Auch Herbst
Der Wind scheint zu schweigen
wenn du die Richtung wechselst
und ist dir nur im Rücken:
ein nachlassender Schmerz
Der Bach schlägt die Trommel nicht mehr
satt ist der Salamander
vom Sommer, vom Licht
als könne er es einfrieren
und sich doch daran wärmen
Du fährst, die Kuppe des Hügels kommt dir entgegen
und lässt in der Dämmerung die Silhouetten der Rehe verschwinden
Namen, die fahl waren
glitzern nach dem Abendstern
als feste Größen am Firmament
Leer fährst du weiter und nimmst
am Rande nur wahr
wie Schollen fett im letzten Licht glänzen
Der Bauer hat seine Felder
für den Winter bestellt
Erstfassung:
Der Wind scheint zu schweigen
wenn Du die Richtung wechselst
und ist doch nur Dir im Rücken
wie ein Schmerz, der nachlässt
(und ist noch da)
Der Bach schlägt die Trommel nicht mehr
satt ist der Salamander
vom Sommer, vom Licht
als könne er es einfrieren
und sich doch daran wärmen
(vielleicht geht das ja)
Du fährst, die Kuppe des Hügels kommt dir entgegen
und lässt in der Dämmerung die Silhouetten der Rehe verschwinden
Namen, die fahl waren
glitzern nach dem Abendstern
als feste Größen am Firmament
Leer fährst Du weiter und nimmst
am Rande nur wahr (doch immerhin das)
wie Schollen fett in der Sonne glänzen
Der Bauer hat seine Felder
für den Winter bestellt
Auch Herbst
Liebe leonie,
was mir an deinem Text gut gefällt ist zum einen die perspektivische Mischung aus Außen- und Innensicht und zum anderen, dass Letztere eher nur angedeutet wird und sich dem Leser nicht aufdringt.
Womit ich noch Probleme habe, sind die folgenden Stellen:
Die Klammer der ersten Strophe kommt mir redundant vor >"scheint zu schweigen" >"und ist doch nur Dir im Rücken". Schließlich wird auch durch den Vergleich mit dem Schmerz die Redundanz deutlich: ein Schmerz, der nachlässt, wird zwar geringer, ist aber noch spürbar.
Davon ab wiederholst du hier "und", was ja auch in der zweiten Strophe noch zweimal vorkommt.
Hier bin ich unsicher. Mit dem Wort "Trommel" gerade auch in Kombination mit "schlägt", verbinde ich einen dumpfen, dunklen Klang, der dann irgendwie nicht zum Bach passen will, dessen Geräusch ich genau gegenteilig assoziiere.
Bei diesem Vers frage ich mich, ob es des Relativsatzes bedarf, der mir etwas sperrig anmutet. Ginge nicht auch:
Du fährst der Kuppe des Hügels entgegen
und lässt in der Dämmerung ...
Beim Schluss grüble ich noch, ob du nicht die beiden letzten Verse weglassen könntest. Ich weiß oder besser gesagt, ich vermute, sie machen das Gedicht für dich rund. Aber dennoch ...
Und im Titel, braucht es da die Klammer? Es wird doch durch den zweiten und dritten Vers in I klar.
Vielleicht kannst du mit meinen Gedanken etwas anfangen, die dich jetzt nicht darüber hinwegtäuschen sollten, dass mich die Stimmung, die du in deinen Versen zeichnest, sehr einnimmt.
Liebe Grüße
Herby
was mir an deinem Text gut gefällt ist zum einen die perspektivische Mischung aus Außen- und Innensicht und zum anderen, dass Letztere eher nur angedeutet wird und sich dem Leser nicht aufdringt.
Womit ich noch Probleme habe, sind die folgenden Stellen:
(und ist noch da)
Die Klammer der ersten Strophe kommt mir redundant vor >"scheint zu schweigen" >"und ist doch nur Dir im Rücken". Schließlich wird auch durch den Vergleich mit dem Schmerz die Redundanz deutlich: ein Schmerz, der nachlässt, wird zwar geringer, ist aber noch spürbar.
