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Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
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leonie
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Beitragvon leonie » 01.04.2009, 23:21

dein nie verwundener
name schweigt
über den schlehen

schimmert
gebärdet sich
gebärend

ich aber
nenne dich
herbst

scarlett

Beitragvon scarlett » 02.04.2009, 07:50

Das, liebe leonie, ist mal wieder so ein Text, den ich am liebsten nicht analysiert und interpretiert haben möchte.
Einfach toll!

Kleine Bemerkung trotzdem: ich finde nur den Titel irgendwie zu wuchtig, kommt wahrscheinlich durch dieses "-ung", vielleicht ließe sich noch was Leichteres, Luftigeres "finden". Ich werde diesen Gedanken heute mitnehmen und darüber nachdenken.

Sehr gern gelesen!

LG,

scarlett

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 02.04.2009, 12:02

Hallo,

ich finde zwar, dass gerade eine Interpretation hier mir Genuss bereiten würde, eben weil es ein guter Text ist und man darin die Freude am Text ausdrücken könnte, in allen anderen Punkten stimme ich scarlett aber zu - auch, was den Titel angeht. und dann verstehe ich noch die umbrüche in der ersten Strophe nicht, sie passen zwar zur Länge der anderen, aber "an sich", für sich genommen verstehe ich die Trennung nicht.

Ansonsten: Toll, doppeldeutig ohne dies zu betonen, klassisch und doch nicht langweilig...

liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.

Mucki
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Beitragvon Mucki » 02.04.2009, 12:23

Hi leonie,

eine Interpretation braucht es hier m.E. gar nicht. Es steht alles da und zeigt sich dem Leser auf eine sehr angenehme Art, die sich auf Gefühls- und Bewegungsebene darstellt.
Zum Titel: "findung" trifft es ziemlich gut, finde ich. Ok, das "ung" kommt etwas kantig rüber, doch "finden" z.B. würde nicht passen, da es ja kein finden mehr ist, sondern der Prozess des Findens durch die letzte Strophe abgeschlossen ist.

Saludos
Mucki

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leonie
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Beitragvon leonie » 02.04.2009, 13:58

Liebe scarlett,

danke Dir! Ja, der Titel, zuerst stand dort sogar "wortfindung". Ich finde es schwierig, einen für mich passenderen zu finden...

Liebe Lisa,

die Setzung beruhte darauf, dass ich gern "name schweigt" in einer Zeile haben wollte. Im Moment überlege ich fast, ob ich ändere in "schweigender name", obwohl dann zwei Partizipien hintereinander ständen. Hm, ich überlege nochmal.
Auf Deine Interpretation wäre ich natürlich sehr sehr neugierig....

Liebe Mucki,

das freut mich, dass sich der Text samt Titel Dir so erschließt! Genau so war es gedacht, als Prozess...

Liebe Grüße an Euch drei und nochmal danke!!!

leonie

Niko

Beitragvon Niko » 02.04.2009, 15:21

hi leo!
dem ist wenig hinzuzufügen. du weißt ja: ich mag es grad so knackig, wie´s von dir geschrieben. und mit genügend "findung"sraum für den leser. das ist echt ein gedicht!

lieben gruß: Niko

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leonie
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Beitragvon leonie » 02.04.2009, 16:19

Oh, danke Niko, das freut mich sehr!!!

Liebe Grüße

leonie


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