Wasserfallen
Der Stamm treibt auf den Abgrund zu
Die Massen reißen Mäuler auf
Die Gischt streckt weiße Arme aus
Das Wasser steht still, nur kurz
Der Baum nimmt einen Atemzug
Der Fall beginnt
Wasserfallen
Lieber Marc,
von seinen Bildern und dem Geschehen, das Du beschreibst, gefällt mir Dein Text gut. Ich kann das als Bild vor mir sehen, aber auch die metaphorische Ebene darin entdecken.
Aber der gleichförmige Aufbau, insbesondere immer mit dem Artikel voran (das ist ja vermutlich als Stilelement mit Absicht gemacht), wirkt bei mir eher kontraproduktiv, ich erkenne den Sinn dahinter nicht und fange an, mich zum Ende hin ein wenig zu langweilen. Und das ist schade.
Ich glaube zudem, dass an manchen Stellen Verben statt Substantive die Dynamik im Text unterstreichen könnten.
Zum Beispiel:
Der Baum atmet ein. Und fällt.
(fände ich persönlich stärker)
Soweit mein Eindruck.
Liebe Grüße
leonie
von seinen Bildern und dem Geschehen, das Du beschreibst, gefällt mir Dein Text gut. Ich kann das als Bild vor mir sehen, aber auch die metaphorische Ebene darin entdecken.
Aber der gleichförmige Aufbau, insbesondere immer mit dem Artikel voran (das ist ja vermutlich als Stilelement mit Absicht gemacht), wirkt bei mir eher kontraproduktiv, ich erkenne den Sinn dahinter nicht und fange an, mich zum Ende hin ein wenig zu langweilen. Und das ist schade.
Ich glaube zudem, dass an manchen Stellen Verben statt Substantive die Dynamik im Text unterstreichen könnten.
Zum Beispiel:
Der Baum atmet ein. Und fällt.
(fände ich persönlich stärker)
Soweit mein Eindruck.
Liebe Grüße
leonie
Hallo Marc,
herzlich Willkommen im Blauen!
Mir geht es hier ähnlich wie Leonie, es ist sehr bildhaft und klar, auch die übertragene Ebene, aber die gleichförmige Umsetzung erschließt sich mir nur am Anfang. Auch mit dem Titel habe ich ein wenig Schwierigkeiten, ich vermute das Wasser soll hier eine Falle sein? Da ich aber nur von einer Falle lese (und auch da trifft es das für mich nur unscharf) müsste es doch Wasserfalle heißen, oder? Oder meinst du es ganz anders?
Hier mal eine Variante zum Anschauen, vielleicht ist etwas für dich dabei.
Wasserfalle
Der Stamm treibt auf den Abgrund zu
Die Massen reißen Mäuler auf
Die Gischt streckt weiße Arme aus
nur kurz - steht still das Wasser
ein Atemzug – bevor er fällt (stürzt?)
Liebe Grüße
Flora
herzlich Willkommen im Blauen!
Mir geht es hier ähnlich wie Leonie, es ist sehr bildhaft und klar, auch die übertragene Ebene, aber die gleichförmige Umsetzung erschließt sich mir nur am Anfang. Auch mit dem Titel habe ich ein wenig Schwierigkeiten, ich vermute das Wasser soll hier eine Falle sein? Da ich aber nur von einer Falle lese (und auch da trifft es das für mich nur unscharf) müsste es doch Wasserfalle heißen, oder? Oder meinst du es ganz anders?
Hier mal eine Variante zum Anschauen, vielleicht ist etwas für dich dabei.
Wasserfalle
Der Stamm treibt auf den Abgrund zu
Die Massen reißen Mäuler auf
Die Gischt streckt weiße Arme aus
nur kurz - steht still das Wasser
ein Atemzug – bevor er fällt (stürzt?)
Liebe Grüße
Flora
Das ist das Schöne an der Sprache, dass ein Wort schöner und wahrer sein kann als das, was es beschreibt. (Meir Shalev)
Hallo Marc,
ein kurzer, aber nicht weniger eindrücklicher Text als "Debüt"; Da ich davon ausgehe, daß die Anfänge "Der - Die - Die - Das - Der - Der" sehr bewußt von Dir gesetzt wurden, kommt ein Weglassen wohl nicht in Frage; Allerdings könnte ich mir die zweite Passage dann so denken:
"...
Das Wasser steht kurz still
Der Baum holt tief Atem
Der Fall beginnt"
In diesem Sinne noch ein paar Sonntagsgrüße vom Hannes
ein kurzer, aber nicht weniger eindrücklicher Text als "Debüt"; Da ich davon ausgehe, daß die Anfänge "Der - Die - Die - Das - Der - Der" sehr bewußt von Dir gesetzt wurden, kommt ein Weglassen wohl nicht in Frage; Allerdings könnte ich mir die zweite Passage dann so denken:
"...