Davon ab wiederholst du hier "und", was ja auch in der zweiten Strophe noch zweimal vorkommt.
Der Bach schlägt die Trommel nicht mehr
Hier bin ich unsicher. Mit dem Wort "Trommel" gerade auch in Kombination mit "schlägt", verbinde ich einen dumpfen, dunklen Klang, der dann irgendwie nicht zum Bach passen will, dessen Geräusch ich genau gegenteilig assoziiere.
Du fährst, die Kuppe des Hügels kommt dir entgegen
Bei diesem Vers frage ich mich, ob es des Relativsatzes bedarf, der mir etwas sperrig anmutet. Ginge nicht auch:
Du fährst der Kuppe des Hügels entgegen
und lässt in der Dämmerung ...
Beim Schluss grüble ich noch, ob du nicht die beiden letzten Verse weglassen könntest. Ich weiß oder besser gesagt, ich vermute, sie machen das Gedicht für dich rund. Aber dennoch ...

Und im Titel, braucht es da die Klammer? Es wird doch durch den zweiten und dritten Vers in I klar.
Vielleicht kannst du mit meinen Gedanken etwas anfangen, die dich jetzt nicht darüber hinwegtäuschen sollten, dass mich die Stimmung, die du in deinen Versen zeichnest, sehr einnimmt.
Liebe Grüße
Herby
Hallo Leonie,
das gefällt mir!
3 Fragen:
"Du" großgeschrieben suggeriert eine Wechselrede. Es ist aber ein Selbstgespräch. Also besser kleinschreiben?
Den "wie"-Vergleich und die "doch"-Kontraste etwas entschärfen?
"ein Schmerz, der nachlässt"
"und ist nur dir im Rücken" bzw. "und sich daran wärmen"
Ein wie-Vergleich ist "heute" verpönt. Das ist natürlich kein Argument. Aber Du solltest es wissen.
Das andere entschärft etwas den Ausdruck der Betroffenheit bzw. die Betonung der Alternative. Das wäre ein kleiner Schritt in Richtung einer lakonischeren Ausdrucksweise, eine Vorbereitung des Leerseins. Und würde dem Leser zutrauen, dass er auch ohne diese Hinweise versteht. Das bezieht sich dann auch auf die Klammern: Wenn er versteht, sind sie überflüssig.
Zum Schluss würde eine Umstellung stärker pointieren:
"Der Bauer hat seine Felder bestellt
für den Winter."
Allerdings läuft es dann wieder auf eine große Geste hinaus...
Das passive Moment in "Du fährst, die Kuppel... kommt dir entgegen/ und lässt..." finde ich sehr gut!
Es erinnert aber mehr an eine Autofahrt, während die 1. Strophe eine Fahradfahrt nahelegt.
Liebe Grüße, Carl
das gefällt mir!
3 Fragen:
"Du" großgeschrieben suggeriert eine Wechselrede. Es ist aber ein Selbstgespräch. Also besser kleinschreiben?
Den "wie"-Vergleich und die "doch"-Kontraste etwas entschärfen?
"ein Schmerz, der nachlässt"
"und ist nur dir im Rücken" bzw. "und sich daran wärmen"
Ein wie-Vergleich ist "heute" verpönt. Das ist natürlich kein Argument. Aber Du solltest es wissen.
Das andere entschärft etwas den Ausdruck der Betroffenheit bzw. die Betonung der Alternative. Das wäre ein kleiner Schritt in Richtung einer lakonischeren Ausdrucksweise, eine Vorbereitung des Leerseins. Und würde dem Leser zutrauen, dass er auch ohne diese Hinweise versteht. Das bezieht sich dann auch auf die Klammern: Wenn er versteht, sind sie überflüssig.
Zum Schluss würde eine Umstellung stärker pointieren:
"Der Bauer hat seine Felder bestellt
für den Winter."
