Im Souterrain
Wissen Sie, wie das ist, Tag für Tag nur Beine zu sehen. Selbst wenn ich mich strecke, erhasche ich sie maximal bis zum Knie. Die in langen Hosen nehme ich längst nicht mehr wahr, nur die wohlgeformten nackten bloßen schlagen mich in ihren Bann, mit ihrem Schwung, ihrer Eleganz, wie ein rhythmischer Tanz. Stundenlang sehe ich zu, wie sie vorüberschreiten, die Schenkel sich kokett schließen und wieder weiten. Inzwischen habe ich ein Lieblingspaar in Netzstrümpfen und hochhackigen Schuhen.
Wissen Sie, wie das ist, sich unsterblich in zwei Flamencobeine zu verlieben. Selbst nachts im Liegen noch den Kastagnettenklang ihrer Stöckel zu hören. Es ist, wie ein Leben lang nur ein Stück vom Himmel zu sehen.
("Wissen sie", nachträglich geändert in "Wissen Sie")
2. Fassung:
Im Souterrain
Wissen sie, wie das ist, Tag für Tag nur Beine zu sehen. Selbst wenn ich mich strecke, erhasche ich sie maximal bis zum Knie. Die in langen Hosen nehme ich längst nicht mehr wahr, nur die wohlgeformten nackten bloßen schlagen mich in ihren Bann, mit ihrem Schwung, ihrer Eleganz, wie ein irischer Stepptanz. Stundenlang sehe ich zu, wie sie vorüberschreiten, die Schenkel sich kokett schließen und wieder weiten. Inzwischen habe ich ein Lieblingspaar in Netzstrümpfen und hochhackigen Schuhen.
Wissen sie, wie das ist, sich unsterblich in zwei Flamencobeine zu verlieben. Selbst nachts im Liegen noch den Kastagnettenklang ihrer Stöckel zu hören. Es ist, wie ein Leben lang nur ein Stück vom Himmel zu sehen.
1. Fassung:
Im Souterrain
Wissen sie wie das ist, Tag für Tag nur Beine zu sehen. Selbst wenn ich mich strecke, erhasche ich sie maximal bis zum Knie. Die in den langen Hosen nehme ich längst nicht mehr wahr, nur die wohlgeformten nackten bloßen schlagen mich in ihren Bann, mit ihrem Schwung, ihrer Eleganz, wie bei einem irischen Stepptanz. Stundenlang sehe ich zu, wie sie schreiten, die Schenkel sich kokett schließen und wieder weiten. Inzwischen habe ich ein favorisiertes Paar mit Netzstrümpfen und Stilettos.
Wissen sie wie das ist, sich unsterblich in zwei Flamencobeine zu verlieben. Selbst nachts im Liegen noch den Kastagnettenklang ihrer Stöckel zu hören. Es ist, wie ein Leben lang nur ein Stück vom Himmel zu sehen.
Im Souterrain
Hallo Manfred,
der Text gefällt mir ; Vielleicht könnte man hier & da noch ein klein wenig verbessern, ich hab' meine Anregungen einfach mal so hingeschrieben :
"... Die in langen Hosen nehme ich längst nicht mehr wahr ... Stundenlang sehe ich zu, wie sie vorbeischreiten, die Schenkel sich kokett schließen und wieder weiten. Inzwischen habe ich ein sogar ein Lieblingspaar in Netzstrümpfen mit Stilettos.
Wissen sie wie das ist, sich unsterblich in zwei Flamencobeine zu verlieben. Selbst nachts im Liegen noch den Kastagnettenklang ihrer Pfennigabsätze zu hören. Es ist, wie ein Leben lang nur ein Stück vom Himmel zu sehen."
Abendgruß von Bilbo
P. S. Als erstes musste ich an eine Szene aus dem Film "Die neun Pforten" denken, wo auch Beine am Fenster von "Bernies Buchladen" eine Rolle spielen ...
der Text gefällt mir ; Vielleicht könnte man hier & da noch ein klein wenig verbessern, ich hab' meine Anregungen einfach mal so hingeschrieben :
"... Die in langen Hosen nehme ich längst nicht mehr wahr ... Stundenlang sehe ich zu, wie sie vorbeischreiten, die Schenkel sich kokett schließen und wieder weiten. Inzwischen habe ich ein sogar ein Lieblingspaar in Netzstrümpfen mit Stilettos.
