Vergänglich

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Mucki
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Beitragvon Mucki » 13.10.2008, 17:25

.

Es ist dieser Augenblick,
der dir geschenkt wird,
es ist dieser Moment,
so vertraut,
dass es dir fremd wird,
und keinen Namen mehr trägt,
kein Alpha, kein Omega mehr sein kann.

Es war.


1. Fassung

Es ist dieser Augenblick,
der dir geschenkt wird,
es ist dieser Moment,
in dem es dir so vertraut ist,
dass es dir fremd wird,
in dem es keinen Namen mehr trägt,
kein Alpha, kein Omega mehr sein kann.
Es war.


© Gabriella Marten Cortes
05.10.2008
Zuletzt geändert von Mucki am 14.10.2008, 22:21, insgesamt 2-mal geändert.

Mucki
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Beitragvon Mucki » 14.10.2008, 17:05

Hi Lausbub Moshe, ;-)

wäre mit "Er" der Moment und mit "Sie" die Vergänglichkeit gemeint, wäre der Text doch langweilig und der Titel würde zudem zu viel verraten, lautet er doch "vergänglich"

Nee, nee. Es bleibt beim "es". *stur-wie-ein-Esel-bin*
Ia-Grüße
Gabriella

moshe.c

Beitragvon moshe.c » 14.10.2008, 17:26

Aahh, jetzt habe ich es verstanden: DU wolltest UNS ärgern.
Jetzt bin ich aber reingefallen .

Kicher.
-------------------------

Der Text ist ganz gut so, außer das ich mich Frage, warum der Titel klein geschrieben ist?

MlG

Moshe

der jetzt mit Anti-Läuse-Shampoo duscht.

Mucki
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Beitragvon Mucki » 14.10.2008, 17:32

Genau, lieber Moshe,

ich wollte euch ärgern! :engel2:
Warum der Titel kleingeschrieben ist? Ich glaube, er wollte es so ... :pfeifen:
Nee, im Ernst, irgendwas in mir hat sich gesträubt, ihn groß zu schreiben. Aber ich glaube nicht, dass das eine Rolle spielt, hm?
So, dann mal ran an die Läuse, nech? Danach duften sie gut. ;-)
Saludos
Gabriella

Max

Beitragvon Max » 14.10.2008, 21:59

Hier noch ein lausiger Nachtrag zum Titel ;-)

Ich weiß gar nicht, was mich mehr wundert, dass ich die gleichen Anmerkungen habe wie Moshe (ZB die Kleinschreibung des Titels, die mir ziemlich permament auf- und dann wieder entfiel oder dass Du, frollein Gucki, es abtust mit "es ist nicht wichtig" - ich dachte immer an einem gedicht sei alles wichtig, und wenn nicht, dann nennt man das Gedicht Roman ? ;-)

liebe Grüße
Max

Mucki
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Beitragvon Mucki » 14.10.2008, 22:23

Ich hab den Titel in Großschreibung geändert.

Maija

Beitragvon Maija » 15.10.2008, 17:41

Hallo Gabriella,

Kann man nicht viel zu schreiben, da alles schon genannt worden ist. Mir gefällt's, weil's erhellt. ;-)

Lg., Maija

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Beitragvon Mucki » 15.10.2008, 19:08

Hi Maija,
Mir gefällt's, weil's erhellt.

freut mich ;-)
Saludos
Gabriella

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 15.10.2008, 22:53

Liebe Mucki,

also ich habe kein problem mit der "Abstraktheit" dieses Textes - ich bevorzuge bezüglich lyrischer Texte zwar auch eher andere Formen (ganz anders sieht es in Prosa aus), aber ich denke, dass der Text diesbezüglich nicht leer konzipiert ist - der Text spielt mit dem Wiedererkennungswert, der während des Lesens eintreten soll, indem man die paradoxen Bezüge liest. Aus ihrem Zusammenspiel funktioniert der Text dann, wenn man ausruft: "Ja, genau das kenne ich!". Auf diesen Ausruf ist der Text natürlich angewiesen und steht und fällt damit und sicher gibt es Leser, die beschriebene Wahrnehmung noch nie hatten und deshalb den Text als leer empfinden - ich empfinde den Text allerdings als relativ "kollektiv-pool-gesichert", also auch als objektiv gültig.
Eine andere Frage ist dann für mich, ob man in diesem abstrakten Spiel der Bezüge nicht die Bildkraft der Lyrik vermisst. Das geht mir hier ein bisschen so -.

Liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.

Mucki
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Beitragvon Mucki » 15.10.2008, 23:08

Hi Lisa,
der Text spielt mit dem Wiedererkennungswert, der während des Lesens eintreten soll, indem man die paradoxen Bezüge liest. Aus ihrem Zusammenspiel funktioniert der Text dann, wenn man ausruft: "Ja, genau das kenne ich!".

genau darum geht es, jep!
Eine andere Frage ist dann für mich, ob man in diesem abstrakten Spiel der Bezüge nicht die Bildkraft der Lyrik vermisst.

Das ist die Crux an diesem Text. Ich möchte den von dir genannten Effekt auslösen, ohne konkrete Bilder zu benutzen. Und ich wüsste auch nicht, wie ich Bilder oder Metaphern einsetzen könnte, ohne das abstrakte Element herauszunehmen, denn dies ist mir in diesem Falle wichtig.
Also bleibt mir nur, mich damit zufrieden zu geben, dass vielleicht beim einen oder anderen Leser dieser Wiedererkennungseffekt tatsächlich ausgelöst wird. ;-)
Danke dir für deinen Kommentar!
Saludos
Gabriella


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