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abgespult
Lieber Niko,
sind es die ewig gleichen Lebensfilme, die zur Tristesse werden, die da gemeint sind? Die eingemotteten Hoffnungen, die vergilbten Bilder von einem Glück, das existentiell nicht errreichbar ist? Eisgekühlte Gefühle, die aufgetaut einen Gefrierbrand aufweisen, nicht mehr neu und unverbraucht, sondern durch die Erfahrung gebrochen sind?
Das Gefrierfach steht für einen Vorrat? Einen Vorrat an chimärischen Glücksversprechungen, von denen das Leben so erbärmlich wenige hält?
Der Schmerz als das Positive, das was real empfunden wird, nicht wie das Glücksmoment, das als Negatives nur die einstweilige Aufhebung der Hemmung des Willens darstellt? Der Titel steht für mich für die existentielle Unfreiheit, für die Episoden im Film des Lebens, die von vornherein arrangiert, determiniert sind und die sich abspulen, der Kreislauf des Lebens ..
Ein düsteres, existentielles Gedicht - Schopenhauer lässt grüßen - mir gefällt es, obwohl ich die Dinge derzeit ein wenig optimistischer betrachten kann .. nur weshalb steht es unter Liebeslyrik?
LG
Nihil
sind es die ewig gleichen Lebensfilme, die zur Tristesse werden, die da gemeint sind? Die eingemotteten Hoffnungen, die vergilbten Bilder von einem Glück, das existentiell nicht errreichbar ist? Eisgekühlte Gefühle, die aufgetaut einen Gefrierbrand aufweisen, nicht mehr neu und unverbraucht, sondern durch die Erfahrung gebrochen sind?
Das Gefrierfach steht für einen Vorrat? Einen Vorrat an chimärischen Glücksversprechungen, von denen das Leben so erbärmlich wenige hält?
Der Schmerz als das Positive, das was real empfunden wird, nicht wie das Glücksmoment, das als Negatives nur die einstweilige Aufhebung der Hemmung des Willens darstellt? Der Titel steht für mich für die existentielle Unfreiheit, für die Episoden im Film des Lebens, die von vornherein arrangiert, determiniert sind und die sich abspulen, der Kreislauf des Lebens ..
Ein düsteres, existentielles Gedicht - Schopenhauer lässt grüßen - mir gefällt es, obwohl ich die Dinge derzeit ein wenig optimistischer betrachten kann .. nur weshalb steht es unter Liebeslyrik?
LG
Nihil
Lieber Niko,
ich denke die "alten Schw/W-Filme sind Metapher für die Beziehung, die am Ende ist, und in der die Partner versuchen alte Erinerungen aufzuwärmen, was aber nun mal wie wir wissen nicht gelingen kann. Wenn alles schon vereist ist erst recht nicht.
Es wird anschaulich verdeutlicht in diesem Teil,
dass auch der Weg über die körperliche Liebe versucht wird, die es aber auch nicht zum besseren wendet.
Die Verbindung zwischen dem Gefrierfach und den alten Filmen finde ich ausgesprochen interessant und gelungen.
Ein trauriges Gedicht über Hoffnungslosigkeit.
Über diesen Passus
denke ich noch nach ... verstehen kann ich das und die Idee ist auch originell, vielleicht zu originell im Schmerz ... ???
Vielleicht sollte es nur weniger exponiert, schlichter, gesetzt sein, ja, ich glaube das ist es.
Besonders schön vom Klang her :
schmerz schlüssel schöße
Ein gutes Gedicht.
Liebe Grüße
Gerda
PS ... ich muss noch etwas ergänzen, was mir heute Nacht - ja, lach nicht, heute Nacht einfiel, dass due mit dem "gerissene" umschreibst, dass die Risse in der Beziehung schon länger immer mal wieder "geflickt" wurden ...
ich denke die "alten Schw/W-Filme sind Metapher für die Beziehung, die am Ende ist, und in der die Partner versuchen alte Erinerungen aufzuwärmen, was aber nun mal wie wir wissen nicht gelingen kann. Wenn alles schon vereist ist erst recht nicht.
Es wird anschaulich verdeutlicht in diesem Teil,
Niko hat geschrieben:selbst in den schößen
liegen keine schlüssel
dass auch der Weg über die körperliche Liebe versucht wird, die es aber auch nicht zum besseren wendet.
Die Verbindung zwischen dem Gefrierfach und den alten Filmen finde ich ausgesprochen interessant und gelungen.
Ein trauriges Gedicht über Hoffnungslosigkeit.
Über diesen Passus
wir sind karfreitag
fleischlos und: schmerz
denke ich noch nach ... verstehen kann ich das und die Idee ist auch originell, vielleicht zu originell im Schmerz ... ???
Vielleicht sollte es nur weniger exponiert, schlichter, gesetzt sein, ja, ich glaube das ist es.
Besonders schön vom Klang her :
schmerz schlüssel schöße
Ein gutes Gedicht.
