
begegnung
Hallo Scarlett,
ein Abschiedstanz. Die einzelnen Bilder sprechen vom wortlosen Trennen, wobei sich die Choreografie leider in Blickkreisen erschöpft.
Bei "blautönt" will ich immer blau tönt oder blau getönt lesen.
Gut gefallen mir die stimmungstragenden Worte wie "unentschlossen und fingerverflochten."
LG
Manfred
ein Abschiedstanz. Die einzelnen Bilder sprechen vom wortlosen Trennen, wobei sich die Choreografie leider in Blickkreisen erschöpft.
Bei "blautönt" will ich immer blau tönt oder blau getönt lesen.
Gut gefallen mir die stimmungstragenden Worte wie "unentschlossen und fingerverflochten."
LG
Manfred
Zuletzt geändert von Perry am 21.07.2008, 17:15, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe scarlett,
zur Stimmung:
Zwar ist ein Abschied enthalten, doch charakterisiert der Text für mich eher eine (erste?) Begegnung (Titel) als einen Abschied (also nicht so sehr der "Abschiedstanz" von Perry).
Da ist so viel Unsicherheit, fast Verlegenheit ("auf glattem Parkett", "unentschlossen", "blick malt kreise", "fingerverflochten"), dass es sich meiner Meinung nach um eine noch sehr offene Situation zwischen dem Ich und dem Du handelt.
Bei "blautönt" geht es mir wie Perry, ich würde "blau tönt" bevorzugen: Mir gefällt das Paradoxon des Tönens von Ungesagtem.
Was mich etwas verwirrte, war das Bild
draußen fällt regen
unentschlossen
Denn "fallen" und "unentschlossen" gehen eigentlich so gar nicht zusammen. Aber die Unentschlossenheit charakterisiert natürlich das Ich und das Du, und das ist eine schöne Verschränkung.
Bei "fingerverflochten" sehe ich die beiden (oder einen von ihnen) vor Verlegenheit die Hände ringen und die Finger umschlingen und kneten. Falls ich das Bild richtig verstehe, finde ich das Gewicht zu groß, das es durch die Stellung in der letzten Zeile erhält.
Und für mich passen die Räume nicht so gut, die die Verse zwei und drei heraufbeschwören: Der Tanz auf glattem Parkett lässt mich an einen Ballsaal denken, an eine luxuriöse Kulisse und einen größeren Anlass. Beides spielt für das Weitere aber keine Rolle mehr, da ist für mich ein Bruch drin.
Soweit meine ersten Eindrücke.
Gruß - Annette
zur Stimmung:
Zwar ist ein Abschied enthalten, doch charakterisiert der Text für mich eher eine (erste?) Begegnung (Titel) als einen Abschied (also nicht so sehr der "Abschiedstanz" von Perry).
Da ist so viel Unsicherheit, fast Verlegenheit ("auf glattem Parkett", "unentschlossen", "blick malt kreise", "fingerverflochten"), dass es sich meiner Meinung nach um eine noch sehr offene Situation zwischen dem Ich und dem Du handelt.
Bei "blautönt" geht es mir wie Perry, ich würde "blau tönt" bevorzugen: Mir gefällt das Paradoxon des Tönens von Ungesagtem.
Was mich etwas verwirrte, war das Bild
draußen fällt regen
unentschlossen
Denn "fallen" und "unentschlossen" gehen eigentlich so gar nicht zusammen. Aber die Unentschlossenheit charakterisiert natürlich das Ich und das Du, und das ist eine schöne Verschränkung.
Bei "fingerverflochten" sehe ich die beiden (oder einen von ihnen) vor Verlegenheit die Hände ringen und die Finger umschlingen und kneten. Falls ich das Bild richtig verstehe, finde ich das Gewicht zu groß, das es durch die Stellung in der letzten Zeile erhält.
Und für mich passen die Räume nicht so gut, die die Verse zwei und drei heraufbeschwören: Der Tanz auf glattem Parkett lässt mich an einen Ballsaal denken, an eine luxuriöse Kulisse und einen größeren Anlass. Beides spielt für das Weitere aber keine Rolle mehr, da ist für mich ein Bruch drin.
Soweit meine ersten Eindrücke.
