Kampf der Zauberer

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Elsa
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Beitragvon Elsa » 17.06.2008, 10:03

Kampf der Zauberer

Nahe dem Götterberg Olymp rief Gavros die dienstbaren Geister in der Halle seines Palastes zusammen und gab letzte Anweisungen: „ Morgen beginnt der Wettstreit um das größte Zauberkunststück des Jahres. Die Magier aus aller Welt haben sich bereits auf die Reise begeben. Wie ihr ja schon im letzten Jahr miterleben konntet, ist die Zunft der Zauberer zum reinen Konkurrenzkampf verkommen. Nichts mehr von Austausch, gegenseitiger Hilfestellung und Freundschaft ist unter den Herrschaften zu finden, im Gegenteil, das Berufsethos geht vor die Hunde. Ich möchte euch ersuchen, auch diesmal durchzuhalten und mir tapfer beizustehen, falls sich zwei in die Haare kriegen. Ihr wisst ja, ich habe große Hoffnung, dass der morgige Tag anders enden wird als üblich.“ Damit ging er und putzte den goldenen Pokal ein letztes Mal – keiner sonst durfte ihn berühren. Gedankenverloren rückte er die geschliffene Diamantkugel zurecht, die die Trophäe schmückte.
„Möge der Beste gewinnen“, murmelte Gavros.

Jeder der Anwesenden hätte so einen Pokal mit einem Fingerschnippen selbst herstellen können, doch es ging nicht um den materiellen Wert. Den Besten der Zunft anzugehören, war eine große Auszeichnung.

Schon beim Empfangsbuffet, das Gravros traditionell vor den Darbietungen der Kunststücke den Gästen anbot, ging es los mit Neid und Missgunst. Die ehrenwerten Magier stritten um die angerichteten Leckerbissen, prahlten mit ihren neuesten Zaubereien und warfen sich gegenseitig: „Stümper, Nichtskönner, Scharlatan“ an den Kopf. Ihre Mienen verzerrten sich dabei zu bösen Fratzen, was die Bediensten schaudern ließ. Dabei schlangen sie die Speisen hinunter und vergaßen vor lauter Streitlust, sich daran zu delektieren. Tscharassa aus dem Outback verstieg sich sogar dazu, dem Magier von Mecklenburg-Vorpommern einen verzauberten Wackelpudding über den Kopf zu stülpen, sodass jener um ein Haar erstickt wäre. Gavros eilte zur Hilfe und drohte Tscharassa mit Ausschluss vom Wettbewerb. Daraufhin entfernte dieser murrend den grünen Schleim.

Im Prunksaal des Palastes erklang der Gong. Die Zauberer kämpften um die guten Plätze, die Verlierer verzogen sich knurrend in die hinteren Reihen. Endlich saßen alle auf brokatbezogenen Stühlen und starrten auf die Bühne.

Monsieur Chaparelle aus Avignon machte den Anfang. Vor ihm lagen Steine in verschiedenen Größen.
„Beachten Sie den Gesteinshaufen.“ Er nahm einen der Brocken und ließ ihn im Publikum durch die Reihen gehen. Das Kollegium beklopfte, beroch, begutachtete ihn. Zuletzt landete er in Gavros’ Händen, der bestätigte, dass es sich um einen ganz gewöhnlichen Granit handelte.
„Wie die anderen auch“, sagte Chaparelle und legte ihn wieder auf den Haufen. „Ich werde ihnen Leben einhauchen.“
Beifälliges Gemurmel erklang rundum.
Der Zauberer krümmte seine Finger über dem Geröll und flüsterte geheimnisvoll ein paar Worte. Dann trat er zurück. Der Berg begann zu ächzen, ruckelte, fiel auseinander, ein Blitz erhellte die Bühne, ein Donnerschlag folgte, der die ehrwürdigen Magier zusammenzucken ließ. Vor ihren Augen verwandelten sich die Steine in splitterfasernackte Menschen, die verschämt ihre Blöße bedeckten und verwirrt umher blickten. Das Auditorium applaudierte notgedrungen. Doch bevor das Klatschen verebbte, schrumpften die zum Leben Erweckten schon zu ihrer ursprünglichen Form zurück, was mit Auspfeifen und verächtlichem Murren quittiert wurde. Chaparelle verließ gedemütigt den Ort seiner Niederlage.
Der nächste, Mister Odoru aus Kent, brachte einen Esel dazu, wie ein Mensch zu reden. Das Tier unterhielt sich eine Weile angeregt mit den Zusehern, erzählte voller Eitelkeit von seiner schweren Arbeit. Bald erlosch das Interesse der Diskutanten, da es an einer peinlichen narzisstischen Persönlichkeitsstörung litt und keinen anderen mehr zu Wort kommen ließ.
Ein anderer, er war aus Bolivien angereist, verzauberte das Publikum in geckernde Affen, die sich gegenseitig lausten. Dafür heimste er keine Lorbeeren ein, das Plenum war nicht recht amüsiert darüber.
Einer nach dem anderen zeigte seine mehr oder minder großartige Attraktion, zuletzt fehlte nur noch eine Darbietung.
Gavros betrat die Bühne und lächelte geheimnisvoll. „Ich möchte mir nicht nehmen lassen, euch die einzige Magierin, die dieses Jahr auf meine Bitte hin angereist ist, vorzustellen.“
Laute der Verblüffung wehten durch die Kollegenschaft, denn neben Gavros begann die Luft zu zittern, grün und golden zu werden, um sich dann zu einer Gestalt zu manifestieren.
Mit einem Schmunzeln sagte Gavros: „Das ist Anima. Sie wird euch etwas zeigen, was längst fällig war. Sehet, fühlet, staunet!“

