an die wand gepresst

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Niko

Beitragvon Niko » 22.06.2008, 10:58


an die wand gepresst


augenhöhlen
und mundhöhlen verkriechen mich
in die höhle des löwen
Zuletzt geändert von Mucki am 11.02.2010, 22:56, insgesamt 2-mal geändert.
Grund: nach Absprache mit Niko Text wieder eingesetzt

Trixie

Beitragvon Trixie » 26.06.2008, 20:35

hallo niko!

ist verkriechen nicht reflexiv, also nur auf sich selbst bezüglich? oder hab ich was nicht verstanden??
das wortspiel zieht jedenfalls bei mir nicht.
zu viele höhlen, die überhaupt nicht zusammen passen für mich :hide: .
augenhöhle=meistens in texten verwendet als etwas trauriges, tristes, leere wiederspiegelndes. wie "die augen lagen tief in ihren höhlen" oder so. klassischerweise. ansonsten sind augenhöhlen das, worin sich der augapfel befindet. gut, vielleicht bin ich zu rational. oder der begriff ist mittlerweile zu gesättigt, um ihn neu zu definieren.
dann mundhöhle. die ist für mich rein "medizinisch" - da kann ich gar nichts damit assoziieren. evtl. kommt müdigkeit auf, im zusammenhang mit augenhöhlen und mundhöhle: gähnen und augen, die tief in den höhlen liegen. aber dann das reflexive verb "sich verkriechen" und dann auch noch die höhle des löwen?? die höhle des löwen ist etwas, in das man nicht hinein will, weil es gefahr bedeutet. ok, das passt schonmal nicht zur müdigkeit. und verkriechen ... tut man sich vermutlich auch nicht, wenn man müde ist :12: .

hmmmm....
nein, das sagt mir alles irgendwie nichts. wirkt nicht, kommt nicht an. aber vielleicht steh ich einfach auf ein paar schläuchen :-) ?

liebe grüße
trixie

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Thomas Milser
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Beitragvon Thomas Milser » 27.06.2008, 09:15

... eindeutig zu viel Höhlen, Niko.

Wortspielerei ja, Lyrik nein.

Tom
Menschheit, Du hattest von Anfang an nicht das Zeug dazu... (Charles Bukowski)

Ramona_L

Beitragvon Ramona_L » 07.07.2008, 22:50

augen und mund
verkriechen mich
in die höhle des löwen

:pfeifen:

... gut, ein Paar Höhlen weniger, ob's jetzt Lyrik sein kann?

Mir gefällt, dass das MICH sich verkriechen lässt.


Schöne Grüße,
Ramona
:smile:

Hakuin

Beitragvon Hakuin » 09.07.2008, 09:58

niko,

du bist kurz davor gefressen zu werden,
sofern ich den text SO verstehe.

begibst dich ja nicht freiwillig dorthin.

was die drei höhlen angeht bin ich noch unsicher...

salve
hakuin

DonKju

Beitragvon DonKju » 12.07.2008, 16:10

hallo niko,

ein sehr eigenwilliger text bis hin zum aufbau; die intention verschliesst sich mir leider und, um einen begriff von hakuin auszuleihen, ist er zu 'metaphernschwanger' - aber das verkrochen werden in die höhle des löwen, das finde ich interessant ...

samstagsgruß von bilbo

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 27.07.2008, 21:10

Lieber Niko,

ich denke auch, dass hier zuviele "Höhlen" vorkommen - zumindest kann ich kein Konzept erkennen oder keine Wirkung ausmachen, warum du den Text so komponiert hast - kannst du dazu etwas sagen?

liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.

Max

Beitragvon Max » 28.07.2008, 13:08

Lieber Niko,

ich schäzte Deine experimentelle Ader in diesem Text, allerdings geht mir dabei jegliche Aussage verloren, as schade ist.

Liebe Grüße
Max


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