Adieu, du Frühling

[Schwarzbeere]

Adieu, du Frühling

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Adieu, du Frühling!
Mach deinen letzten Schnaufer,
bevor du auf ein Jahr zur Ruhe gehst.
Verführ uns nicht zu leeren Wahngelüsten,
denn niemand will mehr deinen Tau ver-
kosten an deinen sehr imaginären Brüsten,
was du nur allzu gut verstehst,

da einst du dich von Seufzern der Poeten nährtest,
von ihren Achs, dem Schmachten, den Karessen,
die du dem keuschen Jüngling, seiner Liebsten lehrtest.
Du glaubtest an den Fortbestand des Dusels der Gefühle,
doch lerntest unter Schmerzen du indessen,
dass diese Zeit vorbei und nur die kühle
Vernunft und die Berechnung in der Liebe gelten.

So lass es gut sein und verdamm nicht diese Welten
zu Pest und Schwefel oder Diarrhöe!
Wenn du nicht aufpasst, wirst du dich erkälten
im ersten Sommerregen. Hatschi! Schnell Adieu!

[Perry]

Hallo Schwarzbeere,
eine sehr humorvoller Text, deshalb sollte man vielleicht nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen (z. B. des Dusels der Gefühle). Gestolpert bin ich über die "Achs" bis mir klar wurde, dass nicht eine Abkürzung von Ach(x)selschweiß gemeint war .
Grammatikalisch brachte mich die Formulierung
"die du dem keuschen Jüngling, seiner Liebsten lehrtest."
etwas durcheinander.
Insgesamt siegte aber der Lesespaß!
LG
Manfred

[Schwarzbeere]

Sollte wohl Akkusativ sein für "lehren", lieber Perry, also habe ich auf "den Jüngling" abgeändert und fühle mich, jetzt, wo es Sommer ist und sofort auch Hitzewellen gibt, nicht sehr viel weiser, doch war dieser Text ja als Spielerei anzusehen und daher habe ich ihn auch etwas übereilt gebastelt, als ich im Radio hörte "also heute ist der letzte Frühlingstag" und mich sofort auf dieses Thema stürzte.

Ich habe eben nachgeschaut und gefunden, dass der Dusel wirklich auch in der von mir verwendeten Kombination (freilich kennt jeder die Gefühlsduselei) verwendet werden kann, doch hast du Recht: ich habe es als amüsante Variante verwendet, amüsant, wie ich dachte, denn man findet sich selbst manchmal lustiger, als man sich in den Meinungen anderer vorfände, könnte man so in deren Köpfe hineinschauen. Dies ist die harmlose Tragik unseres Dasein!

Freundliche Grüße. Schwarzbeere