Wissen sie wie das ist, sich unsterblich in zwei Flamencobeine zu verlieben. Selbst nachts im Liegen noch den Kastagnettenklang ihrer Pfennigabsätze zu hören. Es ist, wie ein Leben lang nur ein Stück vom Himmel zu sehen."
Abendgruß von Bilbo
P. S. Als erstes musste ich an eine Szene aus dem Film "Die neun Pforten" denken, wo auch Beine am Fenster von "Bernies Buchladen" eine Rolle spielen ...
- Thomas Milser
- Beiträge: 6069
- Registriert: 14.05.2006
- Geschlecht:
Moin Perry.
Die Idee (Perspektive von unten) finde ich ganz schön. 'Sie' in der Anrede würde ich groß schreiben, damit das klar als Anrede da steht, und nicht als Personalpronomen gelesen wird.
Aber Lyrik? Oder wieder Fließschreibtechnik?
Soll ich das mal in die Kurzprosa schieben?
Gruß,
Tom
Die Idee (Perspektive von unten) finde ich ganz schön. 'Sie' in der Anrede würde ich groß schreiben, damit das klar als Anrede da steht, und nicht als Personalpronomen gelesen wird.
Aber Lyrik? Oder wieder Fließschreibtechnik?
Soll ich das mal in die Kurzprosa schieben?
Gruß,
Tom
Menschheit, Du hattest von Anfang an nicht das Zeug dazu... (Charles Bukowski)
Hallo Bilbo,
danke für deine Anregungen. Die Neuformulierung des "favorisierten paares übernehme ich gerne, denn die hat mir auch nicht so Recht gefallen. Die Filmszene kenne ich zwar nicht, kann sie mir aber gut vorstellen.
LG
Manfred
Hallo Thomas,
Lyrik oder Prosa? ein weites Feld. Für mich ist es eindeutig Lyrik, nicht nur wegen der Binnenreime, sondern vor allem wegen der übertragenen Lesemöglichkeit als Metapher für die Enge und Unvollkommenheit eines Lebens.
LG
Manfred
PS: Sie kann man natürlich hier groß schreiben, da es aber eher allgemein und nicht persönlich gemeint ist, denke ich, tut es die Kleinschreibung auch und die Gefahr einer Verwechslung mit einem Personalpronomen sehe ich hier nicht.
danke für deine Anregungen. Die Neuformulierung des "favorisierten paares übernehme ich gerne, denn die hat mir auch nicht so Recht gefallen. Die Filmszene kenne ich zwar nicht, kann sie mir aber gut vorstellen.
LG
Manfred
Hallo Thomas,
Lyrik oder Prosa? ein weites Feld. Für mich ist es eindeutig Lyrik, nicht nur wegen der Binnenreime, sondern vor allem wegen der übertragenen Lesemöglichkeit als Metapher für die Enge und Unvollkommenheit eines Lebens.
LG
Manfred
PS: Sie kann man natürlich hier groß schreiben, da es aber eher allgemein und nicht persönlich gemeint ist, denke ich, tut es die Kleinschreibung auch und die Gefahr einer Verwechslung mit einem Personalpronomen sehe ich hier nicht.
- Thomas Milser
- Beiträge: 6069
- Registriert: 14.05.2006
- Geschlecht:
Hallo Perry,
'Sie' als Anrede existiert nicht in der Kleinschreibung, ob allgemein oder persönlich. Das darf nur das 'du (oder 'Du', je nachdem, wie nahe man sich steht)', weil es persönliche Beziehung voraussetzt, was man dem 'Sie' wohl nicht nachsagen kann (wie Du ja selbst sagst). Außer bei Netzer und Delling.
Ich jedenfalls habe mich nach sie (kleingeschrieben) gefragt: Wer jetzt?
Angesprochen fühle ich mich beim ersten Lesen nicht als Leser. Erst, wenn ich am Ende des Satzes zurückscrolle, und schlussfolgere, dass der Autor sicherlich die Anrede 'Sie' gemeint haben muss. Also mich jetzt.
Aber Du wirst das schon richtig machen ...
Übrigens: Duisburg ist für mich auch eindeutig Lyrik, nicht nur wegen der Binnenhäfen, sondern vor allem wegen der übertragenen Lesemöglichkeit als Metapher für die Enge und Unvollkommenheit eines Lebens ... :o)
Tom
'Sie' als Anrede existiert nicht in der Kleinschreibung, ob allgemein oder persönlich. Das darf nur das 'du (oder 'Du', je nachdem, wie nahe man sich steht)', weil es persönliche Beziehung voraussetzt, was man dem 'Sie' wohl nicht nachsagen kann (wie Du ja selbst sagst). Außer bei Netzer und Delling.