Die junge Frau trug ein grün-goldenes Gewand und verbeugte sich graziös. Sie winkte ihrem Assistenten, der mit seiner Flöte auf die Bühne sprang und sie an die Lippen setzte. Eine Melodie erklang wie Nektar und Ambrosia, man sah sie sogar in Form von vielfarbigen Blütenblättern, Feuerwerksglitzern und irisierenden Wassertropfen aus der Flöte hervorquellen.
Anima wiegte dazu ihren Körper in schwingenden Schritten an den Bühnenrand. Sie hob die schlanken Arme, streckte die Hände über den Köpfen der Zuseher aus; ein Aufschrei wogte durch den Raum, denn die spitzen, breiten, runden oder wie Turbans geformten Hüte der Magier flogen mit einem Fingerschnippen Animas an die Decke des Saales.
Ihrer Kraft und Zierde beraubt, bedeckten die Herren mit den Händen die Köpfe, fixierten die hoch über ihnen schwebenden Hüte, zuckten ängstlich mit den Schultern.
„Sehet doch hierher“, sagte Anima mit einer Stimme, die für jeden der Anwesenden anders klang: Sie hörten die Stimme ihrer Mutter aus Kindertagen. Da zerflossen die harten Züge, die verkniffenen Gesichter und sie beobachteten Animas Tanz mit großen Augen. Die lieblichen Bewegungen, die Flötenklänge entführten alle in ganz persönliche Erinnerungen an Liebe und Freude. Und wie Anima lächeln konnte!
Das schmolz jegliche Bitterkeit, Neid und Missgunst der Zauberer. Anima tanzte lange. Schließlich strömten Tränen über die Wangen der Magier, ihre Münder bebten, jeder umarmte liebevoll, wen er gerade erwischen konnte. Alle fühlten in ihren Herzen eine kleine rosa Badewanne mit Rosenblättern, in denen das innere Kind vergnügt planschte.

In diesem Moment endete der Tanz. Die spitzen, breiten, runden oder wie Turbans geformten Hüte der Magier plumpsten auf die richtigen Köpfe zurück. Anima verbeugte sich mit einem letzten atemberaubenden Lachen und verließ die Bühne.

Sie trug den Pokal heim. Alle waren sich einig, dass sie den Preis verdient hatte, denn verhärtete Herzen verzaubern zu können, war das wunderbarste Ereignis des diesjährigen Wettkampfs.


(c)Elsa
Zuletzt geändert von Elsa am 17.06.2008, 13:01, insgesamt 1-mal geändert.
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Sneaky

Beitragvon Sneaky » 17.06.2008, 12:52

Hallo elsa,

vergnüglich erzählt, aber sind da wirklich versteinerte Herzen erweicht worden? Könnte ja auch sein, dass durch den Tanz die eine Gehirnzelle, die Männern zugestanden wird, südwärts gewandert ist?

Paar Dinge sind mir aufgefallen: müsste das "Berufsethos" sein, nicht der? Diskutanten? Hm, meinst du da nicht Disputanten? geckern hab ich so auch noch nicht gesehen, ist das dasselbe wie keckern? Der Witz an der Geschichte ist mir ein wenig wenig, zu rosa, wenn du verstehst was ich meine.

