Ich vermisse den Himmel

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
moshe.c

Beitragvon moshe.c » 05.10.2008, 23:15

Ich vermisse den Himmel

im Baum
deiner Wunden
fließe ich
heute
unter deine Rinde
abends
am Feuer

täglich zerbrechen
deine Tränen
hart
auf der Erde

im Graben
könnte man die Sterne sehen
wie die Nacht sowieso
und der Sonne Strahlen
über den Gewittern

Aber diesmal wohl nicht
so sehr

Mucki
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Beitragvon Mucki » 08.10.2008, 19:50

Lieber Moshe,

dein Gedicht verbreitet in mir eine traurig-wehmütige Stimmung. Es berührt mich und das, obwohl ich es gar nicht verstehe. Es ist reines Fühlen bei mir. Allein den Titel finde ich so wunderbar. Und mein Gefühl sagt mir, dass es die letzten zwei Zeilen nicht braucht, aber frag mich bitte nicht nach einer Begründung. ,-)
Saludos
Gabriella

moshe.c

Beitragvon moshe.c » 08.10.2008, 20:16

Liebe Gabriella!

Ist es nicht das Vorrecht der Lyrik, daß man nicht immer alles mit dem Kopf (scheinbarer Rationalität) verstehen muß?

Heute wird diese Sichtweise (angebliche Rationalität) so sehr in den Vordergrund geschoben, aber historisch wird dieses eben eine Epoche bleiben, wie alle anderen in unserer Geschichte auch.

Und die Probleme aus dieser Sichtweise erleben wir doch täglich, persönlich und global.

Nicht das ich da eine Lösung hätte, sondern mehr so: Der Weg ist das Ziel und das Ziel kennen wir nicht, oder ahnen wir es vielleicht doch?

Vor ihrer OP hat mir ELsa zu den letzten beiden Zeilen gesagt: 'Das bringt es wieder auf den Boden.'

Begründen will ich es auch nicht, aber irgendwas ist da drann.

MlG

Moshe

Maija

Beitragvon Maija » 08.10.2008, 21:42

Hallo moshe,

Der Weg ist das Ziel und das Ziel kennen wir nicht, oder ahnen wir es vielleicht doch?


Ahnen denke ich schon, aber es gibt dafür keinen Beweis, oder es gibt noch Dinge, die wir jetzt noch nicht erkennen können ;-) / Letzteres wäre mir am liebsten. ;-) :spin2:

ich würde auch die letzten zwei Zeilen weglassen oder haben die noch eine andere Bedeutung, die wir nicht sehen... :lupe: Gerne gelesen!

LG., Maija

moshe.c

Beitragvon moshe.c » 08.10.2008, 22:16

Liebe Maija!

Für ein Ahnen gibt es nie Beweise, sonst wäre es ja kein Ahnen mehr, sondern eine gesichterte Aussage.
Wird 'Ahnen' nicht 'Glaube' geschrieben, um es zu sichern, und dann dieses in den Umstand der Realität versucht zu überführen?, ggf. mit Wundern? ohne wundern?
Natürlich gibt es immer Dinge, die wir nicht erkennen, auch auf der alltäglichen Basis.
So ist doch unser Leben.
Von Irrtum zu Irrtum.
Im Kleinen und im Großen.
Hach, diese Eselsfeste, oder?
Natürlich gibt es Wissen, aber wo?, wenn es nicht mit einem Sonderangebot gekoppelt ist.


MlG

Moshe

Maija

Beitragvon Maija » 09.10.2008, 15:30

Lieber Moshe!

Wird 'Ahnen' nicht 'Glaube' geschrieben


Keine Ahnung! I :12:

Natürlich gibt es Wissen, aber wo?


Im Kopf! :spin2: Sonderangebot?

LG., Maija


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