Ich jedenfalls habe mich nach sie (kleingeschrieben) gefragt: Wer jetzt?
Angesprochen fühle ich mich beim ersten Lesen nicht als Leser. Erst, wenn ich am Ende des Satzes zurückscrolle, und schlussfolgere, dass der Autor sicherlich die Anrede 'Sie' gemeint haben muss. Also mich jetzt.
Aber Du wirst das schon richtig machen ...
Übrigens: Duisburg ist für mich auch eindeutig Lyrik, nicht nur wegen der Binnenhäfen, sondern vor allem wegen der übertragenen Lesemöglichkeit als Metapher für die Enge und Unvollkommenheit eines Lebens ... :o)
Tom
Zuletzt geändert von Thomas Milser am 24.06.2008, 17:39, insgesamt 3-mal geändert.
Menschheit, Du hattest von Anfang an nicht das Zeug dazu... (Charles Bukowski)
Perry hat geschrieben:Für mich ist es eindeutig Lyrik, nicht nur wegen der Binnenreime, sondern vor allem wegen der übertragenen Lesemöglichkeit als Metapher für die Enge und Unvollkommenheit eines Lebens.
Wobei sich dann natürlich die Frage stellt, warum du den Text in diversen anderen Foren, die wir gemeinsam "bewohnen", in der Prosa-Abteilung eingestellt hast
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Meiner Meinung war das allerdings die richtige Entscheidung und deine Wahl hier im Salon die falsche: mehr als lyrische Spurenelemente weist der Text nicht auf.
Ferdigruß.
Schäumend enthüpfte die Woge den schöngeglätteten Tannen. (Homer/Voß)
- Thomas Milser
- Beiträge: 6069
- Registriert: 14.05.2006
- Geschlecht:
Wobei sich dann natürlich die Frage stellt, warum du den Text in diversen anderen Foren, die wir gemeinsam "bewohnen", in der Prosa-Abteilung eingestellt hast
Bingo!
Ich denke, Perry ist nicht ganz so gut im Kritisiert-Werden, und es scheint ihm leichter zu fallen, eine abschweifende Erläuterung zu erfinden, als zu sagen: "Könnte sein, dass ihr/du/sSie Recht habt."
Das muss man natürlich so akzeptieren.
Denn man kann ja nicht alles gut können, nöch? Wir Literaten haben ja bekanntlich alle so unsere Schwächen ... Aber solange die Textarbeit nicht darunter leidet, ist's doch schnuppe ...
Tom
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Bingo!
Ich denke, Perry ist nicht ganz so gut im Kritisiert-Werden, und es scheint ihm leichter zu fallen, eine abschweifende Erläuterung zu erfinden, als zu sagen: "Könnte sein, dass ihr/du/sSie Recht habt."
Das muss man natürlich so akzeptieren.
Denn man kann ja nicht alles gut können, nöch? Wir Literaten haben ja bekanntlich alle so unsere Schwächen ... Aber solange die Textarbeit nicht darunter leidet, ist's doch schnuppe ...
Tom
Menschheit, Du hattest von Anfang an nicht das Zeug dazu... (Charles Bukowski)
Lieber Manfred, Tom, ferdi, alle,
ich habe mir die "isses Lyrik"-Frage auch gestellt, als ich den Text zum errsten Mal gesehen habe und war auch geneigt fröhlich "Nö" zu antworten.
Umgekehrt ist es ja eigentlich wurscht, wenn der Autor denke, es ist Lyrik, dann ist es halt Lyrik (ich habe vor einiger Zeit, eine Definition von "was ist ein literarischer Text" gelesen, nach der es sehr schweirig ist, einen nicht-literarischen Text zu finden, waarum wollen wir dann mit den Unterkategorien knauserig sein). Die Frage sollte vielmehr heißen: Taugt der Text etwas? Trägt er? Und ich finde er trägt, wenn ich Manfred mit Manfred vergleiche, was vielleicht statthaft ist, so halte ich den Text für einen der stärksten derer, die ic h von Dir kenne, Manfred. Schwierigkeiten habe ich lediglich mit dem letzten Satz, weil bei mir das ähnliche
It all began the day I found..
That from my window I could only see
A piece of sky.
aus einem Song von Barbara Streusand für mich alles überdeckt.
