Kein Wort

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
moshe.c

Beitragvon moshe.c » 07.11.2007, 22:07

Auf deine Fragen...

Kein Wort
sollte mir entfliehen

Kein Mond jemals
meine Weisheit sein

So sage ich nichts

Du nimmst meine Tasse Tee


------------------------------

Ich habe den Titel geändert von 'Kein Wort' in 'Auf deine Fragen...'
Zuletzt geändert von moshe.c am 09.11.2007, 20:25, insgesamt 1-mal geändert.

Maija

Beitragvon Maija » 08.11.2007, 08:06

Lieber Moshe,

Nun denn, ich sage auch nicht dazu viel, nur schön, das es Worte gibt. ;-) Aber vom Mond lernen will ich schon, denn wer weiß, vielleicht gibt es gar keine Weisheit letzter Schluß und der Mond gehört zum Gesamtbild dazu. ;-) Aber ich verstehe deine Erfahrungen gut.

Gruß, Maija

Caty

Beitragvon Caty » 09.11.2007, 08:35

Moshe, ich verstehe deinen Text so, dass man dem Ich verboten hat zu sprechen. Aber es ist zu klug, sich mit Halbheiten und Ausflüchten zu bescheiden. Deshalb sagt es nichts. Der "andere" ist so einnehmend, dass er sogar noch die Tasse Tee nimmt. Das kann man genausogut auch anders interpretieren: Weil das Ich liebt, gestattet es das Wegnehmen der Tasse Tee. Das ist ein sehr lakonischer Text, und ich ahne eine Tragödie dahinter. Caty

Maija

Beitragvon Maija » 09.11.2007, 08:49

Du nimmst meine Tasse Tee


Erinnerte mich sofot an eine Religion, vielleicht war der Gedanke nicht gemeint?

Aber es ist zu klug, sich mit Halbheiten und Ausflüchten zu bescheiden


Ja, das hat mich ja sofort wütend gemacht. Was ist schon klug und was ist dumm? Die Weisheit steht über alle Dinge? Die Weisheit ist eine Leiter, die uns niemals trennen darf, aber unserm Denken sollte sie nie im Wege stehn.

Gruß, Maija

Mucki
Beiträge: 26644
Registriert: 07.09.2006
Geschlecht:

Beitragvon Mucki » 09.11.2007, 12:47

Hallo Moshe,

ich lese dein Gedicht anders, durchaus positiv und im Sinne eines Zen-Gedichtes. Das Ich schweigt, seine Weisheit kommt nicht von irgendjemand anderem, sondern allein aus sich selbst.
Und das:

Du nimmst meine Tasse Tee

lese ich als ein Ritual der Freundschaft, Ruhe und des Friedens, das keiner Worte bedarf.
Saludos
Mucki

Perry

Beitragvon Perry » 09.11.2007, 17:21

Hallo Zuammen,
für mich ist das "sollte" der Dreh- und Angelpunkt in diesem Text. Es sagt mir, dass sich das LyrIch selbst nicht ganz sicher ist, ob Schweigen der Weisheit letzter Schluss ist. Die Teeszene sehe ich auch als etwas Verbindendes an, bzw. als verstehende Geste des LyrDu. Gern gelesen!
LG
Manfred

moshe.c

Beitragvon moshe.c » 09.11.2007, 20:15

Hallo!

Ich danke für eure Wahrnehmung und Kommentare.
Es wird wohl noch eine Neufassung geben, bin am grübeln, denn es ist mir irgendwie noch nicht eindeutig genug hier.

(Wenn ich König der Dicher werde, was sehr unwahrscheinlich ist, ernenne ich Mucki und Perry zu Hofinterpreten, natürlich mit einer guten finanziellen Ausstattung. :daumen: )

MlG

Moshe

P.S.: Ich habe soeben den Titel geändert.

Maija

Beitragvon Maija » 09.11.2007, 21:13

Mit deinen Texten habe ich oft Schwierigkeiten, weiß nicht woran das liegt.