Allerdings läuft es dann wieder auf eine große Geste hinaus...
Das passive Moment in "Du fährst, die Kuppel... kommt dir entgegen/ und lässt..." finde ich sehr gut!
Es erinnert aber mehr an eine Autofahrt, während die 1. Strophe eine Fahradfahrt nahelegt.
Liebe Grüße, Carl
Lieber Herby,
danke Dir für Deine Anmerkungen, da ist viel Wahres dran!
Ich habe ein wenig gekürzt, ich denke, das tut dem Text ganz gut.
Die Stelle mit dem Bach und der Trommel nimmt einen leisen Bezug auf ein anderes Gedicht von mir und für mich muss es so bleiben. Zum einen, weil ich den Bach so gehört habe, das Trommeln war "unter" dem helleren Fließgeräusch und die Trommel ist ebenso wie der Bach hier metaphorisch gemeint.
Ebenso möchte ich den Hügelkuppensatz so lassen, weil es sonst eine Sinnverschiebung gibt (es ist kein Relativsatz, sondern zwei Aussagesätze, die durch Komma verbunden sind).
Ich freue mich, dass Du es magst!
Lieber Carl,
ich freue mich sehr sehr, Dich hier zu lesen und dann noch unter meinem Text!
Danke fürs genaue Schauen, mit dem Du Schwachstellen aufgedeckt hast. Ich habe sie geändert. Und Du hast recht, es verstärkt den lakonischen Ton, den ich wollte.
Nur auf die "große Geste" habe ich genau deswegen verzichtet und den Satz so gelassen.
Und die Hügelkuppe lässt doch beim Radfahren genauso wie beim Autofahren das, was hinter ihr liegt, verschwinden (beim Gleitschirmfliegen übrigens auch, da nutzt man das zum Peilen, ob es mit der Landung noch klappt, wenn was verschwindet, sieht es schlecht aus, da sollte man sich einen Notlandeplatz suchen), nur etwas langsamer...
Liebe Grüße an Dich!
leonie
danke Dir für Deine Anmerkungen, da ist viel Wahres dran!

Die Stelle mit dem Bach und der Trommel nimmt einen leisen Bezug auf ein anderes Gedicht von mir und für mich muss es so bleiben. Zum einen, weil ich den Bach so gehört habe, das Trommeln war "unter" dem helleren Fließgeräusch und die Trommel ist ebenso wie der Bach hier metaphorisch gemeint.
Ebenso möchte ich den Hügelkuppensatz so lassen, weil es sonst eine Sinnverschiebung gibt (es ist kein Relativsatz, sondern zwei Aussagesätze, die durch Komma verbunden sind).
Ich freue mich, dass Du es magst!
Lieber Carl,
ich freue mich sehr sehr, Dich hier zu lesen und dann noch unter meinem Text!

Danke fürs genaue Schauen, mit dem Du Schwachstellen aufgedeckt hast. Ich habe sie geändert. Und Du hast recht, es verstärkt den lakonischen Ton, den ich wollte.
Nur auf die "große Geste" habe ich genau deswegen verzichtet und den Satz so gelassen.
Und die Hügelkuppe lässt doch beim Radfahren genauso wie beim Autofahren das, was hinter ihr liegt, verschwinden (beim Gleitschirmfliegen übrigens auch, da nutzt man das zum Peilen, ob es mit der Landung noch klappt, wenn was verschwindet, sieht es schlecht aus, da sollte man sich einen Notlandeplatz suchen), nur etwas langsamer...
Liebe Grüße an Dich!
leonie
Liebe Leonie,
das gefällt mir als Herbstzeichnung sehr.
Da sind viele kräfige und unverbrauchte Bilder, vieles, was ich trotzdem sofort mit dem Herbstthema in Verbindung bringe.
