Ein Dialog

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
moshe.c

Beitragvon moshe.c » 02.01.2008, 23:01

Ein Dialog.

"Ich bin ein Esel.", sagte die Biene.

"Nein!", schrie der Esel, "Das bist du nicht! Ich bin der Esel."

"Nein, du bist eine Biene,", sprach die Biene, "und ich bin der Esel."

"Warum bist du ein Esel?", fragte der Esel die Biene.

"Weil ich dir sagte, wer ich wirklich bin.", antwortete die Biene.

Benutzeravatar
Pjotr
Beiträge: 6793
Registriert: 21.05.2006

Beitragvon Pjotr » 02.01.2008, 23:12

Hallo Moshe,

Du machst Unterschiede zwischen "die" und "eine", auch zwischen "wer" und "was". Machst Du das bewusst?


Salud

Pjotr

moshe.c

Beitragvon moshe.c » 03.01.2008, 15:31

Lieber Pjotr!

Machst du keine bewußten Unterschiede zwischen 'die' und 'eine', und zwischen 'wer' und 'was'? Kicher.

Einen guten Tag wünscht

Moshe

Benutzeravatar
Pjotr
Beiträge: 6793
Registriert: 21.05.2006

Beitragvon Pjotr » 03.01.2008, 16:21

Hallo Moshe,

manchmal mache ich das.

Nicht, dass ich missverstanden werde; meine Frage war nicht als Vorwurf gemeint. Ich war neugierig, ob dieses Detail (die/eine, wer/was) möglicherweise maßgeblich ist für eine eventuell beabsichtigte "Pointe".

Vielleicht ist dieses Detail auch völlig irrelevant und austauschbar? Das wollte ich nur wissen, bevor ich in die hermeneutische Tiefsee abtauche. Bild


Ahoi

Pjotr

moshe.c

Beitragvon moshe.c » 03.01.2008, 16:57

Hallo Pjotr!

Ein Vorwurf fand ich nicht.

Mit besten Grüßen in deine Tiefsee:

Ein neuer Dialog (Fortsetzung)

"Ich bin ein Kamel.", sagte der Esel.

"Nein!", schrie das Kamel, "Das bist du nicht! Ich bin das Kamel."

"Nein, du bist ein Esel,", sprach der Esel, "und ich bin das Kamel."

"Warum bist du ein Kamel?", fragte das Kamel den Esel.

"Weil ich dir nicht sagte, daß ich eigentlich eine Biene bin.", antwortete der Esel.

Benutzeravatar
Pjotr
Beiträge: 6793
Registriert: 21.05.2006

Beitragvon Pjotr » 03.01.2008, 19:26

1. Zeile: Ein Kamel? Das klingt, als gäbe es eine Gruppe von Kamelen.

3. Zeile: Das Kamel? Das klingt, als gäbe es ein einziges Kamel.

Du kennst sicherlich das Paradoxon von jenem Kreter, der behauptet, alle Kreter würden lügen -- welches aber keineswegs ein Paradoxon ist, wenn man genau zählt.

Haha, ich glaube, dieses Detail ist wirklich irrelevant für das, was Du mit dem Text ausdrücken willst. Test: Was hälst Du von folgender Variante, Moshe?

"Ich bin das Kamel.", sagte der Esel.

"Nein!", schrie das Kamel, "Das bist du nicht! Ich bin das Kamel."

"Nein, du bist der Esel,", sprach der Esel, "und ich bin das Kamel."

"Warum bist du das Kamel?", fragte das Kamel den Esel.

"Weil ich dir nicht sagte, daß ich eigentlich die Biene bin.", antwortete der Esel.



Funktioniert für Dich diese Variante?


Miau

Pjotr

Sam

Beitragvon Sam » 04.01.2008, 06:27

Hallo,

ich glaube Pjotr hat das Problem dieses Wortspieeles gut auf den Punkt gebracht. Es ist eben ein großer Unterschied, ob man sagt: 'Ich bin EIN Kamel', oder 'Ich bin DAS Kamel'

Gerade bei so kurzen, filigranen Sachen kommt es eben auf jeden Buchstaben an.

Liebe Grüße

Sam

moshe.c

Beitragvon moshe.c » 04.01.2008, 17:26

Hallo ihr!

Das Spiel mit 'ein Kamel' und 'das Kamel' z.B. ist Teil der Sache.
Vielleicht sollte ich es mal sprechen, damit es einfacher wird, die Tiefgründigkeit zu erkennen.

Pjotr: Das ist dann eine etwas andere Story.

MlG

Moshe

P.S.: Übrigens: Für Lyrik halte ich es nicht, wußte aber keinen anderen Platz.


Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: Bing [Bot] und 12 Gäste