Höchstens
(1)
Eine Eislandschaft, ein See, vereiste Bäume,
höchstens hier und da der Bogen einer Wurzel,
der sich aus dem Wald, dem Dunkel, am Ufer
aufhebt, um tief ins Eis zu dringen.
Höchstens
seine verschiedenen Finger, mit Eisstücken behängt,
andere gefangen zwischen den stehenden Perlen ...
höchstens
einer, der wie ein Blitz ins Dunkle fährt.
(2)
Wenn ich mich aufsuche zwischen den Tagen,
ist dies höchstens mein:
Eine Eislandschaft
Ein dunkler Wald
Höchstens ein Licht,
das sich durch ein paar Kronen bricht,
ein paar Blätter, die fallen ...
höchstens
ihr Geräusch,
ihre Augen,
wie sie am Boden liegen,
aufgebogen von der Kälte.
(3)
Ganz oben gehen die Tage in anderem Bild.
In den Wolken: Wohnungen.
In den Lüften: Flure.
Höchstens die eine Tür,
die den Gedanken näher steht.
Höchstens
ein mal ein Wort,
das man vage begreift,
das sich sagt (sich),
während der Regen
auf das schiefe Dach fällt,
das du dein nennst
zwischen den
senkrechten und waagrechten Fernen.
(4)
Selbst wenn man die Vorhänge aufzog
und sich weiter wagte, vor-,
blieb das Bild in seinem Zusammenhang
verborgen.
Keine Wanderung, bis ins Schwindende,
kein Horizont, und der noch so
versprechende Flimmer der untergehenden
täglich verschiedenen Sonnen
reichte, auf dass du ein mal
hättest wohnen können
in versprochener Gegenwart ...
(5)
Es war allein der Saum
Der Saum jeden Wesens
In den Sommer, in den Wintern
höchstens.
Eine Eislandschaft
Ein sich schlängelnder Weg
Ein Hügel, der ins Hohe greift
Eine Ferne
In der Ferne ein Haus
Höchstens
Hallo Smile, Hallo Scal,
danke für euer Lesen, aber ich muss mich entschuldigen, das Gedicht ist mir momentan etwas zu weit entfernt, als dass ich mich ganz damit auseinandersetzen könnte. Trotzdem scheinst du, liebe Smile, auch auf diesen fernen Blick hin den Kern des Gedichtes ganz zu erfassen, in deinem vierten Punkt nämlich: "weder im Außen- noch im Innenblick ist wahres Sehen und Begreifen möglich". Das scheint mir richtig. Auch dieser "Klang, der im Inneren dazukommt" - von hier aus gesehen würde ich aber sagen, dass es der Klang selbst ist, der das Innere schafft (Kennst du von Rilke dieses Gedicht, das "Gong" heißt, ich glaube ein sehr spätes.)
Zu dem Formalen: Die Wiederholung des "sich" darf ich glaube ich nicht streichen, weil man sonst die eigentliche oder gewollte Bedeutung dieses Stückes überliest. Auch die Vergangenheit in der 4. und 5. Strophe scheint mir richtig zu sein - aber, wie gesagt, von hier aus gesehen.
Zum Zuhause:
Ja, vielleicht. In "Irgendeines sagt..." z.B. gibt es ja diese Hoffnung.
Schön, dass euch das Gedicht etwas ist, auch mir schlug etwas Ganzes darin.
Lieber Scal, dein Wahrnehmen kann ich gut nachvollziehen, auch mich zieht das Poetische weiter ins Poetische, das "Nüchtrige" will mir auch nicht recht gefallen.
Euch liebe Grüße,
Peter
danke für euer Lesen, aber ich muss mich entschuldigen, das Gedicht ist mir momentan etwas zu weit entfernt, als dass ich mich ganz damit auseinandersetzen könnte. Trotzdem scheinst du, liebe Smile, auch auf diesen fernen Blick hin den Kern des Gedichtes ganz zu erfassen, in deinem vierten Punkt nämlich: "weder im Außen- noch im Innenblick ist wahres Sehen und Begreifen möglich". Das scheint mir richtig. Auch dieser "Klang, der im Inneren dazukommt" - von hier aus gesehen würde ich aber sagen, dass es der Klang selbst ist, der das Innere schafft (Kennst du von Rilke dieses Gedicht, das "Gong" heißt, ich glaube ein sehr spätes.)
Zu dem Formalen: Die Wiederholung des "sich" darf ich glaube ich nicht streichen, weil man sonst die eigentliche oder gewollte Bedeutung dieses Stückes überliest. Auch die Vergangenheit in der 4. und 5. Strophe scheint mir richtig zu sein - aber, wie gesagt, von hier aus gesehen.
Zum Zuhause:
Vielleicht kann auch eine geliebte Person einem ein Zuhause sein und ein besonderes Gefühl zu einem anderen Verstehen von allen Dingen führen.
Ja, vielleicht. In "Irgendeines sagt..." z.B. gibt es ja diese Hoffnung.
Schön, dass euch das Gedicht etwas ist, auch mir schlug etwas Ganzes darin.
Lieber Scal, dein Wahrnehmen kann ich gut nachvollziehen, auch mich zieht das Poetische weiter ins Poetische, das "Nüchtrige" will mir auch nicht recht gefallen.
Euch liebe Grüße,
Peter
Wer ist online?
Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 16 Gäste