Den trommelnden Bach (wobei ich hin- und herschwanke, ob ich "trommelt nicht mehr" oder "schlägt die Trommel nicht mehr" besser finde), den satten Salamnder und das Bild der Kuppe, was mir die abnehmende Jahreszeit sehr gut zu symbolisieren scheint.
Nur weniges würde ich überdenken:
ist viel besser als die erste Fassung, aber was spricht gegen
"ein nachlassender Schmerz"?
was den Relativsatz vermeidet.
Darüber hinaus ist der Bauer, der seine Felder bestellt schon fast wie ein Standardbild. Das ist in meinen Augen nicht schlimm, sogar unterstützenswert, ich würde es dann aber auch durch den Singular unterstützen, vielleicht so:
Sehr gern gelesen!
Liebe Grüße
Max
das gefällt mir als Herbstzeichnung sehr.
Da sind viele kräfige und unverbrauchte Bilder, vieles, was ich trotzdem sofort mit dem Herbstthema in Verbindung bringe.
Den trommelnden Bach (wobei ich hin- und herschwanke, ob ich "trommelt nicht mehr" oder "schlägt die Trommel nicht mehr" besser finde), den satten Salamnder und das Bild der Kuppe, was mir die abnehmende Jahreszeit sehr gut zu symbolisieren scheint.
Nur weniges würde ich überdenken:
ein Schmerz, der nachlässt
ist viel besser als die erste Fassung, aber was spricht gegen
"ein nachlassender Schmerz"?
was den Relativsatz vermeidet.
Darüber hinaus ist der Bauer, der seine Felder bestellt schon fast wie ein Standardbild. Das ist in meinen Augen nicht schlimm, sogar unterstützenswert, ich würde es dann aber auch durch den Singular unterstützen, vielleicht so:
Der Bauer hat sein Feld
für den Winter bestellt
Sehr gern gelesen!
Liebe Grüße
Max
Lieber Max,
vielen Dank für Deine Rückmeldung. Was die Trommel betrifft, so ist für mich der Satz richtig so, wie er ist. Ich hatte erst überlegt, das Adjektiv zu nehmen, aber es ist mir nicht stark genug. Es muss "Trommel schlagen" sein.
Aber im ersten Absatz hast Du recht, da finde ich das Adjektiv sogar besser.
Am Schluss überlege ich noch. Wenn ich den Singular nehme, reimt es sich. Und das finde ich nicht so gut...
Liebe Grüße
leonie
vielen Dank für Deine Rückmeldung. Was die Trommel betrifft, so ist für mich der Satz richtig so, wie er ist. Ich hatte erst überlegt, das Adjektiv zu nehmen, aber es ist mir nicht stark genug. Es muss "Trommel schlagen" sein.
Aber im ersten Absatz hast Du recht, da finde ich das Adjektiv sogar besser.
Am Schluss überlege ich noch. Wenn ich den Singular nehme, reimt es sich. Und das finde ich nicht so gut...
Liebe Grüße
leonie
Liebe leonie,
mir gefällt die herbstliche Abendstimmung, da sind wunderbare Bilder:
Der Bach schlägt die Trommel nicht mehr
(ich finde unbedingt, es muss genau so heißen, die Trommel schlagen“ hat für mich viel mehr Intention und Intensität als „trommeln“).
die Silhouetten der Rehe (das ist ungeheuer plastisch)
Leer fährst du weiter (das passt für mich so gut in die herbstgesättigte Stimmung)
An drei Stellen habe ich Fragen:
Du fährst, die Kuppe des Hügels kommt dir entgegen
und lässt in der Dämmerung die Silhouetten der Rehe verschwinden
Du erklärst dazu „die Hügelkuppe lässt doch beim Radfahren genauso wie beim Autofahren das, was hinter ihr liegt, verschwinden“.
Ich kann mir das nicht richtig vorstellen: Ich fahre auf einen Hügel zu - wieso verschwinden die Dinge, die dahinter liegen, bzw. wieso konnte ich sie sehen, als ich noch weiter vom Hügel entfernt war? Sie lagen doch immer schon dahinter (von mir aus gesehen).
