rausgehn
sanddorntage. der grund
zu karg, als dass süße
bliebe
am ende bittre kerne, gespien
in sonnensand von
trocknen
lippen, die nicht mehr
flüstern kocham
cię
muss rausgehn
in den
regen
rausgehn
- Thomas Milser
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Zuletzt geändert von Thomas Milser am 12.09.2008, 14:29, insgesamt 2-mal geändert.
Menschheit, Du hattest von Anfang an nicht das Zeug dazu... (Charles Bukowski)
dzien dobry sunshine,
Tage so sauer wie Sanddorn ... Sehr schönes Bild!
Ich mag diese erste Strophe sehr. (Auch wenn ich nicht glaube, daß Sanddorn jemals süß sein kann)
Der Bruch (die Trennung) zwischen Strophe zwei und drei irritiert mich, ich lese
am ende bittre kerne,
gespien in sonnensand
von trocknen lippen
die nicht mehr flüstern
kocham cie
Aber ich war ja noch nie eine Meisterin, was die Setzung betrifft....
Die letzte Strophe wiederum ist für mich rund. Ich bin mir noch nicht schlüssig, ob ich es resigniert lese oder als Start des LI.... Muß ich mal sacken lassen.
Lieben Gruß, Nicole
Tage so sauer wie Sanddorn ... Sehr schönes Bild!
Ich mag diese erste Strophe sehr. (Auch wenn ich nicht glaube, daß Sanddorn jemals süß sein kann)
Der Bruch (die Trennung) zwischen Strophe zwei und drei irritiert mich, ich lese
am ende bittre kerne,
gespien in sonnensand
von trocknen lippen
die nicht mehr flüstern
kocham cie
Aber ich war ja noch nie eine Meisterin, was die Setzung betrifft....

Die letzte Strophe wiederum ist für mich rund. Ich bin mir noch nicht schlüssig, ob ich es resigniert lese oder als Start des LI.... Muß ich mal sacken lassen.
Lieben Gruß, Nicole
- Thomas Milser
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@ smile:
Dass dich dieser Text berührt, berührt mich nun wieder ... dankeschön
@ nicole:
Cześć!
Du wirst es nicht glauben: Ich hatte die Setzung erst so, wie du sie liest. Und auf einmal überfiel mich eine große Langeweile. Wieder so ein Text zum Runterlesen. Nein! Er muss ... stocken ... darf nicht fließen.
"Ich bin mir noch nicht schlüssig, ob ich es resigniert lese oder als Start des LI.... Muß ich mal sacken lassen."
Ich lass dich und mich dann mal sacken. Bin mir selbst nicht sicher. Im Regen war ich aber gerade schon ...
Dziękuję. Do widzenia!
Tomek
Text entstanden aus diesen (neuen) Fragmenten:
***
Immer wenn ich diese Sanddorn-Marmelade esse, kann ich wieder die wettergegerbten Holzplanken unter unseren nackten Füßen spüren. Damals hast du die Beere ausgespuckt, die ich dir zwischen die Lippen gelegt hatte, weil sie dir zu sauer war. Möchtest du jetzt einen Löffel davon? Die hat unser Pensionswirt selbst eingekocht, und sie ist ganz süß. Und ein bisschen bitter.
***
Den letzten Rest lasse ich im Glas, als Andenken, und stelle ihn in den Kühlschrank zurück. Zum Verschimmeln.
***
Es gibt gar keine Farben, Liebling. Nur eingesperrtes Licht.
***
Diese Wohnung ist ein Museum.
Spürst du auch, wie es kühler wird?
***
Die Tage fühlen sich jetzt an, als vertrockneten sie unter mir. Ich sollte in den Regen hinausgehen.
***
Ich habe diese Türe schon so lange nicht mehr geöffnet.
***
Überall stehen die Männer in den Hauseingängen. Sie rauchen Löcher in die Zeit.
***
Wir haben die Butter vergessen.
***
Dass dich dieser Text berührt, berührt mich nun wieder ... dankeschön
@ nicole:
Cześć!
Du wirst es nicht glauben: Ich hatte die Setzung erst so, wie du sie liest. Und auf einmal überfiel mich eine große Langeweile. Wieder so ein Text zum Runterlesen. Nein! Er muss ... stocken ... darf nicht fließen.
"Ich bin mir noch nicht schlüssig, ob ich es resigniert lese oder als Start des LI.... Muß ich mal sacken lassen."
