Jahrestag
Vor drei Jahren oder fünf
(nein, es sind tatsächlich schon sieben)
brach Dein Grab ein
Die Gärtner sagten
der Sargdeckel sei durchgefault
füllten das Loch
und erneuerten den weißen Kies
Ich pflanzte Heide
Nebenan
war ein frischer Hügel
Dreißig Jahre, dachte ich
Und:
Vielleicht bist Du damals wirklich gestorben
Eine technische Kleinigkeit ist in der Mitte habe ich auf Anraten Ferdis geändert
Jahrestag
Lieber Max,
was das ganze Gedicht trägt, ist der letzte Satz - dadurch finde ich die Komposition so gelungen - davor wird "satzhaft", ganz schlicht gesprochen und der letzte Satz entscheidet dann für alle, dass sie durch ihn lyrisch werden - und wenn das ein Text schafft, mit so schlichter Sprache lyrisch zu sein, dann sind mir das sprachlich fast immer die liebsten, so auch hier. Zudem finde ich, dass gerade bei solch einem getragenem Thema, genau solch eine Umsetzung angemessen ist.
Der letzte Satz erinnert mich vom Gefühl her übrigens an das, was ich immer fand, dass dich und Frisch verbindet, warum ich glaube, dass du ihn so magst. Er könnte glatt von ihm sein, oder nicht?
Ich finde ihn jedenfalls ganz komplex und tief, obwohl er ganz einfach ist.
Liebe Grüße,
Lisa
was das ganze Gedicht trägt, ist der letzte Satz - dadurch finde ich die Komposition so gelungen - davor wird "satzhaft", ganz schlicht gesprochen und der letzte Satz entscheidet dann für alle, dass sie durch ihn lyrisch werden - und wenn das ein Text schafft, mit so schlichter Sprache lyrisch zu sein, dann sind mir das sprachlich fast immer die liebsten, so auch hier. Zudem finde ich, dass gerade bei solch einem getragenem Thema, genau solch eine Umsetzung angemessen ist.
Der letzte Satz erinnert mich vom Gefühl her übrigens an das, was ich immer fand, dass dich und Frisch verbindet, warum ich glaube, dass du ihn so magst. Er könnte glatt von ihm sein, oder nicht?
Ich finde ihn jedenfalls ganz komplex und tief, obwohl er ganz einfach ist.
Liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
lieber max,
die plötzliche einsicht der letzten zeile ist wirklich sehr anrührend,
vorallem durch die art, wie dein gedicht in mehreren schritten zu ihr hinführt,
wie hier verschiedene wirklichkeitsebenen aufeinander prallen und sich - ergänzen,
und durch ihre unterschiedlichkeit etwas wichtiges auslösen, eine wandlung, eine öffnung zu etwas neuem hin vielleicht.
es hat ein wenig von einer katharsis im stillen.
lg eva
die plötzliche einsicht der letzten zeile ist wirklich sehr anrührend,
vorallem durch die art, wie dein gedicht in mehreren schritten zu ihr hinführt,
wie hier verschiedene wirklichkeitsebenen aufeinander prallen und sich - ergänzen,
und durch ihre unterschiedlichkeit etwas wichtiges auslösen, eine wandlung, eine öffnung zu etwas neuem hin vielleicht.
es hat ein wenig von einer katharsis im stillen.
lg eva
Hallo Max!
Schöner Text
Das einzige, was mir zu denken gibt, ist der "weiße Kies" - schon und auch, weil ich bisher im beschriebenen Falle immer einen Hänger vollgeschaufelt habe mit Erde, die, zum Friedhof geschafft, dann das Loch füllte, und mir ein anderes Vorgehen sehr seltsam erscheint .gif)
Ferdigruß!
Schöner Text

.gif)
Ferdigruß!
Schäumend enthüpfte die Woge den schöngeglätteten Tannen. (Homer/Voß)
Nun noch das von gestern, als meine Verbindung erlahmte:
Liebe alle,
erst einmal ein herzliches Danke allen von euch für die herzlichen Kommentare. das schreibe ich zuerst, denn ich bin gerade auf Langeoog und die Verbindung hier ist miserabel (alle 2 Minuten sagt der Rechner, ich habe kein Netz mehr).
Und, lieber Jürgen, es ist schwierig für mich die Klammern wegzulassen, denn der Satz ist in Klammern zu mir gekommen, so zusagen nachträglich, denn ich dachte wirklich zuerst die 3-5 Jahre, dann begann ich zu rechnen. Den Doppelpunkt habe ich sozusagen neu in meinen Text einegfürht, bislang waren dort Klammern die einzigen erlaubten Satzzeichen - ich fürchte nur, dass ich inzwischen nicht mehr alles mit Zeilenumbrüchen ausdrücken kann, was ich sagen mag.
Außerdem haben diejenigen Recht, die eine Reinigung lesen (Eva), ebenso wie diejenigen, Leonie
, die da eine allgemeine Ebene lesen, das ist natürlich alles verbunden und hinter diesem Text steckt ein andere, nie ganz geschriebener, über den Unglauben eines kleinen Jungen, dass der Tod echt ist.
Lisa, den Vergleich mit Frisch mag ich natürlich
.
Allen noch einmal danke – vor allem auch Lou, deren Text diesen hier hervorgerufen hat
Liebe Grüße (wenn ich jetzt wieder ins Netz komme, das gerade abgerissen ist)
Max
Liebe alle,
erst einmal ein herzliches Danke allen von euch für die herzlichen Kommentare. das schreibe ich zuerst, denn ich bin gerade auf Langeoog und die Verbindung hier ist miserabel (alle 2 Minuten sagt der Rechner, ich habe kein Netz mehr).
Und, lieber Jürgen, es ist schwierig für mich die Klammern wegzulassen, denn der Satz ist in Klammern zu mir gekommen, so zusagen nachträglich, denn ich dachte wirklich zuerst die 3-5 Jahre, dann begann ich zu rechnen. Den Doppelpunkt habe ich sozusagen neu in meinen Text einegfürht, bislang waren dort Klammern die einzigen erlaubten Satzzeichen - ich fürchte nur, dass ich inzwischen nicht mehr alles mit Zeilenumbrüchen ausdrücken kann, was ich sagen mag.
Außerdem haben diejenigen Recht, die eine Reinigung lesen (Eva), ebenso wie diejenigen, Leonie
.gif)
Lisa, den Vergleich mit Frisch mag ich natürlich
.gif)
Allen noch einmal danke – vor allem auch Lou, deren Text diesen hier hervorgerufen hat
Liebe Grüße (wenn ich jetzt wieder ins Netz komme, das gerade abgerissen ist)
Max
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