Das Wasser steht kurz still
Der Baum holt tief Atem
Der Fall beginnt"
In diesem Sinne noch ein paar Sonntagsgrüße vom Hannes
Hallo Marc,
Mir geht es wie Flora und Leonie...dieses Gleichförmige. Ich sehe nicht, wie es dem Inhalt zuträglich ist. Es wirkt so auch irgendwie angehäuft, und mir scheint doch eine gewisse Bewegung zu fehlen, die ich mit einem auf dem Wasser treibenden Stamm assoziieren würde. Die Worte "treiben" doch irgendwie gar nicht, sind eher steif und (wahrscheinlich durch die Artikel) ein wenig steril.
Anregungen wurden ja schon gegeben, und ich möchte da auch nicht weiter dran rumwerkeln, besonders, da die ganze Form ja vielleicht gerade so gewählt wurde.
Dann hat sie ihre Wirkung bei mir aber irgendwie verfehlt, leider...
Herzlichst
Zafar
Mir geht es wie Flora und Leonie...dieses Gleichförmige. Ich sehe nicht, wie es dem Inhalt zuträglich ist. Es wirkt so auch irgendwie angehäuft, und mir scheint doch eine gewisse Bewegung zu fehlen, die ich mit einem auf dem Wasser treibenden Stamm assoziieren würde. Die Worte "treiben" doch irgendwie gar nicht, sind eher steif und (wahrscheinlich durch die Artikel) ein wenig steril.
Anregungen wurden ja schon gegeben, und ich möchte da auch nicht weiter dran rumwerkeln, besonders, da die ganze Form ja vielleicht gerade so gewählt wurde.
Dann hat sie ihre Wirkung bei mir aber irgendwie verfehlt, leider...
Herzlichst
Zafar
Hallo Marc,
ich sehe rhythmisch auch Probleme, klar könnte man sagen, dass die Form das gleichförmige, ewig unentrinnbare Daherfließen widerspiegelt, aber der Text funktioniert eben nur, wenn er dabei auch lesbar bleibt und das bleibt er für mich auch nicht.
Um dem von Flora angemerkten "Fehler" bezüglich des Titels zu entgehen, würde ich diesen Text außerdem in gemäßigter Kleinschrift schreiben, dann kann man es als Verb lesen:
wasserfallen
der baum treibt auf den abgrund zu
massen reißen mäuler auf
weiß streckt die gischt die arme aus.
das wasser, kurz nur steht es still:
der stamm nimmt einen atemzug
und
Durch den Doppelpunkt scheint mir es möglich zu schreiben, dass das Wasser still steht, das man das lyrisch sagen kann, es absichtlich gesetzt wirkt, weiterhin habe ich "baum" und "stamm" getauscht, andersherum schien mir auch das unabsichtlich verschieden, auch wenn man es interpretieren könnte. Das Ende habe ich dann zum Titel angebunden, aber das ist eher eine spielerei von mir. Überhaupt entschuldige das viele Rumdoktorn hier, wurde ja in diesem Faden schon etwas viel betrieben und für ein neues Mitglied erzeugt das immer ein komisches Gefühl. So hoffe ich, du nimmst meine Vorschläge als nicht zu konkret.
Ich finde, der Text hat durchaus etwas Reizvolles, er scheint mir aber sprachlich noch etwas unausgegoren
liebe Grüße,
Lisa
ich sehe rhythmisch auch Probleme, klar könnte man sagen, dass die Form das gleichförmige, ewig unentrinnbare Daherfließen widerspiegelt, aber der Text funktioniert eben nur, wenn er dabei auch lesbar bleibt und das bleibt er für mich auch nicht.
Um dem von Flora angemerkten "Fehler" bezüglich des Titels zu entgehen, würde ich diesen Text außerdem in gemäßigter Kleinschrift schreiben, dann kann man es als Verb lesen:
wasserfallen
der baum treibt auf den abgrund zu
massen reißen mäuler auf
weiß streckt die gischt die arme aus.
das wasser, kurz nur steht es still:
der stamm nimmt einen atemzug
und
Durch den Doppelpunkt scheint mir es möglich zu schreiben, dass das Wasser still steht, das man das lyrisch sagen kann, es absichtlich gesetzt wirkt, weiterhin habe ich "baum" und "stamm" getauscht, andersherum schien mir auch das unabsichtlich verschieden, auch wenn man es interpretieren könnte. Das Ende habe ich dann zum Titel angebunden, aber das ist eher eine spielerei von mir. Überhaupt entschuldige das viele Rumdoktorn hier, wurde ja in diesem Faden schon etwas viel betrieben und für ein neues Mitglied erzeugt das immer ein komisches Gefühl. So hoffe ich, du nimmst meine Vorschläge als nicht zu konkret.
Ich finde, der Text hat durchaus etwas Reizvolles, er scheint mir aber sprachlich noch etwas unausgegoren

liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
So, nach viel zu langer Zeit:
Erst einmal danke an alle!
@Leonie:
Du hast natürlich vollkommen recht, Verben würden viel dynamischer wirken. Aber ich wollte mit den Substantiven - und auch mit den vorangestellten Artikeln - an einen bestimmen Stil erinnern. Nämlich an Überschriften in Zeitungen und Magazinen, übertragen auf die Metapher des fallenden Baumes.
