Herzschlag

Estragon

Beitragvon Estragon » 13.07.2008, 13:35

manchmal betrachte ich die welt
als könnte nur ich sie sehen
und will gar nicht und schaue weg
schaue lieber einer notiz hinterher
die ich nicht lesen kann
die mich aber höher schlägen läßt
so hoch dass es keine wörter mehr gibt
nur noch brände und lichter
und höhen und tiefen
und gesten die man mag
und bewegungen die etwas zu tun haben damit
dass es niemals ausgeht
das verlassen
das heimkommen
diesen einen satz aus sich selbst hinaustragen
münder
beschlagene scheiben
lichtfetzen in den jacken
in den taschen geduld
die beine verlassen den boden
und fallen in die tiefe
Zuletzt geändert von Estragon am 15.07.2008, 21:35, insgesamt 4-mal geändert.

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Ylvi
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Beitragvon Ylvi » 13.07.2008, 20:45

Hallo Estragon,

höher schlägen/ schlagen?
bewegungen, die etwas zu t(i)un haben

das Gedicht finde ich sehr fein. Ich kann seine Wirkung nicht wirklich an etwas festmachen. Ich kann die Bilder nicht analysieren, wohl nicht einmal eindeutig verstehen, aber sie ergeben jedes für sich doch einen Sinn und zusammen entsteht aus ihnen das Gefühl, als sei da ein bisschen was Unsagbares von der eigenen Welt erzählt worden. Man schaut dieser Notiz hinterher und kann sie nicht lesen.

Aber der Titel? Mal abgesehen davon, dass ich ihn nicht sonderlich interessant finde, kann ich ihn gar nicht in Bezug setzen zum Gedicht.

liebe Grüße smile

Estragon

Beitragvon Estragon » 13.07.2008, 21:25

aber eines Tages werden wir uns noch ein wenig werden, ich
meine mit Titel und so ...

Vielleicht klingt er anders wenn ich ihn etwas umklammere

Trixie

Beitragvon Trixie » 13.07.2008, 23:01

Ich fände nur "los" als Titel interessant. Das Herz ... nein, das hat irgendwie nicht so viel mit dem Gedicht zu tun, finde ich. Das heißt, nicht nur das Herz.
Die Notiz und die Taschen mit der Geduld haben mich am meisten berührt. Ansonsten: Undurchschaubar. Aber das haben innere Landschaften wohl so an sich ;-). Ja, bei "die etwas zu tun haben mit" muss bei "tun" noch das "i" weg.

Ich finde diesen Text sehr ehrlich und das gefällt mir besonders.

Lieben Gruß
Trixie

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Ylvi
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Beitragvon Ylvi » 15.07.2008, 21:23

Hallo Estragon,

wenn das "los" bleiben soll, fänd ich aber "aussichtslos" oder "haltlos" besser als "titellos" das klingt so unakademisch. ;-)

das schlägen irritiert mich übrigens immer noch, was bedeutet das?

liebe Grüße smile

Estragon

Beitragvon Estragon » 15.07.2008, 21:34

:-) das ganze ist aus der Sicht eines Herzens geschrieben, gut das mir das noch einfällt, ich nenne es doch wieder Herzlos, oder Herzschlag

Maija

Beitragvon Maija » 20.07.2008, 18:59

Hallo Estragon,

Herzschlag find ich eine gute Wahl, da so deine Zeilen dem Rhythmus folgen. Etwas erschwerlich erscheinen mir die Bilder, aber vielleicht sollte man die Bilder so nehmen wie sie sind und es gibt keinen Zusammenhang. Gerne gelesen!

LG., Maija

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noel
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Beitragvon noel » 04.08.2008, 18:05

Estragon hat geschrieben:manchmal betrachte ich die welt
als könnte nur ich sie sehen
und will gar nicht und schaue weg
schaue lieber einer notiz hinterher
die ich nicht lesen kann
die mich aber höher schlägen läßt
so hoch dass es keine wörter mehr gibt
nur noch brände und lichter
und höhen und tiefen
und gesten die man mag
und bewegungen die etwas zu tun haben damit
dass es niemals ausgeht
das verlassen
das heimkommen
diesen einen satz aus sich selbst hinaustragen
münder
beschlagene scheiben
lichtfetzen in den jacken
in den taschen geduld
die beine verlassen den boden
und fallen in die tiefe


unumwunden, das hier -->
schlägen

stört mich auch. wobei du noch nicht ein mal erklärtest was dir das Ä so wertvoll mAcht???

ansonsten rund
weg
gut
bis auf die letzte zeile
die ich
also ich (wer ist das eigentlich?)
nicht brauche
NOEL = Eine Dosis knapp unterhalb der Toxizität, ohne erkennbare Nebenwirkung (NOEL - no observable effect level).

Wir sind alle Meister/innen der Selektion und der konstruktiven Hoffnung, die man allgemein die WAHRHEIT nennt ©noel


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