr daran erfreuen kann - Beispiele hierfür finden sich überall im Leben. Hierauf im Spiegel der Innerlichkeit des Zauberers näher einzugehen, stelle ich mir spannend vor.

ja, dem stimme ich zu.
Deshalb gefällt mir an deinem Gedicht die dritte Strophe so gut. Diese könntest du vielleicht noch etwas ausbauen?
Saludos
Mucki

Niko

Beitragvon Niko » 07.11.2008, 23:36

hallo!
und danke für eure kommentare!
ich gestehe: der text ist etwas älter schon. aber was ich nicht verstehe....-muss ein text immer hochtrabend sein? und tiefsten ansprüchen genügen? ich meine, es ehrt mich ja, wenn man mir die anscheinend "gewohnte tiefe" als erkennungszeichen anheften will, aber sie wäre auch eine bürde, wenn ich / man nicht auch mal etwas "flacheres" einstellen könnte.
davon ab empfinde ich den text schon etwas tiefgängig. vielleicht fehlt ihm eine zweite und dritte ebene, aber ist das von nöten? ist es nicht ausreichend, mal etwas zukonsumieren, was man nicht schwer verdauen muss?
fragen über fragen.........
lieben gruß: Niko (der den text mur noch in feinheiten ändern wird. dafür ist er mir zu abgeschlossen)

Mucki
Beiträge: 26644
Registriert: 07.09.2006
Geschlecht:

Beitragvon Mucki » 07.11.2008, 23:46

Hi Niko,

1.
Du musst überhaupt nichts.
2.
hochtrabend soll der Text doch gar nicht sein. Jedenfalls nicht aus meiner Sicht.
Ich finde nur das, was Merlin schrieb, sehr interessant und spannend.
3.
sind das alles Anregungen von uns, die sich gerne mit deinem Text auseinandergesetzt haben. Also, freu dich darüber. ;-)
4.
Klar kann man nicht immer das gleiche Level halten und muss es auch nicht. Aber dass man deine Texte an anderen Texten von dir misst, halte ich für ganz normal und auch richtig. Wenn man jemandem schon länger kennt und liest, dann ist das doch die logische Folgerung daraus, meinst du nicht?
5.
Liebe Grüße ;-)
Mucki

Benutzeravatar
Mnemosyne
Beiträge: 1350
Registriert: 01.08.2006
Geschlecht:

Beitragvon Mnemosyne » 30.12.2009, 12:55

Hm, da wollte ich dieses schöne Gedicht, das eine der Quellen für den Zauberer und sein Gegenteil war, nochmal nachlesen - und jetzt ist es weg. Doof. Es hat nicht zufällig noch jemand irgendwo eine Kopie davon, oder?

Mucki
Beiträge: 26644
Registriert: 07.09.2006
Geschlecht:

Beitragvon Mucki » 30.12.2009, 13:09

Hallo Merlin,

dies ist vermutlich einer der postings, die Armin noch wiederholen wird. Wir haben noch etliche, bei denen die Quellcodes angezeigt werden und ein paar wenige, die leer sind. Armin ist zur Zeit in Urlaub, kommt im neuen Jahr wieder. Dann wird er sich um diese Angelegenheit kümmern.

Saludos
Mucki

Max

Beitragvon Max » 30.12.2009, 13:35

Könnte aber auch sein, dass es Niko gelöscht hat, oder?

Mucki
Beiträge: 26644
Registriert: 07.09.2006
Geschlecht:

Beitragvon Mucki » 30.12.2009, 13:43

Könnte sein, ja. Niko hat, bevor er den Blauen Salon verließ, fast alle seine postings leer editiert.

Max

Beitragvon Max » 30.12.2009, 17:05

Ja genau, daran dachte ich auch ...

Niko

Beitragvon Niko » 08.02.2010, 17:58

hab das gedicht wieder rausgekramt. vielleicht mag ein moderator es wieder ergänzen? (müsste man sich insgesamt mal nen kopf machen, wie ich das zwischen zwei namen hinkriege, die texte zu komplettieren. denn auf diese art wandern ja alle alttexte von mir wieder ganz nach vorne.... muss ja dann auch nicht sein!

lieben gruß: euer Niko

Der Zauberer

Auf bunte Seidentücher bannt er Sterne,
aus Ärmeln fließen Endlosregenbögen.
Das Staunen hat er längst in seiner Tasche
und wandelt es in eine rote Rose.

Ein großes Tuch aus silbernem Brokat
hebt er. Fünf junge, reine weiße Tauben
entschweben himmelwärts wie aus dem Nichts
und lassen Träume in die Herzen gleiten.

Doch wenn das Rund sich leert, steht er allein.
Kein Wunder ist mehr für ihn selbst geblieben;
Bezichtigt seine Hände des Verrats,
weil sie den Zauber stets aus Lügen fügen.

...auf bunte Seidentücher bannt er Sterne.

Benutzeravatar
leonie
Beiträge: 8896
Registriert: 18.04.2006
Geschlecht:

Beitragvon leonie » 08.02.2010, 18:12

Lieber Niko,

technisch ist es kein Problem für mich, das wieder nach oben zu stellen. Ich fände aber fast besser, wenn Du nur einen account hast (ünber den Nick, den Du möchtest kann man ja dann entscheiden) und das dann selber machst (weil ich nicht gerne in Deinen Beiträgen rumfuhrwerken mag).
Ich denke, da müssen wir einfach einen Moment Geduld haben, bis Lisa Zeit hat (sie ist im Moment wegen Umzug und so weiter nur gelegentlich hier), weil sie das einrichten muss, soweit ich das weiß...

Liebe Grüße

leonie


Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 11 Gäste