Zündelphrasen

Hier ist Raum für Fortsetzungsgeschichten, das Wort der Woche, interne Schreibwettbewerbe und alle anderen literarischen Projekte, bei denen mehrere Saloner zusammenarbeiten
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Lisa
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Beitragvon Lisa » 27.05.2015, 20:52

Ihr habt Zeilen, Wortspiele, verwaiste Bilder oder Metaphernrudel, die euch eingefallen sind, aber zu denen kein Text entsteht? Dann gebt sie hier als zündelnde Phrasen frei, auf das ein anderer mit ihnen mehr Glück habe als ihr.


Texte, die zu den Zündelphrasen entstehen, können hier kommentarlos eingestellt werden oder auch gern als eigenständiger Faden unter Lyrik und Prosa erstellt werden.

Den Zeitpunkt, wann eine neue Phrase hier im Faden eingestellt werden kann, könnt ihr selbst bestimmen. Schaut einfach, ob die zuletzt eingestellte Phrase gerade heiß umdichtet wird oder schon einige Tage brach liegt und entscheidet nach Gefühl.


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Niko

Beitragvon Niko » 08.07.2015, 05:37

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Mucki
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Beitragvon Mucki » 08.07.2015, 11:57

alles was ich zeige
mit wirbelmunteren händen
alles was ich laut sage
ohne die stimme zu senken
alles was mein direkter blick
dir zweifelsohne mitteilt

liegt im gewissen

dies muss dir klar sein
im umgang mit dem wahren
denn nichts ist schwerer

Niko

Beitragvon Niko » 08.07.2015, 16:33

wer hat das vater unser
und wer den arsch in der hose
die drei affen zu töten
wenn sie auf den busch klopfen

Ich sehe höre sage nichts
weil es unentschieden ist
Weil sie unentschieden sind
einfach zu sagen
einfach zu befinden
einfach zu sein

und der kompromiss
bringt beide um den verstand
kopf und herz

Mucki
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Beitragvon Mucki » 12.07.2015, 19:31

Wenn du dir Flügel träumst

Niko

Beitragvon Niko » 13.07.2015, 06:16

Flügel werden überbewertet.
Erst einmal lernen,
fest zu stehen.
Viele kommen über's Kriechen nicht hinaus
oder stolpern durch's Leben.
Gerade zu gehen ist eine Beschäftigung für's Leben.
Fliegen heißt abstürzen.

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birke
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Beitragvon birke » 13.07.2015, 07:53

flügel brauche ich nicht
mir zu träumen
sie sind da
nicht sichtbar
unter den schulterblättern
gewachsen
bodenständigkeit
hat man mir noch nie
zugeschrieben oder angedichtet
(nicht weil ich ein engel bin)
doch du, du sagst
mit dir kann ich fliegen
und gleichzeitig
erdest du mich

wie ich das mache
weiß der teufel
tu etwas mond an das, was du schreibst. (jules renard)

https://versspruenge.wordpress.com/

Mucki
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Beitragvon Mucki » 13.07.2015, 13:59

wenn du dir flügel träumst
für all die nischen
die dir verwehrt erscheinen
wenn du dir flügel träumst
für all die höhen
die du erobern magst
wenn du dir flügel träumst
für all die wagnisse
die du eingehen willst
für all die hürden
die du zu überwinden trachtest

wenn du dir flügel träumst
für all deine träume
was bleibt dir noch

Mucki
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Beitragvon Mucki » 13.07.2015, 20:36

Um wieder in einen Flieger zu steigen, müsste ich mir Flügel träumen. 1996 flog ich nach Chile. Und dann geschah 9/11. So wird 1996 das letzte Mal gewesen sein. Denn fantastische Träume erfüllen sich nicht.

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Eule
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Beitragvon Eule » 15.07.2015, 00:55

Geschehen mitten in
Unseren Gehirnen

War es nicht erst heute Nacht
Oder In einer Anderen

Immer stehen wir fassungslos
wieder und wieder.
Ein Klang zum Sprachspiel.

Niko

Beitragvon Niko » 18.07.2015, 14:14



Hat dein Herz sein Glück gefunden?

Mucki
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Beitragvon Mucki » 21.07.2015, 18:31

Wenn Herz drinsteht, zündelt es nicht. So sei es umschrieben, ohne gesagt zu sein. So dass ich fühle, wie es zu pochen beginnt und gar nicht weiß, wie mir vor Glück geschieht. Und gar nicht weiß, dass es Glück ist, das geschieht. Und gar nicht weiß, dass es geschieht.

Das ist wohl Glück. Der Moment, in dem Traurigkeit keinen Raum hat, Zweifel fortgeflogen und Gedanken über diesen Moment noch nicht aufgekommen sind. Denn die Tragik meines Glückes ist die Angst, es zu verlieren im Bewusstwerden seiner wahrhaftigen Gegenwärtigkeit.

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 23.07.2015, 19:36

ob glück ein herz hat
vielleicht
vielleicht auch nicht

wir legen unsere hände auf steine in der dunkelheit
flüstern >>da pocht doch etwas<<

wir sind das

aber wir meinen
das sei das glück
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.

Mucki
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Beitragvon Mucki » 27.07.2015, 12:00

Der Wolf in dir

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Beitragvon Mucki » 29.07.2015, 14:41

deine zähne zeigst du nicht
deine krallen reißen nicht
bei vollmond heulst du nicht
und doch weiß ich
dass der wolf in dir ist
ich hab's gesehen
einmal
im süßgefährlichen funkeln
deiner bernsteinaugen

komm
erwecke ihn zum leben
und lehre mich das fürchten


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