Stehen die Rehe vor der Kuppe, auf der Kuppe oder dahinter? Bei dem Bild – das eigentlich so schön ist - falle ich völlig aus dem Text, weil ich die Szene nicht so sehen kann, wie Du sie beschreibst.
Namen, die fahl waren
glitzern nach dem Abendstern
Ich wundere mich über die Präposition: „nach“ im Sinne von „später“ oder „in Richtung des Abendsterns“oder „als zweithellste Sterne nach ihm“? Am ehesten tippe ich auf die letzte Möglichkeit, weil das zur Zeile davor passen würde: Namen waren (vorher) fahl, jetzt glitzern sie – sehr hell sogar.
Ich weiß auch nicht, ob ich diese Stelle verstehe, was mit der Interpretation des "nach" zu tun hat. Ich denke, dass es eigentlich unscheinbare Namen/Dinge/Personen sind, die in der Dämmerung plötzlich anfangen zu leuchten und ihren Platz zu offenbaren.
Dann stutze ich nochmal bei der drittletzten Zeile: die Schollen glänzen in der Sonne, obwohl ich mich gerade in der Abenddämmerung wähnte (Du schreibst von Dämmerung und vom Abendstern). Einen Zeitsprung halte ich für unwahrscheinlich, das es sich immer noch um eine Fahrt handelt (ich gehe von einer Fahrradfahrt aus).
Das klingt jetzt nach viel Gemecker und Unverständnis – deshalb noch mal: Mir gefällt die Stimmung sehr, auch wenn Du mir jetzt nichts weiter erklären würdest!
Lieber Gruß - annette
mir gefällt die herbstliche Abendstimmung, da sind wunderbare Bilder:
Der Bach schlägt die Trommel nicht mehr
(ich finde unbedingt, es muss genau so heißen, die Trommel schlagen“ hat für mich viel mehr Intention und Intensität als „trommeln“).
die Silhouetten der Rehe (das ist ungeheuer plastisch)
Leer fährst du weiter (das passt für mich so gut in die herbstgesättigte Stimmung)
An drei Stellen habe ich Fragen:
Du fährst, die Kuppe des Hügels kommt dir entgegen
und lässt in der Dämmerung die Silhouetten der Rehe verschwinden
Du erklärst dazu „die Hügelkuppe lässt doch beim Radfahren genauso wie beim Autofahren das, was hinter ihr liegt, verschwinden“.
Ich kann mir das nicht richtig vorstellen: Ich fahre auf einen Hügel zu - wieso verschwinden die Dinge, die dahinter liegen, bzw. wieso konnte ich sie sehen, als ich noch weiter vom Hügel entfernt war? Sie lagen doch immer schon dahinter (von mir aus gesehen).
Stehen die Rehe vor der Kuppe, auf der Kuppe oder dahinter? Bei dem Bild – das eigentlich so schön ist - falle ich völlig aus dem Text, weil ich die Szene nicht so sehen kann, wie Du sie beschreibst.
Namen, die fahl waren
glitzern nach dem Abendstern
Ich wundere mich über die Präposition: „nach“ im Sinne von „später“ oder „in Richtung des Abendsterns“oder „als zweithellste Sterne nach ihm“? Am ehesten tippe ich auf die letzte Möglichkeit, weil das zur Zeile davor passen würde: Namen waren (vorher) fahl, jetzt glitzern sie – sehr hell sogar.
Ich weiß auch nicht, ob ich diese Stelle verstehe, was mit der Interpretation des "nach" zu tun hat. Ich denke, dass es eigentlich unscheinbare Namen/Dinge/Personen sind, die in der Dämmerung plötzlich anfangen zu leuchten und ihren Platz zu offenbaren.