Ich lass dich und mich dann mal sacken. Bin mir selbst nicht sicher. Im Regen war ich aber gerade schon ...
Dziękuję. Do widzenia!
Tomek
Text entstanden aus diesen (neuen) Fragmenten:
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Immer wenn ich diese Sanddorn-Marmelade esse, kann ich wieder die wettergegerbten Holzplanken unter unseren nackten Füßen spüren. Damals hast du die Beere ausgespuckt, die ich dir zwischen die Lippen gelegt hatte, weil sie dir zu sauer war. Möchtest du jetzt einen Löffel davon? Die hat unser Pensionswirt selbst eingekocht, und sie ist ganz süß. Und ein bisschen bitter.
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Den letzten Rest lasse ich im Glas, als Andenken, und stelle ihn in den Kühlschrank zurück. Zum Verschimmeln.
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Es gibt gar keine Farben, Liebling. Nur eingesperrtes Licht.
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Diese Wohnung ist ein Museum.
Spürst du auch, wie es kühler wird?
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Die Tage fühlen sich jetzt an, als vertrockneten sie unter mir. Ich sollte in den Regen hinausgehen.
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Ich habe diese Türe schon so lange nicht mehr geöffnet.
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Überall stehen die Männer in den Hauseingängen. Sie rauchen Löcher in die Zeit.
***
Wir haben die Butter vergessen.
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Menschheit, Du hattest von Anfang an nicht das Zeug dazu... (Charles Bukowski)
- Thomas Milser
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Max hat geschrieben: finde ich einen sehr künstlichen Bruch ... (was natürlich einen sehr künstlichen bruch andeuten könnte).
Wunderbar. Ein echter Max!
Tje nun, zwischen 'trocken' und 'Lippen' liegen über 5 Jahre. Soo künstlich ist der Bruch ergo nicht.
Aber der Zeilenumbruch ist auf jeden Fall noch diskutabel. Das ist noch so frisch, da muss ich erstmal einige Nächte auf Dornen drüber bluten ...
Danke sehrst,
Tom
Menschheit, Du hattest von Anfang an nicht das Zeug dazu... (Charles Bukowski)
Lieber Tom,
und schon wieder so ein gelungener Text, hui, wenn du mal deine Phase hast.
Aber die Umbrüche (bliebe / trocknen / regen) verstehe ich nicht. Zusammen mit den recht emotionsstarken Worten "karg, bittre, gespien") wirkt das auf mich etwas zu betont. ich würde mich einfach etwas weniger Umbrüche entscheiden, dann wäre es für mich ein Tom-Text am einen Ende deiner Fähigkeiten - gefällt mir - steif aber wahr - außerordentlich. Titel wieder klasse.
Liebe Grüße,
Lisa
und schon wieder so ein gelungener Text, hui, wenn du mal deine Phase hast.
Aber die Umbrüche (bliebe / trocknen / regen) verstehe ich nicht. Zusammen mit den recht emotionsstarken Worten "karg, bittre, gespien") wirkt das auf mich etwas zu betont. ich würde mich einfach etwas weniger Umbrüche entscheiden, dann wäre es für mich ein Tom-Text am einen Ende deiner Fähigkeiten - gefällt mir - steif aber wahr - außerordentlich. Titel wieder klasse.
Liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Hallo Tom,
jetzt muss ich aber doch noch etwas loswerden. Für mich sind die Umbrüche genau richtig. Sie eröffnen zwei zusätzliche Ebenen. Optisch das Hinausreichen und dann Zurückfallen, wie eine Welle, die verebbt, die man nicht halten kann. Und schließlich am Ende der Regen, als könnte er eine Antwort sein, etwas das bleibt, im Moment festgehalten werden kann. Ein Gegenpunkt als Sehnsucht, der hier Zeilenoptisch mit dem Inhalt übereinstimmt. Auch klanglich sind die Brüche für mich gerechtfertigt. Sie brechen zu einer falschen Zeit. Das was sein soll stimmt mit dem, wie es ist, nicht überein. Eine Spannung entsteht, die man auflösen möchte hin zu einem Wohlgefallen. Dieser wird einem aber schmerzhaft verweigert.
