Schweigen
Hauchdünn
vernäht Regen
Himmel und Horizont
Von den Nadeln
der alten Kiefer
lösen sich
Tropfen
rollen
über Farngrün
um in Moospolstern
zu nisten
Der helle Streifen
hinter den Hügeln
zieht sich
ins Anthrazit
zurück
Gemeinsam
lauschen wir dem Prasseln
und verschwimmen
im Gleichklang
© RL
Schweigen
Hallo Ramona,
das gefällt mir sehr gut, wunderbare Bilder, die man direkt vor Augen hat. Auch klasse das: "vernäht Regen Himmel und Horizont".
Bei diesem Passus tue ich mich ein bisschen schwer:
Gemeinsam
ertragen wir das Prasseln
und verschwimmen
im Gleichklang
Aus dem Kontext erlese ich eine beschauliche Gelassenheit, doch hier passt für mich das Wort "ertragen" nicht. Durch das "im Gleichklang" erzeugst durch die Assoziation zur Harmonie. Dem widerspricht das "ertragen". Hier würde ich ein positiv besetzteres Wort wählen.
Nach "Prasseln" würde ich einen Absatz setzen und die beiden letzten Zeilen direkt untereinandersetzen, da man sonst falsch liest, nämlich:
... ertragen wir das Prasseln und verschwimmen ...
aber du beziehst das "verschwimmen" ja auf "im Gleichklang", also besser wäre m.E.:
Gemeinsam
ertragen (hier anderes Wort) wir das Prasseln
und verschwimmen
im Gleichklang
Sehr gern gelesen,-)
Saludos
Mucki
das gefällt mir sehr gut, wunderbare Bilder, die man direkt vor Augen hat. Auch klasse das: "vernäht Regen Himmel und Horizont".
Bei diesem Passus tue ich mich ein bisschen schwer:
Gemeinsam
ertragen wir das Prasseln
und verschwimmen
im Gleichklang
Aus dem Kontext erlese ich eine beschauliche Gelassenheit, doch hier passt für mich das Wort "ertragen" nicht. Durch das "im Gleichklang" erzeugst durch die Assoziation zur Harmonie. Dem widerspricht das "ertragen". Hier würde ich ein positiv besetzteres Wort wählen.
Nach "Prasseln" würde ich einen Absatz setzen und die beiden letzten Zeilen direkt untereinandersetzen, da man sonst falsch liest, nämlich:
... ertragen wir das Prasseln und verschwimmen ...
aber du beziehst das "verschwimmen" ja auf "im Gleichklang", also besser wäre m.E.:
Gemeinsam
ertragen (hier anderes Wort) wir das Prasseln
und verschwimmen
im Gleichklang
Sehr gern gelesen,-)
Saludos
Mucki
Hallo Ramona_L,
Schön finde ich, wie du den Spannungsbogen vom Titel bis zum erstmaligen Auftauchen der Erzählinstanz im vorletzten Textabschnitt, gleichmäßig aufbaust. Zuerst Naturbeschreibungen, deren Bildhaftigkeit ich gut nachvollziehen kann und die mir auch irgendwie vertraut vorkommen.
Die akustischen Hügel (Titel/Schluss) wirken wie durch eine Brücke über eine lange, visuelle und feuchte Talebene verknüpft. Schön, dass diese Feuchtigkeit auch in der Stille nicht verloren geht.
Gefällt mir.
Gruß
Woitek
Schön finde ich, wie du den Spannungsbogen vom Titel bis zum erstmaligen Auftauchen der Erzählinstanz im vorletzten Textabschnitt, gleichmäßig aufbaust. Zuerst Naturbeschreibungen, deren Bildhaftigkeit ich gut nachvollziehen kann und die mir auch irgendwie vertraut vorkommen.
Die akustischen Hügel (Titel/Schluss) wirken wie durch eine Brücke über eine lange, visuelle und feuchte Talebene verknüpft. Schön, dass diese Feuchtigkeit auch in der Stille nicht verloren geht.
Gefällt mir.
Gruß
Woitek
Hallo Ramona,
gefällt mir auch sehr gut, wie du dieses Gefühl der Gemeinsamkeit in die beschauliche Regenszenerie gewebt hast.
