.Wüstenkind
Neugierig kitzele ich den roten Skorpion mit einem langen Kaktusdorn. Sein Schwanz schnellt in die Höhe, so wie ich mit den Kakteen wachse.
Die Wüste gebiert keine Blätter.
Manchmal nehme ich einen Stachel und piekse mich selbst, so wie der Skorpion sich selbst sticht, als ich ihm von meinem Feuer gebe. Ich habe keine Angst vor dem Feuer.
Die Wüste kennt keine Flammen.
Ich lösche meinen Brand mit dem Stachel.
Die Wüste vergeudet kein Wasser.
Kakteen gibt es reichlich. Sie sind meine Freunde. Ich lehne mich an sie, lasse mich stechen und esse ihre roten, saftigen Früchte. Dieses Rot ist so intensiv wie das des Skorpions. Er kennt mich. Ich spiele Katz und Maus mit ihm. Ich bin die grausame Katze, die sich Zeit lässt.
Die Wüste lebt ohne Zeit.
Die Felsnischen, in denen er sich vor mir versteckt, strecken mir schwarze Zungen entgegen. Sie verhöhnen mich.
Die Wüste wirft keine Schatten.
Ich quetsche eine Hand tief in die Spalte hinein, warte, ob er mich stechen wird, dann brauche ich keinen Stachel mehr. Doch diesen Gefallen tut er mir nicht. Er ist so grausam wie ich, opfert sich im Feuer und lässt mich in Stich.
Die Wüste schenkt keine Gnade.
Ich brauche eine neue Maus. Auf dem Wüstenboden krieche ich kleine Schlupflöcher ab, halte vertrocknete Halme hinein.
Die Wüste ist Suche.
Eine Höhle ist bewohnt. Auf ihren langen, behaarten Beinen krabbelt sie heraus. Das tut sie, wenn die Erde vibriert.
An Erdbeben denkt sie, wenn etwas ihren pelzigen Körper unter dem Sand berührt.
Die Wüste schluckt Sand.
Ich betrachte meine Maus, meinen Stachel. Majestätisch stellt sie sich auf die Hinterbeine und geht in Angriffsposition. Ihre Würde beeindruckt mich. Nein, sie ist keine Maus. Sie ist so viel größer als ich.
Die Wüste bebt immer.
© Gabriella Marten Cortes
05/2008
Wüstenkind
Hi Gabriella,
die Wüste lebt! Eine unzweifelhafte Prämisse. Leider auch nicht übermäßig originell. Hm. Trotz aller Unwirtlichkeit. Nur wenige "Ortschaften" finden einen so inflationären Gebrauch in Vergleichen und Metaphorik wie die Wüste. Vermutlich durch die Drastik, durch das Laute eines Extrems. Jeder versteht. Alles bewegt sich in einer Wüste auf dem Grat des Kippmomentes. Wer nicht aufpasst büßt. Ich finde das kommt in dem Text schön raus.
Was mir generell nicht gefällt (und mE. diesen Text sehr schwächt), ist das deutliche Bestreben nach Tiefgang. "Wirklicher Tiefgang" (meine Meinung) behauptet nicht, schiebt sich nicht in den Vordergrund, diktiert nicht, zeigt nicht mit dem Finger drauf, benennt nicht, sondern entwickelt sich aus einer Natürlichkeit heraus.
Die hübsch vorgekauten "Kursiverkenntnisse" sind für mich eine bevormundende Aneinanderreihung von Plattheiten. Sie wirken wie Sinnhuberei und entwickeln sich nicht differenziert genug aus dem Text (dafür ist er viel zu kurz) als dass sie Bestand haben könnten.
Aber Paulo Coelho feiert mit diesem "Stil" ja auch große Erfolge. Wobei es wohl weniger eine literarische Wertschätzung ist, als eine religiös/philosophisch/psychologische. Hm. Ich hätte mir in deinem Text mehr "Kind" gewünscht. Die Handlung des Kindes finde ich äußerst spannend. Die Jagd nach den Skorpion. Wunderbar! (warum du da noch eine Maus reinbringen musst, erschließt sich mir nicht). Darauf würde ich mich beschränken…
Genug gelabert.
Korinthe:
"Du" kriechst in Schlupflöchern rum? Glaub nicht, dass das gemeint ist.