Gruß - Annette
Liebe Monika,
nach meiner Lesart beschreibst du hier eine unentschlossene Abschiedsbegegnung, bei der LI "fingerverflochten" zurückbleibt. Ich mag dein Gedicht. Nur mit dem "unentschlossen" hab ich Probleme. Das würde eher zu der Situation der beiden passen, aber nicht zum Regen. Und eine Anregung: vielleicht besser:
auf zu glattem parkett
Was meinst du?
Das "fingerverflochten" gefällt mir sehr gut. Das kann man sich so richtig gut vorstellen.
Saludos
Mucki
nach meiner Lesart beschreibst du hier eine unentschlossene Abschiedsbegegnung, bei der LI "fingerverflochten" zurückbleibt. Ich mag dein Gedicht. Nur mit dem "unentschlossen" hab ich Probleme. Das würde eher zu der Situation der beiden passen, aber nicht zum Regen. Und eine Anregung: vielleicht besser:
auf zu glattem parkett
Was meinst du?
Das "fingerverflochten" gefällt mir sehr gut. Das kann man sich so richtig gut vorstellen.
Saludos
Mucki
Hallo in die Runde,
herzlichen Dank für die Rückmeldungen und eure Gedanken zum Gedicht.
Annette hat es so gelesen, wie ich es ursprünglich intendiert hatte: es geht um eine sehr offene Situation zwischen einem du und einem ich. Und um eine unausgesprochene.
Ob nun Abschied, Erst- oder Wiederbegegnung. Der Möglichkeiten gibt es mehrere ...
Das "fingerverflochten" kann auch nur als Hinweis eines sehr intensiven Händereichens sein, diesen einen Augenblick bedeuten, in dem man eine Hand einen Tick zu lang festhält oder spielerisch die Finger "ineinander verhakelt", wobei nur der Druck evtl. - für andere unsichtbar - den beiden etwas an bzw. be-deutet ... Und es ist das Einzige, was bleibt, zum Abschied.
Zu den Räumen, von denen du, Annette, meintest, sie seien nicht passend. Genau so aber war es gemeint: eine Begegnung beim Tanz!
Das "zu" glatte Parkett, Mucki, ist mir genau den einen Tick zu viel - auf der übertragenen Ebene nämlich. Sich auf glattes Parkett begeben - sich auf zu glattes Parkett begeben - das weist in eine eindeutige Richtung ...
Verbot, Verhältnis, usw.
Zum "blautönt": ich gebs ja zu, war eine spontane Idee, vielleicht eine Spielerei, aber ich mag das.
Die Unentschlossenheit soll natürlich auf das Ich und das du verweisen, aber wenn es draussen mal regnet, dann wieder nicht, dann wieder nur ein wenig tröpfelt, dann scheint plötzlich die Sonne, bevor die nächsten dünnen Regentropfen folgen - ist das nicht auch irgendwie "unentschlossen"? Also zumindest in München fällt selbst der Regen zur Zeit sehr unentshclossen ...
Hab ich was vergessen? Falls ja, bitte nachhaken.
Liebe Grüße,
Monika
Für Estragon: Was meinen Namen anbelangt, ja, der ist korrekt. Ich setze doch nicht einen falschen/fingierten unter meinen Text ...
herzlichen Dank für die Rückmeldungen und eure Gedanken zum Gedicht.
Annette hat es so gelesen, wie ich es ursprünglich intendiert hatte: es geht um eine sehr offene Situation zwischen einem du und einem ich. Und um eine unausgesprochene.
Ob nun Abschied, Erst- oder Wiederbegegnung. Der Möglichkeiten gibt es mehrere ...
Das "fingerverflochten" kann auch nur als Hinweis eines sehr intensiven Händereichens sein, diesen einen Augenblick bedeuten, in dem man eine Hand einen Tick zu lang festhält oder spielerisch die Finger "ineinander verhakelt", wobei nur der Druck evtl. - für andere unsichtbar - den beiden etwas an bzw. be-deutet ... Und es ist das Einzige, was bleibt, zum Abschied.
Zu den Räumen, von denen du, Annette, meintest, sie seien nicht passend. Genau so aber war es gemeint: eine Begegnung beim Tanz!
Das "zu" glatte Parkett, Mucki, ist mir genau den einen Tick zu viel - auf der übertragenen Ebene nämlich. Sich auf glattes Parkett begeben - sich auf zu glattes Parkett begeben - das weist in eine eindeutige Richtung ...
Verbot, Verhältnis, usw.
Zum "blautönt": ich gebs ja zu, war eine spontane Idee, vielleicht eine Spielerei, aber ich mag das.

