meine straße ist keine straße
mein haus ist kein haus mehr
und bäume sind keine bäume
die stadt bleckt die zähne
das brot schmeckt nicht nach weizen
die äpfel ohne sommersüße
die vögel auf den pappelästen
meiden den gesang das heu
wird nicht zum bett mir kein zweig
streift mein gesicht und blinde käfer
schlagen gegen wände
kein spiegel zeigt mein bild
in den büchern
die zeilen flattern, betäubte Motten,
von seite zu seite
und zeitungen schleudern spruchweisheiten
ich will so viel noch leben
in dieser schalen zeit schlägt keine
uhr die stunde mir
ich lebe so dahin
ich hungere
und ein weg ist kein weg noch
mir ins draußen
entfremdung
Hallo caty,
ein gedicht über tage, an denen man sich selbst abhanden zu kommen droht, wo alles falsch, unecht erscheint, schal schmeckt, kein weg sich zeigt, geschweige denn sich eine türe öffnet.
So lese ich dein gedicht, das mir übrigens sehr gut gefällt, erinnert mich an Hesses "Bewölkter Himmel".
Die vögel, die auf den pappelästen den gesang meiden - meine lieblingsstelle und ganz toll finde ich die strophe mit dem spiegel...
Hierzu habe ich allerdings auch eine frage: du verzichtetst ja im text auf satzzeichen, warum hast du hier welche gesetzt?
Das hab ich gern gelesen.
Sonnige grüße aus münchen,
scarlett
ein gedicht über tage, an denen man sich selbst abhanden zu kommen droht, wo alles falsch, unecht erscheint, schal schmeckt, kein weg sich zeigt, geschweige denn sich eine türe öffnet.
So lese ich dein gedicht, das mir übrigens sehr gut gefällt, erinnert mich an Hesses "Bewölkter Himmel".
Die vögel, die auf den pappelästen den gesang meiden - meine lieblingsstelle und ganz toll finde ich die strophe mit dem spiegel...
Hierzu habe ich allerdings auch eine frage: du verzichtetst ja im text auf satzzeichen, warum hast du hier welche gesetzt?
Das hab ich gern gelesen.
Sonnige grüße aus münchen,
scarlett
Danke, Scarlett, für den Kommentar. Dazu wäre einiges zu sagen.
Ich beschränke mich erst einmal darauf: Entfremdung heißt nicht, dass man mal an irgendeinem Tag schlecht aufgelegt ist, sondern bedeutet einen andauernden Zustand, der nur veränderbar ist durch eine Veränderung aller Gegebenheiten des gesellschaftlichen Lebens. Fast alle lebenden Menschen sind "zivilisiert", das heißt von sich selbst entfremdet. Wende ich diese Aussage an auf Vers 1 bis 4, so würde das heißen: Meine Straße ist eine Verkehrsader und Mittel der Bereicherung von Vermietern (nicht zwei sich gegenüberliegende Häuserreihen, die einmal - in der DDR - gebaut wurden, damit Menschen ein Dach über dem Kopf haben); Bäume sind Einschlagholz, die ebenfalls Gewinn bringen müssen oder zumindest die Feinstaubbildung verringern. Und dass eine sogeartete Stadt die Zähne bleckt, ist das eine Frage? Du siehst also, nichts dient mehr dem ursprünglichen, menschlichen Zweck. Selbst die Dinge sind von sich entfremdet in unserer Gesellschaft und müssen Zwecken dienen, die nichts mehr mit dem zu tun haben, was ihr ursprünglicher Sinn ist. Und dies ist eben kein vorübergehender Zustand, sondern liegt im Wesen unserer Gesellschaftsstrukturen. Bedenke, wozu wir Menschen degradiert wurden.
Einen Text mit einem anderen zu vergleichen, halte ich nicht nur für nicht angebracht, sondern für ein Übel. Aber man trifft es immer wieder an. Da werden eben Äpfel mit Bohnen verglichen.