liebe Grüße smile
jetzt muss ich aber doch noch etwas loswerden. Für mich sind die Umbrüche genau richtig. Sie eröffnen zwei zusätzliche Ebenen. Optisch das Hinausreichen und dann Zurückfallen, wie eine Welle, die verebbt, die man nicht halten kann. Und schließlich am Ende der Regen, als könnte er eine Antwort sein, etwas das bleibt, im Moment festgehalten werden kann. Ein Gegenpunkt als Sehnsucht, der hier Zeilenoptisch mit dem Inhalt übereinstimmt. Auch klanglich sind die Brüche für mich gerechtfertigt. Sie brechen zu einer falschen Zeit. Das was sein soll stimmt mit dem, wie es ist, nicht überein. Eine Spannung entsteht, die man auflösen möchte hin zu einem Wohlgefallen. Dieser wird einem aber schmerzhaft verweigert.
liebe Grüße smile
- Thomas Milser
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Prima,
kriegt Ihr Euch mal an die Köppe, dann kann ich mir das hier schön vom Sofa aus angucken ... :o))))
Liebe Lisa,
deinen ersten Satz nehme ich höchstgern entgegen, der Rest siehe ...
... hallo smile,
es ist schier unglaublich, wie du das formulierst, was ich nichtmal beim Schreiben gedacht. habe.
Das Lustige ist: Es stimmt! Wort für Wort. Langsam wird mir das unheimlich ...
@ Max:
siehe smile :o)
@Henkki:
Ohne Worte ...
kriegt Ihr Euch mal an die Köppe, dann kann ich mir das hier schön vom Sofa aus angucken ... :o))))
Liebe Lisa,
deinen ersten Satz nehme ich höchstgern entgegen, der Rest siehe ...
... hallo smile,
es ist schier unglaublich, wie du das formulierst, was ich nichtmal beim Schreiben gedacht. habe.
Das Lustige ist: Es stimmt! Wort für Wort. Langsam wird mir das unheimlich ...
@ Max:
siehe smile :o)
@Henkki:
Ohne Worte ...
Menschheit, Du hattest von Anfang an nicht das Zeug dazu... (Charles Bukowski)
Hallo,
mit dem, was du schreibst, kann ich viel anfangen, smile. Vielleicht habe ich mich nicht entsprechend darauf eingelassen oder manchmal ist es schwierig, der richtige für ein bestimmtes Gedicht zu sein - dass es funktionieren kann. Bei mir nimmt der Eindruck der Überbetonung mir vielleicht die Möglichkeit, den Text so zu erleben, wie du ihn erlebst. Manchmal hat man einfach nicht die richtige Konstitution für eine durchaus angemessene Umsetzung, um sie rezipieren zu können?
Tom, würdest du den Text denn mal lesen? Ich wäre gespannt, wie sich das dann umgesetzt anhört. Wenn es nur annähernd den Effekt hat, den smile so fein beschrieben hat, muss es wirklich schlimm sein.
Liebe Grüße,
Lisa
mit dem, was du schreibst, kann ich viel anfangen, smile. Vielleicht habe ich mich nicht entsprechend darauf eingelassen oder manchmal ist es schwierig, der richtige für ein bestimmtes Gedicht zu sein - dass es funktionieren kann. Bei mir nimmt der Eindruck der Überbetonung mir vielleicht die Möglichkeit, den Text so zu erleben, wie du ihn erlebst. Manchmal hat man einfach nicht die richtige Konstitution für eine durchaus angemessene Umsetzung, um sie rezipieren zu können?
Tom, würdest du den Text denn mal lesen? Ich wäre gespannt, wie sich das dann umgesetzt anhört. Wenn es nur annähernd den Effekt hat, den smile so fein beschrieben hat, muss es wirklich schlimm sein.
Liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
- Thomas Milser
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Lisa hat geschrieben:Tom, würdest du den Text denn mal lesen?
Liebe Lisa,
dazu sehen ich mich sowohl technisch - in Ermangelung geeigneter Gerätschaften - als auch mental zur Zeit leider außer Stande.
Musst du wohl dein Innenohr bemühen :o)
Tom
p.s.: Natürlich ist es schlimm! Warum sonst sollte man Gedichte schreiben? :o)
Menschheit, Du hattest von Anfang an nicht das Zeug dazu... (Charles Bukowski)
- Thomas Milser
- Beiträge: 6069
- Registriert: 14.05.2006
- Geschlecht:
So sah das vorher aus (gähn):
rausgehn
sanddorntage
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als dass die süße bliebe
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die nicht mehr flüstern
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der grund zu karg
als dass die süße bliebe
am ende bittre kerne
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