Worte werden wieder sein

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
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leonie
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Beitragvon leonie » 14.09.2009, 19:13

Worte werden wieder sein

Und Gehen unter Bögen,
aus denen Sanftes sprießt,
die Spitzen der Finger lehnen
an pochende Kammern sich
streichen über Haut - rau,
als sei sie aus blätterndem Holz.

Hinter Geschwiegenem
wohnt immer, noch
immer ein Herz.
Zuletzt geändert von leonie am 15.09.2009, 13:17, insgesamt 3-mal geändert.

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noel
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Beitragvon noel » 14.09.2009, 19:17

ja
die zeit ist der beGeleiter, der auch das schwarze
das nuancettennlose wieder in lICHT wirken macht
NOEL = Eine Dosis knapp unterhalb der Toxizität, ohne erkennbare Nebenwirkung (NOEL - no observable effect level).

Wir sind alle Meister/innen der Selektion und der konstruktiven Hoffnung, die man allgemein die WAHRHEIT nennt ©noel

Max

Beitragvon Max » 14.09.2009, 21:18

Liebe Leonie,

allerste Reaktion: Das gefällt mir sehr.
Es hat einen ganz feinen Ton und es scheint mir ein Trost für schlechte Zeiten.

Liebe Grüße
Max

Lydie

Beitragvon Lydie » 14.09.2009, 22:03

Oh jaaa, dem von Max Gesagten kann ich mich nur anschließen. Leo, die Muse küsst dich inniglich zur Zeit.

Lydie

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leonie
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Beitragvon leonie » 14.09.2009, 22:40

Liebe noel,

Danke Dir, Du hast eine besondere Art, Dinge auszudrücken!


Lieber Max,

über den Satz freue ich mich sehr:
Es hat einen ganz feinen Ton und es scheint mir ein Trost für schlechte Zeiten.


Danke Dir!


Liebe Lydie,

danke. Sie küsst, ohne vorher zu fragen. Frech, dieses Wesen!


Liebe Grüße

leonie, die noch kleine Änderungen vornimmt...

Rosebud

Beitragvon Rosebud » 15.09.2009, 08:38

.
Zuletzt geändert von Rosebud am 26.06.2015, 19:03, insgesamt 1-mal geändert.

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Ylvi
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Beitragvon Ylvi » 15.09.2009, 11:04

Hallo Leonie,

oh, das gefällt mir wieder sehr. Es hat einen sanften, wissenden und tröstlichen Klang, ein bisschen, als würde einem die Oma etwas erzählen.

Und Gehen unter Bögen

Hier dachte ich erst, die Worte gehen unter den Bögen, das hätte mir auch sehr gefallen, aber du meinst, das "man" wieder geht, oder? Vielleicht könntest du da ein "ein" vor das Gehen stellen, das würde es auch klanglich noch weicher machen.

streichen über Haut, rau,

Hier finde ich die "," rein optisch störend, und könnte mir vorstellen, dass du auch mit einem Gedankenstrich oder einer Welle arbeiten könntest, oder das Komma am Zeilenende wegfallen lassen?

als sei sie aus blätterndem Holz.

Vielleicht auch durch die "W"-Einstimmung im Titel, würde ich hier lieber lesen: wie blätterndes Holz.

Hinter Geschwiegenem
wohnt immer, noch immer
ein Herz.

Auch hier vielleicht statt Komma irgendein Pausezeichen, oder ein Zeilenumbruch?

Das ist aber alles nur Kleinkram. .-) Ein wirklich schönes, herzwärmendes Gedicht.

Liebe Grüße
Flora

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ferdi
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Beitragvon ferdi » 15.09.2009, 11:58

Hallo Flora,

ein Komma ist ein Pausenzeichen ;-)

Hallo Leonie,

ich habe auch so ein, zwei Probleme mit der Zeichensetzung... Hinter Bögen muss ein Komma, oder? und hinter sein würde ich auch eins setzen...

Kann man am Ende vielleicht den Zeilenumbruch leicht anders setzen?

Hinter Geschwiegenem
wohnt immer, noch
immer ein Herz.


Ich glaube noch nicht mal, dass es so besser ist, finde aber die leichte Verschiebung interessant ;-)

Schönes Gedicht!

Ferdigruß :-)

PS: Ist sei der richtige Konjunktiv? Ich habe ganz früher mal gelernt, Konjunktiv I = wörtliche Rede... :12:
Schäumend enthüpfte die Woge den schöngeglätteten Tannen. (Homer/Voß)

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leonie
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Beitragvon leonie » 15.09.2009, 13:16

Liebe Rosebud,

danke, danke, danke!!! Ich freue mich.

Liebe Flora,

beim "Gehen" habe ich das absichtlich offen gelassen. Erst hatte ich es bestimmt, aber ich finde es offener besser. Was die Zeichensetzung betrifft, ich probiere das für mich erst einmal aus. Die "Welle" finde ich immer recht dominierend und eher was für längere Texte...
Das "wie" ist Geschmackssache, glaube ich und ich mag es nicht so sehr....

als würde einem die Oma etwas erzählen...Tststs...:a045: (denk Dir den Bart einfach weg...)

Danke, ich freue mich sehr über Deinen Kommentar.

Lieber ferdi,

wie gesagt, die Zeichensetzung überdenke ich noch einmal. Aber der Umbruch überzeugt mich, das ändere ich gleich.
Dir verdanke ich die Entdeckung einer Konjugationstabelle im Internet und die daraus resultierende Erkenntnis, dass "sei" richtig ist.

Danke, ich freue mich über Deinen Kommentar!

Liebe Grüße

leonie


P.S: Ich habe schonmal probehalber die Zeichensetzung geändert...

Herby

Beitragvon Herby » 17.09.2009, 20:13

Liebe leonie,

das ist ein stiller und tröstlicher Text, in dem Aussage und Sprache fein zusammenschwingen, nachhallen.

Hab ich sehr gerne und mit Gewinn gelesen!
Lieben Gruß
Herby

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leonie
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Beitragvon leonie » 17.09.2009, 21:20

Lieber Herby,

ich danke Dir und freue mich!!! :-)

Liebe Grüße

leonie


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