Gruß

Sneaky

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Elsa
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Beitragvon Elsa » 17.06.2008, 13:05

Lieber Sneaky,

Ich weiß schon, dass diese kleine Geschichte nicht "salonlike" ist, habe sie aber trotzdem ...

Das Ethos, klar doch!. Danke.

Nein, ich meine schon Diskutanten. Stimmt das nicht?

Also bei uns heißt das geckern in Ö.

Danke, dass du den Nerv hattest, es zu lesen und Fehler zu finden :-)

Rosarote Grüße,
ELsa
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Mucki
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Beitragvon Mucki » 17.06.2008, 13:37

Liebe Elsie,

ich mag diese Geschichte sehr, das weißt du. Im Laufe der Zeit bin jedoch auch ich kritischer geworden. Der Blaue Salon schult! Und das ist gut so,-)
Jeder der Anwesenden hätte so einen Pokal mit einem Fingerschnippen selbst herstellen können, doch es ging nicht um den materiellen Wert. Den Besten der Zunft anzugehören, war eine große Auszeichnung.

M.E. greifst du mit diesem Passus vor, er gehört eigentlich eher ans Ende oder ganz raus.
Das Treiben beim Empfangsbuffet würde ich noch mehr ausbauen, die Zauberer noch mehr Unsinn verzapfen lassen, so dass klar wird, was Gavros in seiner Ansprache zu Beginn meint. Diese Szene bietet sich wunderbar dazu an, hier wirklich kuriose Dinge ablaufen zu lassen. Du verschenkst hier die Gelegenheit.

Schließlich zum Auftritt von Anima:
Einige Stellen sind hier m.E. wirklich zu süß. Da könntest du etwas entschlanken:
Ich nenne mal Beispiele, die ich "entsüßen" würde:
Eine Melodie erklang wie Nektar und Ambrosia,

Die lieblichen Bewegungen, die Flötenklänge

Schließlich strömten Tränen über die Wangen der Magier, ihre Münder bebten, jeder umarmte liebevoll, wen er gerade erwischen konnte. Alle fühlten in ihren Herzen eine kleine rosa Badewanne mit Rosenblättern, in denen das innere Kind vergnügt planschte.

Vor allem dieser Passus ist zu dicke aufgetragen.
Anima verbeugte sich mit einem letzten atemberaubenden Lachen und verließ die Bühne.

Du schwelgst bei Animas Auftritt in rosafarbenen Adjektiven. Hier würde ich unbedingt einige streichen. Hier wäre weniger wirklich mehr. Denn die message deiner Geschichte finde ich ganz wunderbar!
Saludos
Mucki

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Elsa
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Beitragvon Elsa » 17.06.2008, 14:42

Liebe Mucki,

Deswegen habe ich ja die Geschichte hergezeigt, weil ich noch dran arbeiten mag. :-)

Danke für die Anregungen, ich werde was tun damit.
Die Herzensbadewanne hingegen, die mag ich behalten.

Lieben Gruß
Elsie
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Mucki
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Beitragvon Mucki » 17.06.2008, 15:34

Liebe Elsie,

fein, dann bin ich gespannt.
Die Herzensbadewanne kannste ja behalten, aber du kannst sie anders formulieren, z.B., die doppelten "rosa" entfernen, auch muss die Badewanne ja nicht mit Rosenblättern gefüllt sein. Es könnten doch z.B. Quietscheentchen sein oder so etwas, eben was Kindliches, so in der Richtung halt.

Alle fühlten in ihren Herzen eine kleine rosa Badewanne mit Rosenblättern, in denen das innere Kind vergnügt planschte.
Saludos
Mucki

Charly

Beitragvon Charly » 17.06.2008, 17:46

Hallo Elsa,

ganz am Anfang (als ich anfing in Foren mitzulesen und zu kommentieren) hatte ich eine Deutschbrille auf. Österreichische und schweizerische Ausdrücke und Redewendungen wurden von mir immer beanstandet. (Was der Bauer nicht kennt, akzeptiert er nicht ... :-)) Heute weiß ich, dass das falsch ist so zu denken. Es hat seinen besonderen Reiz die Sprache auch in dieser Hinsicht auszureizen.
Und das gelingt dir.
Ja. Der eine oder andere Vergleich, das eine oder andere Bild könnte überdacht werden. Aber mehr wie Mucki habe ich eigentlich auch nicht gefunden.
Ich finde es ist eine gelungene Geschichte.

Sneaky

Beitragvon Sneaky » 17.06.2008, 19:23

Hallo elsa,

von allem anderen ab hat der Text eine Wortlücke geschlossen. Diskutanten gibts, ich kannte das Wort nicht, nu hab ich dazugelernt, danke.