Zur Interpunktion: Dies ist ein älterer Text von mir, den ich aber hervorgeholt habe aus gegebenem Anlass, eben weil ich dieses Thema für immens wichtig halte für das Fortbestehen der Menschheit. Damals hatte ich noch interpunktiert, sehe diese optische Stilfigur aber angemessen für meine neueren Texte.
Noch mal besten Dank, Scarlett. Caty
Ich beschränke mich erst einmal darauf: Entfremdung heißt nicht, dass man mal an irgendeinem Tag schlecht aufgelegt ist, sondern bedeutet einen andauernden Zustand, der nur veränderbar ist durch eine Veränderung aller Gegebenheiten des gesellschaftlichen Lebens. Fast alle lebenden Menschen sind "zivilisiert", das heißt von sich selbst entfremdet. Wende ich diese Aussage an auf Vers 1 bis 4, so würde das heißen: Meine Straße ist eine Verkehrsader und Mittel der Bereicherung von Vermietern (nicht zwei sich gegenüberliegende Häuserreihen, die einmal - in der DDR - gebaut wurden, damit Menschen ein Dach über dem Kopf haben); Bäume sind Einschlagholz, die ebenfalls Gewinn bringen müssen oder zumindest die Feinstaubbildung verringern. Und dass eine sogeartete Stadt die Zähne bleckt, ist das eine Frage? Du siehst also, nichts dient mehr dem ursprünglichen, menschlichen Zweck. Selbst die Dinge sind von sich entfremdet in unserer Gesellschaft und müssen Zwecken dienen, die nichts mehr mit dem zu tun haben, was ihr ursprünglicher Sinn ist. Und dies ist eben kein vorübergehender Zustand, sondern liegt im Wesen unserer Gesellschaftsstrukturen. Bedenke, wozu wir Menschen degradiert wurden.
Einen Text mit einem anderen zu vergleichen, halte ich nicht nur für nicht angebracht, sondern für ein Übel. Aber man trifft es immer wieder an. Da werden eben Äpfel mit Bohnen verglichen.
Zur Interpunktion: Dies ist ein älterer Text von mir, den ich aber hervorgeholt habe aus gegebenem Anlass, eben weil ich dieses Thema für immens wichtig halte für das Fortbestehen der Menschheit. Damals hatte ich noch interpunktiert, sehe diese optische Stilfigur aber angemessen für meine neueren Texte.
Noch mal besten Dank, Scarlett. Caty
Hallo caty,
na ja, ich finde trotzdem, man kann dein gedicht so lesen, wie ich es getan habe.
Und "entfremdung" kann das bedeuten, was du geschrieben hast, muß aber nicht zwangsläufig. Es gibt sehr wohl die möglichkeit, daß man sich hin und wieder von sich selbst entfremdet, es gibt so tage, die sind prädisponiert dafür. Aber lassen wir das, es ist nicht deine intention gewesen und ich lese, wie gesagt, den text anders.
Deinen text habe ich übrigens nicht verglichen, ich hatte lediglich geschrieben, daß er mich an einen bestimmten von hesse erinnert hat. Möglicherweise liegt es auch gerade an dem hesse text, daß ich dein gedicht auf der eher "persönlichen" ebene des lyrIchs gelesen habe und nicht in deinem sinne.
Was die zwei kommata anbelangt, ich weiß nicht, ob ich dich richtig verstanden habe: betrachtest du sie hier als "optische stilfigur"? Das gedicht ist ja ansonsten nicht interpunktiert.
Grüße,
scarlett
na ja, ich finde trotzdem, man kann dein gedicht so lesen, wie ich es getan habe.
Und "entfremdung" kann das bedeuten, was du geschrieben hast, muß aber nicht zwangsläufig. Es gibt sehr wohl die möglichkeit, daß man sich hin und wieder von sich selbst entfremdet, es gibt so tage, die sind prädisponiert dafür. Aber lassen wir das, es ist nicht deine intention gewesen und ich lese, wie gesagt, den text anders.