LG
Nifl
die Wüste lebt! Eine unzweifelhafte Prämisse. Leider auch nicht übermäßig originell. Hm. Trotz aller Unwirtlichkeit. Nur wenige "Ortschaften" finden einen so inflationären Gebrauch in Vergleichen und Metaphorik wie die Wüste. Vermutlich durch die Drastik, durch das Laute eines Extrems. Jeder versteht. Alles bewegt sich in einer Wüste auf dem Grat des Kippmomentes. Wer nicht aufpasst büßt. Ich finde das kommt in dem Text schön raus.
Was mir generell nicht gefällt (und mE. diesen Text sehr schwächt), ist das deutliche Bestreben nach Tiefgang. "Wirklicher Tiefgang" (meine Meinung) behauptet nicht, schiebt sich nicht in den Vordergrund, diktiert nicht, zeigt nicht mit dem Finger drauf, benennt nicht, sondern entwickelt sich aus einer Natürlichkeit heraus.
Die hübsch vorgekauten "Kursiverkenntnisse" sind für mich eine bevormundende Aneinanderreihung von Plattheiten. Sie wirken wie Sinnhuberei und entwickeln sich nicht differenziert genug aus dem Text (dafür ist er viel zu kurz) als dass sie Bestand haben könnten.
Aber Paulo Coelho feiert mit diesem "Stil" ja auch große Erfolge. Wobei es wohl weniger eine literarische Wertschätzung ist, als eine religiös/philosophisch/psychologische. Hm. Ich hätte mir in deinem Text mehr "Kind" gewünscht. Die Handlung des Kindes finde ich äußerst spannend. Die Jagd nach den Skorpion. Wunderbar! (warum du da noch eine Maus reinbringen musst, erschließt sich mir nicht). Darauf würde ich mich beschränken…
Genug gelabert.
Korinthe:
Auf dem Wüstenboden krieche ich kleine Schlupflöcher ab,
"Du" kriechst in Schlupflöchern rum? Glaub nicht, dass das gemeint ist.
LG
Nifl
Hallo Nifl,
"die Wüste bebt immer" lautet der Schlusssatz, nicht: sie lebt. In einer der, wie du sie nennst "hübsch vorgekauten Kursivverkenntnisse" lebt sie ohne Zeit. Ansonsten habe ich diese Sätze nicht als "bevormundende Aneinanderreihung von Plattheiten" eingesetzt, sondern als erlebte Intensität hineingewebt. Dieser Text ist nicht kindlich geschrieben, da ich sie nicht aus der Sicht eines Kindes schreibe, sondern das Kind als rhetorische Figur verwende, um hier das innere Wüstenleben eines Menschen darzustellen. Deutlicher Tiefgang wird hier nicht bestrebt, sondern ein Aufzeigen grausamen Handelns und Fühlens, die Hand in Hand gehen mit der Natur der Wüste und der des "Kindes".
Du wünschst dir mehr Kind. Mehr Kind ging aber nicht, erlaubte ich dem Text nicht, weil dies kein kindlicher Text ist, sondern genau das Gegenteil. Dennoch ist viel "Kind" drin, durch Formulierungen wie z.B. "Sie tut das ....." Dies sind kleine Schlenker, die ich gerade noch zulassen konnte.
Der Skorpion ist die Maus, genauso wie die Vogelspinne. Und die Maus ist der Stachel, genauso wie die Vogelspinne. Aber das dürfte wohl klar sein.
Schade, dass dich der Text nicht anspricht, aber das ist ok. Ich glaube, er kann viele nicht ansprechen, weil es hier um eine Welt geht, die vielen fremd ist oder befremdlich erscheint. Und: weil dieser Text unbequem, nicht gefällig ist, und das soll er auch sein.
Da steht: "krieche .... ab", nicht "in". Damit ist doch klar, was gemeint ist.
Danke dir für deinen Kommentar!
Saludos
Mucki
Nachtrag:
Eigentlich wollte ich diesen Text vollkommen anders formatieren (den Inhalt dem Äußeren anpassen), nämlich ziemlich abgehackt und auseinandergerissen darstellen, aber dies gelang mir leider mit den Formatierungsmöglichkeiten hier nicht.