Disku + tanten ist wie das Wort schon andeutet (außer bei Unwissenden wie mir) wenn die Tanten diskutieren.

dispu + tanten wird mehr gestritten :)

Das geckern ist also österreichische Mundart. Wird vermerkt, das kannte ich auch nicht.

Bin durch die Geschichte bereichert.

Gruß

Sneaky

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Elsa
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Beitragvon Elsa » 17.06.2008, 22:44

Lieber Charly,

Naja, ich finde es ja schön, dass es noch kleine Unterschiede zwischen deut/österr. - deutsch/deutsch gibt.
Sogar die Word-Spracheinstellungen berücksichtigen das.

Die Sache, die Mucki und du meinen, ist bald in Arbeit. Danke füs Lesen!

Lieber Sneaky,

Lesen bildet :-)

Lieben Gruß
ELsa
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Nicole

Beitragvon Nicole » 18.06.2008, 10:01

Liebe Elsa,
ach, wie fein, mal eine "Fantasy" Geschichte hier zu lesen!

Entsprechende Rollenspiele gehörten lange Jahre zu einem meiner liebsten Hobbies.
Ich mag Deine Geschichte, stolpere allerdings über ein paar Punkte, die mich aus der gedanklichen Märchenwelt herausschubsen, in die ich so gerne tief versinken würde.

Du verwendest recht mystische Namen, kombinierst diese aber mit realen Orten. (Outback, Bolivien, Avignon...) Damit baust Du für mich eine "Kluft". Warum nicht "Tscharassa von der wandelnde Gestalt" oder "Tscharassa, Herr von Gronewa" oder ähnliches... Spielen die realen Orte (Meck-Pom) hier eine Rolle?

Wenn ich über die Gestalten in der Geschichte lese, kommen sie mir vor, als wäre sie "als Zauberer / Magier verkleidet".
Ein "wahrer" Magier definiert sich nicht über Bekleidung, Hüte o.ä, würde sich auch nicht ängstigen, wenn ein Kleidungsstück an der Decke schwebt. Du erwähnst zu Beginn, es wäre ein leichtes für jeden von Ihnen, den Pokal mit einem Fingerschnipsen selbst herzustellen. Warum sollte es also furchteinflößend oder beänstigend sein, wenn der Hut an der Decke schwebt? Diesen zurück zu holen, wäre wahrlich einfach. (Anmerkung: normalerweise sind entsprechende "Bewegungszauber" ohne Hilfsmittel, rein durch geistige Kraft oder eine Handbewegung auszuführen. Das Herstellen eines Gegenstandes allerdings, so er denn real sein soll und nicht nur eine Projektion, wie der Pokal es ist, bedarf Worte, Gesten und Zaubermaterialien....)

Der Pokal: Ein Magier, gleich welcher Gesinnung er sein mag (Deiner Beschreibung des Zanks und des Neids zu Beginn nach müßte es sich insgesamt um schwarze Magier handeln) würde als Lohn für einen "Wettbewerb" sicher einen magischen Gegenstand auswählen. Etwas seltenes, uraltes. Einen Ring der Macht über goldene Drachen, beispielsweise. Oder einen Umhang der Immunität vor PSI Kräften, eine Spiegel der Hellsicht.... Weltlicher Tand ist einem Magier zumeist nicht wirklich wichtig, besitzt er dies zumeist in ausreichender Menge und bewegt sich in einer anderen Welt...

Um mich als Leser wirklich in eine phantastische Welt zu entführen, bräuchte es dienender Geschöpfe, die dieses Bild abrunden... Dunkelelfen vielleicht, ein paar Trolle, die die Türen bewachen, Golems, die die Tabletts durch die Räume tragen, schwebende Krüge, die die trinkgefäße füllen, magische Stühle, sich den Bedürfnissen eines jeden Anwesenden anpassen, grummelnde Zwerge, zartschimmernde, leicht durchscheinende Feen...

Ich mag den Auftritt der tanzenden Zauberin. In Kombination mit der Tatsache, daß es sich um dunkle Magier handelt, wie ich vermute, die sich sofort (wäre sie nicht eh schon präventiv durch Schutz und Bannzauber gegen ähnliches geschützt) gegen einen Zauber, der sich gegen Gesinnung, die dunkle Seite richtet, wehren würden. Demnach würde der Auftritt vermutlich in einem magischen Kampf enden...

