
Abgeholt (war vorher: Ausheber)
- Thomas Milser
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- Geschlecht:
Hallo Monika,
ein ganz anderer Text, als ich ihn nach dem Titel vermutet hatte. Bezeichnet man mit 'Ausheber' denjenigen, der den Schützengraben aushebt?
Die Idee hinter dem Text finde ich ganz stark, und ebenso viele deiner Formulierungen, besonders Strophe 2 und 3.
Nur meine ich, dass die Einleitung zuviel vorwegnimmt, dem Schluss praktisch die Kraft nimmt.
In den ersten beiden Zeilen ist alles schon zu Ende, und beim Weiterlesen geht dadurch m.E. ein wenig die Spannung flöten. Ich würde anders beginnen, die ersten beiden Zeilen ganz anders machen. Frag mich nicht, wie ... :o)
Tom
ein ganz anderer Text, als ich ihn nach dem Titel vermutet hatte. Bezeichnet man mit 'Ausheber' denjenigen, der den Schützengraben aushebt?
Die Idee hinter dem Text finde ich ganz stark, und ebenso viele deiner Formulierungen, besonders Strophe 2 und 3.
Nur meine ich, dass die Einleitung zuviel vorwegnimmt, dem Schluss praktisch die Kraft nimmt.
In den ersten beiden Zeilen ist alles schon zu Ende, und beim Weiterlesen geht dadurch m.E. ein wenig die Spannung flöten. Ich würde anders beginnen, die ersten beiden Zeilen ganz anders machen. Frag mich nicht, wie ... :o)
Tom
Menschheit, Du hattest von Anfang an nicht das Zeug dazu... (Charles Bukowski)
Hallo Jürgen,
merci für deine Rückmeldung.
Was die "aufdekorierten Siegesposen" anbelangt, hmmm ... da weiß ich auch nicht, wie man das griffiger darstellen könnte, aber ich werde es mir noch durch den Kopf gehen lassen.
Hallo Tom,
"Ausheber" ist heute ein Begriff aus dem Ringen und bezeichnet einen speziellen Griff, bei dem der Gegner aus dem Stand gehoben und zu Boden gerissen wird.
Ich bin da drauf gekommen, als ich über das Wort "Aushebungen" nachgedacht und schließlich nachgelesen habe. Vielleicht wäre in meinem Fall doch ein anderes Wort als Titel besser geeignet: eigentlich ging es mir bei dem Text um Deportation, aus dem "Stand" heraus, von der Arbeit weg sozusagen, ohne die Möglichkeit wenigstens der Familie Bescheid zu geben. Die "neuen" Herren - jetzt in "aufdekorierter Siegespose" sind des öfteren und wohl auch in anderen GEgenden so vorgegangen.
Vielleicht würde ein anderer Titel auch das Dilemma der Einleitung lösen?
"Ende der Zeit" meint ja nicht unbedingt (nur) das Lebensende, sondern auch allgemein das Ende einer bestimmten Zeit, (in Freiheit, in Frieden, usw.) und der letzte Tag markiert diesen Einschnitt, ab dem sich dann alles ändern wird. Und um diesen "letzten Tag", ihn darzustellen, darum ging es mir eigentlich, vielleicht ist mir das aber nicht so gut gelungen.
However, ich werde mir das noch durch den Kopf gehen lassen.
Ich bedanke mich herzlich für deinen Kommentar, deine Gedanken zu meinem Text.
Liebe Grüße euch und einen guten Start in die Woche!
scarlett
merci für deine Rückmeldung.
Was die "aufdekorierten Siegesposen" anbelangt, hmmm ... da weiß ich auch nicht, wie man das griffiger darstellen könnte, aber ich werde es mir noch durch den Kopf gehen lassen.
Hallo Tom,
"Ausheber" ist heute ein Begriff aus dem Ringen und bezeichnet einen speziellen Griff, bei dem der Gegner aus dem Stand gehoben und zu Boden gerissen wird.