Deinen text habe ich übrigens nicht verglichen, ich hatte lediglich geschrieben, daß er mich an einen bestimmten von hesse erinnert hat. Möglicherweise liegt es auch gerade an dem hesse text, daß ich dein gedicht auf der eher "persönlichen" ebene des lyrIchs gelesen habe und nicht in deinem sinne.
Was die zwei kommata anbelangt, ich weiß nicht, ob ich dich richtig verstanden habe: betrachtest du sie hier als "optische stilfigur"? Das gedicht ist ja ansonsten nicht interpunktiert.
Grüße,
scarlett
Liebe Scarlett, ja, Nichtinterpunktion wird als "optische Stilfigur" bezeichnet. Dazu zählt auch die Versalie am Zeilenanfang usw., übrigens auch in Teilen das Enjambement, obwohl es vor allem als Satzstilfigur gilt.
Du kannst meiner Ansicht nach nicht die persönliche Ebene des LI trennen von der gesellschaftlichen, denn das LI ist Teil der menschlichen Gesellschaft. Ich stelle fest, dass deine persönliche Entfremdung, der es gelingt, solch einen Salto mortale, wie ich das nenne, zu vollbringen, schon anständige Fortschritte gemacht hat. (grins) Das wiederum erinnert mich an solche Sprüche wie: Ich als Familienvater und regelmäßiger Käufer von biologisch nicht beanstandbar erzeugten Kondomen ...
Entfremdung ist nicht nur eine psychologische, sondern auch philosophische Kategorie, über die es wahnsinnig (!) viel Literatur gibt. Das gesamte Überleben der Menschheit hängt davon ab, ob wir Menschen uns wieder als Menschen begreifen und nicht als Mittel zum Zweck, was ja diesem Gesellschaftssystem, in dem die meisten Menschen der Erde leben, immanent ist. Die fortschreitende Entfremdung des Menschen muss zwangsläufig zur Katastrophe führen, wenn nicht der Mensch das Zentrum aller menschlichen Dinge ist, sondern die von ihm erschaffenen Dinge Herrschaft über ihn gewinnen, ja wie er sich durch den Konformismus und durch den äußeren Zwang (und es ist immer Zwang!) selbst (sogar "freiwillig") sieht. Wie gesagt, dass es Tage gibt, an denen man sich selbst nicht leiden kann, liegt auf einer gänzlich anderen Ebene und wird nicht als Entfremdung, sondern als Verstimmung bezeichnet. Das wollte ich nur noch mal betonen.
Ich hoffe, dass jetzt alles geklärt ist? Caty
Du kannst meiner Ansicht nach nicht die persönliche Ebene des LI trennen von der gesellschaftlichen, denn das LI ist Teil der menschlichen Gesellschaft. Ich stelle fest, dass deine persönliche Entfremdung, der es gelingt, solch einen Salto mortale, wie ich das nenne, zu vollbringen, schon anständige Fortschritte gemacht hat. (grins) Das wiederum erinnert mich an solche Sprüche wie: Ich als Familienvater und regelmäßiger Käufer von biologisch nicht beanstandbar erzeugten Kondomen ...
Entfremdung ist nicht nur eine psychologische, sondern auch philosophische Kategorie, über die es wahnsinnig (!) viel Literatur gibt. Das gesamte Überleben der Menschheit hängt davon ab, ob wir Menschen uns wieder als Menschen begreifen und nicht als Mittel zum Zweck, was ja diesem Gesellschaftssystem, in dem die meisten Menschen der Erde leben, immanent ist. Die fortschreitende Entfremdung des Menschen muss zwangsläufig zur Katastrophe führen, wenn nicht der Mensch das Zentrum aller menschlichen Dinge ist, sondern die von ihm erschaffenen Dinge Herrschaft über ihn gewinnen, ja wie er sich durch den Konformismus und durch den äußeren Zwang (und es ist immer Zwang!) selbst (sogar "freiwillig") sieht. Wie gesagt, dass es Tage gibt, an denen man sich selbst nicht leiden kann, liegt auf einer gänzlich anderen Ebene und wird nicht als Entfremdung, sondern als Verstimmung bezeichnet. Das wollte ich nur noch mal betonen.