Liebe Grüße
Gerda
PS ... ich muss noch etwas ergänzen, was mir heute Nacht - ja, lach nicht, heute Nacht einfiel, dass due mit dem "gerissene" umschreibst, dass die Risse in der Beziehung schon länger immer mal wieder "geflickt" wurden ...
Zuletzt geändert von Gast am 14.09.2007, 11:43, insgesamt 1-mal geändert.
Hallo Niko,
das "Leben" als Schwarz-Weißfilm gefällt mir gut.
Bei der Passage
"das gerissene / kaum erkennbar / bleibt das unsichtbare / unbelichtet"
würde mir statt "das gerissene" ein "das eingerissene" sinnvoller einscheinen, weil der Film ja sonst nicht mehr abgespult werden kann.
Die Karfreitagstelle gefällt mir sehr gut, lediglich die religiöse Prägung hat für mich keinen Haltepunkt im Text.
In der letzte Strophe wechselt mir die Bildebene etwas zu "sprunghaft." hier könnte ich mir einen fließenderen Übergang vom Schoß/Quelle, in den Bach vorstellen. Die Klammerweisheit finde ich überflüssig, da zu offensichtlich.
Ich hoffe, du kannst was mit meinen Anmerkungen anfangen.
LG
Perry
das "Leben" als Schwarz-Weißfilm gefällt mir gut.
Bei der Passage
"das gerissene / kaum erkennbar / bleibt das unsichtbare / unbelichtet"
würde mir statt "das gerissene" ein "das eingerissene" sinnvoller einscheinen, weil der Film ja sonst nicht mehr abgespult werden kann.
Die Karfreitagstelle gefällt mir sehr gut, lediglich die religiöse Prägung hat für mich keinen Haltepunkt im Text.
In der letzte Strophe wechselt mir die Bildebene etwas zu "sprunghaft." hier könnte ich mir einen fließenderen Übergang vom Schoß/Quelle, in den Bach vorstellen. Die Klammerweisheit finde ich überflüssig, da zu offensichtlich.
Ich hoffe, du kannst was mit meinen Anmerkungen anfangen.
LG
Perry
Lieber Niko,
ich bin noch nicht gewiss, ob ich wirklich verstehe, alles so verstehe, wie Du es meinst.
So kann ich an dieser Stelle erst einmal nur schreiben, dass mich Deine Sprache beeindruckt, die mir hier ein sehr bildreichen kräftiges Leben zu führen scheint.
Ähnlich wie Gerda (und andere) lese ich in dem Bild des schwarzweiß Films eine Metapher für eine alte Beziehung, die eben durch Unterkühlung (und durch die Zeit) so manchen Riss bekommen hat.
finde ich besonders, wobei ich eventuell auf den doppelpunkt verzcihten würde.
Auch das Bild mit dem Du die Schöße mit bach und Quelle verbindest ist sehr gut gewählt - man muss halt wissen, was Ziel ist und was Zweck ...
Tolles Gedicht.
Liebe Grüße
Max
ich bin noch nicht gewiss, ob ich wirklich verstehe, alles so verstehe, wie Du es meinst.
So kann ich an dieser Stelle erst einmal nur schreiben, dass mich Deine Sprache beeindruckt, die mir hier ein sehr bildreichen kräftiges Leben zu führen scheint.
Ähnlich wie Gerda (und andere) lese ich in dem Bild des schwarzweiß Films eine Metapher für eine alte Beziehung, die eben durch Unterkühlung (und durch die Zeit) so manchen Riss bekommen hat.
wir sind karfreitag
fleischlos und: schmerz
finde ich besonders, wobei ich eventuell auf den doppelpunkt verzcihten würde.
Auch das Bild mit dem Du die Schöße mit bach und Quelle verbindest ist sehr gut gewählt - man muss halt wissen, was Ziel ist und was Zweck ...
Tolles Gedicht.
Liebe Grüße
Max
hallo ihrs!
entschuldigt das späte kommentieren. hab im moment mal wieder den kopf voll mit allem möglichen...
nihil...
es ging mir schon um ein betrachten einer beziehung. wobei deine einlassungen ganz dringend teil des ganzen sind. denn die darstellung einer zerfrorenen beziehung ist ja nun mal subjektiv unsd soll besonders zeigen, wie dem lyrich zumute ist. daher dank ich dir ganz besonders für deine zeilen, weil sie genau das klar machen!
hallo gerda!
natürlich könnte man den schmerz undramatischer verfassen. aber so ein ablauf ist dramatisch. und dieser dramatik, die lyrich empfindet, muss meiner meinung nach ausdruck verliehen werden. bei dem "gerissen" hatte ich nicht mir das zerrissene im sinn, das, was gerissen ist, sondern auch die charaktereigenschaft sollte zumindest mitschwingen "gerissen sein". aber das ist vielleicht nicht so ganz nachvollziehbar. sehe ich ein.
danke für das "gute gedicht"!
hallo perry!
gerissen, perry....siehe oben. diese klammerweisheit, wie du sie nennst, steht deswegen in klammern, weil sie nicht teil des beschriebenen sein sollte, sondern als (traurige) einsicht, als eingeständnis in gewisser weise den mittelpunkt des ganzen bildet. so empfinde ich das jedenfalls. metaphernsprünge finde ich nicht dramatisch. im gegenteil.
hallo max!