Ich bin da drauf gekommen, als ich über das Wort "Aushebungen" nachgedacht und schließlich nachgelesen habe. Vielleicht wäre in meinem Fall doch ein anderes Wort als Titel besser geeignet: eigentlich ging es mir bei dem Text um Deportation, aus dem "Stand" heraus, von der Arbeit weg sozusagen, ohne die Möglichkeit wenigstens der Familie Bescheid zu geben. Die "neuen" Herren - jetzt in "aufdekorierter Siegespose" sind des öfteren und wohl auch in anderen GEgenden so vorgegangen.
Vielleicht würde ein anderer Titel auch das Dilemma der Einleitung lösen?
"Ende der Zeit" meint ja nicht unbedingt (nur) das Lebensende, sondern auch allgemein das Ende einer bestimmten Zeit, (in Freiheit, in Frieden, usw.) und der letzte Tag markiert diesen Einschnitt, ab dem sich dann alles ändern wird. Und um diesen "letzten Tag", ihn darzustellen, darum ging es mir eigentlich, vielleicht ist mir das aber nicht so gut gelungen.
However, ich werde mir das noch durch den Kopf gehen lassen.
Ich bedanke mich herzlich für deinen Kommentar, deine Gedanken zu meinem Text.
Liebe Grüße euch und einen guten Start in die Woche!
scarlett
Liebe Monika,
ich habe das Gedicht bis jetzt eben überhaupt nicht gesehen. Zum Glück jetzt aber!
Mit dem Titel kann ich ehrlich gesagt im Zusammenhang mit dem Text nichts anfangen,
ich finde nicht, dass er zur Situation im Gedicht passt, die tragisch ist.
Am Ende der Zeit ist doch der letzte Tag, daher frage ich, ob du "letzte" überhaupt brauchst?
Ich meine beispielsweise, vielleicht lässt es sich weniger streng:
Sie flogen
aus Mündern: uniformiert
wie abgerissene Manschettenknöpfe
der Geschmack metallisch
Lieben Gruß
ELsa
ich habe das Gedicht bis jetzt eben überhaupt nicht gesehen. Zum Glück jetzt aber!
Mit dem Titel kann ich ehrlich gesagt im Zusammenhang mit dem Text nichts anfangen,
ich finde nicht, dass er zur Situation im Gedicht passt, die tragisch ist.
Am Ende der Zeit ist doch der letzte Tag, daher frage ich, ob du "letzte" überhaupt brauchst?
Tom hat gestern bei meiner City die Adjektive als zuviel befunden, mir geht es hier - zumindest in der gleichmäßigen Form ähnlich, obwohl die Worte selbst packend sind.Sie flogen
aus uniformierten Mündern
wie abgerissene Manschettenknöpfe
mit metallischem Geschmack
Ich meine beispielsweise, vielleicht lässt es sich weniger streng:
Sie flogen
aus Mündern: uniformiert
wie abgerissene Manschettenknöpfe
der Geschmack metallisch
Das ist wirklich beklemmend. Wobei ich glattgebügelt streichen würde, denn akkurat sagt es ja.Aufdekorierte Siegesposen
platzten taumelnd aus den Nähten
während die Zweifel glattgebügelt
in akkuraten Falten steckten
Das finde ich sehr berührend und in der Schlichtheit stark.Zum Hilfspaket
verschnürt in Eile Hoffnungen
und Wünsche für die Kinder Spielzeug
Winterschuhe und ein Gruß
es kam
als in der weißen Fremde jener Tag
für ihn schon lang vergangen war
Lieben Gruß
ELsa
Schreiben ist atmen
Liebe Monika,
als Titel würde ich "Am Ende der Zeit" nehmen, also die erste Zeile und diese dann im Text weiterfließen lassen ("Ausheber" passt nicht so gut, finde ich), also so:
Am Ende der Zeit
flogen rohe Worte
aus uniformierten Mündern
wie abgerissene Manschettenknöpfe
mit metallischem Geschmack (diese Zeile könnte evtl. auch entfallen)
Die 2. Zeile ("war noch ein letzter Tag") braucht es m.E. nicht. Ansonsten würde ich nur noch das "glattgebügelt" weglassen und alles andere lassen. Ein sehr eindrückliches, beklemmendes Gedicht!
