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Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Estragon

Beitragvon Estragon » 08.07.2008, 15:34

damals war ich erst vierzehn und meine cousine kam vom zahnarzt
ihre zähne rochen noch danach
ich dachte als sie sich auf diesen drehstuhl setzte
dort sitzt sie für immer

das einzige über was wir reden ist die frage ob fliegen tanzen
ansonsten betrachten wir bloß die helligkeit und ich manchmal ihren busen
aber nur nachts wenn alles um mich stumm ist
und selbst die nachbarn aufhören aufzuhören
und das brüllen verteilt wird und jeder etwas davon abbekommt
und ich das größte stück

Sneaky

Beitragvon Sneaky » 08.07.2008, 20:16

Hallo estragon,

worin nun genau die Wirkung des Textes besteht kann ich nicht sagen. Vermutlich durch das stimmige Ganze, das mehr ist als die Summe der einzelnen Teile. Trotzdem gehören bestimmte Teile erwähnt, weil sie herausragend tragen.

"ihre zähne rochen noch danach" z.B. oder auch die doppelte Verneinung bei Nachbarn.

Mag sein, ich seh den Bezug falsch, aber wenn gesagt wird "betrachten wir bloß die Helligkeit...aber nur nachts" ist das für mich ein Gegensatz, der nicht wirkt. Das ist die einzige leichte Schwachstelle, die ich für mich in dem Text ausgemacht habe. Ansonsten echt gut

Gruß

Sneaky

Estragon

Beitragvon Estragon » 08.07.2008, 20:33

die doppelte verneinung ist aber doch gerade der witz an dem gedicht...

sie hören auf, aufzuhören...ich habe solche nachbarn, es ist grausam

wüstenfuchs

Beitragvon wüstenfuchs » 13.07.2008, 19:37

Hallo,

mir gefällt die Stimmung, hat was Beiläufiges und könnte gerne fortgesetzt werden.

Coming of age?

gruß
Wüstenfuchs


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