"die Wüste bebt immer" lautet der Schlusssatz, nicht: sie lebt. In einer der, wie du sie nennst "hübsch vorgekauten Kursivverkenntnisse" lebt sie ohne Zeit. Ansonsten habe ich diese Sätze nicht als "bevormundende Aneinanderreihung von Plattheiten" eingesetzt, sondern als erlebte Intensität hineingewebt. Dieser Text ist nicht kindlich geschrieben, da ich sie nicht aus der Sicht eines Kindes schreibe, sondern das Kind als rhetorische Figur verwende, um hier das innere Wüstenleben eines Menschen darzustellen. Deutlicher Tiefgang wird hier nicht bestrebt, sondern ein Aufzeigen grausamen Handelns und Fühlens, die Hand in Hand gehen mit der Natur der Wüste und der des "Kindes".
Du wünschst dir mehr Kind. Mehr Kind ging aber nicht, erlaubte ich dem Text nicht, weil dies kein kindlicher Text ist, sondern genau das Gegenteil. Dennoch ist viel "Kind" drin, durch Formulierungen wie z.B. "Sie tut das ....." Dies sind kleine Schlenker, die ich gerade noch zulassen konnte.
Die Jagd nach den Skorpion. Wunderbar! (warum du da noch eine Maus reinbringen musst, erschließt sich mir nicht)
Der Skorpion ist die Maus, genauso wie die Vogelspinne. Und die Maus ist der Stachel, genauso wie die Vogelspinne. Aber das dürfte wohl klar sein.
Schade, dass dich der Text nicht anspricht, aber das ist ok. Ich glaube, er kann viele nicht ansprechen, weil es hier um eine Welt geht, die vielen fremd ist oder befremdlich erscheint. Und: weil dieser Text unbequem, nicht gefällig ist, und das soll er auch sein.
Zitat:
Auf dem Wüstenboden krieche ich kleine Schlupflöcher ab,
"Du" kriechst in Schlupflöchern rum? Glaub nicht, dass das gemeint ist.
Da steht: "krieche .... ab", nicht "in". Damit ist doch klar, was gemeint ist.
Danke dir für deinen Kommentar!
Saludos
Mucki
Nachtrag:
Eigentlich wollte ich diesen Text vollkommen anders formatieren (den Inhalt dem Äußeren anpassen), nämlich ziemlich abgehackt und auseinandergerissen darstellen, aber dies gelang mir leider mit den Formatierungsmöglichkeiten hier nicht.
Huhu.
War nicht als Bezug auf den Schlusssatz gemünzt, sonder eher als persönliches Lesefazit gemeint. Motto: "Jaaa jaaa, die Wüste lebt".
Das glaube ich dir gerne, denn wer würde das vorsätzlich machen?
Für mich ist es eben nur ein hineinweben wollen….
Das habe ich nicht behauptet und auch nicht eingefordert.
das sehe ich allerdings anders… Die Perspektive ist mE. ganz klar die eines Kindes
Das eine hat mit dem anderen nichts zutun. Man denke zB. an "Asche meiner Mutter"
Ja, und genau deswegen frage ich mich, was das soll? Nur weil du das überstrapazierte, alte "Katz und Mausspiel" als Vergleich bemüht hast?(was wegen der Katze eh etwas unstimmig ist (oder gibt es auch Wüstenkatzen?))
Ja, *lach
Ne, ich glaube nicht. Denn genau das wäre durchgängig spannend.
LG
Nifl
PS
Formatierungen sind mir in der Prosa meistens egal.
"die Wüste bebt immer" lautet der Schlusssatz
War nicht als Bezug auf den Schlusssatz gemünzt, sonder eher als persönliches Lesefazit gemeint. Motto: "Jaaa jaaa, die Wüste lebt".
Ansonsten habe ich diese Sätze nicht als "bevormundende Aneinanderreihung von Plattheiten" eingesetzt,
Das glaube ich dir gerne, denn wer würde das vorsätzlich machen?
, sondern als erlebte Intensität hineingewebt.
Für mich ist es eben nur ein hineinweben wollen….