Die Unentschlossenheit soll natürlich auf das Ich und das du verweisen, aber wenn es draussen mal regnet, dann wieder nicht, dann wieder nur ein wenig tröpfelt, dann scheint plötzlich die Sonne, bevor die nächsten dünnen Regentropfen folgen - ist das nicht auch irgendwie "unentschlossen"? Also zumindest in München fällt selbst der Regen zur Zeit sehr unentshclossen ...

Hab ich was vergessen? Falls ja, bitte nachhaken.
Liebe Grüße,
Monika
Für Estragon: Was meinen Namen anbelangt, ja, der ist korrekt. Ich setze doch nicht einen falschen/fingierten unter meinen Text ...

Liebe Scarlett,
ich findedas eine schöne Skizze einer Begegnung, in der, Du schreibst es sehr viel liegen kann, schon Gewesenes oder noch Erhofftes.
Über das "blautönt" würde ich vielleicht noch einmal nachdenken, denn es ist ja da schon viel Geheimnisvolles, so dass es eigentlich kein geheimnisvolels Adjektiv mehrr braucht .. aber wenn Du magst, lass es so.
Die letzten beiden Strophen
finde ich noch ein wenig schwierig weil in diesen paar Wörtern das Subjekt wechselt - der Blick kann ja nicht fingerverflochten sein. Hm, vielleicht sehe auch nur ich dieses Problem.
Liebe Grüße
Max
ich findedas eine schöne Skizze einer Begegnung, in der, Du schreibst es sehr viel liegen kann, schon Gewesenes oder noch Erhofftes.
Über das "blautönt" würde ich vielleicht noch einmal nachdenken, denn es ist ja da schon viel Geheimnisvolles, so dass es eigentlich kein geheimnisvolels Adjektiv mehrr braucht .. aber wenn Du magst, lass es so.
Die letzten beiden Strophen
dein blick malt kreise
zum abschied
fingerverflochten
finde ich noch ein wenig schwierig weil in diesen paar Wörtern das Subjekt wechselt - der Blick kann ja nicht fingerverflochten sein. Hm, vielleicht sehe auch nur ich dieses Problem.
Liebe Grüße
Max
Liebe scarlett,
das ist für mich ein ziemlich schwaches Gedicht. Die "Begegnung" wird auf wenig interessante Weise charakterisiert, über oftgehörte Phrasen kommt der Text kaum hinaus (ich denke hier an das "Ungesagte", das schon ziemlich oft zum Generieren der Atmosphäre herhalten musste; das sprichwörtliche und leider genauso benutzte "glatte Parkett"; das nichtssagende "unentschlossen" und schließlich die skurrile Augenbewegung am Ende). Einzig die Verknüpfung von Regen und Gemütszustand scheint mir poetisch halbwegs wertvoll.
Außerdem merke ich an, dass Annette/Perry und Max mit ihrer Kritik meiner Meinung nach völlig recht haben; ich habe allerdings auch verstanden, dass du nicht gewillt bist, dies zu ändern.
Liebe Grüße,
Albert
das ist für mich ein ziemlich schwaches Gedicht. Die "Begegnung" wird auf wenig interessante Weise charakterisiert, über oftgehörte Phrasen kommt der Text kaum hinaus (ich denke hier an das "Ungesagte", das schon ziemlich oft zum Generieren der Atmosphäre herhalten musste; das sprichwörtliche und leider genauso benutzte "glatte Parkett"; das nichtssagende "unentschlossen" und schließlich die skurrile Augenbewegung am Ende). Einzig die Verknüpfung von Regen und Gemütszustand scheint mir poetisch halbwegs wertvoll.
Außerdem merke ich an, dass Annette/Perry und Max mit ihrer Kritik meiner Meinung nach völlig recht haben; ich habe allerdings auch verstanden, dass du nicht gewillt bist, dies zu ändern.
Liebe Grüße,
Albert
Hallo,
Nun ja, mit dieser, deiner Einschätzung muss ich wohl leben – auch wenn ich damit nicht ganz konform gehe. Es ist zumindest nicht schwächer als so manch anderes Gedicht, das der Öffentlichkeit präsentiert wird.
Ich halte es aber diesbezüglich mit Eva Strittmatter, die einmal sagte, man könne nicht jedermanns Dichter sein. „Menschen, die meine Gedichte gern haben, sind wahrscheinlich von ähnlicher Wesensart wie ich, (...) sie empfangen auf der Frequenz, auf der ich sende“.