Ich hoffe, dass jetzt alles geklärt ist? Caty
Hallo Caty!
Also ich Scarletts Interpretation las, eröffnete sich mir dadurch noch eine andere Ebene des Textes. Mir schien es wie ein Schicksalsschlag oder ähnliches, der das LyrIch plötzlich sehen lies, dass sein Alltag, sein Leben, sein Umfeld eigentlich ganz anders aussieht. Entfremdet im Sinne von neuer Blickwinkel. Es gibt sicherlich viele Möglichkeiten, einen Text zu lesen und ich persönlich bin begeistert, wenn die Leser selbst viel mehr herauslesen können, als ich es selbst vielleicht kann. Das zeigt mir, dass mein Text anspricht, zum Klingen bringt und übertragbar ist. Hier ist es scheinbar auch so, doch du bestehst auf deine ursprüngliche Intention, was mich verwundert.
Ich fand den Text schön zu lesen, er hat Melodie und eine gewisse Härte, die mir rüberbringt, was der Titel verrät. Das gefällt mir. Allerdings finde ich ab "ich will so viel noch leben" ein bisschen zu oft das "ich" am Satzanfang gebraucht im Gegensatz zu den vorher gebrauchten Beschreibungen.
Ansonsten hab ich es gerne gelesen und für mich so gesehen, wie es das Gedicht auch zulässt.
Lieben Gruß
Trixie
(Wenn du tatsächlich nur diese Interpretation zulassen willst, sind vielleicht nicht unbedingt die Leser "schuld", dass es nicht klappt, sondern das Gedicht müsste evtl. bearbeitet werden, hm? )
Also ich Scarletts Interpretation las, eröffnete sich mir dadurch noch eine andere Ebene des Textes. Mir schien es wie ein Schicksalsschlag oder ähnliches, der das LyrIch plötzlich sehen lies, dass sein Alltag, sein Leben, sein Umfeld eigentlich ganz anders aussieht. Entfremdet im Sinne von neuer Blickwinkel. Es gibt sicherlich viele Möglichkeiten, einen Text zu lesen und ich persönlich bin begeistert, wenn die Leser selbst viel mehr herauslesen können, als ich es selbst vielleicht kann. Das zeigt mir, dass mein Text anspricht, zum Klingen bringt und übertragbar ist. Hier ist es scheinbar auch so, doch du bestehst auf deine ursprüngliche Intention, was mich verwundert.
Ich fand den Text schön zu lesen, er hat Melodie und eine gewisse Härte, die mir rüberbringt, was der Titel verrät. Das gefällt mir. Allerdings finde ich ab "ich will so viel noch leben" ein bisschen zu oft das "ich" am Satzanfang gebraucht im Gegensatz zu den vorher gebrauchten Beschreibungen.
Ansonsten hab ich es gerne gelesen und für mich so gesehen, wie es das Gedicht auch zulässt.
Lieben Gruß
Trixie
(Wenn du tatsächlich nur diese Interpretation zulassen willst, sind vielleicht nicht unbedingt die Leser "schuld", dass es nicht klappt, sondern das Gedicht müsste evtl. bearbeitet werden, hm? )
liebe caty,
der text knallt einem melancholie und trauer förmlich um die ohren.
du steigerst im text die intensität der bilder, meine ich.
dass das LYRich gewissermaßen die koordinaten des lebens verloren hat (wodurch auch immer/ein schicksalsschlag vielleicht, der verlust eines partners/oder eine veränderte gesellschaftliche gesamtsituation), wird bereits in den ersten versen deutlich.