@Flora:
Danke für den Willkommensgruß! =)
Wie Lisa bemerkt hat, ist der Titel als Verb zu verstehen. Aber eben auch als Fallen, denn das Wasser ist nicht unbedingt als eine Einheit zu sehen. Und natürlich ist da dann noch die Verbindung zum Wasserfall.
"nur kurz - steht still das Wasser" gefällt mir irgendwie... ich muss darüber nachdenken.
@Bilbo:
...oder Hannes, was ist dir lieber?
Ja, die Artikel sind bewusst gesetzt. Ebenso das unreine Metrum bei "Das Wasser steht still, nur kurz". Deshalb würde ich es nur ungern ändern. Aber danke für die alternative Version, das ist immer sehr interessant!
@Zafar:
Das ist natürlich schade, aber wie ich auch Leonie schon erklärt habe: Die Form hat durchaus ihren Zweck. Vielleicht sollte ich eher die Metaphorik überarbeiten oder meine Hintergedanken klarer machen, damit sich die Form für den Leser eher erklärt.
@Max:
Hach, dankedankedanke! Genau das wollte ich ausdrücken. Ein Fall, der nur beschrieben, aber nicht mitgefühlt wird.
@Lisa:
Du hast einige wichtige Vorschläge gemacht, die wirst du bestimmt in der neuen Version, an der ich "arbeite", wiederfinden. Danke dafür!
@all:
Ich hoffe, ich kann in der Bearbeitung meine Absicht deutlicher machen. Hinter den Substantiven, den Artikeln und dem Bruch im Metrum steckt eine Idee. Die muss ich aber, wie ich an euren Kommentaren gemerkt habe, mehr herausarbeiten.
Dankeschön und liebe Grüße,
Marc
Erst einmal danke an alle!
@Leonie:
Du hast natürlich vollkommen recht, Verben würden viel dynamischer wirken. Aber ich wollte mit den Substantiven - und auch mit den vorangestellten Artikeln - an einen bestimmen Stil erinnern. Nämlich an Überschriften in Zeitungen und Magazinen, übertragen auf die Metapher des fallenden Baumes.
@Flora:
Danke für den Willkommensgruß! =)
Wie Lisa bemerkt hat, ist der Titel als Verb zu verstehen. Aber eben auch als Fallen, denn das Wasser ist nicht unbedingt als eine Einheit zu sehen. Und natürlich ist da dann noch die Verbindung zum Wasserfall.
"nur kurz - steht still das Wasser" gefällt mir irgendwie... ich muss darüber nachdenken.
@Bilbo:
...oder Hannes, was ist dir lieber?
Ja, die Artikel sind bewusst gesetzt. Ebenso das unreine Metrum bei "Das Wasser steht still, nur kurz". Deshalb würde ich es nur ungern ändern. Aber danke für die alternative Version, das ist immer sehr interessant!
@Zafar:
Das ist natürlich schade, aber wie ich auch Leonie schon erklärt habe: Die Form hat durchaus ihren Zweck. Vielleicht sollte ich eher die Metaphorik überarbeiten oder meine Hintergedanken klarer machen, damit sich die Form für den Leser eher erklärt.
@Max:
Hach, dankedankedanke! Genau das wollte ich ausdrücken. Ein Fall, der nur beschrieben, aber nicht mitgefühlt wird.
@Lisa:
Du hast einige wichtige Vorschläge gemacht, die wirst du bestimmt in der neuen Version, an der ich "arbeite", wiederfinden. Danke dafür!
@all:
Ich hoffe, ich kann in der Bearbeitung meine Absicht deutlicher machen. Hinter den Substantiven, den Artikeln und dem Bruch im Metrum steckt eine Idee. Die muss ich aber, wie ich an euren Kommentaren gemerkt habe, mehr herausarbeiten.
Dankeschön und liebe Grüße,
Marc
Hallo Marc,
die überarbeitete Version erscheint mir denn runder; Schade allerdings, daß Du die Ursprungsversion nicht hast stehen lassen, das macht nämlich Vergleiche einfacher, weil man ja nicht jeden Text wortgetreu im Kopf behält. Ob Du als Anrede lieber meinen Nick oder Namen benutzen möchtest, bleibt ganz Dir überlassen, allerdings schreibe ich bei Nick-Nutzern dann oft nur noch "der Hobbit" statt Hannes hintendran ...
Also für diesmal mit Sonntagsgrüßen dazu der Hobbit Hannes
die überarbeitete Version erscheint mir denn runder; Schade allerdings, daß Du die Ursprungsversion nicht hast stehen lassen, das macht nämlich Vergleiche einfacher, weil man ja nicht jeden Text wortgetreu im Kopf behält. Ob Du als Anrede lieber meinen Nick oder Namen benutzen möchtest, bleibt ganz Dir überlassen, allerdings schreibe ich bei Nick-Nutzern dann oft nur noch "der Hobbit" statt Hannes hintendran ...
Also für diesmal mit Sonntagsgrüßen dazu der Hobbit Hannes
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