Eine Kleinigkeit vielleicht:
Regentropfen rollen nicht wie Murmeln, sie rinnen, auch wenn es so aussieht.
Das "Prasseln" am Schluss ist mir für die leise Stimmung fast zu stark. Wie wärs mit Rauschen, Tröpfeln etc.
Der Titel "Schweigen" ist erstens zu oft benutzt und ich glaube hier zu überdimensioniert, ein zu großes Wort für eine so intime Szene. Alternativ könnte ich mir "Im Gleichklang" gut vorstelen und dafür die beiden letzten Zeilen weglassen, die sind sowieso zu erklärend.
Vielleicht ist ja eine Anregung für dich dabei. Sehr gern gelesen!
LG
Manfred
gefällt mir auch sehr gut, wie du dieses Gefühl der Gemeinsamkeit in die beschauliche Regenszenerie gewebt hast.
Eine Kleinigkeit vielleicht:
Regentropfen rollen nicht wie Murmeln, sie rinnen, auch wenn es so aussieht.
Das "Prasseln" am Schluss ist mir für die leise Stimmung fast zu stark. Wie wärs mit Rauschen, Tröpfeln etc.
Der Titel "Schweigen" ist erstens zu oft benutzt und ich glaube hier zu überdimensioniert, ein zu großes Wort für eine so intime Szene. Alternativ könnte ich mir "Im Gleichklang" gut vorstelen und dafür die beiden letzten Zeilen weglassen, die sind sowieso zu erklärend.
Vielleicht ist ja eine Anregung für dich dabei. Sehr gern gelesen!
LG
Manfred
Lieber Max,
das freut mich jetzt aber heftig ;o) danke schön.
Lieber Perry,
neee, sie rollen, sie kullern regelrecht, wenn
sie schwer genug sind und der Regen sehr heftig ist,
deshalb auch das Prasseln ...
Abends in einer Blockhütte, über dem Fjord, der Regen,
bei einem Glas Wein ... sich umeinander schweigen ... und soooo ...
Euch herzliche Grüße,
Ramona
das freut mich jetzt aber heftig ;o) danke schön.
Lieber Perry,
neee, sie rollen, sie kullern regelrecht, wenn
sie schwer genug sind und der Regen sehr heftig ist,
deshalb auch das Prasseln ...
Abends in einer Blockhütte, über dem Fjord, der Regen,
bei einem Glas Wein ... sich umeinander schweigen ... und soooo ...
Euch herzliche Grüße,
Ramona
Liebe Ramona,
das ist ein schönes Gedicht über das Schweigen in der Natur. Die erste und zweite Strophe gefallen mir sehr gut, ich kann mich einfühlen.
Für Strophe 3 hätte ich einen Korrekturvorschlag:
rollen
über Farngrün
um in Moospolstern
zu nisten
Dieses "um" ist unlogisch. Die Tropfen rollen nicht über Farngrün, um ...
sondern weil sie sich lösen. Du gebrauchst dieses "um" im Sinne von "schließlich", aber das ist syntaktisch falsch.
Letzte Strophe: Hier hätte ich den Vorschlag "schwimmen" statt "verschwimmen", im Sinne davon,
wir sind ein Paar (und nicht: wir lösen uns auf).
Herzlich Caty
das ist ein schönes Gedicht über das Schweigen in der Natur. Die erste und zweite Strophe gefallen mir sehr gut, ich kann mich einfühlen.
Für Strophe 3 hätte ich einen Korrekturvorschlag:
rollen
über Farngrün
um in Moospolstern
zu nisten
Dieses "um" ist unlogisch. Die Tropfen rollen nicht über Farngrün, um ...
sondern weil sie sich lösen. Du gebrauchst dieses "um" im Sinne von "schließlich", aber das ist syntaktisch falsch.
Letzte Strophe: Hier hätte ich den Vorschlag "schwimmen" statt "verschwimmen", im Sinne davon,
wir sind ein Paar (und nicht: wir lösen uns auf).
Herzlich Caty
Mmm, "rinnen" statt "rollen" sehe ich als recht gute Möglichkeit. So hast du auch eine schöne Vokalkurve (rinnen - grün - polstern - nisten), vom hellen i zum offenen o und wieder zurück.