Warum ist das Wort "sollte"Dreh-und Angelpunkt...? Auch wenn es für mich peinlich ist, aber ich verstehe das nicht richtig. :12:

Kein Mond jemals
meine Weisheit sein


Also hier las und lese ich, das du selber damit gemeint bist?

Also ich denke ich muss kapitulieren, vielleicht habe ich ein Brett vor dem Kopf.

Wenn es nicht zuviel verlangt ist, könntest du mir mal bitte Schritt für Schritt deine Gedanken dazu schreiben? Ich weiß es ist viel verlangt von dir? Ich möchte aber meinen Fehler gerne sehen... :schwitz: (Vielleicht eine PN)

Lieben Gruß, Maija

Maija

Beitragvon Maija » 10.11.2007, 08:49

Heute noch einmal gelesen und ich komme zum Resultat meiner Gedanken:

Kein Mond jemals
meine Weisheit sein


Kein Mond jemals
die Weisheit sein kann

Aber da Perry und Mucki dich verstanden haben, scheint es nur an meiner Auffassungsgabe zu liegen. ;-) :a045:

Die Teeszene sah ich wie Perry von Anfang an. Eigentlich wollte moshe das gleiche sagen, was ich denke, aber ich hatte ihn komischer Weise nicht verstanden.

Gruß, Maija

Sebastian

Beitragvon Sebastian » 12.11.2007, 11:42

Den einleitenden Vers finde ich wunderbar. Sehr ungewöhnlich und deshalb umso kraftvoller. Den letzten Vers empfinde ich allerdings als redundant.

Edit: Hups, habe gerade erst gesehen, dass auf deine Fragen der neue Titel ist. Finde ich schade, mir würde eine Kombination aus ursprünglichem Titel und der Zeile "auf deine Fragen" als einleitenden Vers sehr gefallen.

moshe.c

Beitragvon moshe.c » 12.11.2007, 21:31

Lieber Sebastian!

Ich habe es versucht deinem Vorschlag zum einleitenden Vers zu folgen.

Mir verflacht sich dann der Text so fatal.

Kanst du das mal konkretisieren, was du meinst?

Mioshe

Mucki
Beiträge: 26644
Registriert: 07.09.2006
Geschlecht:

Beitragvon Mucki » 13.11.2007, 00:20

Hallo Sebastian,

du empfindest den letzten Vers als redundant?
Also, diesen hier:

Du nimmst meine Tasse Tee

Dieser Satz ist doch das Allerwichtigste, die Essenz des Gedichtes. :eek:
Saludos
Mucki

Maija

Beitragvon Maija » 13.11.2007, 07:50

Ich empfinde ihn auch als redundant (wieder neues Wort) gelernt :daumen:, obwohl moshe ja seine Überschrift geändert hat. (ceteris paribus - Grenze) :pfeifen:

Gruß, Maija

Sebastian

Beitragvon Sebastian » 13.11.2007, 16:23

Ich kann mir nicht helfen, wahrscheinlich nicht mal begründen, warum ich so empfinde, aber für mich wirkt das Werk stimmiger in dieser Form:

Du nimmst meine Tasse Tee (Titel)

Auf deine Fragen
sollte mir kein Wort entfliehen

Kein Mond jemals
meine Weisheit sein

So sage ich nichts

Entschuldigung, ist bestimmt ein wenig anmassend, aber intuivitv hat sich mir diese Form aufgedrängt. Ich empfinde den Satz "du nimmst meine Tasse Tee" als Quell vieler Assoziationen, die hier genannt wurden und damit als Quintessenz einer emotionalen Beziehung (in Form des Rituals, wie Mucki es beschrieb) , von der die eigentlichen Verse aber nur einen Ausschnitt darstellen, also Gedanken während des sprachlos durchgeführten Rituals. Daher wirkt er im Text direkt auf mich fremd, aber als Überschrift stimmig.

Vielleicht habe ich aber auch den Text mir einfach nicht so erschlossen wie vom Autor beabsichtigt ;)

liebe Grüße

Sebastian (der hoffentlich nicht zu dreist war)


Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 7 Gäste