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Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
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leonie
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Beitragvon leonie » 04.11.2008, 23:11

muss sprechen
die rolle der vernunft
ohne den regisseur zu kennen

möchte sie klein sprechen
und spielen und spielen und spielen

in den Nächten
lass ich mich

und plauder (plauderplauderplauder)

vom Leben

Alma Marie Schneider
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Beitragvon Alma Marie Schneider » 05.11.2008, 20:36

Gefällt mir gut Leonie. Ich hätte sogar die Klammer weggelassen und den Text so dazu gesetzt.

Liebe Grüße
Alma Marie
Die Schönheit erklärt man nicht, man empfindet sie (Peter Rosegger).

ecb

Beitragvon ecb » 05.11.2008, 21:09

sprechen müssen, was einem vielleicht eigentlich nicht entspricht, eine rolle

dabei fällt mir dieses zitat aus schillers "ästhetischer erziehung des menschen" wieder ein, wonach
"der mensch nur spielt, wo er in voller bedeutung des wortes mensch ist, und nur da ganz Mensch ist, wo er spielt"

habe ich deinen gedanken einigermaßen erfaßt, leonie?
auch von seiner form her gefällt mir dein gedicht, und durchaus mit den klammern.
aber müßte es davor nicht "und plaudere" heißen?

lg eva

Niko

Beitragvon Niko » 05.11.2008, 22:15

gefällt mir leonie!
das zweite "sprechen" vielleicht gegen ein "reden" tauschen???

lieben gruß: Niko

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leonie
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Beitragvon leonie » 05.11.2008, 22:38

Liebe Eva,

danke! Ja, so hatte ich das gemeint, wobei mir wichtiger ist, dass der Leser "seins" hineinliest oder herausliest....Das Eigenleben des Gedichtes halt...
Hm, ich würde meinen, "plauder" geht auch.

Lieber Niko,

danke auch Dir! Über den Vorschlag muss ich nachdenken, es bringt für mich eine kleine Abweichung in der Aussage...

Liebe Grüße Euch dreien!

leonie

Klara
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Beitragvon Klara » 07.11.2008, 21:05

Hey, das ist gut, Leonie!

sehr... aufrichtig : )

klara

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leonie
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Beitragvon leonie » 08.11.2008, 16:12

Liebe Klara,

danke!

Liebe Grüße

leonie

Max

Beitragvon Max » 08.11.2008, 21:08

Liebe Leonie,

nachdem ich zu Anfang dachte: zu kopflastig, gefällt mir der Text umso mehr, je häufiger ich ihn lese.

Ich kann eine menge damit anfangen.

Liebe Grüße
Max

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 09.11.2008, 13:32

Liebe leonie,


ab

möchte sie klein sprechen
und spielen und spielen und spielen

in den Nächten
lass ich mich

und plauder (plauderplauderplauder)

vom Leben


gefällt mir das sehr!

Die Anfangszeilen dagegen empfinde als etwas zu "überdargestellt" - wie ein Parabel ja heute manchmal auch nicht wirken kann, weil ihre "message" so direkt, deutlich und kräftig daherkommt, man so stark merkt, was sie einem sagen will, und man sich deshalb verschließt. Das kommt durch das Image der "Rolle", dem Regisseur und der Vernunft - mir ist das zuviel.

Danach wird der Text aber für mich wie gewohnt leonie-sanft&scharf und schlicht und gefällt mir.

Liebe Grüße,
Lisa
Zuletzt geändert von Lisa am 09.11.2008, 20:55, insgesamt 2-mal geändert.
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.

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Elsa
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Beitragvon Elsa » 09.11.2008, 13:57

Liebe leonie,

Fein ist der Text! Ich tu mich etwas schwer mit dem Anfang und würde, wäre es meins, mit dem Wort sprechen beginnen (was unbedingt 2x bleiben soll, denn reden ist etwas anderes als das Sprechen einer Rolle).

sprechen muss ich käme mir natürlicher daher.

Schönes Gedicht, so schön!

Lieben Gruß
ELsa
Schreiben ist atmen

Max

Beitragvon Max » 09.11.2008, 20:46

Die Anfangszeilen dagegen empfinde als etwas zu "überdargestellt"


Liebe Leonie, liebe Lisa,

ja, ich glaube, dass das sehr gut den Grund dartsellt, warum ich mich dem Text zunächst langsam genähert habe.

Liebe Grüße
max

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leonie
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Beitragvon leonie » 09.11.2008, 23:11

Lieber Max, liebe Lisa, liebe Elsa,

danke Euch dreien. Lisa, was Du schreibst, leuchtet mir ein, ich überlege gerade, wie ich es anders machen kann. Oder ob ich den Teil weglassen kann...So in der Art:

muss sprechen
die rolle möchte sie
klein sprechen
und spielen und spielen und spielen

in den Nächten
lass ich mich

und plauder (plauderplauderplauder)

vom Leben


Aber ich weiß nicht so recht...

Elsa, ich glaube, ich möchte in den Teil das "Ich" nicht reinnehmen, weil es ja gerade um ein Stück Selbstentfremdung geht.

Hm, ich muss noch nachdenken. Danke Euch!

Liebe Grüße

leonie

vom Leben

Max

Beitragvon Max » 10.11.2008, 20:57

Liebe Leonie,

die Frage nach konkreten Änderungen ist berechtigt, aber durchaus nicht so leicht zu beantworten, denke ich.

Deine obige Version lässt mir nun über die Einfüllung der möglichen Rolle doch etwas zu viel offen. Es ist ja nicht egal, ob es die Rolle der Vernunft ist oder eine andere. Nur ist 'Vernunft', selbst wenn es hier der Name der Rolle ist, in meinen Augen arg konkret. Ich weiß, ich bin ich tleicht zufrieden zu stellen ;-).

Liebe Grüße
Max

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Beitragvon leonie » 10.11.2008, 23:08

Liebr Max,

das ist mein Dilemma: erste Version: kopflastig, zweite Version: etwas beliebig.
Nur: Wo ist das dazwischen, was genau stimmt? Ich habs noch nicht.
Und bin genauso wenig leicht zufrieden zu stellen, glaube ich...

Danke und liebe Grüße

leonie


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