gegenverkehr

[Thomas Milser]

gegenverkehr


erst, wenn nichts mehr geht
kommen die gedichte.

[Niko]

ja...... wie wahr, tom!
und wenn alles plätschert und läuft, geht nix...

lieben gruß: Niko

[Thomas Milser]

Ist es nun ein gutes Zeichen, wenn man - ausgehend von meiner obigen These - Gedichte schreiben kann, oder nicht?

Dank dir, Niko.

Töm

[Niko]

für die gedichte sicherlich. für die lebenssituation weniger. aber darum schreibt man ja. und schon kommt man durch´s schreiben zurück in den zustand, in dem man nicht schreiben kann, weil alles läuft *g moshe, der herr C. würde das vielleicht ergotherapeutisches schreiben nennen. ich übrigens auch.
das andere extrem geht auch: glücksgefühle ohne ende......dann muss es auch raus!

naja.....ist ja auch vielleicht bei jedem anders.
lieben gruß: Niko

[Thomas Milser]

naja.....ist ja auch vielleicht bei jedem anders.

gottlob! oder auch nicht ...

[Mucki]

Hi Tom,

ja, so ist es! Punktgenau getroffen. Auch der Titel passt sehr gut.

Gerade, wenn man sich in dieser Situation befindet, entstehen die tiefsten Texte aus dem Inneren, öffnet man seine Seele und gibt dem Text damit Seele.
Gelungen!
Saludos
Mucki

[Hakuin]

tom,

ein gedicht was kommt, braucht vielleicht genau diesen zustand,
dann wird es mitunter sogar großartig...

ist es nicht eher ein sinnspruch, was meinst du?

...das gehirn befindet sich in einer KRISE, wenn nix mehr geht...
es ist sozusagen die lösung abhanden gekommen,
verkrampft sich an wichtifgen synapsen...

die frage ist dann, was macht es dann aus, dass das gedicht kommt,
was geht dann vor?

es ist ein unterschied:
ich nehme mir vor zu schreiben
UND
ich schreibe

treffende betrachtung von DIR,

salve
hakuin

[Thomas Milser]

Hi Ihrs,

keine Ahnung, die Zeilchen sind mir gestern rausgerutscht, während ich seit langer Zeit mal wieder ein Gedicht angefangen hatte. Bzw. ES hatte angefangen, sich von mir schreiben zu lassen.

Ich glaube, es hat was mit Leere zu tun. Mt Innehalten. Man sagt dem Stillstand zwar nach, er sei der Tod für alles. Bei Gedichten bin ich mir da nicht so sicher. Womit ich keine Herbstlaubgedichte meine (schade, dass pandora nicht mehr da ist, die hat sich bei diesem Begriff immer so schön echauffiert :o)

Tom

[Niko]

leere und innehalten sind nicht dasselbe, finde ich. ich glaube, leere ist ein nichts. ein zustand, in dem sich nichts bewegt. und in dieser zeit kann man auch keine gedichte schreiben. wobei ich eigentlich gleube, dass es überhaupt keine leere gibt, höchstens eine art emotionales oder geistiges aussitzen. "man kann nicht mehr schultern, als man tragen kann" - und tut man es doch, so führt das zum leerlauf. funktionieren ja, leben nein. weil man mehr nicht aushalten könnte...
meint......Niko

[Mucki]

Hi Tom,

ES hatte angefangen, sich von mir schreiben zu lassen.
Ich glaube, es hat was mit Leere zu tun. Mt Innehalten.

ja, das meinte ich mit "öffnet man seine Seele". Und diese "Leere" sehe ich in diesem Moment als positiv. All der "Müll", der sonst unser Hirn vernebelt, ist wie beiseite geschoben, es herrscht eine wunderbare Klarheit in diesem Moment.
Saludos
Mucki

[Jürgen]

Hallo Tom,

passt, aber ich halte dem text entgegen "wenn nichts mehr geht, werden auch keine Gedichte mehr geschrieben".

Späte Grüße

Jürgen

[ferdi]

Hallo

Nichts geht mehr:
Wärmetod oder Gedichtbeginn?

Wäre doch ein guter Titel für eine der gängigen (schlechten) Talkrunden

Gäste: Tom und Jürgen, Zuschauer: ich.

Na gut, ernsthaft: Deine zwei Zeilen machen schon etwas her, Tom. Von daher waren sie angenehme Lektüre

Ferdigruß!

[Elsa]

Hi Tom,

Nö. Bei mir funktioniert das nicht. Wenn nichts mehr geht, habe ich auch keinen Nerv zu schreiben.
Da muss ich erst sehen, wie ich wieder hochkommen kann. Aber danach. Da lässt sich dann gut mit dem Nichtsmehrgeht arbeiten.

Lieben Gruß
ELsa

[Hakuin]

der gegenverker.... - bin nochmal hier.

die frage ist doch: woher kommt der gegenverkehr, gerade, wenn nichts mehr geht.
die eine richtung ist blockiert,
die andere hat freie fahrt.

ergo, es gibt zwei unabhängige stränge.
einer blockiert und just in diesem zustand, der andere
frei. ein sich wechselseitig bedingendes phänomen.

ohne: nichts geht mehr, der andere nicht vorhanden.

in DIESEM fall.

die frage wäre noch, wie sich dieses nichts geht mehr individuell ausbildet,
man kann auch bewusst diese nicht geht mehr erzeugen, wobei wir wieder bei einer spezielle geisteshaltung wären.

aus meiner sicht sind hier unterschiedliche zustände als ausgangspunkt denkbar.

die IRREN koans aus dem ZEN machen auch einen nichts-geht-mehr-zustand, eine KRISE...

das ist meine parallele aus der ich gerade schöpfe.

also ran an die nichts-geht-mehr-zustände

salve
hakuin