Tochter, 5
Ach du Goldkind, komm nur her,
hast du mich ein bisschen lieb?
Schrei nicht, Mama soll’s nicht hören,
willst du, dass sie traurig wird?
So ist’s schön, mein braves Mädchen,
gib doch zu, auch dir macht’s Spaß!
Ich küsse dir die Tränen runter,
du bist für mich das Paradies.
by ELsa
Tochter, 5
Liebe Elsa,
nein, so war es doch nicht gemeint - der Faden muss doch nicht gelöscht werden - aber mir war es ein Bedürfnis das zu schreiben, was ich geschrieben habe - ich hoffe, ich habe dich damit nicht (zu sehr) persönlich getroffen.
Liebe Grüße,
Lisa
nein, so war es doch nicht gemeint - der Faden muss doch nicht gelöscht werden - aber mir war es ein Bedürfnis das zu schreiben, was ich geschrieben habe - ich hoffe, ich habe dich damit nicht (zu sehr) persönlich getroffen.
Liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
hallo elsa!
mir gehte wie allen kommentatoren. und auch wiederum ganz anders.
was hat schreiben für eine funktion, frage ich mich. und da steht für mich ganz an forderster front: rauslassen. und es ist gut so. mag sein, dass der text plakativ ist. ich glaube, dass manchmal das plakative notwendig ist, weil diese klein gezeichneten, angedeuteten und nicht ausgemalten fragmente unter umständen, sind sie nicht gut genug gemacht (!!!!!!!!!!!!!!!!!!) nicht genügend anprangern. du schreibst hier einen text, der emotional anspricht. vielleicht auch gerade durch das plakative.
vielleicht wäre es bohrender noch, wenn man die emotionalität von täter / und / oder opfer fein herausarbeiten würde.
du sagst, du wolltest eine art kinderreim daraus machen. kann man machen. die umkehr eines kinderreims, mit dem man im grunde leichtigkeit und unbeschwertheit verbindet, macht zudem betroffen. aber: dann würde ich auch unbedingt die sicht des kindes nehmen. nur dann bekommt es auch das zugedachte gewicht, glaube ich!
ergänze später mehr dazu...
lieben gruß: Niko
mir gehte wie allen kommentatoren. und auch wiederum ganz anders.
was hat schreiben für eine funktion, frage ich mich. und da steht für mich ganz an forderster front: rauslassen. und es ist gut so. mag sein, dass der text plakativ ist. ich glaube, dass manchmal das plakative notwendig ist, weil diese klein gezeichneten, angedeuteten und nicht ausgemalten fragmente unter umständen, sind sie nicht gut genug gemacht (!!!!!!!!!!!!!!!!!!) nicht genügend anprangern. du schreibst hier einen text, der emotional anspricht. vielleicht auch gerade durch das plakative.
vielleicht wäre es bohrender noch, wenn man die emotionalität von täter / und / oder opfer fein herausarbeiten würde.
du sagst, du wolltest eine art kinderreim daraus machen. kann man machen. die umkehr eines kinderreims, mit dem man im grunde leichtigkeit und unbeschwertheit verbindet, macht zudem betroffen. aber: dann würde ich auch unbedingt die sicht des kindes nehmen. nur dann bekommt es auch das zugedachte gewicht, glaube ich!
ergänze später mehr dazu...
lieben gruß: Niko
Man kann den Spieß ja auch mal umdrehen und sagen, dass die Art wie Elsa das Thema angegangen ist, vielleicht noch die einzig mögliche ist, um zurückzuführen, zu jenem Grundunverständnis für die Tatsache, dass es Menschen gibt, die Fünfjährige sexuell Missbrauchen - im schlimmsten Fall die eigenen Tochter.
Denn das ist, was nach all den Jahren und Jahrzehnten an tiefschürfender Seelenanalyse solcher Personen übrig bleibt: Unverständnis, trotz aller Erklärungsversuche, Typisierungen und pathologischen Kategorisierungen.
