kalender

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
scarlett

Beitragvon scarlett » 22.10.2008, 21:21

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Zuletzt geändert von scarlett am 27.10.2009, 20:44, insgesamt 1-mal geändert.

ecb

Beitragvon ecb » 23.10.2008, 15:24

schön vielleicht anzuschauen, weil auf hochglanzpapier fixiert
aber unlebbar (für dich)
und trotzdem eine sehnsucht, ein zwiespalt

spiralgebunden - das ist, über seine konkrete bedeutung hinaus, geladen

gefällt mir!

lg eva

Mucki
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Beitragvon Mucki » 23.10.2008, 15:34

Liebe Monika,

dein Gedicht gefällt mir gut, es erinnert mich an "Die Vorladung", sozusagen als kleine Weiterführung.
LI hat seine/ihre Stadt verlassen und fühlt sich doch noch mit ihr verbunden. Sehr fein hast du das geschrieben.
Nur den Titel würde ich überdenken. Statt "Kalender" könnte hier m.E. ein Adjektiv rein, das den Zwiespalt des LIs ausdrückt, etwas Ähnliches wie "dazwischen". Was meinst du?
Saludos
Gabriella

scarlett

Beitragvon scarlett » 23.10.2008, 20:15

Liebe Eva, liebe Mucki,

dass ihr dem Text so viel abgewinnen könnt, freut mich.
Und ja, das "spiralgebunden" ist da schon ziemlich "geladen", wie du, Eva, schreibst.
Trotzdem hatte ich Zweifel, ob "Stadt" - "Querformat" nicht zu dicke ist ... aber anscheinend wohl nicht.

Zum Titel, Mucki: ich wollte eigentlich nicht schon wieder auf die Idee verfallen, ein Wort aus dem Text als Titel zu nehmen - aber daran gedacht hatte ich zu Anfang schon, geb ich zu. Die Frage ist nur, ob ohne den Hinweis "Kalender" der Bezug auf der ersten Ebene gegeben ist ... Hmm, was meinst du denn?
Grundsätzlich hätt ich nämlich nichts gegen "dazwischen" einzuwenden.

Danke euch fürs Lesen und eure Gedanken!

Herzlichst,
Monika

ecb

Beitragvon ecb » 23.10.2008, 21:18

liebe monika,
den hinweis darauf, daß es sich um einen kalender handelt, finde ich doch recht wichtig.
ohne diesen titel wäre ich nicht drauf gekommen, glaube ich.

"querformat" gefällt mir, das hat etwas von "auf ein erträgliches maß zurechtgestutzt" und dazu einen leichten anklang von ... widerstand vielleicht.

ein sehr dichter text, ich stelle gerade fest, daß er bei wiederholtem lesen noch gewinnt.

lg eva

Mucki
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Beitragvon Mucki » 23.10.2008, 22:43

Liebe Monika,

vielleicht kann man den Titel verlängern, also "Kalender" noch verbinden mit einem Adjektiv oder einen Halbsatz daraus machen. "Kalender" für sich allein, hört sich ziemlich nüchtern an, finde ich. Das Wort selbst ist, da stimme ich Eva zu, wohl wichtig.
Saludos
Gabriella

moshe.c

Beitragvon moshe.c » 23.10.2008, 23:21

Also ich schreibe mal wieder ein wenig quer:

Der Kalander ist für mich ein typisches Ding der Menschen in Deutschland, die sich als Heimatvertriebene bezeichnen.
Sie haben ja damit persönlich recht, auch wenn da das Buch oft nicht von Anfang an gelesem wird, sondern irgenwo halt später anfängt.

Monika ist da für mich ein spezieller Fall, weil sie hier von den sogenannten Spätausiedlern spricht.
Insofern gibt es hier das abgewählte Leben, also eine 'Wahl', mit der ich sehr vorsichtig umgehen würde, weil man nicht so recht wusste, was man sich da einhandelt.

Für mich sprechen diese ganzen Umstände aus diesem Text und so halte ich ihn für sehr gelungen.

MlG

Moshe

Niko

Beitragvon Niko » 28.10.2008, 09:38

ja, moshe!
das)IST wiedermal quer. kalender mag ein typisches ding der deutschen sein. ich kenne nicht die abrissgewohnheiten der italiener, schweden, israelis und buren. aber das hier auf heimatvertriebene zu reduzieren, halte ich dann doch etwas für vermessen. es gibt auch wunderschöne 12-blättrige kalender von münchen. von göttingen im übrigen auch. sogar sehr kunstvoll mit hervorragenden lichteffekten in szene gesetzte historische stätten.
ich finde in diesem text keinen hinweis auf spätaussiedler. das "abgewählte leben" ist nur einer, weil man von anderen texten die geschichte der vorfahren der autorin zu kennen glaubt) diese haben sich übrigens ihr leben nicht "abgewählt" sondern sind sozusagen opfer einer wahl anderer. aber das würde jetzt zu politisch.
ich finde, der text hat auch volle fühl-logik, wenn man ihn auf die derzeitige heimatstadt (wessen auch immer) bezieht.
ich finde ihn darum gelungen. weil er für jeden nachfühlbar ist.

unausgesiedelte grüße: Niko


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