Liebe Grüße
Max
ich habe mir die "isses Lyrik"-Frage auch gestellt, als ich den Text zum errsten Mal gesehen habe und war auch geneigt fröhlich "Nö" zu antworten.
Umgekehrt ist es ja eigentlich wurscht, wenn der Autor denke, es ist Lyrik, dann ist es halt Lyrik (ich habe vor einiger Zeit, eine Definition von "was ist ein literarischer Text" gelesen, nach der es sehr schweirig ist, einen nicht-literarischen Text zu finden, waarum wollen wir dann mit den Unterkategorien knauserig sein). Die Frage sollte vielmehr heißen: Taugt der Text etwas? Trägt er? Und ich finde er trägt, wenn ich Manfred mit Manfred vergleiche, was vielleicht statthaft ist, so halte ich den Text für einen der stärksten derer, die ic h von Dir kenne, Manfred. Schwierigkeiten habe ich lediglich mit dem letzten Satz, weil bei mir das ähnliche
It all began the day I found..
That from my window I could only see
A piece of sky.
aus einem Song von Barbara Streusand für mich alles überdeckt.
Liebe Grüße
Max
Hallo Ferdi,
in den angesprochenen Foren habe ich diesbezüglich schon schlechte Erfahrungen gemacht und füge mich deshalb.
Schade, dass du sonst nichts beitragen konntest.
LG
Manfred
Hallo Tom,
ich sehe du beginnst schon wieder in alte Untugenden zurückzufallen, deshalb nur soviel. Für so knifflige Fragen wie das Sie beschäftige ich im Druckfall einen Lektor, der wird schließlich dafür bezahlt.
LG
Manfred
Hallo Max,
freut mich, dass dir der Text gefällt. Ja, in letzter Zeit habe ich wieder meine Liebe zur Prosalyrik entdeckt.
Danke für deine Einschätzung und LG
Manfred
PS:
Ich mag Barbara Streisand ebenfalls, aber diese Ähnlichkeit ist wirklich reiner Zufall. Wie du weißt arbeite ich gerne mit Songtexten, stehe aber dann auch dazu.
in den angesprochenen Foren habe ich diesbezüglich schon schlechte Erfahrungen gemacht und füge mich deshalb.
Schade, dass du sonst nichts beitragen konntest.
LG
Manfred
Hallo Tom,
ich sehe du beginnst schon wieder in alte Untugenden zurückzufallen, deshalb nur soviel. Für so knifflige Fragen wie das Sie beschäftige ich im Druckfall einen Lektor, der wird schließlich dafür bezahlt.
LG
Manfred
Hallo Max,
freut mich, dass dir der Text gefällt. Ja, in letzter Zeit habe ich wieder meine Liebe zur Prosalyrik entdeckt.
Danke für deine Einschätzung und LG
Manfred
PS:
Ich mag Barbara Streisand ebenfalls, aber diese Ähnlichkeit ist wirklich reiner Zufall. Wie du weißt arbeite ich gerne mit Songtexten, stehe aber dann auch dazu.
Lieber Manfred,
ich habe mich ehrlich gesagt, auch schon gewundert, warum Du das unter Lyrik einstellst. Ebenso, warum Du gerade das "Sie" kleinschreibst, wo Du doch sonst beides verwendest, Groß-und Kleinschreibung. Ich hätte so einen Text eher unter lyrische Prosa eingeordnet, weil für mein Empfinden der Prosa-Anteil überwiegt.
Ich finde das Bild nicht so neu, ich habe es schon öfter gelesen, meine ich. Mühe macht mir außerdem das doppelte "Tanzbild", weil ich irischen Stepptanz und Flamenco schlichtweg überhaupt nicht zusammen denken kann.
Ich stelle mir unter irischem Stepptanz auch eher etwas Robustes denn Elegantes vor. So kann ich zu diesem Text wenig Zugang finden.
Liebe Grüße
leonie
ich habe mich ehrlich gesagt, auch schon gewundert, warum Du das unter Lyrik einstellst. Ebenso, warum Du gerade das "Sie" kleinschreibst, wo Du doch sonst beides verwendest, Groß-und Kleinschreibung. Ich hätte so einen Text eher unter lyrische Prosa eingeordnet, weil für mein Empfinden der Prosa-Anteil überwiegt.