die eigentlich interessanten und intensiven bilder für vereinsamung und losgelöst- bzw. abgetrenntsein finden sich in den strophen drei und vier. die vögel, die den gesang meiden, die blinden käfer, das fehlende spiegelbild und die flatternden zeilen - äußerst eindringlich.
der passus "und zeitungen schleudern spruchweisheiten" scheint mir im anschluss daran schon wieder die nüchterne ebene anzusteuern, die die letzten verse beherrscht.
hier weiß ich nicht so richtig: und ein weg ist kein weg noch mir ins draußen
ist das sprachlich korrekt? "noch mir ins draußen?" kannst du dazu bitte nochmal was sagen?
lg
peh
der text knallt einem melancholie und trauer förmlich um die ohren.
du steigerst im text die intensität der bilder, meine ich.
dass das LYRich gewissermaßen die koordinaten des lebens verloren hat (wodurch auch immer/ein schicksalsschlag vielleicht, der verlust eines partners/oder eine veränderte gesellschaftliche gesamtsituation), wird bereits in den ersten versen deutlich.
die eigentlich interessanten und intensiven bilder für vereinsamung und losgelöst- bzw. abgetrenntsein finden sich in den strophen drei und vier. die vögel, die den gesang meiden, die blinden käfer, das fehlende spiegelbild und die flatternden zeilen - äußerst eindringlich.
der passus "und zeitungen schleudern spruchweisheiten" scheint mir im anschluss daran schon wieder die nüchterne ebene anzusteuern, die die letzten verse beherrscht.
hier weiß ich nicht so richtig: und ein weg ist kein weg noch mir ins draußen
ist das sprachlich korrekt? "noch mir ins draußen?" kannst du dazu bitte nochmal was sagen?
lg
peh
hi caty, so kann man dahinleben und schwermütig werden, und findet keinen ausweg aus dieser entfremdung. eine entfremdung, die einen geistigen ursprung hat. denn schon das nachdenken über die welt birgt entfremdung.
ich kann das zu gut nachfühlen. aber ein mensch mit herz verzweifelt nicht. er besitzt ja noch die andere sprache, die ihn wieder mit dem leben versöhnt.
ein gedicht, das zu meinem leben paßt.
gruß
chiqu.
ich kann das zu gut nachfühlen. aber ein mensch mit herz verzweifelt nicht. er besitzt ja noch die andere sprache, die ihn wieder mit dem leben versöhnt.
ein gedicht, das zu meinem leben paßt.
gruß
chiqu.
Hallo Caty,
mir gefällt Dein Text. Pandora hat meine Empfindung dazu passend beschrieben: Er knallt einem Trauer und Melancholie förmlich um die Ohren.
Aber:
Trotz Deiner Erläuterungen zur Entfremdung - welcher ich so nicht zustimme- interpretiere ich den Text (kann ich eigentlich auch Gedicht schreiben?) so wie scarlett und Trixie.
Die Intensität des Textes kommt meiner Meinung nach dadurch, daß er aus der Ich-Perspektive geschrieben wurde. Man sieht förmlich die Person vorsich, die das, was der Text beschreibt, fühlt und empfindet. Ich sehe 1 Person, die so empfindet und fühlt. Es "knallt" vielleicht deshalb so, weil durch diese Perspektive (mein, meine, mir) weniger Distanz geschaffen wird.
Nicht der gesellschaftliche Kontext und der philosophische Kontext, in dem Du Entfremdung siehst, wird dadurch transportiert.
Ich bin gefangen, mitgefangen von der Trauer und Melancholie eines einzelnen Menschen. Nicht von der Trauer und Melancholie der Menschheit.
So geht es zumindest mir so.
Sethe
(Man verzeihe mir mein nicht vorhandenes Fachvokabular, wenn es um die Interpretation solcher Texte geht. Bis ich z.B. herausbekam, was mit Lyrischen Ich gemeint ist, war viel Wasser den Rhein runtergeflossen)
mir gefällt Dein Text. Pandora hat meine Empfindung dazu passend beschrieben: Er knallt einem Trauer und Melancholie förmlich um die Ohren.