Am Ende steht das Kopfschütteln über den reinen Fakt, dass es sowetwas gibt. Und genau das erzeugt der Text - Kopfschütteln. Durch seinen Inhalt und auch die (für mich nicht plakative, sondern naive) Art, wie er in dem Gedicht präsentiert wird.
Dies nur, um mal eine andere Sichtweise aufzuzeigen.
LG
Sam
Denn das ist, was nach all den Jahren und Jahrzehnten an tiefschürfender Seelenanalyse solcher Personen übrig bleibt: Unverständnis, trotz aller Erklärungsversuche, Typisierungen und pathologischen Kategorisierungen.
Am Ende steht das Kopfschütteln über den reinen Fakt, dass es sowetwas gibt. Und genau das erzeugt der Text - Kopfschütteln. Durch seinen Inhalt und auch die (für mich nicht plakative, sondern naive) Art, wie er in dem Gedicht präsentiert wird.
Dies nur, um mal eine andere Sichtweise aufzuzeigen.
LG
Sam
Hallo Niko,
du meinst so:
Papa ist mein Nachtgespenst
das flüstert: Hab mich lieb
Kuschelt sich zu mir ins Bett
manchmal tut es weh
muss dann weinen aber still
will Mama niemals wecken
?
Danke, dass du dich auch damit beschäftigt hast.
Lieben Gruß
ELsa
du meinst so:
Papa ist mein Nachtgespenst
das flüstert: Hab mich lieb
Kuschelt sich zu mir ins Bett
manchmal tut es weh
muss dann weinen aber still
will Mama niemals wecken
?
Danke, dass du dich auch damit beschäftigt hast.
Lieben Gruß
ELsa
Zuletzt geändert von Elsa am 06.11.2008, 19:19, insgesamt 1-mal geändert.
Schreiben ist atmen
Lieber Sam,
eine interessante These - die wahrscheinlich sogar stimmt - allerdings kann solch eine Einschätzung nur im Prozess erfolgen - oder, wie ich finde: Um zu dieser Einschätzung zu kommen, ist eine vorher geleistete Kritik am Text propädeutisch.
Liebe Grüße,
Lisa
eine interessante These - die wahrscheinlich sogar stimmt - allerdings kann solch eine Einschätzung nur im Prozess erfolgen - oder, wie ich finde: Um zu dieser Einschätzung zu kommen, ist eine vorher geleistete Kritik am Text propädeutisch.
Liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Lieber Sam,
Naiv war es ja auch gemeint.
Denn dem Kind wird das Geschehen durchs Eltern-Ich vermittelt, ohne dass es versteht, worum es eigentlich geht. Dadurch wird es auch verdrängt. Manchmal so gut, dass es zu keiner Therapie, erwachsen geworden, kommt.
Danke für die andere (meine) hier in Worte gefasste Sichtweise.
Lieben Gruß
Elsa
Naiv war es ja auch gemeint.
Denn dem Kind wird das Geschehen durchs Eltern-Ich vermittelt, ohne dass es versteht, worum es eigentlich geht. Dadurch wird es auch verdrängt. Manchmal so gut, dass es zu keiner Therapie, erwachsen geworden, kommt.
Danke für die andere (meine) hier in Worte gefasste Sichtweise.
Lieben Gruß
Elsa
Schreiben ist atmen
Hallo Lisa,
Da stimme ich dir zu. Erst wenn es zu diesem Prozess kommt, wird Kritik, oder auch die Diskussion um einen Text, richtig spannend.