"dass mich deine sprache beeindruckt" - das macht mich stolz und glücklich (warum soll man das nicht auchmal sagen dürfen!)
ich bin noch nicht gewiss, ob ich wirklich verstehe, alles so verstehe, wie Du es meinst.
ich schon.gif)
der doppelpunkt sollte den schmerz nochmal gesondert hervorheben. aber evtl. könnte ich auch auf ihn verzichten. auch um einer überspitzten dramatik vorzubeugen (ich liebe es dramatisch manchmal....sorry)
danke auch für das "tolle gedicht"
und euch allen ein "danke" für das auseinandersetzen und konstruktive kommentieren!
einen sonnigen und gehaltvollen sonntag wünscht euch: Niko
entschuldigt das späte kommentieren. hab im moment mal wieder den kopf voll mit allem möglichen...
nihil...
es ging mir schon um ein betrachten einer beziehung. wobei deine einlassungen ganz dringend teil des ganzen sind. denn die darstellung einer zerfrorenen beziehung ist ja nun mal subjektiv unsd soll besonders zeigen, wie dem lyrich zumute ist. daher dank ich dir ganz besonders für deine zeilen, weil sie genau das klar machen!
hallo gerda!
natürlich könnte man den schmerz undramatischer verfassen. aber so ein ablauf ist dramatisch. und dieser dramatik, die lyrich empfindet, muss meiner meinung nach ausdruck verliehen werden. bei dem "gerissen" hatte ich nicht mir das zerrissene im sinn, das, was gerissen ist, sondern auch die charaktereigenschaft sollte zumindest mitschwingen "gerissen sein". aber das ist vielleicht nicht so ganz nachvollziehbar. sehe ich ein.
danke für das "gute gedicht"!
hallo perry!
gerissen, perry....siehe oben. diese klammerweisheit, wie du sie nennst, steht deswegen in klammern, weil sie nicht teil des beschriebenen sein sollte, sondern als (traurige) einsicht, als eingeständnis in gewisser weise den mittelpunkt des ganzen bildet. so empfinde ich das jedenfalls. metaphernsprünge finde ich nicht dramatisch. im gegenteil.
hallo max!
"dass mich deine sprache beeindruckt" - das macht mich stolz und glücklich (warum soll man das nicht auchmal sagen dürfen!)
ich bin noch nicht gewiss, ob ich wirklich verstehe, alles so verstehe, wie Du es meinst.
ich schon
.gif)
der doppelpunkt sollte den schmerz nochmal gesondert hervorheben. aber evtl. könnte ich auch auf ihn verzichten. auch um einer überspitzten dramatik vorzubeugen (ich liebe es dramatisch manchmal....sorry)
danke auch für das "tolle gedicht"
und euch allen ein "danke" für das auseinandersetzen und konstruktive kommentieren!
einen sonnigen und gehaltvollen sonntag wünscht euch: Niko
Hallo Niko,
dass es um die schmerzhafte Betrachtung einer erfrorenen Beziehung geht, kommt sehr ausdrucksstark rüber.
Einzig hiermit habe ich Probleme, verstehe es nicht:
Kannst du dazu kurz etwas sagen?
Saludos
Mucki
dass es um die schmerzhafte Betrachtung einer erfrorenen Beziehung geht, kommt sehr ausdrucksstark rüber.
Einzig hiermit habe ich Probleme, verstehe es nicht:
wir sind karfreitag
fleischlos und: schmerz
Kannst du dazu kurz etwas sagen?
Saludos
Mucki
ok, mucki!
karfreitag ist in der christlichen religion der sterbetag jesu. eine tradition ist es, an jedem freitag (in eingedenk an karfreitag und an dem ganz besonders) fleischlos zu leben. also kein fleisch als nahrungsmittel. (hier fleischlos im sinne von: "ohne substanz").und die verbindung karfreitag und schmerz liegt beim ans kreuz nageln und der dornenkrone ja nahe. ich wollte keinen religiösen bezug herstellen, sondern ein gefühl vermitteln.
lieben gruß: Niko
karfreitag ist in der christlichen religion der sterbetag jesu. eine tradition ist es, an jedem freitag (in eingedenk an karfreitag und an dem ganz besonders) fleischlos zu leben. also kein fleisch als nahrungsmittel. (hier fleischlos im sinne von: "ohne substanz").und die verbindung karfreitag und schmerz liegt beim ans kreuz nageln und der dornenkrone ja nahe. ich wollte keinen religiösen bezug herstellen, sondern ein gefühl vermitteln.
lieben gruß: Niko
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