Zwischenwesen

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Nihil

Beitragvon Nihil » 20.02.2008, 10:05

Schönes Zwischenwesen
im Interim der Prinzipien M und W,
es fiel der Schnee
deiner platonischen Idee
auf das Herz Otto Weiningers
als er himmelwärts
und in die Tiefe schaute,
ich glaube, deinen Brüsten
traute er nicht.


Nihil

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Pjotr
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Beitragvon Pjotr » 20.02.2008, 10:29

Hallo Nihil,

interessante Gedankenstimmung, wie ich finde. Mir scheint außerdem, Du schlägst hier eine neue Stil-Richtung ein, weitergeschritten irgendwie. Klingt spannend ...


Ahoi

Pjotr

Nihil

Beitragvon Nihil » 20.02.2008, 12:51

Lieber Pjotr,

schön von Dir zu hören! Ich habe Weininger mittlerweile überwunden und bin zu einer anderen Auffassung von Weiblichkeit gelangt - durch gedanklich bebrütende Tätigkeit! ;-)

Es ist nicht so, dass die Frau seelenlos sei, vielmehr ist sie mit der Seele des Alleinen identisch und bereits dessen Verkörperung, welche sich in ihrem Ja zur Schöpfung, ihrer Lebensbejahung als der höchste Ausdruck von Moral in ihrer Gestalt und ihrer Fruchtbarkeit widerspiegelt. Die platonische Idee der Frau ist nicht die seelenlose Undine als vielmehr das Göttliche selbst und das Universum weiblich. M ist die Funktion von W und nicht umgekehrt, Damenwahl z.B. .. Ihre Lust ist die Lust der Schöpfung, insofern sie die Idee der Mutterschaft in sich trägt. Sie trägt bereits das Kleid der Seele der Natur, d.h. des Göttlichen, zu welchem der Mann erst noch gelangen muss ..(Ein Mann in Frauenkleidern z.B. ;-) ..) - Frau und Schöpfung, d.h. der Wille der Natur, oder wenn man will - der Wille Gottes, fallen zusammen, daher fehlt ihr die Zweiheit, sie ist gleichsam aus der Dualität enthoben, während der Mann um seine Seele zu kämpfen hat, sich entscheiden muss für den Weg in eine der beiden Richtungen - hin zu Gott, oder hin zum Nichts, der Mann hat sich selbst zu überwinden, er ist nicht wie die Frau das allumfassenden Ja zum Leben, er ist das Ja und das Nein, zwischen welchen er wählen muss und er ist nicht, wie die Frau es ist, sicher in der Natur aufgehoben. Es verhält sich exakt umgekehrt wie es Weininger formuliert: Dem Mann mangelt es an Seele, folglich sucht er seine Seele in der Frau, um schöpferisch werden zu können und sich dem Göttlichen anzunähern, deshalb ist er der platonischen Liebe fähig, wo hingegen die Frau der platonischen Liebe nicht bedarf, weil sie entsprechend bereits Seele ist und identisch mit dem Göttlichen, deshalb liebt sie anders, um ihren Schöpfungsauftrag zu verwirklichen. Amen. :mrgreen:

Frauen sind klasse und eine Klasse für sich! Warum einfach, wenn es auch kompliziert geht? ;-)

Wo bitte geht es zum Emma-Forum? :mrgreen:


LG

Feminist Nihil

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Ylvi
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Beitragvon Ylvi » 20.02.2008, 13:10

nihil hat geschrieben:Dem Mann mangelt es an Seele, folglich sucht er seine Seele in der Frau, um schöpferisch werden zu können und sich dem Göttlichen anzunähern

Das musste ich einfach mal für die Schöpfung vor der Löschung retten. :pfeifen:

liebe Grüße smile
Das ist das Schöne an der Sprache, dass ein Wort schöner und wahrer sein kann als das, was es beschreibt. (Meir Shalev)

Nihil

Beitragvon Nihil » 20.02.2008, 23:24

Liebe smile,

ich sehe du stimmst mit mir altem Hasen von einem Feministen überein! Das freut mich! :-)

LG

Nihil


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