Ein alter Reisepass

Bereich für Erzähl- und Sachprosa, also etwa Kurzgeschichten, Erzählungen, Romankapitel, Essays, Kritiken, Artikel, Glossen, Kolumnen, Satiren, Phantastisches oder Fabeln
scarlett

Beitragvon scarlett » 24.06.2008, 23:04

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Zuletzt geändert von scarlett am 27.10.2009, 20:45, insgesamt 4-mal geändert.

Mucki
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Beitragvon Mucki » 25.06.2008, 01:06

Liebe Monika,

erster Eindruck:
wunderbar und ansprechend geschrieben. Du ziehst mich als Leser total in die Geschichte hinein, ich fühle und sehe, was LI fühlt und sieht. Klasse!

Eine Anmerkung, weil mir das sofort auffiel:
Der letzte Absatz springt völlig raus. Ich würde die darin enthaltene Aussage in der Geschichte verweben, nicht als "Erklärung" hintenan stellen.

Sehr gern gelesen!
Saludos
Mucki

Sneaky

Beitragvon Sneaky » 25.06.2008, 13:00

Hallo scarlett

ein guter Text, dem ich gern gefolgt bin.

Die ersten beiden Absätze sind sehr dicht, das wirkt wie ein heftiger Sog.

Die beiden nachfolgenden Absätze "Ich höre mich immer noch schreien..." und "Seit wann verwendete Mutter..." haben Längen, nicht dass der Inhalt entbehrlich wäre, aber ich frage mich, ob du das dichter setzen kannst, um das starke Gefühl, mit dem du beginnst, nicht zu verwässern.

Danach ist das Tempo und die Dichte wieder da. Das würde ich mir auch im Mittelteil wünschen.

Die Stelle "Selbst in Gold nicht aufzuwiegen bleibt allerdings das lebenslange Gefühl, wie eine Ware verscherbelt worden zu sein" ist mein Highlight.

Gruß

Sneaky

Trixie

Beitragvon Trixie » 26.06.2008, 20:19

Hallo scarlett!

Ich finde den Text gut, weil a.) man sofort weiß, durch die Überschrift, um was geht b.) die Aufmerksamkeit schon mit dem ersten Wort geschaffen wird und man neugierig wird, weil man nicht weiß, ob es jetzt eine positive Erinnerung sein wird oder nicht und worauf der Erzähler raus will! Spannend!! c.) das Geschehene ist erzählenswert, gerade für junge Leute oder diejenigen, die so etwas selbst nicht erlebt haben und in EU Zeiten ist sowieso Reisen das allereinfachste und wenn man dann auch noch ohne Probleme zwei Staatsbürgerschaften hat, kann man erst recht hin, wo man will. Dass räumliche Distanz so eine große Rolle spielen kann, das zeigst du hier eindringlich auf und es regt zum Nachdenken an über die eigene Rolle und Geschichte.

Den letzten Absatz finde ich überflüssig. Zu viel Erklärung. "Sie" ist der Leser ist gleich ich und ich möchte nicht wissen, was da noch folgt ;-). Das Obige reicht völlig aus.. Ohne den Absatz wäre der Text mehr als "gut", wie ich ihn oben genannt habe.

Ich bewundere deine wunderbare Erzählsprache.
Hat die Protag wirklich "metaphorisch" im Kopf gehabt, als sie telefoniert hat mir ihrer Mutter? Nicht eher sowas wie "verschlüsselt" oder "bildhaft" oder sowas? Da war ich anfangs noch etwas skeptisch...

Liebe Grüße
Trixie

scarlett

Beitragvon scarlett » 28.06.2008, 21:39

Ihr Lieben,

danke für eure Gedanken zu meinem Text. Hätte nicht gedacht, dass er doch so gut ankommt.

ich werde das Ende überarbeiten und auch über deine Vorschläge, sneaky, nachdenken. Dafür habe ich in den nächsten Wochen sicher Zeit -

Liebe Grüße an euch alle und macht es derweil gut,
scarlett/Monika


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