Dann stutze ich nochmal bei der drittletzten Zeile: die Schollen glänzen in der Sonne, obwohl ich mich gerade in der Abenddämmerung wähnte (Du schreibst von Dämmerung und vom Abendstern). Einen Zeitsprung halte ich für unwahrscheinlich, das es sich immer noch um eine Fahrt handelt (ich gehe von einer Fahrradfahrt aus).
Das klingt jetzt nach viel Gemecker und Unverständnis – deshalb noch mal: Mir gefällt die Stimmung sehr, auch wenn Du mir jetzt nichts weiter erklären würdest!
Lieber Gruß - annette
Liebe Annette,
vielen Dank für Lob und Kritik.
Also, mit der Hügelkuppe, ich musste das auch noch einmal überlegen, wie es genau ist, ich glaube, es hat damit zu tun, dass man nicht ganz gerade auf den Hügel zufährt, sondern schräg. Die Rehe sind hinter dem Hügel. Und je näher man dem Hügel kommt, desto mehr verschwinden sie. Ich kann es gar nicht genau erklären, aber es funktioniert in jedem Fall.
Das "nach" möchte ich in all seiner Rätselhaftigkeit so stehen lassen.
Und mit dem letzten Punkt: Ja, Du hast recht. Das irritiert. Es ist zwar schon so, dass man die ersten Sterne sehen kann, während es noch hell ist, aber zunächst Dämmerung und dann Sonnenlicht, das verwundert. Ich denke, ich ändere das in "im letzten Licht".
Liebe Grüße
leonie
vielen Dank für Lob und Kritik.
Also, mit der Hügelkuppe, ich musste das auch noch einmal überlegen, wie es genau ist, ich glaube, es hat damit zu tun, dass man nicht ganz gerade auf den Hügel zufährt, sondern schräg. Die Rehe sind hinter dem Hügel. Und je näher man dem Hügel kommt, desto mehr verschwinden sie. Ich kann es gar nicht genau erklären, aber es funktioniert in jedem Fall.
Das "nach" möchte ich in all seiner Rätselhaftigkeit so stehen lassen.
Und mit dem letzten Punkt: Ja, Du hast recht. Das irritiert. Es ist zwar schon so, dass man die ersten Sterne sehen kann, während es noch hell ist, aber zunächst Dämmerung und dann Sonnenlicht, das verwundert. Ich denke, ich ändere das in "im letzten Licht".
Liebe Grüße
leonie
Liebe leonie,
Das hier finde ich ganz sehr toll!
Was meinst du mit: der Bach schlägt die Trommel nicht mehr? Ein Bach "trommelt" rauscht doch auch im Herbst? Vielleicht sogar vermehrt, denn Herbstregen (z.B.) lässt ihn ansteigen.
Der Bauer und das bestellte Feld, hm ... ich habe das schon recht oft gelesen, es ist mir im Ohr.
Aber wahrscheinlich brauchst du es, daher keine Vorschläge dafür.
Ein schönes, lebendiges Gedicht, ich habe es gern gelesen.
Lieben Gruß
Elsa
Du fährst, die Kuppe des Hügels kommt dir entgegen
und lässt in der Dämmerung die Silhouetten der Rehe verschwinden
Das hier finde ich ganz sehr toll!
Was meinst du mit: der Bach schlägt die Trommel nicht mehr? Ein Bach "trommelt" rauscht doch auch im Herbst? Vielleicht sogar vermehrt, denn Herbstregen (z.B.) lässt ihn ansteigen.
Der Bauer und das bestellte Feld, hm ... ich habe das schon recht oft gelesen, es ist mir im Ohr.
Aber wahrscheinlich brauchst du es, daher keine Vorschläge dafür.
Ein schönes, lebendiges Gedicht, ich habe es gern gelesen.
Lieben Gruß
Elsa
Schreiben ist atmen
Liebe Elsa,
danke Dir!
Also, die Stelle mit dem Bach: Ich denke, es hat mehr mit der Wahrnehmung des lyrIch zu tun, dass der Bach die Trommel nicht mehr schlägt als mit den Geräuschen, die er tatsächlich macht.