Dieser Text ist nicht kindlich geschrieben,
Das habe ich nicht behauptet und auch nicht eingefordert.
da ich sie nicht aus der Sicht eines Kindes schreibe
das sehe ich allerdings anders… Die Perspektive ist mE. ganz klar die eines Kindes
Mehr Kind ging aber nicht, erlaubte ich dem Text nicht, weil dies kein kindlicher Text ist, sondern genau das Gegenteil.
Das eine hat mit dem anderen nichts zutun. Man denke zB. an "Asche meiner Mutter"
Der Skorpion ist die Maus, genauso wie die Vogelspinne. Und die Maus ist der Stachel, genauso wie die Vogelspinne. Aber das dürfte wohl klar sein.
Ja, und genau deswegen frage ich mich, was das soll? Nur weil du das überstrapazierte, alte "Katz und Mausspiel" als Vergleich bemüht hast?(was wegen der Katze eh etwas unstimmig ist (oder gibt es auch Wüstenkatzen?))
Schade, dass dich der Text nicht anspricht, aber das ist ok.
Ja, *lach
Ich glaube, er kann viele nicht ansprechen, weil es hier um eine Welt geht, die vielen fremd ist oder befremdlich erscheint. Und: weil dieser Text unbequem, nicht gefällig ist, und das soll er auch sein.
Ne, ich glaube nicht. Denn genau das wäre durchgängig spannend.
LG
Nifl
PS
Formatierungen sind mir in der Prosa meistens egal.
Hallo Nifl,
Durch diese Aussage wird mir klar, dass du, so glaube ich, meinen Text nicht so gelesen und verstanden hast, wie ich ihn intendierte. Denn das Motto ist alles andere als "Jaaa jaaa, die Wüste lebt". Es ist genau das Gegenteil, Nifl.
Würde ein Kind denken:
Nee, oder?
Du nimmt meiner Meinung nach den Text zu wörtlich. Dies ist ein gutes Beispiel dafür: es geht doch hier nicht um das Spiel 'Katz und Maus', sondern um die Grausamkeit der Katze, die sich Zeit lässt.
Nifl, ich meinte das nicht ironisch, sondern ganz ernst. Gerade dieser Text kann beileibe nicht zu jedem "sprechen". Und das ist mir völlig klar und deshalb auch ok, verstehst du?
Saludos
Mucki
War nicht als Bezug auf den Schlusssatz gemünzt, sonder eher als persönliches Lesefazit gemeint. Motto: "Jaaa jaaa, die Wüste lebt".
Durch diese Aussage wird mir klar, dass du, so glaube ich, meinen Text nicht so gelesen und verstanden hast, wie ich ihn intendierte. Denn das Motto ist alles andere als "Jaaa jaaa, die Wüste lebt". Es ist genau das Gegenteil, Nifl.
das sehe ich allerdings anders… Die Perspektive ist mE. ganz klar die eines Kindes
Würde ein Kind denken:
Sein Schwanz schnellt in die Höhe, so wie ich mit den Kakteen wachse.
Ich lösche meinen Brand mit dem Stachel.
Ich quetsche eine Hand tief in die Spalte hinein, warte, ob er mich stechen wird, dann brauche ich keinen Stachel mehr. Doch diesen Gefallen tut er mir nicht. Er ist so grausam wie ich, opfert sich im Feuer und lässt mich in Stich.
???Nein, sie ist keine Maus. Sie ist so viel größer als ich.
Nee, oder?
Nur weil du das überstrapazierte, alte "Katz und Mausspiel" als Vergleich bemüht hast?(was wegen der Katze eh etwas unstimmig ist (oder gibt es auch Wüstenkatzen?))
Du nimmt meiner Meinung nach den Text zu wörtlich. Dies ist ein gutes Beispiel dafür: es geht doch hier nicht um das Spiel 'Katz und Maus', sondern um die Grausamkeit der Katze, die sich Zeit lässt.
Zitat:
Schade, dass dich der Text nicht anspricht, aber das ist ok.
Ja, *lach
Nifl, ich meinte das nicht ironisch, sondern ganz ernst. Gerade dieser Text kann beileibe nicht zu jedem "sprechen". Und das ist mir völlig klar und deshalb auch ok, verstehst du?
Saludos
Mucki
Huhu Mucki.