Im besten Fall aber findet dieser Prozess schon im Leser/Kritiker selber statt und er gibt sich nicht gleich dem ersten Reflex hin. Hätte Elsa diesen Text nicht selber abgewertet, durch die Stellungnahme: "das musste einfach mal raus" (also auch ein Reflex), könnte man sagen, diejenigen, die so spontan ablehnend reagierten, wären ihr auf den Leim gegangen. So aber trifft Betroffenheit auf vorgefasste Meinungen darüber, wie ein solches Thema anzugehen sei. Und das angeprangerte Nichtvorhandensein von Tiefgründig- und Vielschichtigkeit im Text, spiegelt sich in den Kommentaren dazu. Was die ganze Sache zwar nicht gut, aber doch irgendwie rund macht.
Liebe Grüße
Sam
allerdings kann solch eine Einschätzung nur im Prozess erfolgen - oder, wie ich finde: Um zu dieser Einschätzung zu kommen, ist eine vorher geleistete Kritik am Text propädeutisch.
Da stimme ich dir zu. Erst wenn es zu diesem Prozess kommt, wird Kritik, oder auch die Diskussion um einen Text, richtig spannend.
Im besten Fall aber findet dieser Prozess schon im Leser/Kritiker selber statt und er gibt sich nicht gleich dem ersten Reflex hin. Hätte Elsa diesen Text nicht selber abgewertet, durch die Stellungnahme: "das musste einfach mal raus" (also auch ein Reflex), könnte man sagen, diejenigen, die so spontan ablehnend reagierten, wären ihr auf den Leim gegangen. So aber trifft Betroffenheit auf vorgefasste Meinungen darüber, wie ein solches Thema anzugehen sei. Und das angeprangerte Nichtvorhandensein von Tiefgründig- und Vielschichtigkeit im Text, spiegelt sich in den Kommentaren dazu. Was die ganze Sache zwar nicht gut, aber doch irgendwie rund macht.
Liebe Grüße
Sam
Hallo Elsa,
da hast Du ein heißes Eisen angepackt; Und ich kann nicht verstehen, warum & wieso man sich dann mit formaler Kritik lang & breit beschäftigen muss - Dein Text mag sich vielleicht gewisser Klischees bedienen, aber er bringt seine Aussage rüber, also was soll's ? Deine Intention vom Kinderreim aufgreifend, hab' ich aber mal ein bißchen rumgebastelt :
Tochter, 5
Ach mein Goldkind, komm nur her,
hab' so gern, was Du mir gibst
So ist’s schön, mein braves Mädchen,
jetzt weiß ich, wie Du mich liebst
Pst, die Mama soll’s nicht hören,
weil sie sonst furchtbar traurig ist
Und die Tränen, die nur stören
küss' ich fort dem Paradies, das Du mir bist
Mit einem Samstagsgruß von Bilbo
da hast Du ein heißes Eisen angepackt; Und ich kann nicht verstehen, warum & wieso man sich dann mit formaler Kritik lang & breit beschäftigen muss - Dein Text mag sich vielleicht gewisser Klischees bedienen, aber er bringt seine Aussage rüber, also was soll's ? Deine Intention vom Kinderreim aufgreifend, hab' ich aber mal ein bißchen rumgebastelt :
Tochter, 5
Ach mein Goldkind, komm nur her,
hab' so gern, was Du mir gibst
So ist’s schön, mein braves Mädchen,
jetzt weiß ich, wie Du mich liebst
Pst, die Mama soll’s nicht hören,
weil sie sonst furchtbar traurig ist
Und die Tränen, die nur stören
küss' ich fort dem Paradies, das Du mir bist
Mit einem Samstagsgruß von Bilbo
Lieber Bilbo,
formale Kritik wurde hier doch (so gut wie) gar nicht angeführt? Die Diskussion war doch eher inhaltlicher Natur? Und das sollten heiße Eisen dann doch wohl bewirken? Oder was soll das heißen? Klingt als ob man Texten mit brisanten Themen immer unangerührt lassen sollte?
liebe Grüße,
Lisa
formale Kritik wurde hier doch (so gut wie) gar nicht angeführt? Die Diskussion war doch eher inhaltlicher Natur? Und das sollten heiße Eisen dann doch wohl bewirken? Oder was soll das heißen? Klingt als ob man Texten mit brisanten Themen immer unangerührt lassen sollte?
liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Lieber Bilbo,
Eigentlich ging es nicht um die Form, sondern ob man das Thema vom Inhalt her so in den Raum stellen kann. Ich habe durch die Diskussion hier auch einiges über diesen Text gelernt, denn die Aussage erscheint den meisten KommentatorInnen zu simpel verpackt von mir.