Das ganze Gedicht hat damit zu tun, dass sich die Wahrnehmung des lyrIch verändert. Die Welt könnte auf einmal ganz anders interpretierbar sein.
Ich weiß gar nicht, ob man das wirklich herauslesen kann, aber für mich ist es so. Und deshalb freut mich sehr, dass Du es als "lebendiges" Gedicht beschreibst.
Liebe Grüße
leonie
danke Dir!
Also, die Stelle mit dem Bach: Ich denke, es hat mehr mit der Wahrnehmung des lyrIch zu tun, dass der Bach die Trommel nicht mehr schlägt als mit den Geräuschen, die er tatsächlich macht.
Das ganze Gedicht hat damit zu tun, dass sich die Wahrnehmung des lyrIch verändert. Die Welt könnte auf einmal ganz anders interpretierbar sein.
Ich weiß gar nicht, ob man das wirklich herauslesen kann, aber für mich ist es so. Und deshalb freut mich sehr, dass Du es als "lebendiges" Gedicht beschreibst.
Liebe Grüße
leonie
Liebe leonie,
das mit dem Hügel kann ich mir jetzt vorstellen. Vorher bin ich in Gedanken immer gerade drauf zugefahren und da hat es nicht funktioniert.
Wenn es beabsichtigt ist, ist es gut so.
wie Schollen fett im letzten Licht glänzen
finde ich ein sehr schönes Bild. Und ich nehme an, Du hast auch das wirklich so erlebt. Bitte überleg nochmal: War das vor oder nach Sonnenuntergang? Wenn es vorher war, würde ich vielleicht statt "Dämmerung" "Abenddunst" sagen oder etwas ähnliches, denn Dämmerung tritt meiner Meinung erst nach Untergang der Sonne ein.
Wenn es nach dem Sonnenuntergang war, kann ich mir gar nicht vorstellen, dass es wirklich geglänzt hat. Dafür braucht es doch eigentlich eine Lichtquelle. Aber vielleicht täusche ich mich - dann finde ich "im letzten Licht" gut.
Viele Grüße - annette
das mit dem Hügel kann ich mir jetzt vorstellen. Vorher bin ich in Gedanken immer gerade drauf zugefahren und da hat es nicht funktioniert.
Das "nach" möchte ich in all seiner Rätselhaftigkeit so stehen lassen.
Wenn es beabsichtigt ist, ist es gut so.
Und mit dem letzten Punkt: Ja, Du hast recht. Das irritiert. Es ist zwar schon so, dass man die ersten Sterne sehen kann, während es noch hell ist, aber zunächst Dämmerung und dann Sonnenlicht, das verwundert. Ich denke, ich ändere das in "im letzten Licht".
wie Schollen fett im letzten Licht glänzen
finde ich ein sehr schönes Bild. Und ich nehme an, Du hast auch das wirklich so erlebt. Bitte überleg nochmal: War das vor oder nach Sonnenuntergang? Wenn es vorher war, würde ich vielleicht statt "Dämmerung" "Abenddunst" sagen oder etwas ähnliches, denn Dämmerung tritt meiner Meinung erst nach Untergang der Sonne ein.
Wenn es nach dem Sonnenuntergang war, kann ich mir gar nicht vorstellen, dass es wirklich geglänzt hat. Dafür braucht es doch eigentlich eine Lichtquelle. Aber vielleicht täusche ich mich - dann finde ich "im letzten Licht" gut.
Viele Grüße - annette
Liebe Annette,
ich habe heute bei einer kleinen Radtour alles noch einmal überprüft und stellte fest, dass, wenn man frontal auf einen Hügel (oder ein Hindernis) zufährt, auch etwas von dem, was man vorher gesehen hat, verschwindet, allerdings ein kleinerer Teil und langsamer als wenn man seitlich darauf zu fährt. Und die Schollen fangen auch weniges Licht noch ein und glänzen darin.