Die Wüste stirbt? Nein ernsthaft, ich stelle mich natürlich absichtlich niflig an, weil Ahhhhs und Ohhhs meiner Meinung nach dem Autoren nichts bringen und destruktiv sind (obwohl es meistens interessanter Weise genau umgekehrt wahrgenommen wird). Ohne gesunde Streitkultur tritt man auf der Stelle.
Das ist eine Frage des Alters. Überdies sehe ich in deinem Text das erzählerische Ich als "inneres Kind" einer Erwachsenen zB. während eines Traumes, einer Erinnerung oder einer "Schamanischen Reise". Mit meiner Anmerkung "ich will mehr Kind" meinte ich, dass ich mehr Handlung anstelle von Behauptungen, Erklärungen und bedeutungsschwangeren Wertungen verwendet haben wollte. Schlüsse würde ich dem mündigen Leser überlassen….
Nein, ich bin der Meinung, Texte sollten möglichst auf "allen Ebenen" aus einem Guss, einem Kolorit sein und Katzen gehören nicht in die Wüste. "Erstmal" muss man jeden Text wörtlich nehmen.
Das ist mE. die einfachste und häufigste (und schädlichste) Selbstschutzbehauptung eines Hobbyautoren.
LG
Nifl
Durch diese Aussage wird mir klar, dass du, so glaube ich, meinen Text nicht so gelesen und verstanden hast, wie ich ihn intendierte. Denn das Motto ist alles andere als "Jaaa jaaa, die Wüste lebt". Es ist genau das Gegenteil, Nifl.
Die Wüste stirbt? Nein ernsthaft, ich stelle mich natürlich absichtlich niflig an, weil Ahhhhs und Ohhhs meiner Meinung nach dem Autoren nichts bringen und destruktiv sind (obwohl es meistens interessanter Weise genau umgekehrt wahrgenommen wird). Ohne gesunde Streitkultur tritt man auf der Stelle.
Würde ein Kind denken:
Zitat:
Sein Schwanz schnellt in die Höhe, so wie ich mit den Kakteen wachse.
Zitat:
Ich lösche meinen Brand mit dem Stachel.
Zitat:
Ich quetsche eine Hand tief in die Spalte hinein, warte, ob er mich stechen wird, dann brauche ich keinen Stachel mehr. Doch diesen Gefallen tut er mir nicht. Er ist so grausam wie ich, opfert sich im Feuer und lässt mich in Stich.
Zitat:
Nein, sie ist keine Maus. Sie ist so viel größer als ich.
???
Nee, oder?
Das ist eine Frage des Alters. Überdies sehe ich in deinem Text das erzählerische Ich als "inneres Kind" einer Erwachsenen zB. während eines Traumes, einer Erinnerung oder einer "Schamanischen Reise". Mit meiner Anmerkung "ich will mehr Kind" meinte ich, dass ich mehr Handlung anstelle von Behauptungen, Erklärungen und bedeutungsschwangeren Wertungen verwendet haben wollte. Schlüsse würde ich dem mündigen Leser überlassen….
Du nimmt meiner Meinung nach den Text zu wörtlich. Dies ist ein gutes Beispiel dafür: es geht doch hier nicht um das Spiel 'Katz und Maus', sondern um die Grausamkeit der Katze, die sich Zeit lässt.
Nein, ich bin der Meinung, Texte sollten möglichst auf "allen Ebenen" aus einem Guss, einem Kolorit sein und Katzen gehören nicht in die Wüste. "Erstmal" muss man jeden Text wörtlich nehmen.
Gerade dieser Text kann beileibe nicht zu jedem "sprechen". Und das ist mir völlig klar und deshalb auch ok, verstehst du?
Das ist mE. die einfachste und häufigste (und schädlichste) Selbstschutzbehauptung eines Hobbyautoren.
LG
Nifl
Hallo Nifl,
mit Gegenteil deines persönlichen Fazits des Textes: "Jaaa, jaaa die Wüste lebt", meine ich nicht, dass die Wüste stirbt, sondern, dass LI in seiner eigenen Wüste irgendwie überleben muss, sich mit all seinen inneren Widersachern, seinen "Stacheln" wie Einsamkeit, Schmerz etc. auseinandersetzen, gegen sie kämpfen muss, um nicht zu sterben.