Nebenbei gesagt, würde es mich interessieren, wie du andere Gedichte von mir einschätzt.
Man kann das Rad nicht neu erfinden, es ist eigentlich alles schon geschrieben in der Welt. Ich drücke eben aus, was ich fühle, was ich sehe und denke, und das gelingt mir halt manchmal besser, mal schlechter, aber es ist meine Sichtweise.
Auch damit magst du Recht haben, durch die Verknüpfung mit dem viel gescholtenen „blautönt“ bekommt es allerdings schon einen zumindest ungewöhnlichen Kontext, der es aus dem Allgemeinen heraushebt. So zumindest auch eine Meinung, anderer Leser ...
Das ist zunächst mal im wörtlichen Sinne gebraucht – es handelt sich ja um eine Begegnung in einer ganz bestimmten Situation und Örtlichkeit. Ob der Leser darüber hinaus eine „sprichwörtliche“ Bedeutung herauslesen mag oder nicht, bleibt ihm allein überlassen. Der Text gibt da nichts Konkretes an die Hand.
Auch hier: das mag für dich nichtssagend sein. Ich finde, das ist ein faszinierendes Wort und im Zusammenhang mit Regen allemal.
Das verstehe ich nicht. Du meinst wohl, die Blicke, die Kreise malen ... oder?
Damit bleibt das Gedicht jedenfalls im gewählten Bild des Tanzes, bei dem man sich ja darüber hinaus auch die Hände reicht ... der Schritt zum „fingerverflochten“ ist da nicht zu weit hergeholt, finde ich, auch ohne das „zum Abschied“, das eine zusätzliche Lesart impliziert.
In Bezug zum „blautönt“, nehme ich mal an.
Ich habe jetzt darüber noch lange nachgedacht, habe versucht herauszufinden, warum es mir – jenseits des spontanen Einfalls, wie ich weiter oben schrieb – gefällt und warum ich daran festhalte.
Meiner Meinung nach leistet es mehr, als wenn ich diese beiden Wörter konventionell auseinander geschrieben hätte.
Es ändert vor allem die Betonung, ich will nicht so sehr das „tönt“ betont haben, sondern eben mehr das „blau“ – ein weiteres, „verruchtes“ und belastetes Wort der deutschen Lyrik, ja, ich weiß.
Außerdem steht dieses Wort am Anfang des Textes – am Ende steht das nicht minder ungewöhnliche „fingerverflochten“. Diese beiden Wörter bilden in ihrer Form eine Art Rahmen, sie heben sich ab vom restlichen Vokabular des Textes. Selbst von der grammatischen Form beider Wörter läßt sich Inhaltsrelevantes ableiten ... aber ok, ich hör schon auf.
Das stimmt, ich würde nur dann ändern, wenn ich Alternativvorschläge tatsächlich als solche erkennen würde, was hier zumindest nicht der Fall ist. Nur weil es vielleicht „seltsam“ oder „ungebräuchlich“ ist, das ist mir zu wenig, um eine Änderung vorzunehmen.
Liebe Grüße,
scarlett
Albert hat geschrieben:das ist für mich ein ziemlich schwaches Gedicht.
Nun ja, mit dieser, deiner Einschätzung muss ich wohl leben – auch wenn ich damit nicht ganz konform gehe. Es ist zumindest nicht schwächer als so manch anderes Gedicht, das der Öffentlichkeit präsentiert wird.
Ich halte es aber diesbezüglich mit Eva Strittmatter, die einmal sagte, man könne nicht jedermanns Dichter sein. „Menschen, die meine Gedichte gern haben, sind wahrscheinlich von ähnlicher Wesensart wie ich, (...) sie empfangen auf der Frequenz, auf der ich sende“.
Nebenbei gesagt, würde es mich interessieren, wie du andere Gedichte von mir einschätzt.
Albert hat geschrieben:Die "Begegnung" wird auf wenig interessante Weise charakterisiert, über oftgehörte Phrasen kommt der Text kaum hinaus
Man kann das Rad nicht neu erfinden, es ist eigentlich alles schon geschrieben in der Welt. Ich drücke eben aus, was ich fühle, was ich sehe und denke, und das gelingt mir halt manchmal besser, mal schlechter, aber es ist meine Sichtweise.