Ich hatte so einen Abend iim Sinn, wie es sie im herbst bei klarem Wetter manchmal gibt: Die Sonne ist verschwunden, die ersten Sterne schon im hellen Blau und es ist noch eine ganze Weile Dämmerung, bevor es richtig dunkel ist. Ich glaube, es passt so.
Ich überlege jedoch immer noch, ob ich nicht die letzten beiden Zeilen noch streiche.
Dir vielen Dank fürs Nachhaken, es soll schließlich auch von den Bildern stimmen!
Liebe Grüße
leonie
ich habe heute bei einer kleinen Radtour alles noch einmal überprüft und stellte fest, dass, wenn man frontal auf einen Hügel (oder ein Hindernis) zufährt, auch etwas von dem, was man vorher gesehen hat, verschwindet, allerdings ein kleinerer Teil und langsamer als wenn man seitlich darauf zu fährt. Und die Schollen fangen auch weniges Licht noch ein und glänzen darin.
Ich hatte so einen Abend iim Sinn, wie es sie im herbst bei klarem Wetter manchmal gibt: Die Sonne ist verschwunden, die ersten Sterne schon im hellen Blau und es ist noch eine ganze Weile Dämmerung, bevor es richtig dunkel ist. Ich glaube, es passt so.
Ich überlege jedoch immer noch, ob ich nicht die letzten beiden Zeilen noch streiche.
Dir vielen Dank fürs Nachhaken, es soll schließlich auch von den Bildern stimmen!
Liebe Grüße
leonie
Liebe leonie,
deine überarbeitete Fassung gefällt mir sehr gut:
Sie fängt die Stimmung (vielleicht) auf dem Heimweg von einem Ausfflug auf dem Rad fahrend, im Herbst, bei einbrechender Dämmerung gut ein.
Einzig die Rehe ... also für mich ist das ein kleiner Ausrutscher ins Klischee.
Könntest du dir nicht vorstellen, dort schlicht "Sihouetten" stehen zu haben ... dann kann sich der Leser vorstellen, was es ein könnte, das da aus dem Blickfeld gerät, ob Tier ob Mensch ...
Ich hatte übrigens kein Problem mit der Perspektive auf den Hügel. Vielleicht weil ich im Taunus oft gen Hügel laufe und weiß (prakt. Erfahrung), dass je näher man der Erhebung kommt, desto weniger man dahinter sehen kann, was aber auch bei Gebäuden gilt, das ist nichts Absonderliches, sonder völlig normal und hat mit Winkelgesetzmäßigkeiten zu tun - glaub ich.
(Für die Mathematiker: ich weiß dass man an math. Gesetze nicht glauben muss, sie sind).gif)
Liebe Grüße und ein schönes Wochenende
Gerda
deine überarbeitete Fassung gefällt mir sehr gut:
Sie fängt die Stimmung (vielleicht) auf dem Heimweg von einem Ausfflug auf dem Rad fahrend, im Herbst, bei einbrechender Dämmerung gut ein.
Einzig die Rehe ... also für mich ist das ein kleiner Ausrutscher ins Klischee.
Könntest du dir nicht vorstellen, dort schlicht "Sihouetten" stehen zu haben ... dann kann sich der Leser vorstellen, was es ein könnte, das da aus dem Blickfeld gerät, ob Tier ob Mensch ...
Ich hatte übrigens kein Problem mit der Perspektive auf den Hügel. Vielleicht weil ich im Taunus oft gen Hügel laufe und weiß (prakt. Erfahrung), dass je näher man der Erhebung kommt, desto weniger man dahinter sehen kann, was aber auch bei Gebäuden gilt, das ist nichts Absonderliches, sonder völlig normal und hat mit Winkelgesetzmäßigkeiten zu tun - glaub ich.
(Für die Mathematiker: ich weiß dass man an math. Gesetze nicht glauben muss, sie sind)
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Liebe Grüße und ein schönes Wochenende
Gerda
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