Saludos
Mucki
als Titel würde ich "Am Ende der Zeit" nehmen, also die erste Zeile und diese dann im Text weiterfließen lassen ("Ausheber" passt nicht so gut, finde ich), also so:
Am Ende der Zeit
flogen rohe Worte
aus uniformierten Mündern
wie abgerissene Manschettenknöpfe
mit metallischem Geschmack (diese Zeile könnte evtl. auch entfallen)
Die 2. Zeile ("war noch ein letzter Tag") braucht es m.E. nicht. Ansonsten würde ich nur noch das "glattgebügelt" weglassen und alles andere lassen. Ein sehr eindrückliches, beklemmendes Gedicht!
Saludos
Mucki
- Thomas Milser
- Beiträge: 6069
- Registriert: 14.05.2006
- Geschlecht:
Tröste dich, Monika:
Es sind nicht immer die schlechtesten Texte, die die wenigsten Feedbacks bekommen.
Umgekehrt würde das ja bedeuten, dass alle Bestseller gute Bücher seien ... :o)
Muckis Vorschlag finde ich grundsätzlich gut, aber auch in der Überschrift würde ich nicht schon vom 'Ende' sprechen (Vorwegnahme). Ich würde den Text neutral - vielleicht mit dem Vornamen des Großvaters? - überschreiben (den Untertitel dann weglassen), und die ersten beiden Zeilen verschwinden lassen.
Grüßli,
Tom
Es sind nicht immer die schlechtesten Texte, die die wenigsten Feedbacks bekommen.
Umgekehrt würde das ja bedeuten, dass alle Bestseller gute Bücher seien ... :o)
Muckis Vorschlag finde ich grundsätzlich gut, aber auch in der Überschrift würde ich nicht schon vom 'Ende' sprechen (Vorwegnahme). Ich würde den Text neutral - vielleicht mit dem Vornamen des Großvaters? - überschreiben (den Untertitel dann weglassen), und die ersten beiden Zeilen verschwinden lassen.
Grüßli,
Tom
Menschheit, Du hattest von Anfang an nicht das Zeug dazu... (Charles Bukowski)
Moin Tom,
wie kann ein Titel neutral sein, wenn da der Vorname des Großvaters stünde? Das wäre doch sehr persönlich und alles andere als neutral, hm?
Saludos
Mucki
Ich würde den Text neutral - vielleicht mit dem Vornamen des Großvaters? - überschreiben ...
wie kann ein Titel neutral sein, wenn da der Vorname des Großvaters stünde? Das wäre doch sehr persönlich und alles andere als neutral, hm?
Saludos
Mucki
- Thomas Milser
- Beiträge: 6069
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Ich meine neutral gegenüber dem Inhalt bzw. dem Spannungsbogen.
Er verriete nichts zur Unzeit, und ersparte den Untertitel zw. die Widmung.
Ich fände das irre, wenn das Gedicht schlicht 'Helmut' oder so heißen würde. Das ließe alles offen ...
Tom.
Er verriete nichts zur Unzeit, und ersparte den Untertitel zw. die Widmung.
Ich fände das irre, wenn das Gedicht schlicht 'Helmut' oder so heißen würde. Das ließe alles offen ...
Tom.
Menschheit, Du hattest von Anfang an nicht das Zeug dazu... (Charles Bukowski)
Hi Tom,
wenn da Name stünde, würde das m.E. nicht zum Text passen. Monika schrieb:
Deshalb würde ich auch den Untertitel entfernen, weil das, was sich hier abspielt, ja nicht nur auf eine Person bezieht, sondern im Prinzip auf eine ganze Generation.
Na, mal sehen, was Monika meint.
Saludos
Mucki
wenn da Name stünde, würde das m.E. nicht zum Text passen. Monika schrieb:
Vielleicht würde ein anderer Titel auch das Dilemma der Einleitung lösen?
