ich hab ein gebrechen;
gestern sagte meine nachbarin zu mir
hey alter dicker mann
geh mal weg mit deinem sandstock
ich ging zu den flüssen
manchmal verstanden die mich
ich mochte es so zu liegen
und nichts zu denken
wenn ich denke kommt lauter
krankes zeugs raus
ich denke dann
wer wird den titel holen
oder wann lerne ich mal wieder eine frau kennen
die mir das zigarettendrehen beibringt
so eine frau fand ich einmal
sie hatte ihre geldbörse verloren
und ich hatte sie eingesteckt
sie hatte einen fuchs im haar
und wusste dass ich schwindelte
wir kauften dosenbier und
tranken es am fluß
sie sagte
es stinkt mir immer nur mit lügnern zusammen zu sein
du bist anders sagte sie
wir waren ganz schön besoffen
wir sahen windmühlen wo es nach gefrorenen kaffeetassen roch
aber ich schmolz darnieder wenn sie mir sagte
vielleicht zieh ich mich für dich aus
aber ich war damals schon dick
ich hätte sie wahrscheinlich gar nicht gesehn
Ich bin krank
hey estragon,
ganz geil:
nicht so gefallen hat der tragikwitz in den letzten beiden zeilen; das ist irgendwie ein schluss, der keiner ist- entschuldige, das glaub ich dem LI nicht, da kommt eine neue seite, die sich vorher nicht gezeigt hatte, dieses selbstironische... bis zu dieser bemerkung war das LI eher vagaboundierend romantisch veranlagt, die letzte aussage wirkt dann ein wenig wie eine pointe, die dann doch nicht genug knallt, um eine zu sein. ich glaube, aber, das gedicht ist viel zu schade, um auf eine pointe rauszulaufen... vllt einfach davor schon gesalzener schreiben? dann wirkt es nicht zu plötzlich, wenn du verstehst.
und den titel finde ich jetzt auch nicht so. wieso nicht "alter dicker mann"
da gibts keine sichtbare krankheit (außer er leidet an fettsucht - oder du meinst das vermissen ist krankhaft, aber das merkt man auch ohne erklärenden titel...und das ist eher human als krank, ich weiß ja nicht)
sehr gern gelesen!
ganz geil:
oder wann lerne ich mal wieder eine frau kennen
die mir das zigarettendrehen beibringt
nicht so gefallen hat der tragikwitz in den letzten beiden zeilen; das ist irgendwie ein schluss, der keiner ist- entschuldige, das glaub ich dem LI nicht, da kommt eine neue seite, die sich vorher nicht gezeigt hatte, dieses selbstironische... bis zu dieser bemerkung war das LI eher vagaboundierend romantisch veranlagt, die letzte aussage wirkt dann ein wenig wie eine pointe, die dann doch nicht genug knallt, um eine zu sein. ich glaube, aber, das gedicht ist viel zu schade, um auf eine pointe rauszulaufen... vllt einfach davor schon gesalzener schreiben? dann wirkt es nicht zu plötzlich, wenn du verstehst.
und den titel finde ich jetzt auch nicht so. wieso nicht "alter dicker mann"
da gibts keine sichtbare krankheit (außer er leidet an fettsucht - oder du meinst das vermissen ist krankhaft, aber das merkt man auch ohne erklärenden titel...und das ist eher human als krank, ich weiß ja nicht)
sehr gern gelesen!
Estragon, herrlich dein Gedicht. Bis auf die 1. Zeile habe ich bis auf klitzekleine Kleinigkeiten, um die es nicht lohnt, nichts anzumerken. In der 1. Zeile wird es zu redselig mit "das kann man gar nicht ausdrücken", würde ich streichen. Die letzten beiden Zeilen haben absolut nichts Selbstmitleidiges, sondern schönste Selbstironie, und das gefällt mir absolut, ein schöner Schluss, so herrlich beiläufig. Vielleicht doch noch eine Anmerkung: "Ich ging zu den Flüssen" kommt ein bisschen zu tiefgängig rüber. Vielleicht findest du da noch was Leichteres.
Liebe Grüße, Caty
Liebe Grüße, Caty
Wer ist online?
Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 14 Gäste