Nicole

Nicole

Beitragvon Nicole » 18.06.2008, 10:56

Hi Elsa,

ich habe den Text gerade nochmal gelesen.... die fliegenden Hüte: steckt die magische Kraft der Zauberer rein in ihren Hüten? Das würde erklären, warum kein "Gegenzauber" erfolgt.... Würde diesen Punkt des Auftritts Animas für mich erklären. :-)
Würde dann aber, im Gegenzug, die Streiterein der Zauberer irgendwie ihres Sinns befreien...wäre dann doch der ein guter oder besserer Zauberer, der den besseren, größeren, mächtigeren Hut anhat... Und wo nimmt dann Anima ihre Kraft her?

ein weiterer Gedanke, wie Du siehst, beschäftigt mich Deine Geschichte sehr...

Lieben Gruß, Nicole

Nicole

Beitragvon Nicole » 18.06.2008, 11:00

und noch eine kleine Anmerkung.
Du schreibst:
Sie hob die schlanken Arme, streckte die Hände über den Köpfen der Zuseher aus;


sie deutet mit den Armen über die Köpfe der Zuschauer?

Denn sie hat doch sicher keine Teleskoparme, oder? :-)

Nicole

Mucki
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Beitragvon Mucki » 18.06.2008, 12:23

Hi Nicole,

*g* du bist bestimmt Harry Potter-Fan, oder?
Jedenfalls hast du eine Menge toller Ideen, vor allem, was Bewegungen betrifft! (Das mit den sich anpassenden Stühlen z.B. finde ich klasse!)
Aber mal ne Frage:
Wieso meinst du, es handele sich um schwarze Magie?
Daran habe ich z.B. jetzt überhaupt nicht gedacht.
Saludos
Mucki

Nicole

Beitragvon Nicole » 18.06.2008, 14:13

Hi Mucki,

nun, Harry Potter ist ganz nett, aber ich gestehe, ich habe die letzten Bände nicht mehr gelesen. Als Fan würde ich mich da nicht bezeichnen. Wie gesagt, meine Fantasy Leidenschaft lag auch mehr im Rollenspiel (nicht am PC, sondern mit einer Live-Party..) als in den Büchern.

Nun, gehe ich von den mir bekannten Definitionen (der Fantasywelt) der Gesinnungen aus, dann unterscheidet man ganz grob zwischen "gut", "neutral" und "böse" mit gewissen Unterteilungen.
Eine gute Gesinnung zeichnet sich eben dadurch aus, das der Akteur sich mit Zaubern oder anderen Aktionen so verhält, daß er Angriffszauber (der sauerstoffraubende Wakelpudding...) nur dann verwendet, wenn er selbst angegriffen wird (oder ein Unschuldiger) und eine "nicht todbringende" Variante die Gefahr nicht abwenden würde. Es wird also eine grundsätzlich gute Haltung (ähnlich der im realen Leben) zugrunde gelegt. Betrachtet man die Unterschiede der Gesinnung, dann würde ich die schwarze Magie der "bösen" Gesinnung zuordnen. Sämtliche Zauber der schwarzen Magie (ob nun im Bereich der Fantasy oder, für die, die auch im realen Leben daran glauben, auch in "echt") nehmen Verletzungen, Manipulationen an anderen und aus dem Zauber resultierende Schädigungen billigend in Kauf. Kombiniere ich das mit dem ersten Magier, der Steine zum Leben erweckt und daraus Menschen (Golems) formt, lande ich wieder bei schwarzer Magie.
Weiße Magie dient den Menschen, der Verbesserung oder Linderung einer Situation (Heilzauber, z.B. Vergessenszauber für traumatische Erlebnisse...) Manipulative, wie z.B. Liebeszauber (hier wird ja ein Mensch seines freien Willens beraubt um ihn dazu zu bringen, sich in die gewünschte Person zu verlieben), Geldzauber (dient der Bereicherung und hat als Konsequenz häufig negative Folgen.. z.B. zaubere Dir 100.000€...möglicherweise stirbt dann ein geliebter Mensch, der Dir eben diesen Betrag vererbt) ... zählen sicher zur schwarzen Magie.
Aber ich schweife ab.
Die beschriebene Situation, das großkotzige und reißerische der ersten Szene empfinde ich als so wenig "gut" und auch der oben beschriebene Golemzauber, daß ich hier die dunkle Seite der Magie gesehen habe. Damit würde Anima durch ihren "weißen" Zauber die Gesinnung der anwesenden Zauberer umkehren, was m.E. dann zu einer Abwehrreaktion führen würde....

Nicole


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