"Ende der Zeit" meint ja nicht unbedingt (nur) das Lebensende, sondern auch allgemein das Ende einer bestimmten Zeit, (in Freiheit, in Frieden, usw.) und der letzte Tag markiert diesen Einschnitt, ab dem sich dann alles ändern wird.
Deshalb würde ich auch den Untertitel entfernen, weil das, was sich hier abspielt, ja nicht nur auf eine Person bezieht, sondern im Prinzip auf eine ganze Generation.
Na, mal sehen, was Monika meint.
Saludos
Mucki
Hallo in die Runde,
lieben Dank für eure (erneute) Beschäftigung mit meinem Text.
Ich glaube, eure Gedanken haben jetzt dazu beigetragen, dass ich eine neue Fassung erstellen konnte.
Den Titel habe ich ersetzt, den "metallischen Geschmack" weggelassen, ferner so umgestellt, dass - wie Tom sagte - nicht mehr so viel vorweggenommen wird.
Bin zwar noch nicht 100% sicher, dass es so bleiben wird (es fällt mir immer noch schwer, mich von diesem "am Ende der Zeit" zu trennen, sehe aber die Gründe hierfür deutlich) - aber nun denn: oben steht die neue Fassung.
"weggebügelt" ist doch nicht "glattgebügelt" oder? Ich möchte darauf ungern verzichten, da sonst die "Falten" zu unspezifiziert blieben - ich möchte aber den Bezug zu den Uniformhosen haben, da das auch im Bild bleibt. Was meint ihr?
Zum Untertitel: ja, der könnte schon weg (oder nur in meinen "Archiven" stehen) - macht das wirklich so viel aus?
Allerdings bin ich gegen jedwelchen Namen hier.
Ich danke euch für euren Zuspruch - er hat mich weitergebracht.
Herzliche Grüße,
Monika
lieben Dank für eure (erneute) Beschäftigung mit meinem Text.
Ich glaube, eure Gedanken haben jetzt dazu beigetragen, dass ich eine neue Fassung erstellen konnte.
Den Titel habe ich ersetzt, den "metallischen Geschmack" weggelassen, ferner so umgestellt, dass - wie Tom sagte - nicht mehr so viel vorweggenommen wird.
Bin zwar noch nicht 100% sicher, dass es so bleiben wird (es fällt mir immer noch schwer, mich von diesem "am Ende der Zeit" zu trennen, sehe aber die Gründe hierfür deutlich) - aber nun denn: oben steht die neue Fassung.
"weggebügelt" ist doch nicht "glattgebügelt" oder? Ich möchte darauf ungern verzichten, da sonst die "Falten" zu unspezifiziert blieben - ich möchte aber den Bezug zu den Uniformhosen haben, da das auch im Bild bleibt. Was meint ihr?
Zum Untertitel: ja, der könnte schon weg (oder nur in meinen "Archiven" stehen) - macht das wirklich so viel aus?
Allerdings bin ich gegen jedwelchen Namen hier.
Ich danke euch für euren Zuspruch - er hat mich weitergebracht.
Herzliche Grüße,
Monika
Liebe Monika,
dieser Titel passt besser.
Bei der ersten Strophe:
"Angefüllt mit rohen Worten
war jener Tag
uniformiert und ausgespuckt
von Mündern
wie abgerissene Manschettenknöpfe"
frage ich mich, ob der Bezug jetzt nicht verwirrend ist, sich das uniformiert und ausgespuckt etc. auf den Tag bezieht anstatt auf die rohen Worte. Was meinst du?
Saludos
Mucki
dieser Titel passt besser.
Bei der ersten Strophe:
"Angefüllt mit rohen Worten
war jener Tag
uniformiert und ausgespuckt
von Mündern
wie abgerissene Manschettenknöpfe"
frage ich mich, ob der Bezug jetzt nicht verwirrend ist, sich das uniformiert und ausgespuckt etc. auf den Tag bezieht anstatt auf die rohen Worte. Was meinst du?
Saludos
Mucki
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