Ich finde das Bild nicht so neu, ich habe es schon öfter gelesen, meine ich. Mühe macht mir außerdem das doppelte "Tanzbild", weil ich irischen Stepptanz und Flamenco schlichtweg überhaupt nicht zusammen denken kann.
Ich stelle mir unter irischem Stepptanz auch eher etwas Robustes denn Elegantes vor. So kann ich zu diesem Text wenig Zugang finden.
Liebe Grüße
leonie
Hallo leonie,
schade, dass du keinen Zugang zur übertragenen Ebene gefunden hast. Von der reinen Bildsprache ausgehend kann ich deine Reaktion durchaus verstehen. Danke für den Hinweis auf die beiden unterschiedlichen Tanzbilder, da lässt sich sicher noch etwas angleichen.
LG
Manfred
PS: Mit lyrischer Prosa liegst du ja nicht weit neben meiner Intention, mit dem Unterschied, dass der Text eben doch eine übertragene Lesart aufweist und für mich damit zur Prosalyrik wird.
schade, dass du keinen Zugang zur übertragenen Ebene gefunden hast. Von der reinen Bildsprache ausgehend kann ich deine Reaktion durchaus verstehen. Danke für den Hinweis auf die beiden unterschiedlichen Tanzbilder, da lässt sich sicher noch etwas angleichen.
LG
Manfred
PS: Mit lyrischer Prosa liegst du ja nicht weit neben meiner Intention, mit dem Unterschied, dass der Text eben doch eine übertragene Lesart aufweist und für mich damit zur Prosalyrik wird.
Lieber Perry,
zunächst vermeintlich Konstruktiveres: Ich denke, du schießt deinem Text ins tanzende Knie, wenn du "rhythmischer Tanz" schreibst statt "Stepptanz". Tänze haben es trotz meiner bescheidenen Erfahrung so an sich, dass sie grundsätzlich erstmal rhythmisch sind; durch die Tautologie werde ich vor allem auf den Rhythmus der Wörter gelenkt, der jetzt den Binnenreim zum Kitsch macht.
"ihrer Eleganz, wie ein irischer Stepptanz" klingt für mich deutlich freier, lässt den Reim nur so mitschwingen und trägt im besten Fall zu einer gewissen klanglichen Qualität bei; "ihrer Eleganz, wie ein rhytmischer Tanz" wirkt durch die fehlende Silbe metrisch und wie ein billiges Gedicht; hinzu kommt, wie gesagt, die unschöne Dopplung Rhythmus-Tanz, die das ganze noch unbeholfener macht.
Andererseits hat leonie völlig Recht und ich würde nach anderen Tänzen Ausschau halten.
Kritisch zweierlei: Erstens verstehe ich an dem Text überhaupt nichts, was über ihn hinaus geht - da sind ja alle Vergleiche schon ausgeschrieben! "Wissen Sie, wie das ist? das ist so und so" - erscheint mir persönlich (ohne Weiteres) keine erfolgversprechende Struktur für einen künstlerisch anspruchsvollen Text. Ich würde vielleicht den letzten Satz weglassen und die Bilder des Textes anders einführen. (Ich sage nochmal dazu, dass ich hier sehr wenig zu verstehen scheine)
Zweitens, formal: Natürlich ist der Text Prosa, wenn du schonmal eine Fabel gelesen hast, wirst du wissen, dass das "Aufweisen einer übertragenen Lesart" weder einen Unterschied zwischen Prosa und Lyrik, noch zwischen lyrischer Prosa und Prosalyrik, noch zwischen lyrisch-prosaischer Prosalyrik und prosaisch-lyrischer Lyrikprosa konstituiert. Gleiches gilt für die Binnenreime, dieser Satz hat, ganz platt, z.B. auch einen
Naja, und das mit dem "Sie" findet dein Lektor vielleicht knifflig, aber der will ja auch schließlich gut bezahlt sein...
Besten Gruß,
Albert
zunächst vermeintlich Konstruktiveres: Ich denke, du schießt deinem Text ins tanzende Knie, wenn du "rhythmischer Tanz" schreibst statt "Stepptanz". Tänze haben es trotz meiner bescheidenen Erfahrung so an sich, dass sie grundsätzlich erstmal rhythmisch sind; durch die Tautologie werde ich vor allem auf den Rhythmus der Wörter gelenkt, der jetzt den Binnenreim zum Kitsch macht.