Albert hat geschrieben:(ich denke hier an das "Ungesagte", das schon ziemlich oft zum Generieren der Atmosphäre herhalten musste;
Auch damit magst du Recht haben, durch die Verknüpfung mit dem viel gescholtenen „blautönt“ bekommt es allerdings schon einen zumindest ungewöhnlichen Kontext, der es aus dem Allgemeinen heraushebt. So zumindest auch eine Meinung, anderer Leser ...
Albert hat geschrieben:das sprichwörtliche und leider genauso benutzte "glatte Parkett";
Das ist zunächst mal im wörtlichen Sinne gebraucht – es handelt sich ja um eine Begegnung in einer ganz bestimmten Situation und Örtlichkeit. Ob der Leser darüber hinaus eine „sprichwörtliche“ Bedeutung herauslesen mag oder nicht, bleibt ihm allein überlassen. Der Text gibt da nichts Konkretes an die Hand.
Albert hat geschrieben:das nichtssagende "unentschlossen"
Auch hier: das mag für dich nichtssagend sein. Ich finde, das ist ein faszinierendes Wort und im Zusammenhang mit Regen allemal.
Albert hat geschrieben:und schließlich die skurrile Augenbewegung am Ende)
Das verstehe ich nicht. Du meinst wohl, die Blicke, die Kreise malen ... oder?
Damit bleibt das Gedicht jedenfalls im gewählten Bild des Tanzes, bei dem man sich ja darüber hinaus auch die Hände reicht ... der Schritt zum „fingerverflochten“ ist da nicht zu weit hergeholt, finde ich, auch ohne das „zum Abschied“, das eine zusätzliche Lesart impliziert.
Albert hat geschrieben:Außerdem merke ich an, dass Annette/Perry und Max mit ihrer Kritik meiner Meinung nach völlig recht haben;
In Bezug zum „blautönt“, nehme ich mal an.
Ich habe jetzt darüber noch lange nachgedacht, habe versucht herauszufinden, warum es mir – jenseits des spontanen Einfalls, wie ich weiter oben schrieb – gefällt und warum ich daran festhalte.
Meiner Meinung nach leistet es mehr, als wenn ich diese beiden Wörter konventionell auseinander geschrieben hätte.
Es ändert vor allem die Betonung, ich will nicht so sehr das „tönt“ betont haben, sondern eben mehr das „blau“ – ein weiteres, „verruchtes“ und belastetes Wort der deutschen Lyrik, ja, ich weiß.
Außerdem steht dieses Wort am Anfang des Textes – am Ende steht das nicht minder ungewöhnliche „fingerverflochten“. Diese beiden Wörter bilden in ihrer Form eine Art Rahmen, sie heben sich ab vom restlichen Vokabular des Textes. Selbst von der grammatischen Form beider Wörter läßt sich Inhaltsrelevantes ableiten ... aber ok, ich hör schon auf.
Albert hat geschrieben:ich habe allerdings auch verstanden, dass du nicht gewillt bist, dies zu ändern.
Das stimmt, ich würde nur dann ändern, wenn ich Alternativvorschläge tatsächlich als solche erkennen würde, was hier zumindest nicht der Fall ist. Nur weil es vielleicht „seltsam“ oder „ungebräuchlich“ ist, das ist mir zu wenig, um eine Änderung vorzunehmen.
Liebe Grüße,
scarlett
Scarlett, ich möchte die Beobachtung von Max nochmal unterstreichen, dass die letzten drei Verse etwas verwirrend sind. Deshalb hatte ich "fingerverflochten" auch nicht auf den Abschied, bzw. beide Personen im Miteinander bezogen, sondern eigentlich nur auf das Du - und kam auf die in Verlegenheit gerungenen Hände.
Aufgrund dieser Hürde finde ich "fingerverflochten" an der Position als letztes Wort noch immer kritisch.
Zum Motiv des Tanzes: Wenn es sich um eine Begegnung beim Tanz handelt, müsste das Thema auch nach der dritten Zeile nochmal auftauchen, es bleibt für mich etwas in der Luft hängen, der Text wird für mich nicht rund.
Gruß - Annette
Aufgrund dieser Hürde finde ich "fingerverflochten" an der Position als letztes Wort noch immer kritisch.
Zum Motiv des Tanzes: Wenn es sich um eine Begegnung beim Tanz handelt, müsste das Thema auch nach der dritten Zeile nochmal auftauchen, es bleibt für mich etwas in der Luft hängen, der Text wird für mich nicht rund.
Gruß - Annette
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