Nifl, ich bin inzwischen lang genug dabei und du müsstest mich inzwischen auch insoweit wenigstens ein bisschen einschätzen können: ich bin dankbar für konstruktive Kritik und nehme sie gerne auf, gehe auf jeden Kommentar ein und ändere, wenn die Kritik mich überzeugt. Viele Texte von mir hier sind auf diese Weise fein geschliffen worden. Ich freue mich natürlich, wenn Texte von mir gelobt werden. Klar, alles andere wäre gelogen. Und ich habe, ehrlich gesagt, schon auf kritische Reaktionen gewartet. Es kam mir irgendwie gar nicht geheuer vor, dass bisher nur Lob kam,-) Ich stimme dir zu: ohne Kritik tritt man auf der Stelle.
Zur Frage, ob so ein Kind schreiben würde:
Ich verstehe schon, was du meinst. Doch mir gelingt das mit diesem Text nicht. Vielleicht ist das innere Kind hier noch nicht ausgereift genug? Ich weiß es nicht. Nur auf diese Weise konnte ich es schreiben, quasi als eine Mischung von äußerlichem kindlichen Handeln (die Skorpionsszene) und inneren, erwachsenen Reflexionen.
Na, zum Glück bin ich nur eine Hobbyschreiberin, sonst erginge es mir wie dem Skorpion in diesem Text,-)
Saludos
Mucki
Die Wüste stirbt?
mit Gegenteil deines persönlichen Fazits des Textes: "Jaaa, jaaa die Wüste lebt", meine ich nicht, dass die Wüste stirbt, sondern, dass LI in seiner eigenen Wüste irgendwie überleben muss, sich mit all seinen inneren Widersachern, seinen "Stacheln" wie Einsamkeit, Schmerz etc. auseinandersetzen, gegen sie kämpfen muss, um nicht zu sterben.
Nein ernsthaft, ich stelle mich natürlich absichtlich niflig an, weil Ahhhhs und Ohhhs meiner Meinung nach dem Autoren nichts bringen und destruktiv sind (obwohl es meistens interessanter Weise genau umgekehrt wahrgenommen wird). Ohne gesunde Streitkultur tritt man auf der Stelle.
Nifl, ich bin inzwischen lang genug dabei und du müsstest mich inzwischen auch insoweit wenigstens ein bisschen einschätzen können: ich bin dankbar für konstruktive Kritik und nehme sie gerne auf, gehe auf jeden Kommentar ein und ändere, wenn die Kritik mich überzeugt. Viele Texte von mir hier sind auf diese Weise fein geschliffen worden. Ich freue mich natürlich, wenn Texte von mir gelobt werden. Klar, alles andere wäre gelogen. Und ich habe, ehrlich gesagt, schon auf kritische Reaktionen gewartet. Es kam mir irgendwie gar nicht geheuer vor, dass bisher nur Lob kam,-) Ich stimme dir zu: ohne Kritik tritt man auf der Stelle.
Zur Frage, ob so ein Kind schreiben würde:
Das ist eine Frage des Alters. Überdies sehe ich in deinem Text das erzählerische Ich als "inneres Kind" einer Erwachsenen zB. während eines Traumes, einer Erinnerung oder einer "Schamanischen Reise". Mit meiner Anmerkung "ich will mehr Kind" meinte ich, dass ich mehr Handlung anstelle von Behauptungen, Erklärungen und bedeutungsschwangeren Wertungen verwendet haben wollte. Schlüsse würde ich dem mündigen Leser überlassen….
Ich verstehe schon, was du meinst. Doch mir gelingt das mit diesem Text nicht. Vielleicht ist das innere Kind hier noch nicht ausgereift genug? Ich weiß es nicht. Nur auf diese Weise konnte ich es schreiben, quasi als eine Mischung von äußerlichem kindlichen Handeln (die Skorpionsszene) und inneren, erwachsenen Reflexionen.
Zitat:
Gerade dieser Text kann beileibe nicht zu jedem "sprechen". Und das ist mir völlig klar und deshalb auch ok, verstehst du?
Das ist mE. die einfachste und häufigste (und schädlichste) Selbstschutzbehauptung eines Hobbyautoren.
Na, zum Glück bin ich nur eine Hobbyschreiberin, sonst erginge es mir wie dem Skorpion in diesem Text,-)
Saludos
Mucki
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