"ihrer Eleganz, wie ein irischer Stepptanz" klingt für mich deutlich freier, lässt den Reim nur so mitschwingen und trägt im besten Fall zu einer gewissen klanglichen Qualität bei; "ihrer Eleganz, wie ein rhytmischer Tanz" wirkt durch die fehlende Silbe metrisch und wie ein billiges Gedicht; hinzu kommt, wie gesagt, die unschöne Dopplung Rhythmus-Tanz, die das ganze noch unbeholfener macht.
Andererseits hat leonie völlig Recht und ich würde nach anderen Tänzen Ausschau halten.
Kritisch zweierlei: Erstens verstehe ich an dem Text überhaupt nichts, was über ihn hinaus geht - da sind ja alle Vergleiche schon ausgeschrieben! "Wissen Sie, wie das ist? das ist so und so" - erscheint mir persönlich (ohne Weiteres) keine erfolgversprechende Struktur für einen künstlerisch anspruchsvollen Text. Ich würde vielleicht den letzten Satz weglassen und die Bilder des Textes anders einführen. (Ich sage nochmal dazu, dass ich hier sehr wenig zu verstehen scheine)
Zweitens, formal: Natürlich ist der Text Prosa, wenn du schonmal eine Fabel gelesen hast, wirst du wissen, dass das "Aufweisen einer übertragenen Lesart" weder einen Unterschied zwischen Prosa und Lyrik, noch zwischen lyrischer Prosa und Prosalyrik, noch zwischen lyrisch-prosaischer Prosalyrik und prosaisch-lyrischer Lyrikprosa konstituiert. Gleiches gilt für die Binnenreime, dieser Satz hat, ganz platt, z.B. auch einen

Naja, und das mit dem "Sie" findet dein Lektor vielleicht knifflig, aber der will ja auch schließlich gut bezahlt sein...
Besten Gruß,
Albert
- Thomas Milser
- Beiträge: 6069
- Registriert: 14.05.2006
- Geschlecht:
Perry hat geschrieben:Für so knifflige Fragen wie das Sie beschäftige ich im Druckfall einen Lektor, der wird schließlich dafür bezahlt.
Hallo Perry, wenn das für dich ein 'Rückfall in alte Untugenden' ist, dass ich (und andere Saloner) dir solche unkniffeligen weil eindeutige Dinge auch für den Nichtdruckfall umsonst aufzeige,
dann ist meines Bleibens unter deinen Texten wohl nicht länger.
Gruß an den Lektor,
Tom.
Menschheit, Du hattest von Anfang an nicht das Zeug dazu... (Charles Bukowski)
Hallo Thomas,
nun reite nicht immer auf dem Sie herum und rede dich nicht auf andere heraus. Ich denke, du weist sehr genau was ich meinte:
"Ich denke, Perry ist nicht ganz so gut im Kritisiert-Werden, und es scheint ihm leichter zu fallen, eine abschweifende Erläuterung zu erfinden, als zu sagen: "Könnte sein, dass ihr/du/sSie Recht habt."
Solche Spitzfindigkeiten solltest du unterlassen, denn sie tragen nichts zur Textarbeit bei.
LG
Manfred
Hallo Albert,
ja das Tänzerische muss sich wohl noch etwas "eintanzen" bis es passt. Was deine Einschätzungen wie "Billiges Gedicht" und keine übertragene Ebene anbelangt, sind und bleiben wir wohl anderer Meinung.
Was die Prosa-Lyrik-Diskussion anbelangt, orientiere ich mich an neueren Autoren und lasse Fabeln in ihrem Reich.
LG
Manfred
nun reite nicht immer auf dem Sie herum und rede dich nicht auf andere heraus. Ich denke, du weist sehr genau was ich meinte:
"Ich denke, Perry ist nicht ganz so gut im Kritisiert-Werden, und es scheint ihm leichter zu fallen, eine abschweifende Erläuterung zu erfinden, als zu sagen: "Könnte sein, dass ihr/du/sSie Recht habt."
Solche Spitzfindigkeiten solltest du unterlassen, denn sie tragen nichts zur Textarbeit bei.
LG
Manfred
Hallo Albert,
ja das Tänzerische muss sich wohl noch etwas "eintanzen" bis es passt. Was deine Einschätzungen wie "Billiges Gedicht" und keine übertragene Ebene anbelangt, sind und bleiben wir wohl anderer Meinung.
Was die Prosa-Lyrik-Diskussion anbelangt, orientiere ich mich an neueren Autoren und lasse Fabeln in ihrem Reich.
LG
Manfred
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