Wie wäre es mit "rauschen" statt "prasseln, dass ist weniger stark und du hättest noch einen interessanten, weil gut klingenden, Binnenreim.
Wie wäre es mit "rauschen" statt "prasseln, dass ist weniger stark und du hättest noch einen interessanten, weil gut klingenden, Binnenreim.
... danke Euch nochmals,
@ hallo Caty ... muss Dichtung logisch sein?? ...
@ sorry, Perry, wo steht was von "ein paar Gläsern" ... ???
mir scheint Du reagierst etwas spitz, weil ich auf Deine Vorschläge nicht eingehe?
Sie rollen, schau mal wenn es stark regnet, musst auch nix trinken vorher *smile*
... ja und kullern, dagegen wäre auch nix einzuwenden ...
manchmal liest man ja auch, das Tränen kullern
@ danke, woitek, aber lauschen, dem Rauschen??? Neee ...
da klappen sich mir die Fußnägel hoch ... mag ich nicht,
Und das Prasseln drückt für mich diesen starken Regen an diesem
Abend aus ...
Euch einen schönen Abend,
herzlich, Ramona
@ hallo Caty ... muss Dichtung logisch sein?? ...
@ sorry, Perry, wo steht was von "ein paar Gläsern" ... ???
mir scheint Du reagierst etwas spitz, weil ich auf Deine Vorschläge nicht eingehe?
Sie rollen, schau mal wenn es stark regnet, musst auch nix trinken vorher *smile*
... ja und kullern, dagegen wäre auch nix einzuwenden ...
manchmal liest man ja auch, das Tränen kullern

@ danke, woitek, aber lauschen, dem Rauschen??? Neee ...
da klappen sich mir die Fußnägel hoch ... mag ich nicht,
Und das Prasseln drückt für mich diesen starken Regen an diesem
Abend aus ...
Euch einen schönen Abend,
herzlich, Ramona
Liebe Ramona,
(keine Komms gelesen)
dein Gedicht transportiert eine Menge: an optischen, akustischen und olfaktiven Elementen. Das finde ich sehr schön. Die Bilder sind klar, überdecken einander nicht, lassen Räume entstehen.
Was ich zu bedenken geben würde:
gleich in der ersten Strophe würde ich den Regen nicht artikellos lassen. Zum einen ist es ja ein ganz bestimmter Regen, an einem ganz bestimmten Ort, zu einer ganz bestimmten Zeit gehört, was aber m M nach viel wichtiger ist: der Rhythmus wird durch ein "der" glatter. Probiers einfach mal aus.
Ferner die Tropfen, die über Farngrün rollen um in Moospolstern zu nisten. Ich kann mich damit nicht anfreunden, daß das der Sinn des Rollens von Tropfen sein soll...
Wenn du das aber so siehst, ok.
Ich hätte allerdings einen Alternativvorschlag, laß mich wissen, wie du darüber denkst.
Sehr gerne gelesen, Ramona!
Grüße,
s.
schön, daß du wieder da bist!
(keine Komms gelesen)
dein Gedicht transportiert eine Menge: an optischen, akustischen und olfaktiven Elementen. Das finde ich sehr schön. Die Bilder sind klar, überdecken einander nicht, lassen Räume entstehen.
Was ich zu bedenken geben würde:
gleich in der ersten Strophe würde ich den Regen nicht artikellos lassen. Zum einen ist es ja ein ganz bestimmter Regen, an einem ganz bestimmten Ort, zu einer ganz bestimmten Zeit gehört, was aber m M nach viel wichtiger ist: der Rhythmus wird durch ein "der" glatter. Probiers einfach mal aus.
Ferner die Tropfen, die über Farngrün rollen um in Moospolstern zu nisten. Ich kann mich damit nicht anfreunden, daß das der Sinn des Rollens von Tropfen sein soll...
Wenn du das aber so siehst, ok.
Ich hätte allerdings einen Alternativvorschlag, laß mich wissen, wie du darüber denkst.
Sehr gerne gelesen, Ramona!
Grüße,
s.
schön, daß du wieder da bist!
Wer ist online?
Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 14 Gäste