Aber:
Trotz Deiner Erläuterungen zur Entfremdung - welcher ich so nicht zustimme- interpretiere ich den Text (kann ich eigentlich auch Gedicht schreiben?) so wie scarlett und Trixie.
Die Intensität des Textes kommt meiner Meinung nach dadurch, daß er aus der Ich-Perspektive geschrieben wurde. Man sieht förmlich die Person vorsich, die das, was der Text beschreibt, fühlt und empfindet. Ich sehe 1 Person, die so empfindet und fühlt. Es "knallt" vielleicht deshalb so, weil durch diese Perspektive (mein, meine, mir) weniger Distanz geschaffen wird.
Nicht der gesellschaftliche Kontext und der philosophische Kontext, in dem Du Entfremdung siehst, wird dadurch transportiert.
Ich bin gefangen, mitgefangen von der Trauer und Melancholie eines einzelnen Menschen. Nicht von der Trauer und Melancholie der Menschheit.
So geht es zumindest mir so.
Sethe
(Man verzeihe mir mein nicht vorhandenes Fachvokabular, wenn es um die Interpretation solcher Texte geht. Bis ich z.B. herausbekam, was mit Lyrischen Ich gemeint ist, war viel Wasser den Rhein runtergeflossen)
Liebe Caty,
bei mir "funktioniert" der Text genau so wie du ihn intendiert hast.
Wie anders (glaubwürdig) also am Empfinden eines Individuums sollte man lyrisch etwas aussagen, was das "Schicksal" die menschlichen Rasse insgesamt angeht/betrifft.
Ich will nicht in Detail gehen, aber mir ist die von dir beschriebenen Atmosphäre aus eigenem Erleben bekannt, eine sog. Endzeitstimmung ...
"Wir" (Die Menschheit) führt sich selbst ad absurdum, obsolet für die Erde sind wir schon lange ...
Liebe Grüße
Gerda
bei mir "funktioniert" der Text genau so wie du ihn intendiert hast.
Wie anders (glaubwürdig) also am Empfinden eines Individuums sollte man lyrisch etwas aussagen, was das "Schicksal" die menschlichen Rasse insgesamt angeht/betrifft.
Ich will nicht in Detail gehen, aber mir ist die von dir beschriebenen Atmosphäre aus eigenem Erleben bekannt, eine sog. Endzeitstimmung ...
"Wir" (Die Menschheit) führt sich selbst ad absurdum, obsolet für die Erde sind wir schon lange ...
Liebe Grüße
Gerda
OT = offtopic
Liebe Sethe,
mach dir da keine Gedanken, bestimmt ergeht es nicht nur dir so ...
Ich habe vor einigen Jahren auch so ziemlich bei Null begonnen. Du kannst wenn du aufmerksam bist eine Menge für dich mitnehmen, denn Dank Internet kann man sich die Erklärungen zu Fachtermini ins Haus holen.
Die meisten sprechen von Texten, ja. Du kannst selbstverständlich auch von Gedicht, Lyrik, Kurprosa, Erzählung - je nachdem - schreiben, das bleibt jedem überlassen.
Text ist halt völlig wertfrei und kategorisiert auch nicht.
Liebe Grüße
Gerda
Liebe Sethe,
mach dir da keine Gedanken, bestimmt ergeht es nicht nur dir so ...
Ich habe vor einigen Jahren auch so ziemlich bei Null begonnen. Du kannst wenn du aufmerksam bist eine Menge für dich mitnehmen, denn Dank Internet kann man sich die Erklärungen zu Fachtermini ins Haus holen.
Die meisten sprechen von Texten, ja. Du kannst selbstverständlich auch von Gedicht, Lyrik, Kurprosa, Erzählung - je nachdem - schreiben, das bleibt jedem überlassen.
Text ist halt völlig wertfrei und kategorisiert auch nicht.
Liebe Grüße
Gerda
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