Deine Variation des Textes werde ich noch genauer ansehen. Durch den Reim wirkt es mehr wie ein Lied, danke dafür und deine Beschäftigung damit und mit mir.
Lieben Gruß
Elsa
Eigentlich ging es nicht um die Form, sondern ob man das Thema vom Inhalt her so in den Raum stellen kann. Ich habe durch die Diskussion hier auch einiges über diesen Text gelernt, denn die Aussage erscheint den meisten KommentatorInnen zu simpel verpackt von mir.
Deine Variation des Textes werde ich noch genauer ansehen. Durch den Reim wirkt es mehr wie ein Lied, danke dafür und deine Beschäftigung damit und mit mir.
Lieben Gruß
Elsa
Schreiben ist atmen
Hallo Elsa,
eigentlich ging es mir so : Es mag ja sein, daß das Thema "simpel" verpackt wurde, aber für mich persönlich hat es dadurch nichts verloren, eher im Gegenteil : Es kommt irgendwie ganz unschuldig daher, und so im Nachgang kommt dann : 'Mein Gott, was bringt einen Menschen dazu, einem Kind so etwas anzutun ?'
Und weil Lisa mich ja hier direkt angesprochen hatte :
Zitat : "... Texten mit brisanten Themen immer unangerührt lassen sollte ?" - Dann hätte ich ja keine Vorschläge dazu machen dürfen ?! Aber ich habe mich wohl mit 'formal' schlecht ausgedrückt, das gebe ich zu; Mir waren da nur zu viele Stimmen, die sagten : "Thema gut, literarische Umsetzung mangelhaft" (dem Sinne nach)
Mit einem lieben Sonntagsgruß an die Damen verbleibt Bilbo
eigentlich ging es mir so : Es mag ja sein, daß das Thema "simpel" verpackt wurde, aber für mich persönlich hat es dadurch nichts verloren, eher im Gegenteil : Es kommt irgendwie ganz unschuldig daher, und so im Nachgang kommt dann : 'Mein Gott, was bringt einen Menschen dazu, einem Kind so etwas anzutun ?'
Und weil Lisa mich ja hier direkt angesprochen hatte :
Zitat : "... Texten mit brisanten Themen immer unangerührt lassen sollte ?" - Dann hätte ich ja keine Vorschläge dazu machen dürfen ?! Aber ich habe mich wohl mit 'formal' schlecht ausgedrückt, das gebe ich zu; Mir waren da nur zu viele Stimmen, die sagten : "Thema gut, literarische Umsetzung mangelhaft" (dem Sinne nach)
Mit einem lieben Sonntagsgruß an die Damen verbleibt Bilbo
Lieber Bilbo,
ja, natürlich, ich weiß schon, wie du es gemeint hast. Unschuldig sollte es daher kommen. Man kann halt nicht immer alle Geschmäcker treffen, die Aussage stimmt ja vielleicht doch? Ich kann es sowieso nicht verändern.
Liebe Sonntagsgrüße zurück,
ELsa
ja, natürlich, ich weiß schon, wie du es gemeint hast. Unschuldig sollte es daher kommen. Man kann halt nicht immer alle Geschmäcker treffen, die Aussage stimmt ja vielleicht doch? Ich kann es sowieso nicht verändern.
Liebe Sonntagsgrüße zurück,
ELsa
Schreiben ist atmen
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